Johanna Marie Jakob - Taterndorf

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Preußen 1831: Wilhelm Blankenburg ist voller Enthusiasmus, als ihn der Naumburger Missionsverein mit einer ungewöhnlichen Aufgabe betraut: In dem Provinzdorf Friedrichslohra soll er einen Sinti-Stamm aus bitterer Armut führen, ansiedeln und die Kinder unterrichten. Er trifft mit seiner jungen Frau Magdalena auf ein kleines, lebenslustiges Volk, mittellos, verachtet und ausgenutzt von den Einheimischen. Das Dorf ist gespalten vom Gegensatz zweier Konfessionen, die Weber und Wollspinner fristen selbst ein karges Dasein. Die beiden Missionare gewinnen das Vertrauen der «Tatern», bauen für sie eine Schule und ein Wohnhaus. Doch die Dörfler sind missgünstig und als Magdalena am Sinn ihrer Aufgabe zu zweifeln beginnt, droht nicht nur die Mission zu scheitern, sondern auch ihre Ehe … Der historische Roman über die Zwangsansiedlung eines Sinti-Stammes in und das Nebeneinander zweier Religionen beruht auf sorgfältig recherchierten Tatsachen.

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Käthchen seufzte und legte den Umhang ab. „Riekchen muss eben warten.“ Und wieder wuschen Magdalena und Christian im Hof die mageren Körper, während Käthchen Milch ausschenkte und weitere Hemden nähte. Nachdem sie getrunken hatten, mussten sie die Stühle räumen für die zweite Gruppe. Sie wollten jedoch keineswegs gehen, sondern verteilten sich auf dem Fußboden in der Stube, um von dort aus zu beobachten, wie die anderen Kinder versorgt wurden. Erst als alle saßen und löffelten, kehrte etwas Ruhe ein. Auch Magdalena konnte sich setzen.

„Lauf nach Hause, jetzt schaffe ich das allein“, nickte sie Käthchen zu, die sich eilig verabschiedete.

Magdalena nutzte die Verschnaufpause, um die Kinder zu mustern und sich ihre Gesichter einzuprägen. Es schien auf den ersten Blick nicht einfach, sie zu unterscheiden. Ihre Haare waren einheitlich dicht, lockig und tiefschwarz; jetzt, wo sie gekämmt waren, lag ein metallisch-bläulicher Schimmer auf ihren Köpfen. Die Locken der Jungen kringelten sich ebenso ungebändigt wie die der Mädchen, und wenn sie nicht alle Kinder nackt gesehen hätte, würde sie kaum erkennen, wer von ihnen Junge oder Mädchen sei. Ihre Haut war dunkel, selbst jetzt im Herbst. Was sie am meisten beeindruckte, waren jedoch ihre Augen. Nicht nur, dass sie verhältnismäßig groß waren, die Iris schimmerte so schwarz, dass sie sich nicht von der Pupille abgrenzte. Dadurch bekamen die Gesichter den Ausdruck eines ständigen Staunens, und Magdalena hatte das unwillkürliche Bedürfnis, ein jedes von ihnen zu umarmen. Doch je länger sie die Kinder betrachtete, umso mehr Unterschiede erkannte sie. Etliche hatten eine leicht nach unten gebogene Nase, ähnlich wie Christian. Waren das vielleicht die Weiß-Kinder? Zwei der Jungen fielen durch abstehende Ohren auf, ein Mädchen hatte einen verstümmelten Zeigefinger. Sie beobachtete einen besonders kleinen Jungen, der kaum den Löffel halten konnte. Seine Arme waren nicht dicker als der Stiel eines Besens. „Wie heißt du?“, fragte sie ihn.

„Wilhelm“, flüsterte er, erschrocken, weil sie ausgerechnet ihn ansprach.

Sie lächelte. „Genau wie mein Mann. Wie alt bist du?“

Er hob die mageren Schultern und löffelte stumm weiter. Sie nahm sich vor, eine Kartei anzufertigen, in der sie die wichtigsten Fakten über jedes der Kinder aufnahm. Sie würde die Eltern befragen müssen. Vielleicht gab es Auffälligkeiten, Krankheiten, von denen sie wissen musste. Ihr Blick fiel auf ein Mädchen, dessen Rücken deutlich verkrümmt war. Ein anderes hatte eine Hasenscharte wie Christine, es quälte sich mühsam mit dem Löffel, die meiste Suppe floss wieder in den Teller zurück. Es kam vielleicht mit einer Tasse besser zurecht. Ob es sprechen konnte?

Sie stand auf und füllte etwas Suppe in einen leeren Milchbecher. „Versuch das mal, das geht bestimmt leichter.“ Sie hielt dem Kind den Becher hin.

Die Kleine sah sie schüchtern an, doch dann griff sie zu.

„Kann sie sprechen?“, fragte Magdalena das Mädchen, das daneben saß.

„Theresa? Ja, aber man versteht sie nicht gut.“

„Das macht nichts, wir werden uns viel Mühe beim Zuhören geben.“

Auf dem Fußboden wurde es unruhig. Die Kinder jagten sich um den Tisch herum und zogen die Sitzenden an den Hosenbeinen oder kniffen die Mädchen in die Waden. Es gab plötzlich Gekreisch und Stühlescharren, Löffel fielen klappernd auf die Teller.

„Seid leise, beim Essen muss es ruhig sein!“, rief Magdalena, doch es hörte niemand auf sie. Hilfe suchend blickte sie sich nach Christian um, der abwartend in der Tür stand.

Der grinste und rief etwas, das sie nicht verstand, nur das Wort „Gatschi“ hörte sie erneut heraus. Sofort kehrte Ruhe ein. Alle Kinder starrten sie an.

Sie nutzte die Gelegenheit: „Hört gut zu. Morgen beginnt der Unterricht. Zuerst die Mädchen, früh um neun. Die Jungen kommen dann zum Essen am Mittag dazu. Achtet auf die Glocken und seid pünktlich.“

„Sollen die Jungen nicht lernen?“, fragte Sophie.

„Doch, aber sie werden von meinem Mann unterrichtet, am Nachmittag. Für alle gleichzeitig ist hier kein Platz, das seht ihr ja.“

„Und was werden wir lernen?“, fragte ein größerer Junge, der sie sehr an Christian erinnerte.

Sie lächelte. „Das verrate ich nicht. Es soll eine Überraschung für euch sein. Aber eins ist klar: Wer morgen früh nicht sauber ist oder struppige Haare hat, muss wieder nach Hause gehen, habt ihr gehört?“

Die Tür fiel hinter dem letzten Kind ins Schloss. Magdalena sah ihnen durch das Fenster nach, eine kleine Schar in weißen Tüchern, wie loses Papier im Herbstwind wirbelten sie die Dorfstraße hinab und verteilten sich auf die Häuser. Was sie wohl ihren Eltern erzählen würden? Eine zufriedene Erschöpfung breitete sich in ihr aus. Der Anfang war geschafft. Ein kleiner Marienkäfer krabbelte an der Scheibe hinauf. Ein Glücksbringer. Willkommen, dachte sie, du kommst gerade recht.

Als sie sich vom Fenster abwandte, fiel ihr Blick auf das Chaos in der Stube. Teller, Löffel, Tassen standen und lagen auf und sogar unter dem Tisch, dessen Holzplatte fettig glänzte. Wie sollte sie das Geschirr säubern mit den Brandblasen an der Hand? Christian war verschwunden, sie konnte es ihm nicht verdenken. Er hatte heute sicher schon mehr gearbeitet als sonst in einer ganzen Woche. Sie stapelte die Teller und schaffte sie in die Küche, wo die Töpfe mit kalten Suppenresten auf dem Herd standen und Kohlrabi- und Kartoffelschalen auf dem Fußboden lagen. Sie musste daran denken, einen Küchendienst mit den Kindern zu organisieren. Selbst die Kleinsten konnten schon Geschirr abtragen. Die Großen würden abwaschen und die Stube fegen.

Um die restliche Suppe machte sie sich keine Sorgen, Wilhelm würde Hunger haben, wenn er heimkam. Bis dahin musste sie einigermaßen Ordnung geschaffen haben. Wenn sie doch nur ihre rechte Hand besser benutzen könnte! Nicht einmal die Blasen hatte sie aufgestochen. Sie eilte zurück in die Küche, kratzte mit der linken Hand ungeschickt die Asche aus dem Ofen und fachte das Herdfeuer wieder an. Dann trug sie Asche und Gemüseabfälle in den Garten und lief zum Brunnen. Das Wasserholen kostete viel Zeit und Kraft. Aber das konnten ab morgen die größeren Jungen übernehmen.

Sie zerrte gerade den vollen Eimer über den Brunnenrand, als aus der Tür des Backhauses eine kleine, gebückte Gestalt trat und den Anger hinauf huschte.

„Christine!“ Sie freute sich wirklich, das vertraute Gesicht zu sehen.

Die Pastorsfrau blickte erschrocken auf, doch lachte sie, als sie ihren ehemaligen Gast erkannte; ein Anblick, der Magdalena erneut durch Mark und Bein ging. Sie umarmten sich kurz, dann standen sie still am Brunnen, den Eimer zwischen sich. Christine hatte ein warmes, duftendes Brot unter dem Arm und sah betreten zu Boden. Magdalena stupste sie an. „Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen unser Haus. Es sieht heute sehr unordentlich aus, denn die Zigeunerkinder waren bei uns essen. Morgen kommen sie wieder. Wenn Sie wollen ...“

Christine unterbrach sie, indem sie einen Finger hob und den Kopf schüttelte. Dann bewegte sie die Hand wie einen Fisch, der aus dem Wasser springt, zeigte auf das Backhaus und nickte.

Magdalena verstand nicht, was sie meinte, doch Christine wiederholte immer nur die gleichen Gesten, drückte ihr schließlich die Hand und ging in Richtung Wenden davon. Nach ein paar Schritten drehte sie sich um und winkte.

Seufzend griff Magdalena nach ihrem Eimer. Vom Hof hinter der katholischen Schule drang Kinderlärm. Hier war gerade Pause. Sie sollten vielleicht den Lehrer aufsuchen, um sich vorzustellen. Immerhin waren sie beinahe so etwas wie Kollegen. Weiter unten in der Straße sah sie ein paar Männer stehen, die wild mit den Armen fuchtelten und diskutierten. Der Kleidung nach offenbar Zigeuner. Doch einer von ihnen, ein kräftiger Mann mit breitem Hut, sah aus wie der Schulze. Sie beschleunigte ihre Schritte. Wenn Henkel aus Nordhausen zurück war, dann würde Wilhelm auch gleich da sein.

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