Nadine Roux - Ein Sommer in der Normandie

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Ein Sommer in der Normandie: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Pariserin Camille widmet ihr Leben dem Schreiben von Kriminalromanen und ist damit außerordentlich erfolgreich. Ihr Privatleben möchte sie am liebsten ausblenden, zu sehr schmerzen die Erinnerung an ihre Familie, die sie verloren hat, und an den Tag ihrer Hochzeit, nach dem nichts mehr so war wie vorher. Nur ihr Schwiegervater Georges steht ihr noch nah. Eine Schreibblockade stürzt sie in diese Realität zurück. Bei ihrer Freundin Magali in der Normandie will sie neue Ideen finden und zurück in die Spur gelangen. Doch der lebenslustige Romain macht ihr einen Strich durch die Rechnung und droht den Panzer um ihr Herz zu durchbrechen. Außerdem trifft sie in Trouville-sur-Mer auf die unkonventionelle Madame Jeanette, die etwas über Georges zu wissen scheint.
– Ein Roman über den Zauber des Sommers und die Kraft der Veränderung.

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„Six Euros, s’il vous plaît“, sagte die lustlose Kassiererin hinter der Glasscheibe. Camille schob ihr drei Münzen zu und erhielt eine kleine Karte, auf deren Rückseite ein Bild der Sacré-Cœur war. Sie besaß bereits unzählige dieser Eintrittskarten für die Kuppel und manchmal überlegte sie, ob sie damit vielleicht die Wände des Gäste-WCs tapezieren sollte, denn eigentlich wusste sie nicht, warum sie sie aufhob. Camille war froh, dass nur wenige der Touristen auf dem Vorplatz nach 237 Stufen durch den Park noch die Kondition hatten, die dreihundert Stufen zur Kuppel hinaufzulaufen. Um achtzehn Uhr schloss sie außerdem, beides Faktoren, die sie guthieß. Als sie selber die Stufen durch den dunklen Turm bewältigt hatte und hinaus ins Freie trat, empfing sie jener Ausblick, den sie so sehr liebte und den sie gerade heute brauchte. Freiheit über den Dächern von Paris, weit oberhalb der Stadt. An diesem Aprilnachmittag war nur ein japanisches Pärchen in Sichtweite, ansonsten hatte sie den engen Weg unter der schmalen Arkade für sich. Ein Taubenpärchen saß auf der Brüstung, die sie entlangstreifte und immer wieder ihren Kopf zwischen den Steinpfeilern nach draußen in die Sonne hielt. Von hier oben sah Paris ganz flach aus und nur der Eiffelturm und der Tour Montparnasse stachen heraus, von Dunst umhüllt. Unter sich verfolgte sie mit den Augen die langen Schneisen, die Georges-Eugène Haussmann im 19. Jahrhundert in das Häusermeer schlagen ließ.

Camille ging einmal um die Kuppel herum und setzte dabei langsam einen Fuß vor den anderen, die Hände in den Taschen, den Blick unbestimmt auf den Horizont geheftet. Als sie einmal stehenblieb und auf das Gewusel der Menschen auf dem Vorplatz schaute und auf die Symmetrie der Gärten dahinter, musste sich zurückdenken an den ersten Abend, an dem sie mit Marc hergekommen war.

Es war im Januar gewesen, ein halbes Jahr, nachdem Magali sie zu seinem Eisstand im Schlossgarten von Fontainebleau geschleppt hatte. Nach dem 14. Juli, an dem sie sich das Feuerwerk gemeinsam angesehen hatten, hatten sie sich noch ein paar Mal auf einen Kaffee getroffen und über Literatur und Kultur gesprochen, oder besser: gestritten. Marc hatte Spaß daran, Camille zu provozieren und zu ihrem eigenen Ärgernis gelang es ihm und noch viel schlimmer: Es war sein unverschämtes Lächeln, das sie jedes Mal entschädigte. Dennoch ging sie stets allein nach Hause und Marc fuhr mit dem Spätzug zurück nach Fontainebleau. Damals hatte es ihm noch nichts ausgemacht, nachts mitten durch die Stadt nach Hause zu fahren, dachte Camille nun bitter und schnipste einen Baguettekrümel, den irgendjemand auf der Brüstung hinterlassen hatte, in die Tiefe.

Ende Januar hatten sie also wieder in dem Bistro gesessen, in dem sie mit Magali und Laurent am 14. Juli gewesen waren und schließlich zog Marc sie in eine Bar um die Ecke, wo es dunkel und laut war. Am Tresen ließ er ihr Cocktails bringen, die sie noch nie probiert hatte, denn sie mochte den Stil nicht, den Cocktails implizieren. Lockerheit, Überraschung, Kreativität. Aber jetzt ließ sie es geschehen. Draußen war es kalt und es begann zu schneien. In der Bar geschah es also, dass Camille sich betrank und ihre Wangen schmerzten, weil Marc ein Lachen nach dem anderen aus ihr herauskitzelte. Sie ließ alles geschehen, wenn sie nur selber immer wieder auf seine schönen Zähne schauen konnte, wenn er lachte und auf die Geste, das Béret hin und her zu schieben und wieder verwegen schief in Position zu bringen. Sie schaute nur zu gerne in seine haselnussbraunen Augen und vergaß darüber, wie kalt ihre eigenen waren, obwohl er sie Edelsteine nannte.

Als sie die Bar verließen, stützten sie sich gegenseitig, aus Trunkenheit und weil der Schnee mittlerweile einige Zentimeter hoch in den Straßen lag. Es war menschenleer am Montmartre jenseits der Straßen, in denen die Bars lagen. Abwechselnd rutschten sie beide aus und fingen sich wieder, aneinander haltend.

„Ich glaube, heute kann ich nicht mehr mit der Bahn nach Hause fahren. Da lande ich ja in Montargis“, sagte Marc, formte mit den Händen ein Kopfkissen und bettete seinen Kopf andeutungsweise darauf, bevor er wieder lachte.

Natürlich sagte sie: „Du schläfst bei mir“ und zog ihn durch den Park hoch zur Sacré-Cœur. Er fragte gar nicht, wo sie wohnte, denn er schien es bereits zu wissen. Auf halber Strecke schaute er sich plötzlich um, so als habe er etwas Seltsames bemerkt.

„Was ist?“, wunderte sich Camille und blieb mit ihm stehen.

„Mir ist, als war da was“, sagte er, aber dann gingen sie schweigend langsam weiter. Camille hörte das Blut in ihren Ohren rauschen, ihre Augen suchten wild in der Dunkelheit nach der Bewegung, die sie gerade noch zu sehen geglaubt hatte. Der Schnee knirschte unter ihren Schuhen. Nur wenige Sekunden später stand ein großer dunkelhäutiger Mann vor ihnen, die Mütze tief ins Gesicht gezogen. Camille sah ihn erst in dem Augenblick, in dem er ihr die Handtasche entriss und damit fortlief. Sie erstarrte und riss die Augen weit auf. Aller Schwindel, den der Alkohol verursacht hatte, war von einem Moment auf den nächsten fort, auch bei Marc, der geistesgegenwärtig loslief, dem Dieb hinterher.

„Hey!“, brüllte er nur immer wieder und tatsächlich erreichte er den bulligen Mann einige Stufen weiter oben. Er packte ihn erst am Arm, fiel dann hin und griff im Fallen nach seinen Beinen. Beide landeten der Länge nach im Schnee auf der Treppe, doch der Angreifer rappelte sich ohne eine Wort sofort wieder auf und lief weg. Schon bald war er außer Sicht. Marc drehte sich auf den Rücken und setzte sich nach ein paar Momenten des Verschnaufens in den Schnee auf eine Stufe. Er winkte mit ihrer Handtasche, die er zurückerobert hatte und wartete, bis Camille zu ihm kam. Aber sie kam nicht. Camille stand nach wie vor wie angewurzelt, regungslos, erstarrt dort, wo man ihr die Tasche entrissen hatte und schaute ins Leere.

Nach einer Weile stand Marc auf, klopfte sich den Schnee von den Klamotten und ging auf sie zu. „Ich hab sie wieder, schau!“

Aber Camille schwieg nur. Als er sich ihr näherte, sah er, wie sie stumm weinte.

„Aber Chérie, du brauchst doch nicht weinen. Ich war doch da, es ist alles gut.“ Er griff sanft unter ihre Arme, die ihr schlaff am Körper hingen und schlang seine eigenen um ihre schmale Taille. „Camille, es wird alles gut. Ich war da und ich werde es immer sein, wenn du willst. Ich bin schneller als jeder blöde Dieb und schlage alle in die Flucht, die dir etwas Böses wollen“, flüsterte er ins Ohr aber hörte von ihr nur ein Schluchzen. Dann legte sie zögerlich ihre Hände auf seine Schultern und lehnte schließlich auch den Kopf an. Er war ja kaum größer als sie.

Nach einer Weile löste er sich ein bisschen von ihr und schaute ihr in die Augen, wischte die Tränen auf ihren Wangen fort. Dann nahm er ihre Lippen zwischen seine.

Lange standen sie dort im Schnee, der auf sie herabfiel und auf die Lichter von Paris zu ihren Füßen. Kein Laut drang hinauf zu ihnen, alles war stumm und still.

„Mein Vater starb bei einem Überfall“, sagte Camille schließlich, als sie glaubte, dass ihre Stimme nicht mehr tränenerstickt sein würde. „Wir wohnten hier gleich um die Ecke. Als ich achtzehn war, auf der Rue de Clignancourt, passierte es. Jemand entriss ihm die Geldbörse, als er uns ein Eis kaufen wollte, mein Vater lief hinterher, aber er fiel hin und dann blieb er einfach liegen.“ Die Tränen stiegen ihr wieder in die Augen, ihre Stimme wurde hoch und dünn. „Er blieb dort einfach liegen und bewegte sich nicht mehr. Ich rannte zu ihm, aber er starrte mich nur aus leeren Augen an, in die Blut lief.“

Marc drückte sie fester.

„Ich kann das nicht vergessen, es ist jeden Tag da, jede Nacht, wenn ich nicht schlafen kann. Er war mein Ein und Alles, ich hatte niemanden außer ihn, niemanden.“

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