Nadine Roux - Ein Sommer in der Normandie

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Die Pariserin Camille widmet ihr Leben dem Schreiben von Kriminalromanen und ist damit außerordentlich erfolgreich. Ihr Privatleben möchte sie am liebsten ausblenden, zu sehr schmerzen die Erinnerung an ihre Familie, die sie verloren hat, und an den Tag ihrer Hochzeit, nach dem nichts mehr so war wie vorher. Nur ihr Schwiegervater Georges steht ihr noch nah. Eine Schreibblockade stürzt sie in diese Realität zurück. Bei ihrer Freundin Magali in der Normandie will sie neue Ideen finden und zurück in die Spur gelangen. Doch der lebenslustige Romain macht ihr einen Strich durch die Rechnung und droht den Panzer um ihr Herz zu durchbrechen. Außerdem trifft sie in Trouville-sur-Mer auf die unkonventionelle Madame Jeanette, die etwas über Georges zu wissen scheint.
– Ein Roman über den Zauber des Sommers und die Kraft der Veränderung.

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Georges erwartete sie am Nachmittag. Die Seniorenresidenz lag am anderen Ende von Fontainebleau, Richtung Seine und damit deutlich weniger idyllisch als Camilles Refugium. Aber Georges fühlte sich dort wohl, nachdem er vor einem Jahr dort eingezogen war. Es gab einen kleinen parkähnlichen Garten hinter der Residenz, in dem sie mit ihm und dem Rollator schon oft spazieren gewesen war. Ging es ihm gut, würde sie das auch heute tun. In der Sonne ist man immer weniger alt.

„Camille! Wie schön dich zu sehen“, begrüßte Georges sie und reckte seine Arme, um sich drücken zu lassen. Er hatte seine Schwiegertochter erkannt, also war heute einer der guten Tage. „Hast du mir wieder diese Macarons mitgebracht? Hier gibt es nie richtigen Kuchen. Das wäre wohl zu viel des Guten für die Alten“, sagte er und lächelte Camille an. Ihm fehlten bereits einige Zähne, aber er liebte Essen und hatte auch mit fünfundachtzig noch einen gesunden Appetit.

„Natürlich, Papa. Von Ladurée, den Besten der Stadt.“ Camille setzte eine Pappkartonbox vor ihm ab und zog sich einen Stuhl heran. Er hatte es schön in seinem Zimmer. An der Wand hingen Fotos seines alten Häuschens nicht weit von hier, dem einst üppigen Garten und seiner Familie. Auf einem Foto über seinem Bett grinste ein kleiner Junge mit Zahnlücke in die Kamera und hielt einen großen Mistkäfer auf der Handfläche. Wie einen Engel umrahmten braune Locken sein Gesicht.

„Ist das ein Freund von dir, Ladurée?“

„Nein“, lachte Camille. „Das ist ein Teesalon unweit der Place de la Concorde.“

„Ach, ich dachte schon, du kennst diesen Ladurée persönlich. Du kennst doch so viele Leute aus dem Fernsehen und in Paris. Jedenfalls hättest du ihm sagen können, dass ich Pistazie am liebsten mag.“ Georges steckte sich einen grünen Macaron in den Mund. Er biss nicht einmal ab und bewunderte dann die Crème und die leicht knusprige Kruste. So wie Camille es kannte in den Kreisen, die sie streifte, wenn sie Lesungen hielt, in TV-Shows ging oder einfach nur, wenn sie sich eine neue, sündhaft teure Uhr gönnte. Diese Leute waren überall und Camille hatte für sie nichts übrig. Bon chic, bon genre, BCBG nannte man sie in Paris. Sie selber hatte genug Geld, um dazu zu gehören, aber nicht genug Eitelkeit. Nein, dieser Mann vor ihr war ein wahrer Genießer der alten Schule, dachte sie und lächelte ihn an. Sie wünschte sich, sie könnte auch einfach zu Ladurée gehen, Tee und zwei Macarons bestellen und sie dann mit einem Bissen aufessen, ohne dass die Leute sie bemerkten und ohne dass unvorteilhafte Fotos im Internet oder in der Presse auftauchten. Immer musste sie Haltung bewahren und vor allem Angst einflößend sein. Hier bei Georges aber konnte sie einfach Camille sein.

Sie half ihrem Schwiegervater beim Anziehen der Jacke, legte ihm den grünen Kaschmirschal um, den sie ihm letzten Winter geschenkt hatte, und schob ihn in seinem Rollstuhl nach draußen. Heute war zwar ein guter Tag, aber wenn es dem Kopf gut ging, ging es meistens den Beinen schlecht oder umgekehrt. Aber der alte Mann nahm es mit Humor und ließ sich nur zu gerne von seiner hübschen Schwiegertochter durch den Park fahren. Camille machte es nichts aus, dass man sie hier erkannte und dass sie ein Lächeln auf den Lippen hatte. Von Senioren ging keinerlei Gefahr aus. Sie wunderten sich vielleicht, sie hier zu treffen, aber keiner hatte jemals Angst vor ihr oder schaute sie mit schiefem Blick an. Das war der Segen des Alters, man versöhnte sich mit der Welt und stellte nicht Fotos ins Internet.

Sie beobachteten, wie ein kleiner Windwirbel in einer Ecke Blätter in die Luft hob, sie kreisen und dann über den ganzen Park verstreut wieder fallen ließ. Dann erfasste der Wirbel eine Aloe in einem Beet vor ihnen und wirbelte schließlich auch Georges und Camille durchs Haar, das sie heute offen trug.

„Eine Windhose, Camille! Das ist ein Wunder, n’est-ce pas? Windstille und dann eine Windhose.“ Georges freute sich darüber und lachte. Er hatte immer ein Auge für die schönen Dinge. Sein Garten war ein Prachtwerk gewesen, ein Eden. Er sah die kleinen Details und freute sich an ihnen. Marc muss das auch gelernt haben, dachte Camille und erinnerte sich an das Foto über Georges‘ Bett. Wo ging es nur verloren?

Georges sagte eine Weile nichts und fragte dann: „Hast du eine Nachricht von meinem Sohn?“

„Er lässt dich grüßen und sagt, er denke an dich.“

„Das tut er nicht. Was macht er heute?“

Camille log niemals. Das brauchte sie auch nicht, denn Lügen waren immer dazu da, um jemandem zu gefallen oder ihn nicht zu verletzen. Beides Dinge, die La Brochard nicht interessierten. Auch für die Menschen, die sie mochte, machte sie keine Ausnahme. Es tat ihr aber sehr leid, dass sie Georges sagen musste, dass Marc heute in seinem Büro war und arbeitete.

„Er hätte auch kommen können, er ist doch Schriftsteller. Er hat Zeit, wann er will.“ Georges schlug mit einer Hand auf die Armlehne seines Rollstuhls. Camille nickte nur, aber dann fiel ihr ein, dass er das nicht sehen konnte.

„Ja“, sagte sie knapp. Als beide wieder schwiegen, musste Camille zurückdenken an ihre erste Begegnung mit Georges und warum er alles ein bisschen verändert hatte in ihrem Leben.

Camille hatte sich unwohl gefühlt an jenem Tag im Juni vor drei Jahren. Ihre Freizeit verbrachte sie fast ausschließlich vor ihrem Laptop, wie auch ihre Arbeitszeit. Nur dass sie in ihrer Freizeit auf Wikipedia surfte und sich dort von einem Link zum nächsten führen ließ. Eine der wenigen Situationen, in denen sie die Kontrolle abgab und sich einfach führen ließ durch den Dschungel an Informationen, die Magie des Wissens. Und mit Magali erinnerte sie sich hin und wieder daran, dass das Leben Spaß machte. Sie trafen sich meistens außerhalb von Paris, fuhren Fahrrad im Val d’Oise oder spazierten durch den Schlossgarten von Versailles, wo es hauptsächlich ausländische Touristen gab. Und nun war dieser Marc in ihrem Leben aufgetaucht und hatte es quasi ohne ihre Zustimmung durcheinandergewirbelt. Das heißt, leider hatte sie zugestimmt und das war der Fehler gewesen. Ein halbes Jahr hatte es gedauert, bis sie seine Familie kennenlernen sollte, die lediglich aus Georges bestand. Sie hatte keinen Grund darin gesehen, seine Familie kennenzulernen, denn ihr Verhältnis betraf schließlich nur sie zwei. Sie kannte seine Freunde nicht und sie hatte auch nicht vor, ihn in ihr Leben zu lassen und gleichzeitig in seines einzutauchen. Aber dann war es geschehen, sie waren plötzlich verlobt. Camille verdrängte die Erinnerung daran, als sie Georges durch den Park des Seniorenheims schob, so wie sie sie damals verdrängt hatte, als sie das erste Mal vor dem Tor zu seinem Häuschen in Fontainebleau gestanden hatte, mit Marc an ihrer Seite. Sie trug eine Sonnenbrille, die Haare zu einem Knoten gebunden und war angezogen wie immer, wenn sie aus dem Haus ging zu einem offiziellen Termin: Dunkelblaue Stoffhose, dunkelblauer Blazer, darunter ein weißes T-Shirt. Lediglich Sandalen mit Absatz trug sie als Zugeständnis, dass das hier kein Businesstermin war. Camille trug niemals eine Handtasche. Sie besaß einen dunkelbraunen Aktenkoffer, der mit Leder bezogen war. Erst als sie auch den edlen Metallfüllfederhalter in ihrer linken Brusttasche spürte, fühlte sie die Sicherheit, die sie jetzt brauchte.

Ein alter Mann öffnete die Tür und Camille hielt ihn zuerst für Marcs Großvater, er musste um die achtzig sein, Marc war aber erst einunddreißig.

„Papa, schön dich zu sehen“, sagte Marc und Camille wunderte sich. Er hatte nie über seinen Vater gesprochen. Georges umarmte und herzte seinen Sohn, aber zu Camille sagte er: „Ich kaufe heute keine Schuhbürsten, tut mir leid“, und ließ seinen Blick an ihr herab auf den Koffer schweifen.

„Aber das ist doch Camille, meine Verlobte!“, lachte Marc da.

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