Ute Neas - Im Spiegel des Zwillings

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Im Spiegel des Zwillings: краткое содержание, описание и аннотация

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Otto arbeitet als Inspizient an einem der unzähligen Theater Berlins.
Zwei Wochen vor dem Jahreswechsel beginnen die Endproben zu Shakespeares «Ein Sommernachtstraum».
Auf rätselhafte Weise verschlägt es Otto über Nacht in eine unbekannte Welt. In diesem fremdartigen Reich begibt er sich auf die Suche nach Antworten und begegnet einem seltsam exotischen Volk.
Nachdem er überraschend zurückkehrt, muss er von der Polizei erfahren, dass seine Verlobte ermordet worden ist. Hängt das in irgendeiner Weise mit seiner Entdeckung der anderen Welt zusammen?
Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und hilft dem Kommissar bei der Aufklärung des Mordes, verbringt aber mehr und mehr Zeit in der Fremde.
Zunehmend verknüpft sich das Hier mit dem Dort, bis Otto am Ende dem Mörder gegenübersteht, doch wo wird das sein?

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Als er sich in einem leeren separaten Abteil niedergelassen hatte, und der Zug sich in Bewegung setzte, begann er über Zeit und Raum nachzudenken. Wieviel Zeit würde man wohl benötigen, um die Strecke von Berlin nach Münster zu Fuß zurückzulegen? Allein der Umstand, dass er sich nicht einmal annähernd eine Vorstellung davon machen konnte, faszinierte ihn schon, doch einstweilen nahm ihn ein anderer, ähnlicher Gedanke gefangen: Was mag erst in den Köpfen der Menschen Nordamerikas vor sich gegangen sein, die als erste mit dem Zug gereist sind. Das ist schwer nachvollziehbar aus heutiger Sicht, aber bestimmt sind sie fast wahnsinnig geworden. Die Landschaften, mögen sie auch noch so rau und lebensfeindlich gewesen sein, flogen einfach so an ihnen vorbei, ein blühender Kaktus, der einem ein wenig seines Saftes geschenkt hätte, zart duftendes Gras, durch das man mit der Hand gefahren wäre und der heulende Kojote, der einen mal aufschrecken ließ in der Nacht, dieses oft verfluchte Land, durch das sie so oft geritten waren, nachdem sie es Stück für Stück erkundet hatten, blieb nun unberührt neben den Bahngleisen liegen. Und dann kamen sie abrupt, wie durch einen unheimlichen Zauber, an einem weit entfernten Ort an. Das war sicherlich nur schwer zu verstehen, wenn überhaupt. Wer weiß, ob das menschliche Gehirn grundsätzlich dazu in der Lage ist, sich so rasant umzustellen. Wie sollte es sich erklären, übergangslos eine solche Strecke zurückgelegt zu haben, ohne sich dafür bewegen zu müssen. Da ist es tatsächlich vorstellbar, dass so manch einer verrückt geworden ist. Vom Bahnfahren zum Fliegen war es danach nur noch ein kleiner Schritt, aber vom Pferd zur Schiene, das kam sehr wahrscheinlich einem Wunder gleich.

Ein stechender Schmerz brannte eine Schneise durch Ottos Gedankenwelt und riss ihn mit Gewalt aus seinen Betrachtungen. Eine ungeheure Last presste mit aller Kraft seinen Brustkorb zusammen. Da war er nun also, der lang ersehnte Schmerz. Ein flüchtiger Gedanke an SIE hatte ihn verursacht. Wie mochte es ihr dort ergehen, wo sie jetzt war? Wo sollte das sein? Gab es einen solchen Ort? Einerseits konnte er nicht daran glauben, andererseits musste er sich Katharina irgendwohin denken, irgendwo vorstellen können. Es war ihm nicht möglich sie einfach wegzudenken in ein Nichts. Ihm fiel eine Filmrezension wieder ein, die er vor langer Zeit gelesen hatte, in der von der unsterblichen Seele eines Verstorbenen die Rede war, die in eine Krähe hinüber wanderte, um in deren Gestalt auf die Erde zurückzukehren. Er schaute aus dem Fenster, entdeckte aber keine Krähe. „Ich suche dich meine Liebste!“, drangen, leise Worte aus seinem Mund und er schickte sie durch das Glas vor seiner Nase hinaus ins Freie und hoffte, dass sie Katharina irgendwie erreichen mögen. „Mit dir ist so viel von mir gegangen. Ich habe das Gefühl, dass nicht genug zurückgeblieben ist.“ „Was haben sie gesagt?“ Eine schrecklich laute Stimme zwang sich Ottos Ohr auf. „Ich wollte nur wissen, ob bei ihnen noch ein Platz frei ist.“ Otto blickte sich um, und schaute in das verfrorene Gesicht einer unbekannten Frau in den Vierzigern. Es dauerte einen Moment, bis er verstand was diese fremde Person von ihm wollte. „Ach so, ja natürlich“, presste er mühsam heraus.

Otto versuchte sich zu erinnern, wo der Zug zuvor gehalten hatte. Er wusste es nicht mehr, aber auf diesem Streckenabschnitt konnte es nur ein kleiner Ort gewesen sein. Wer lebt in diesen Kleinstädten? Wahrscheinlich jene Frau mit der viel zu lauten Stimme, die jetzt, etwas verunsichert, versuchte, es sich im Sitz gegenüber bequem zu machen. Man merkte ihr an, dass sie sich unwohl fühlte, aber die Vorstellung, wieder aufzustehen und sich einen anderen Platz zu suchen, behagte ihr offenbar noch weniger. Sie wollte unauffällig bleiben. Otto studierte ihr, immer noch junges Gesicht, und hoffte darin eine Geschichte entdecken zu können, denn darin war er gut. Schon immer hatte er in den Gesichtern anderer Menschen gelesen, bereits als pubertierender junger Mann, hatte sich ganze Geschichten zusammengereimt und manchmal sogar aufgeschrieben. Doch erst die Arbeit am Theater, der ständige Umgang mit so vielen unterschiedlichen Menschen und die Umsetzung großer Geschichten auf der Bühne hatten dies perfektioniert. Hier suchte er jedoch vergeblich nach einer Geschichte, ihm wollte absolut nichts einfallen zu dieser Frau. Vielleicht lag es an der Kälte, die sie mitgebracht hatte, aber Otto konnte schon bald spüren, wie sich eine dicke, eisige Mauer zwischen beiden Plätzen auftürmte. Es wurde ihm bald zu eng und zu kalt in dem kleinen Coupé. Er musste schnell da raus. Hektisch, fast hysterisch, sprang er von seinem Sitz auf und verunsicherte die Frau damit noch mehr. Unruhige Augen verfolgten jede einzelne seiner Bewegungen, während er wortlos die Tür aufschob und hinaus auf den Gang trat.

Im Speisewagen war genügend Platz, aber auch so viel Betrieb, dass er sich alleine, ungestört und unbeachtet an einem Ecktisch niederlassen konnte. Leider währte diese Ruhe nicht lange. Eben brachte ihm der Kellner einen dampfenden, schwarzen Kaffee an den Tisch, da setzte sich, ohne ihn anzusprechen oder anzusehen, eine Frau an den Tisch und entfaltete unverzüglich wissbegierig irgendeine Boulevard-Zeitung vor ihrem Gesicht. Als die aufgeschlagene Zeitung die Frau scheinbar verschlungen hatte, als Otto nur noch Zeitung aber keinen Menschen mehr sah, da schlug ihm die plakative Schlagzeile der Titelseite mit eiserner Faust in den Magen: “Grausamer Fund im Monbijoupark. Polizei ratlos.“ Sein Magen rebellierte und verlangte dringend nach Alkohol. Der Kaffee schmeckte sowieso widerlich. Als er einen Whisky bestellte, verließ die Frau mit der riesigen Schlagzeile seinen Tisch, nicht ohne ihm vorher einen missbilligenden Blick zugeworfen zu haben, und setzte sich an einen anderen. So einfach fand man also seine gewünschte Ruhe wieder, und die blieb ihm erhalten für den Rest der Fahrt, die er mit Kaffee und Whisky verbrachte, was den Kaffee etwas erträglicher machte.

In Münster angekommen, begab er sich sogleich auf die Suche nach einer passablen Unterkunft. Das entpuppte sich allerdings als ein nahezu aussichtsloses Unternehmen und hätte fast zu einer Odyssee geführt. Der erste Versuch scheiterte an einem Mangel an Zimmern, das Hotel war wegen irgendeiner Fachtagung, an einer näheren Erläuterung war Otto nicht interessiert, ausgebucht. Das nächste Quartier, das er in Augenschein nahm, wirkte kalt und steril auf ihn. Es war klein und eng im Eingangsbereich, vor allem, weil der Portier den ganzen Raum für sich beanspruchte, mit breiter Brust stellte er sich hinter einem verspiegelten Metalltresen in Positur. Wachen Auges beobachtete er jede noch so kleine Bewegung Ottos.

Ein Blick auf diesen Wächter genügte Otto, und er wusste, dass er sich hier auf keinen Fall häuslich niederlassen wird, als dann auch noch, wie zum Hohn, so lautes Glockengeläut erschall, dass man annehmen musste, der Glockenturm sei an der Rückseite des Hotels errichtet worden, machte er direkt kehrt und verließ kurzer Hand dies Etablissement. Ganz gewiss wollte er nicht allmorgendlich von dem schrillen Weckruf der Kirche aus seinen Träumen gerissen werden. Jedoch in Münster eine Unterkunft zu finden, die sich nicht in der Nähe einer Kirche befindet, ist ein schier unmögliches Unterfangen. Die Stadt war übersät mit Kirchen, von jedem Standpunkt aus, so mutete es an, konnte man eine sehen. Immer verzweifelter gestaltete sich Ottos Suche nach einer Bleibe. In jeder, noch so kleinen Gasse konnte er in kürzester Entfernung irgendein Gotteshaus erspähen, das von einer der unzähligen Gemeinschaften dieser Welt errichtet worden war, die mindestens zu einer Tageszeit mit einem höllischen Lärmpegel zur Verrichtung der gewünschten Religion aufrufen würde. Wenn er versuchte, dem zu entfliehen, zum Beispiel, indem er die nächste Häuserecke passierte, über einen Hinterhof floh oder sich einfach nur um einhundertachtzig Grad drehte, immer erblickte sein Auge in geringer Entfernung eine andere Kirche. Würde er diesem Dilemma jemals entkommen? Er fand einfach keinen friedlichen Ort, der friedlich bleiben würde. Immer hoffnungsloser lief er durch die Straßen dieser Stadt, auf der Suche nach einer ruhigen Unterkunft. Mehr Ansprüche stellte er inzwischen nicht mehr. Was hatte ihn nur dazu bewogen hierher zu fahren?

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