Werner Siegert - Sefire

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Ein Grand-Hotel in München. Eine persische Großfamilie steigt in einen der Lifte. Die Tür schließt sich, ehe Sefire, die Tochter eines Diplomaten, zusteigen kann. Die Studentin nutzt diese Chance zur Flucht. Sie rennt in eine anderen Etage, sieht eine offene Tür, stürzt hinein – in das Zimmer eines wildfremden Mannes! Von dem zu Tode erschrockenen Hans Falke bittet sie um Asyl. Binnen weniger Minuten wimmelt das Hotel von Sicherheitsbeamten und Polizei. Man vermutet eine Entführung. Das Hotelzimmer wird zur Falle. Ach das Schild «Bitte nicht stören!» schützt, wenn überhaupt, nur bis zum nächsten Tag 12 Uhr. Dann muss Falke das Zimmer räumen. Die Verständigung ist schwierig.
Die Erzählung «Sefire» berichtet über 48 dramatische, schier aussichtslose Stunden. Falsche Spuren, die sie zu legen versuchen, werden aufgedeckt. Eine mit Falke befreundete Helferin wird zur Verräterin. Es gibt keinen Ausweg, außer …

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Alles in Aufruhr

Sefire - der Name war so schön wie das Mädchen, in das ich mich spontan hätte verlieben können. Zum ersten Mal stand sie jetzt aufrecht vor mir, in ihrer ganzen grazilen Größe, ihrem harmonischen Körperbau, und schaute mich aus ihrem ebenmäßigen, sanft gezeichneten Gesicht an. Die weiße, makellose Haut - nur ihre Augenränder waren von Tränen oder Überanspannung gerötet - bildete einen fast feenhaften Kontrast zu den langen, schwarzen Haaren, die - jetzt befreit vom Tschador - über die Schultern herabfielen.

Sefire - ein bedeutungsvoller Name schien mir, denn Zephir nannten die Griechen den Westwind, jenen Wind, der den Geist einer anderen Zeit, eines freieren Denkens auch in den Iran getragen hatte. Und dieser Geist hatte wohl das Mädchen Sefire umweht, die jetzt für ihre Freiheit auf alles zu verzichten bereit war. Zephir, so erklärte man mir später, sei auch die Bezeichnung für ein weiches, zartes Baumwollgewebe. Ich weiß nicht, ob ein Tschador aus Baumwolle, aus feinem Leinen oder gar Seide ist. Ich sah ihn nur zusammengeknüllt aus dem Papierkorb quellen, wo er unter gar keinen Umständen bleiben durfte. Denn wenn es mir je gelänge, Sefire aus diesem Hotel herauszuschmuggeln, dann dürften in meinem Zimmer keinerlei Spuren zurückbleiben.

Aber die weitschweifenden Gedanken über Zephir, den Westwind, über Zephir, der eigentlich ein Mann und Verführer gewesen sein soll, und Zephir, den Stoff, aus dem die Schleier sein könnten, das muss ich ehrlich zugeben, habe ich erst viel später aus meinem Gehirnkastl und Google kramen können. Jetzt, hier und heute, in dieser Viertelstundenpause, mit der Polizei und dem wütenden Scheich an der Rezeption und der zu allem entschlossenen Frau vor mir musste ich mich arg zusammen reißen, damit nicht die Panik mir noch den letzten Rest an Vernunft aus meinem Kopf pustete.

Ohne Hilfe von draußen, das war mir klar, kämen wir hier nicht heraus. Wenn es nicht schon geschehen wäre, würde es jedenfalls nicht mehr lange dauern, bis alle Ausgänge des Hotels bewacht und strengen Kontrollen unterworfen würden, einschließlich der Tiefgarage. Und wo hätte ich schließlich Sefire unterbringen sollen? Wo wäre eine Anlaufstation? Die romantische und romanhafte Phantasie, man könne sich solch ein exotisches Findelkind wie eine Puppe mit nach Hause nehmen, war zwar überaus verheißungsvoll und ließ von glutvollen Nächten, heißen Umarmungen mit Scheherazade Sefire träumen, aber hier waren die Realitäten derart zum Greifen nahe, dass ich mich gar nicht erst in eine solche Illusion flüchtete. Nein, es gab ein paar ganz handfeste Probleme zu lösen:

Wie konnte ich bis morgen mittag, spätestens 12 Uhr, dieses Mädchen aus einem bis dahin sicher noch intensiver bewachten Hotel hinausschmuggeln? Wohin könnte ich sie dann bringen? Und welche Schritte waren dann zu unternehmen, damit sie irgendwie, irgendwo eine legale Aufenthaltsgenehmigung erhielte? Und schließlich - wie könnte sie sich vor den doch sehr wahrscheinlichen Nachstellungen ihrer Familie oder sogar politischer Instanzen in Sicherheit bringen? Wenn es mir nicht doch noch gelänge, sie zur Aufgabe ihrer Pläne zu bewegen?

Und ob es großen Eindruck auf einen dieser Hotelwächter gemacht hätte, ihn auf die wahrscheinliche Volljährigkeit dieser Studentin hinzuweisen? Auf eine Volljährigkeit, die ihr bei deutscher Staatsangehörigkeit jeden Weg in die Freiheit, ja sogar aus der Unfreiheit eines Gurus geöffnet hätte? Aber als Iranerin, als Tochter eines gewichtigen Mannes, wo möglich sogar mit diplomatenähnlichem Status, hätte man wohl jegliche Einmischung vermieden. Und ich wäre wegen einer Entführung, und wahrscheinlich sogar aus vermuteten unsittlichen Motiven zunächst mal hinter Gitter gekommen. Und wenn man mich nicht als Mädchenräuber entlarven könnte, würde man mir immer noch böswillige, politische Beweggründe unterschieben.

Also galt es, in aller Schnelle und mit der gebotenen Vorsicht - würden nicht möglicherweise die Telefone abgehört? - einen in jeder Beziehung vertrauenswürdigen Helfer zu gewinnen. Ich erinnerte mich an Irena, eine ehemals heiße Freundin. Mein Gott, ja, es war einiges zwischen uns gelaufen, wahrscheinlich mit großen Erwartungen auf ihrer Seite, mit größeren jedenfalls als bei mir, und so war es zum Knatsch gekommen. Für mich nicht mal eine der sogenannten Beziehungskisten. Für mich war es - unfair? - ein schönes Erlebnis, eine kurze, wilde Zeit. Und wir machten die ganze Landschaft südlich von München zu unserem Lotterbett, nicht nur die Pupplinger Au, in der alles seinen Anfang genommen hatte. Jetzt Irena anrufen? Würde sie sich rächen wollen? Ich beschloss, das doch noch einmal sorgfältig zu durchdenken, um jetzt nicht einen verhängnisvollen Flüchtigkeitsfehler zu begehen.

Also beruhigte ich zunächst noch einmal Sefire. Unterwies sie in der Bedienung des Sperrhebels unter der Türklinke. Bat sie abermals um Geduld. Zeigte ihr meine Kosmetiktasche und bedeutete ihr, dass sie nehmen sollte, was sie bräuchte. Dann schlich ich mich wieder aus dem Zimmer. Die Pappdame mit dem steilen Zeigefinger baumelte wieder am Knauf. Peinlicherweise war nun jede Menge Personal unterwegs. Alles summte irgendwie wie ein Bienenstock. Als ich unten an der Rezeption vorbeiging, erschien mir der Vergleich mit einem aufgestörten Ameisenhaufen treffender.

Wieder tarnte ich mich mit einem "Na, hat man das arme Mädchen schon gefunden?" Und setzte kess hinzu: "Vielleicht ist sie nur in der Sauna?" "Das wär' eine Idee!" meinte irgend so ein bayerisches Mannsbild. "Aber da trau’n sich halt die Moslems nicht rein! Dann müss'ns halt zur Strafe dreimal nach Mekka wallfahrten!" - "Und überhaupt, ich versteh' die ganze Aufregung nicht", meinte da ein anderer, "die ist doch wahrscheinlich nur mal nach Schwabing bummeln gegangen. Da braucht doch der Herr Chomeini hier nicht ein solches Theater abzuziehen. Sollen sich doch schleichen, die Nachthemden!"

Ja, auch in einem Grandhotel hört man heute Volkes Stimme. Im Salon "Heidelberg" wusste man sogar schon mehr. Sie soll nämlich ihr ganzes Gepäck mitgenommen haben und ein paar Tausend Dollar! Weltmännisch ging ich über diesen ganzen Smalltalk hinweg. Es gelang mir sogar, meine alte Konzentration wiederzugewinnen. Niemand hätte mir anmerken können, dass die schöne Sefire zur gleichen Zeit in meinem Zimmer die ersten Stunden einer neuen Freiheit auszukosten begann.

So konnte ich den Auftrag gerade noch retten. Konnte Zweifel zerstreuen, Missverständnisse klären und schwache Stellen in meiner Argumentation, die mir erst jetzt wieder so richtig bewusst wurden, überbrücken. Vielleicht hatte sich das Blättchen inzwischen auch gewendet: Während am Frühnachmittag mir der glutäugige Flüchtling nicht aus dem Kopf ging, badeten sich vielleicht jetzt die Phantasien der Marketingherren in der Vorstellung, was wäre wenn! Mit Hinweis auf die gerade mühsam wiedererweckte Kondition und die Gefahr eines Rückfalls gelang es mir sogar, die nachtschwärmerischen Verpflichtungen abzuwimmeln und die Herren sich selbst zu überlassen.

Misstrauisch beäugt verließ ich kurz darauf das Hotel. Der Auflauf an der Rezeption hatte sich verstreut. Aber wohin man auch blickte, standen ganze Pulks von persischen Männern. Eigenartigerweise waren die verschleierten Matronen und die Kinder verschwunden, die sich - mit lebendigen Augen und sehr selbstbewussten Blicken - die Hotelhalle zum Spielplatz erkoren hatten. Vor dem Hotel keine Polizei. Der blinkende Streifenwagen war abgezogen worden. Sollte man lieber schnell handeln? Das Risiko eingehen, dass Sefire auf dem Wege zum Fahrstuhl, im Lift und auf dem Weg durch die Tiefgarage zu meinem Auto erkannt würde, aber dann, wenn es gut gegangen wäre, zunächst einmal einen Vorsprung gewinnen? Ein Blick zur Ausfahrt belehrte mich jedoch eines besseren. Dort hatten gleich zwei Polizeiwagen Stellung bezogen. Also vermutete man hier auch den naheliegendsten Fluchtweg.

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