Diverse Werbeplakate
Auf dem gefolterten Rücken der Erde
Tagtäglich werden Blut und Körper neu vergossen,
Im Tun der Zerstörung
Unter dem Zeichen der Auferstehung
Klage der Liebe und des Schmerzes!
Mein Sohn und meine Tochter!
Medizin lässt sich durch das Handwerk nur zum Teil erklären.
Als Hitler an die Macht kam, stellte Angelo Roncalli (später Papst Johannes XXIII.)
Kleinkinder, die ihren Namen nicht kannten,
Auch die Nazis erstaunte das päpstliche Schweigen.
Jesus wurde im Stall geboren.
Von großen und anderen Päpsten.
Die Folter wurde angewandt,
Tief fuhr der Folterschrei in die Völker,
Staubleer ist die Lehre,
Napoleon eroberte Spanien 1808.
Im 5. Jahrhundert gab es herumstreunende Mönche.
Papst Honorius II. erfuhr von den sexuellen Eskapaden
Das Herausschneiden der Zunge
“Und sie bewegt sich doch!”
Alles fließt!
Aus einer Rede Carlos Lieras Restrepo, Präsident von Kolumbien
Heute gibt es mehr hungernde Menschen
Es sitzt die alte Teufelei
An Ketten gehängt sind nicht nur Perlen,
Zu zweien, zu sechsen, zu hunderten
Gut, dass mir dein Wort doch noch einfiel,
Die Würfel sind gefallen,
Gellende Stimmen stießen mich vor sich her,
Die Ketten liegen ausgelegt,
Weit blieb das Lid geöffnet
Kühler kann es werden,
Fürs ungeborene Leben ist der Mutterleib
Das schöne weichseidene Haar
Kreide, Kalk und Reis
In Nähe des Stadtparks lebt die Tochter
Zuerst war es der Wunsch,
Ich war aus dem Osten nach Goree* gekommen
Sie rief an und sagte, dass sie nicht mehr kommt.
Es war ein kalter Wintermorgen.
Fritz hatte sich bei Tagesanbruch erhängt.
Es war ein schwüler Julinachmittag.
Ich mochte den Parfümgeruch
Die Häuserreihen schlafen tief den Winterschlaf,
Es gibt Kinder, die wollen beschäftigt sein.
Sie graben und graben.
Dort, wo die Haut dünn ist,
Es waren zwei vom Geheimdienst,
Die Löcher in meinem Hemd sind so zeitgemäß
Schlüsselkinder sind umstritten,
Die Zeit der Gürtelfestung ist vorüber.*
Mit den Händen greifst du,
Kurt Götz, ein Kölner Buchhalter und Literat.
Nachwort oder Freundschaft im Wort.
Epilog
Impressum neobooks
Nachlese, Erinnerungen, Skizzen
Die Namen der Personen und Institutionen in den Erzählungen sind erfunden.
Das Prinzip der Inquisition war mörderisch. [Lord Acton]
Es gibt ein Maß in den Dingen, es gibt letztlich feste Grenzen.
[Est modus in rebus, sunt certi denique fines. - Quintus H. F. Horaz: Sermonum libri duo (Satiren) 1,1,106]
Wenn die Wahrheit zu schwach ist, sich zu verteidigen,
muss sie zum Angriff übergehen. [Bertolt Brecht: Leben des Galilei, 3]
Mir ist aufgefallen, dass zwei Dinge im Vatikan sehr schwer zu bekommen sind: Ehrlichkeit und eine gute Tasse Kaffee. [Johannes Paul I.] *
Es herrschte vollkommene Dunkelheit. Ich hörte nur die Geige, und es war, als diene Julieks Seele als Bogen. Er spielte sein Leben. Sein ganzes Leben glitt über die Saiten. Seine begrabene Hoffnung, seine veraschte Vergangenheit, seine erloschene Zukunft. Er spielte, was er nie mehr spielen würde. Ich werde Juliek nie vergessen. Wie könnte ich ein Konzert vergessen, das vor Sterbenden und Toten gegeben wurde! Noch heute, wenn ich Beethoven höre, schließen sich meine Augen, und der Dunkelheit entsteigt das bleiche traurige Antlitz meines polnischen Kameraden, der von einer Hörerschaft Sterbender Abschied auf der Geige nahm. (Nach dem langen Marsch der ausgezehrten Häftlinge durch die Nacht bei dichtem Schneefall von Auschwitz nach Gleiwitz wegen Evakuierung des Lagers vor Ankunft der Roten Armee )
[Elie Wiesel: Die Nacht zu begraben, Elischa]
Toleranz und Demut sind das Gegenteil von Intoleranz und Anmaßung mit der Menschenfeindlichkeit von Folter, Scheiterhaufen und Tötung unschuldigen Lebens.
* David A. Yallop: Im Namen Gottes? – Der mysteriöse Tod des 33-Tage-Papstes Johannes Paul I. – Tatsachen und Hintergründe, Knaur (3812) 1988, Seite 230
wo kommen sie nur her?
Denn gestern
stand hier noch die Schule.
Sie kommen.
Doch woher kommen sie?
Hier, wo nichts mehr steht,
aber gestern noch die Schule stand.
Die Schule,
ja, das war eben gestern!
Der Faden zieht sich in die Länge
zu einer Wäscheleine.
Aber die Leine ist alt und hängt durch.
An ihr stecken drei Holzklammern,
die verwittert sind, ohne etwas zu halten.
Es ist eine von mehreren Vermutungen,
dass die Dinge und Gedanken, als sie trocken waren,
von der Leine abgenommen wurden.
Das aber muss schon lange hergewesen sein.
Doch auch schwebende Gedanken und Gefühle
behalten beim Trocknen an einem Frühlingsmorgen
den bezaubernden Geruch,
wenn sie mit Lavendel eingerieben worden sind.
Wieweit?
Nach der Logik
aus der Anzeigenrubrik:
Der Kreter
o Reterk!
Es gibt Gezeter,
wenn aus dem Spalt
der Alte kommt.
Da kommt der Reterk
mit Schirm, Charme und Melone.
Ein Passant fragt ihn,
und wo bleibt denn die Kohle?
Mit gespitzten Ohren, geschlossenem Mund und schnaubender Nase
macht sich davon der durchtriebene Hase.
Es heißt in der Rubrik,
dass der Kreter lügt,
selbst dann,
wenn er lügt.
Wo bleibt der Stock?
Er steckt unter dem Morgenrock,
wo sich der Verschlafene versteckt
mit Körper und Geist,
und das bevor die aufwachende Logik
mit dem Morgengezeter
auf der verschneiten Terrasse vereist.
Ambitionen und Strebungen,
wenn sie politisch werden,
bekommen umgehend den bittersüßen Beigeschmack,
insbesondere dann,
wenn es um Menschen und das Humanum geht.
Nicht anders ist es
im Menschen als Individuum,
weil sich da
das Gerade nur selten und als Ausnahme gerade verhält.
Krumm und verbogen.
Es bleibt also gelogen,
was als Geschichte
vorgehalten wird.
“Wir werden Hitler den Krieg aufzwingen,
ob er es will oder nicht.” *
Die daraus sich ergebende Frage geht auf den Punkt der Schuld.
Laut plärrte über den Kanal herüber die Tirade gegen Schiller
und den deutschen Geist. **
Vernunft, warum ?
Die Zukunft hält sie doch geknebelt.
Längst hat sie begonnen
und wird fest von einer Handvoll irgendwohin gezogen.
Man sollte ihnen die Nasen und Ohren abschneiden.
Doch da halten sich die Drahtzieher versteckt,
weil sie um ihre Nasen und Ohren fürchten.
* Winston S. Churchill 1936. Nach Wolf Kalz: Ein deutsches Requiem, Fulda 2006, S. 80.
** Friedrich Schiller: Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen
über den Augenblick hinaus.
Requiem à >La Strada<
mit den Bergen,
die sich nicht bewegen.
Ein frankophoner Germanophober sagte:
‘Die Germanen lieben den Tod!
Zitternd, wie im Taumel
schauen sie mit ekstatischem Lächeln
zu ihm auf wie zu einer Gottheit.’ *
Heiser krähte der gallische Hahn
[Clemenceau, der Deutschenhasser, so Lloyd George]
aus Versailles,
dass die >Boches< keine liebenswerten Menschen seien. *
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