[Lloyd George zu Lord Riddell 1919 zum Vertrag von Versailles:
“ Die Wahrheit ist, dass wir uns durchgesetzt haben.
Das meiste, darauf wir aus waren, ist uns zugefallen.
Die deutschen Kriegsschiffe sind ausgeliefert,
die deutschen Handelsschiffe sind abgeliefert,
die deutschen Kolonien haben aufgehört zu sein,
der eine unserer Hauptwettbewerber im Handel ist zum Krüppel geschlagen.” ** ]
Preußen, später die Deutschen,
der Prager Fenstersturz und der dreißigjährige Krieg,
die Bartholomäusnacht und die Erbfolgekriege,
die 161 zerbombten deutschen Städte
und das Diktat der bedingungslosen Kapitulation zur totalen Zerschmetterung
von Casablanca im Januar 1943.
Als war Deutschland nur Hitler, Himmler, Goebbels, Eichmann und die anderen Bonzen,
jene grobverbohrten Deutschfaschisten.
Waren doch deutsch auch Goethe, Schiller, Kant und Hegel,
Bach, Beethoven, Brahms und Schumann,
Barlach, Kirchner, Kollwitz.
* Jean Martet über Clemenceau: Le Tigre, Paris 1930, p. 71, 74, 292
** Hans Grimm: Die Erzbischofschrift – Antwort eines Deutschen [April 1946], Plesse-Verlag
Göttingen, 2. Auflage 1950, Seite 27
So schreibt die Londoner Saturday Review
am 11. September 1897 * **:
>Deutschland muss vernichtet werden!<
Ist Stetigkeit im Fleiß ein großes Verbrechen?
Was ist’s,
dass die Deutschen verschwinden sollen
samt ihrer Musik, Poesie und Philosophie?
Die intellektuellen Petarden platzen aus den Nähten.
Es sind britannische Mägen,
denen der deutsche Geist nicht schmeckt.
Was dem einen zu Gesichte steht,
sieht der andere lieber fortgeweht.
Doch sind die Deutschen keine Hunnen,
sie halten sauber Garten, Haus und Brunnen
und suchen mit Fleiß und Herz zu verstehen,
wohin die Wurzeln der Kultur sie gründen.
Ob Geist, ob Kohle,
Weg und Matsch und Sohle.
Na, zum Wohle!
Mehr auseinander geht es nicht.
“It is a moral, physical and strategic impossibility
to bottle up an elemental force such as that
which the German people incarnate.
It simply cannot be done.”
[ E.D. Morel in: “Truth and the War”, 1919 ] **
* Wolf Kalz: Ein deutsches Requiem, Fulda 2006
** Hans Grimm: Die Erzbischofschrift – Antwort eines Deutschen, Seite 17; 26
Die Puppen in die Schuppen!
Heraus, ihr Spieler,
kommt auf den Platz!
Kommt aus den Matten,
von den Brücken,
aus den Dämmerschatten
und den Bretterlücken.
Neppup, Neppusch
und was sonst zu sagen ist.
Ihr Spieler,
tretet heraus und sagt es auf!
Spielt vor,
was in Geschichten sich verhäkelt und versteckt
und verdreht als Geschichte durch die Schulen geht,
weil sich die Wahrheit auf dem Boden nicht mehr rührt.
Menschen,
ob da oben, ob da unten,
sie verstehen des andern Sprache nicht.
Wie komisch und ganz anders,
wenn sie stampfen und herüber am Trapez sich schwingen,
dass die Mäuler offenstehen
und die Vögel es herunterzwitschern.
er rudert nach oben.
Anders als er und im hohen Wellengang
schießt der Seeadler durchs Wasser
und fängt sich den Fisch.
Dazwischen ist die Gymnastik
mit Armen und Beinen,
dann auch mit Worten.
Es geht vor und zurück, und vor und zurück
wie bei
Fisch und schif,
ffisch und Schiff,
schief und feisch,
refeisch und Schiefer.
Es ist der Hecht,
der sich aus dem Wasser hebt,
fest in des Adlers Griffen.
So mancher hechtet hinterher,
der’s merkt. Meist ist es schon zu spät,
wenn ihm der Boden unter den Füßen
wegrutscht oder weggezogen wird.
Jede Konstruktion ist relativ,
und das Relative braucht den Dreh- und Angelpunkt.
Die Geraden schießen hoch zum Himmel
oder stoßen in den Boden tief.
Es geht um den Zapfen, den statisch-rationalen,
den das eine wie das andere für sich beansprucht.
Vom Fangen leben viele,
wobei so mancher selbst gefangen wird.
Darüber kreist mehr als einmal die Relativität mal ein, mal aus,
das in der Realität des Tages mit der Frage,
zu welcher Gruppe der eine gehört,
wenn der andere zur anderen Gruppe gehören möchte.
Weit gehen die Schreie des Seeadlers hinaus,
echoen über den wellenden Wassern der Flüsse und Meere
tief in die spätabendliche Dämmerung hinein.
na, da könnt ihr lange warten.
Beine der verschiedenen Form und vielen Förmlichkeiten,
wenn sie stehen und provokant sich stellen zu Verwegenheiten.
Was da kriecht
und wie sie hinken,
es sind die vielen Kleinen,
deren Münder bitt’res Wasser trinken.
Bitter mit dem Sandgeschmack,
nicht besser gibt’s die Quelle her,
das Wasser für den Tag, fürs Jahr.
Hochgestochen stellt der Pinkel seine Beine breit
und schaut mit vollem Sektglas auf das runter,
was für die mit den zerschwielten Sohlen unten
nicht weniger
als fürs nackte Überleben gilt.
Manchmal flackert’s in der Birne
und manche Stirnen kräuseln sich.
An der nächsten Ecke steht die aufgeputzte Dirne,
mit einem Lächeln wartet sie, dann geht sie auf den Strich.
knurren wie greifende Sägen,
die den Peitschenschlägen zuwider
bis hoch in die Krägen gehn.
Eisen, Eisenbahn und Eisentor,
es kann auch schmiedeeisern sein.
Dann schlägt es, rattert’s rauf und runter,
dass dazwischen Beine zappeln
und zitternde Hände die Augen zudrücken
und für die Dauer des Ratterns zuhalten.
Bahn und Beine,
dazu kommt die alte ausgediente Leine,
dass dazwischen nichts verlorengeht,
wenn der Wind erst richtig weht.
Von den Krägen
zu den Schlägen.
Das Kreischen der Sägen nagt und betäubt,
ohne dass die knurrenden Mägen verstummen.
geht’s ums Vaterland.
In den versetzten Spalten
quetschen sich die Jungen zwischen die Alten.
Allein in dem Glauben
werden sie sich’s erlauben
in den Schattengängen durch die Wandelhallen,
während laut die Ohrfeigen in den Kellern knallen.
Eins, zwei, drei,
wo ist das letzte Ei?
>Gestohlen wurd’ es vor drei Tagen,
da könnt ihr Herrn Direktor fragen.<
>So, dann klopft mal an die Tür,
dass wir’s erfahren vor der nächsten Stund.<
>Herr Direktor, es ist die Frage nach dem Ei.<
>Hört auf, hört auf! Ich geb euch dafür zwei!<
>Das ist nicht der Punkt, warum wir kommen,
denn draußen stehn sie wie benommen.
Hören Sie selbst, wie ihre Mägen knurren
und Peitschenschläge über ausgezehrte Köpfe surren.<
Ja, wieder ist’s das alte Lied.
Vaterland, vor mir liegst du auf den Knien,
als noch ein Ende abzusehen schien.
Nun erheb dich bis ins letzte Glied!
Weißer Schimmel,
brauner Kümmel,
schwarzer Lümmel!
Die Blätter der Schere,
sie schneiden ins Leere.
Von der Wehr knallen Schüsse,
und hinter der Mauer wechseln die Küsse.
Das Eisen der Felgenringe knirscht im Sand
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