Johanna Marie Jakob - Taterndorf

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Preußen 1831: Wilhelm Blankenburg ist voller Enthusiasmus, als ihn der Naumburger Missionsverein mit einer ungewöhnlichen Aufgabe betraut: In dem Provinzdorf Friedrichslohra soll er einen Sinti-Stamm aus bitterer Armut führen, ansiedeln und die Kinder unterrichten. Er trifft mit seiner jungen Frau Magdalena auf ein kleines, lebenslustiges Volk, mittellos, verachtet und ausgenutzt von den Einheimischen. Das Dorf ist gespalten vom Gegensatz zweier Konfessionen, die Weber und Wollspinner fristen selbst ein karges Dasein. Die beiden Missionare gewinnen das Vertrauen der «Tatern», bauen für sie eine Schule und ein Wohnhaus. Doch die Dörfler sind missgünstig und als Magdalena am Sinn ihrer Aufgabe zu zweifeln beginnt, droht nicht nur die Mission zu scheitern, sondern auch ihre Ehe … Der historische Roman über die Zwangsansiedlung eines Sinti-Stammes in und das Nebeneinander zweier Religionen beruht auf sorgfältig recherchierten Tatsachen.

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„No. 17“ Eine mit schwarzer Farbe ins helle Fachwerk gepinselte Zahl ließ sie innehalten. Hier sollte Käthchen wohnen. Dem Haus war anzusehen, dass ein Mann fehlte. Ein Dachziegel hatte sich gelöst und drohte herabzurutschen. Die Kletterrose hangelte sich ungezügelt unter dem Dachkasten entlang und der Gemüsegarten war nicht umgegraben worden. Das kleine Gartentor hing nur in einer Angel; Magdalena musste es anheben, um es zu öffnen. Sie klopfte an der verwitterten Haustür. Es blieb still im Haus. Als sie versuchte, durch ein schmales Fenster nach drinnen zu blicken, drang eine energische Stimme über ein paar Stachelbeerbüsche, die wohl die Grenze zum Nachbargrundstück bildeten.

„Wollen Sie zu mir?“

Magdalena reckte den Hals, konnte jedoch niemanden sehen. „Ich suche die Witwe Henkel.“

„Ja, dann kommen Sie mal rüber, Kindchen!“

Vor dem Nachbarhaus stand eine kleine, dralle Frau, die eine schmuddelige Schürze über ihr dunkles Kleid gebunden hatte. Das weiße Haar trug sie streng zurückgekämmt, im Nacken saß ein Haarknoten wie eine reife Zwiebel.

„Man hat mir gesagt, Sie wohnen in Nummer 17. Ich bin Magdalena Blankenburg.“ Sie streckte der Frau die Hand entgegen. Dabei musste sie sich beinahe bücken.

„Das stimmt. Ich helfe nur meiner Nachbarin. Riekchen hat sich den Fuß gebrochen. Ich füttere ihre Hühner und tröste sie ein wenig.“ Sie hob den Kopf und ihre lebhaften braunen Augen musterten Magdalena genau. Ihr Gesicht war faltig und sie mochte wohl die Sechzig überschritten haben, doch sie wirkte voller Energie. „Sie sind also die Missionarsfrau, für die ich kochen soll?“

Magdalena zog die Augenbrauen nach oben. „Sie wissen bereits Bescheid?“

„Kindchen, das hier ist ein Dorf. Außerdem kenne ich den Dorfschulzen gut.“ Sie zwinkerte ihr zu. Dann steckte sie den Kopf durch die Tür hinter ihr. „Riekchen, ich komme gegen Mittag und bringe dir dein Essen.“ Sie griff sich ein wollenes Tuch, das über der Türklinke gehangen hatte, und wickelte es sich um Kopf und Schultern. „Kommen Sie, zeigen Sie mir Ihr Haus und Ihre Küche. Nebenbei können wir reden.“

„Sie würden uns also helfen?“

„Aber ja. Ich kann nicht gut Nein sagen. Und wenn mein Schwager meint, ich soll die Finger davon lassen, dann ist das für mich umso mehr Ansporn.“

„Er hat Ihnen abgeraten?“

Die Frau kicherte. „Bestimmt hat er Ihnen etwas völlig anderes erzählt, nicht? Er ist nicht umsonst Schulze geworden. Er lügt so schnell, dass die Balken das Verbiegen nicht schaffen.“

„Wann hat er denn mit Ihnen gesprochen?“

Käthchens kurze Beine eilten über die Brücke und Magdalena musste sich beeilen, um nicht zurückzubleiben. „Gestern Abend. Es war schon dunkel. Er sagte, Sie würden mich als Haushaltshilfe benötigen, aber ich solle die Stelle auf keinen Fall annehmen, da ich gewiss für das ‚Taternpack‘ kochen müsste.“

„Mein Mann hatte das extra nicht so deutlich ausgedrückt.“

Die Frau blieb stehen. „Mein Schwager ist nicht dumm. Er durchschaut die Menschen schnell. Sie sollten sich vor ihm in Acht nehmen.“

Magdalena schnaufte atemlos, als sie vor ihrem Haus angekommen waren. „Diese Straße ist so steil. Wie schaffen Sie das nur, so schnell zu laufen und nebenbei zu reden?“

Käthchen lachte lauthals. „Steil? Kindchen, dies hier ist eine der bequemeren Straßen im Dorf. Sie sollten meinen Schwager mal besuchen, die 22 Häuser hinauf zum Teich. Und waren Sie schon auf dem Schloss Lohra?“ Sie deutete mit dem Finger in Richtung des Waldes, der sich hinter dem Haus auf dem Bergrücken entlang zog. „Nein? Die Evangelischen gehen sonntags zum Gottesdienst auf den Schlossberg hinauf. Danach reden wir noch mal über steile Wege.“ Sie prustete leise vor sich hin.

„Sie gehen zum Gottesdienst auf den Berg?“ Heute kam sie aus dem Staunen nicht heraus. „Es gibt doch in Wenden die protestantische Kirche.“

„Pah, die hochnäsigen Bauern wollen uns arme Wollspinner dort nicht sehen. Nein, wir sind schon als Kinder auf das Amt geklettert, jeden Sonntag, bei Wind und Wetter. Es gibt dort eine kleine Kapelle, sie stammt aus den Zeiten, als es da oben noch Ritter und Edelfräulein gab. Und wenn Sie nach dem Abstieg wieder nach Hause kommen, schmeckt der Sonntagsbraten umso besser.“ Sie wies auf die Haustür. „Wollen wir nun hineingehen?“

In der Kammer hinter dem Hausflur drehte sich Käthchen mehrmals um sich selbst und schüttelte den Kopf. „Hier müssen wir viel ändern. Für wie viel Leute soll ich denn kochen?“

Magdalena schämte sich für die Armseligkeit des Raumes, der den Namen Küche sicher nicht verdient hatte. „Ich weiß nicht“, antwortete sie leise. „Erst mal für die Kinder, die hier zum Unterricht kommen. Ich habe keine Vorstellung davon, wie viele das sein werden.“

„Wenn sich herumspricht, dass es zu Essen gibt, dann werden es sehr bald zwei Dutzend Kinder sein.“ Käthchen begutachtete die Töpfe, die der Krämer hatte liefern lassen. „Immerhin, die sind nicht schlecht. Vielleicht ein bisschen klein. Mal sehen. Haben Sie eine Fußbank?“

Magdalena holte die Holzbank aus der Stube, auf der sie abends beim Nähen die Füße abstellte.

Käthchen rückte sie vor den Herd und kletterte hinauf. „So ist es besser.“ Sie strich über die Herdplatte, die Magdalena zu ihrer eigenen Erleichterung blitzblank geschrubbt hatte. „Hier oben lassen wir ein paar Regale anbringen. Da kommen die Töpfe drauf. Die stehen sonst im Wege rum. Drunter hängen wir Schöpfkellen und Rührbesen auf.“ Sie drehte sich um. „Schwarzburger hat Ihre Möbel angefertigt, nicht wahr?“

„Ja.“ In diesem Dorf blieb wirklich nichts verborgen.

„Der wird das Regal bauen. Schicken Sie einen Boten zu ihm. Was soll ich heute kochen?“

„Heute schon?“

„Worauf sollen wir warten? Die Kinder kommen sowieso zu mir, um zu betteln. Wir dürfen nur das Riekchen nicht vergessen.“ Käthchen rückte die Töpfe hin und her.

„Aber ich habe keine Zutaten. Mein Mann ist nach Nordhausen gegangen, der Landrat wird ihm erst sagen, wie viel wir ausgeben dürfen.“

Käthchen sah sie nachdenklich an. „Mein Schwager ist ebenfalls zum Landrat bestellt. Er war deswegen nicht begeistert.“

„Davon hat er gestern nichts gesagt.“

„Er lässt sich nicht gern in die Karten sehen. Er will in seinen zwei Jahren so viel wie möglich zu seinen Gunsten ändern.“

„Zwei Jahre?“

„Eins davon ist schon um. Das hat er Ihnen nicht erzählt, was?“ Käthchen grinste abfällig. „Alle zwei Jahre wechseln die Schulzen, mal ein Evangelischer, mal ein Katholischer. Das hat der Alte Fritz bei der Stiftung des Dorfes so festgelegt. Ab nächstes Jahr werden wir wieder von den Katholiken regiert.“

Käthchen wischte mechanisch über den Küchentisch und wandte sich zum Gehen. „Also, eine Suppe geht immer. Kartoffeln haben Sie, wie ich sehe. Ich habe ein paar Stücke Ziegenkalunnen, die werfen wir rein. Sellerie, Kohlrabi, Maggikraut. Ich bin bald wieder da. Bringen Sie schon mal das Feuer in Gang. Und schicken Sie jemanden zu Schwarzburger.“

Magdalena fühlte sich ein wenig überrollt, aber glücklich. Endlich kamen die Dinge ins Laufen. „Frau Henkel?“, rief sie ihr hinterher, als sie schon fast zur Tür hinaus war.

Die kleine Frau drehte sich um. „Also Kindchen, das hört sich schrecklich an. Alle sagen Käthchen zu mir.“

„Gut, ich heiße Magdalena. Oder Lenchen.“

„Was wolltest du sagen, Lenchen?“

„Danke für alles!“

Die Tür fiel ins Schloss, um gleich darauf wieder aufgerissen zu werden.

Sie fuhr herum. Vor ihr stand der Zigeunerjunge. „Christian, du sollst doch klopfen, bevor du hereinkommst!“

„Hab ich vergessen. Käthchen sagt, hier gibt es heute Essen?“ Seine Augen leuchteten bereits.

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