K. B. Stock - Die ORION-Mission

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Nach dem erfolgreichen Abschluss des aufwändigen Projekts ANDROMEDA bleibt der Kreuzhantel-Fernaufklärer THOR unter dem Kommando des lemurischen Admirals Mero-Khan im Zuge der Befreiung des ZORAN-Systems weiterhin verschollen. Nachdem die übrigen JDEF-Schiffe in Begleitung mandoranischer Raumkreuzer vom Planeten MANDORAN in der Galaxis ANDROMEDA nach TERRA zurückkehren, wird daher umgehend die Vorbereitung einer ORION-Mission in Angriff genommen. Dies deshalb, weil im Frühjahr 2033 aufgrund abgesetzter Notfunksender der THOR erkannt wird, dass Mero-Khan sein 3.000m durchmessendes Schiff bei der Verfolgung des Transmittermutanten VOLTAN sowie dessen neuer STYXX-Königin KIROOX durch ein Wurm-loch offenbar in Richtung der ORION-Sterne steuert.
Doch bevor die Suche nach der THOR in die Tat umgesetzt werden kann, machen die Nationalisten der TERRA-First-Nation-Bewegung (TFN) erneut von sich reden – vor allem, weil sie mit der Umsiedlung der Aquanauten von KRONOS AQUA, einem vor Millionen von Jahren bezogenen Fluchthabitat auf dem SATURNMOND ENCELADUS, zurück zur ERDE nicht einverstanden sind. Als es schließlich gelingt, die Hintermänner der TFN-Bewegung auszuschalten und die Position der THOR genauer zu lokalisieren, steht der geplanten ORION-Mission nichts mehr im Wege.
Doch dort angekommen, treffen die ausgesandten JDEF-Flotteneinheiten im RIGEL-System auf die geheimnisumwobenen Sonneningenieure, winw Fremdrasse, die sich mit ihnen gemeinsam dem finalen Kampf mit der geflohenen Restflotte der STYXX-Invasoren und ihrem Anführer, dem Supermutanten VOLTAN, stellen. Doch schon die Erkundung des Raumsektors RIGEL im ORION-System durch das SCOUT-Aufklärungsteam unter der Lemurerin Brigid-Thor, bei dem auch die Kinder der Familie Kranz, Mora-Lisa und Alexander-Max, als Piloten des EXPLORERS MHORA-X3 mit dabei sind, deckt weitere unglaubliche Wunder auf, die die irdische Geschichtsschreibung wenigstens zum Teil erneut auf den Kopf stellen …

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Und nur wenige Tage nach seiner vorläufigen Freilassung ist dieser Mistkerl, trotz elektronischer Fußfessel, auf Nimmerwiedersehen im Untergrund verschwunden und bisher nie wieder auf dem Radar der JTSA aufgetaucht, während zumindest seine drei Mittäter zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt werden konnten.

Jedoch ist dann beim Transport der schuldig gesprochenen Hijacker nach CERES ein weiteres unrühmliches Malheur passiert. Der streng bewachte Gleiterkonvoi, der die verbliebenen drei Häftlinge zum Abflug nach CERES von Den Haag nach Rom bringen sollte, wurde nämlich während des Flugs vom Boden aus angegriffen.

Das Ende vom Lied war der Abschuss der drei Gleiter in den italienischen Alpen, bei dem die begleitende Wachmannschaft des Gefangenentransports sowie zwei der Inhaftierten schwer verletzt wurden. Wobei die beim Abschuss der Gleiter eingesetzten Strahlwaffen herkunftsmäßig eindeutig aus lemurischer Produktion gestammt haben müssen.

Wir vermuten inzwischen, dass dieses Attentat auf das Konto von angeheuerten ehemaligen Mitgliedern einiger von uns bereits hoppgenommener Mafia-Familien geht, die allerdings im Auftrag Dritter gehandelt haben dürften. Nur fehlen uns dafür leider nach wie vor die Beweise. Doch nach eurem bisherigen Bericht ist es wohl evident, dass die eigentlichen Auftraggeber in den Reihen der neuen TERRA-First-Terrororganisation zu suchen sind.

Das Schlimmste dabei ist aber, dass die bei diesem Anschlag unverletzt gebliebene Gefangene Alina von Brandeis den Crash der in der Mitte des Konvois fliegenden Transportmaschine nahezu ohne Blessuren überstand und in Folge mittels eines alten Helikopters vom Ort des Geschehens entkommen konnte.

Wie es scheint, war die Befreiung dieser hochkriminellen österreichischen Adeligen demnach auch das eigentliche Anschlagsziel. Denn es gibt Indizien dafür, wonach sich die eiskalte Killerin Alina während der kurzen Zeit ihrer gemeinsamen U-Haft in ihren amerikanischen Kumpan Hank Jackson verguckt hat. Deswegen denken wir, dass sie mittlerweile sehr wahrscheinlich mit ihm gemeinsam auf der Flucht ist. Denn vermutlich war er der Pilot, der sie nach dem Abschuss unserer Transportgleiter mit einem alten Hubschrauber aus den Schweizer Alpen herausgeflogen hat.“

„Schön, dass ihr Heimlichtuer von der JTSA uns Militärs jetzt endlich mal über die Einzelheiten dieser vor drei Jahren schiefgegangenen Aktion informiert“, regte sich Brigadegeneral Martin Kern in diesem Moment spontan auf.

„Du hast ja irgendwo recht, Martin. Gleichwohl haben wir stets versucht, die Hintermänner der damaligen Flugzeugentführung sowie der späteren Gefangenenbefreiung auszuforschen. Nur ist bislang nicht allzu viel dabei herausgekommen, was in gleicher Weise auch für die Fahndung nach Hank Jackson und seiner Busenfreundin Alina gilt.

Allerdings bieten sich mit der Festsetzung ihrer bis dato noch nicht in Erscheinung getretenen Anführer, genauso, wie mit der Ergreifung ihrer Komplizen auf der TERRA-ONE, ab sofort ganz neue Ansatzpunkte für weitere Ermittlungen. Und exakt daran arbeiten unsere Agenten bereits weltweit, seit wir deren Namen und Herkunftsadressen dank den von euch Telepathen frühzeitig durchgegebenen Informationen erfahren haben.“

„Tut mir leid, Karl. Ich wollte die Fähigkeiten der JTSA eben nicht kleinreden. Ich weiß ja, dass ihr keinen einfachen Job macht und euch auch nicht über bestehende Gesetze hinwegsetzen könnt. Und ich verstehe auch, dass ihr die Details eurer Arbeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht an immer die große Glocke hängen könnt. Schließlich ist unser schöner Planet TERRA ja kein diktatorischer Überwachungsstaat.

Darüber hinaus müssen wohl ehrlicherweise auch die JDEF und ihre nachgeordneten zivil-militärischen Behörden daran arbeiten, in der Vergangenheit begangene Fehler, zum Beispiel bei der Rekrutierung unseres Nachwuchses, aufzudecken und künftig so weit wie möglich zu eliminieren.

Daran führt wohl auch bei uns kein Weg vorbei, denn es ist ja noch völlig unbekannt, wo und wie viele verdeckt agierende Spione es noch immer innerhalb unserer Streitkräfte und Zivilbehörden gibt, die bislang nur noch nicht als Gegner enttarnt wurden, obwohl sie Sympathisanten oder sogar Mitglieder der TFN 21-Organisation sind.

Doch meine vorhin gestellte wichtigste Frage haben Mora-Lisa und ihre Kameraden noch immer nicht beantwortet. Also, wie in aller Welt sind diese mörderischen Nationalisten nach LUNA-PRIME gelangt und warum ist das niemanden aufgefallen?“

„Das beantworte wohl besser ich, einverstanden? Immerhin habe ich mich von Beginn an auf die Gedanken dieses kriminellen Dr. Jackson konzentriert“, ergriff an dieser Stelle Fähnrich Alec-Robert MacLeod das Wort, bevor er nach einem Nicken seiner Cousine Mora-Lisa fortfuhr:

„Lisa hat ja bereits richtig gesagt, dass es sich bei diesem Dr. Jerome Jackson um eine, wenn nicht die Schlüsselperson handelt, der wir den ganzen Schlammassel auf LUNA-PRIME zu verdanken haben. Er ist ja jetzt der einzig verbliebene Anführer dieser Terroristen, denn sein schießwütiger Mordgeselle und Chef Baron Bela von Esterhazy wurde bei der Befreiungsaktion bekanntlich von Kommodore Brigid-Thor ins Jenseits befördert. Doch zurück zu dem Mistkerl Jerome Jackson.

Das Wichtigste ist wohl, dass dieser verblendete Ingenieur unmittelbar nach seinem Prädikatsexamen am MIT 22schon in jungen Jahren bei der damaligen NASA Beschäftigung fand. Eben dort ist er offenbar auf hinterlassene Papiere und Archivdateien seines heimlichen Idols Leonard Tobias Antic gestoßen, dessen abstruses nationalistisches Gedankengut er später übernahm. Und der Rauswurf auf Admiral Anuks Werft, hat seinen latenten Hass auf die USNO und die JDEF wahrscheinlich erst recht beflügelt.“

„Mon Dieu – damit sprichst du von der menschlichen Hälfte des Transmittermutanten VOLTAN, der damals zu den STYXX übergelaufen ist“, unterbrach jetzt der französische Brigadegeneral Jean-Luc Lamotte den jungen Kadetten.

„Lass mich raten – die Dokumente dieses Leonard Antic haben Dr. Jackson zu dessen letzten Wohnort in Bosnien geführt. Und zwar deswegen, weil er beim Studium der von diesem Monster hinterlassenen Dokumente unter anderem auch auf den von uns schon vor Jahren versiegelten bosnischen Großtransmitter am Rande der Kleinstadt Visoko nahe Sarajevo 23gestoßen ist, stimmt‘s?“

„Oui, mon Général, das ist korrekt. Und genau in dieser bosnischen Region hat er sich um Kontakte zu Leonards früheren Helfershelfern aus den Reihen der früheren TLA 24bemüht, aus der inzwischen offenbar die TERRA-First-Nation Bewegung hervorgegangen ist.

Scheinbar waren die Nationalisten um den ungarischen Baron von Esterhazy auch diejenigen, die Dr. Jackson begeistert dabei halfen, in den lemurischen Großtransmitter bei Visoko einzudringen und diese Anlage mit einem rasch zusammengestellten Sturmtrupp für den Sprung nach LUNA-PRIME zu benutzen. Wobei einige dieser brutalen Kämpfer seltsame Stirnbänder trugen, von denen wir noch nicht genau wissen, wozu sie dienen.“

„Tja, das wird sich sicher aufklären lassen. Und damit würde dies dann den unbemerkten Transfer dieser Mörder zum MOND erklären“, murmelte Air Vice Marshal Langston jetzt leise vor sich hin.

„Dennoch ist es mir ein Rätsel, warum die Aktivierung des Transmitters von unseren Überwachungsstationen nicht angemessen wurde.“

„Nun, Sir Langston – erstens hat man dem verschlossenen bosnischen Transmitter in letzter Zeit anscheinend unsererseits keine allzu große Aufmerksamkeit mehr geschenkt – und zweitens wette ich, dass sich unter den auf der TERRA-ONE festgenommenen Verbrechern ein ehemaliger Transmittertechniker befindet. Und der wusste, wie man solch eine einmalige Aktivierung nach außen hin tarnen kann“, meinte Fähnrich Alexander-Max Kranz ganz spontan.

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