Um uns vor unserem Wurzelguru zu verbeugen, denken wir zuerst über seine oder ihre herausragenden Eigenschaften und Güte nach und rezitieren mit einem Geist des wünschenden Vertrauens das folgende Gebet:
Vajrahalter, mein juwelengleicher Guru,
Durch dessen Güte ich in einem Augenblick
Den Zustand großer Glückseligkeit erlangen kann,
Zu Deinen Lotosfüßen verbeuge ich mich in Demut.
Obwohl unser spiritueller Meister mit einem Juwel verglichen wird, haben äußere Juwelen, wie kostbar sie auch sein mögen, keine Kraft, uns wahres Glück zu schenken oder uns vor Leiden zu beschützen. In der äußeren Welt gibt es nichts, was unserem spirituellen Meister gleichkommt. Die Worte der Sadhana «juwelengleicher Guru» offenbaren einfach, dass unser spiritueller Meister sehr kostbar ist. «Vajrahalter» bedeutet, dass er oder sie eine Manifestation Buddha Vajradharas ist.
Verglichen mit der Lebensspanne der Wesen in den Götterbereichen ist ein menschliches Leben sehr kurz, wie ein Augenblick. Verlassen wir uns jedoch aufrichtig auf unseren spirituellen Meister, dann können wir durch seine oder ihre Güte die große Glückseligkeit Buddha Herukas vollenden und in diesem kurzen menschlichen Leben ein erleuchtetes Wesen werden.
Dem Höchstem Yoga Tantra zufolge zeigt das Zusammenlegen unserer Handflächen, während wir uns verbeugen, dass wir die große Glückseligkeit durch das Auflösen der zehn inneren Winde in den Zentralkanal in unserem Herzen erleben möchten. In diesem Zusammenhang symbolisieren unsere zehn Finger unsere zehn inneren Winde und die Berührung der Fingerspitzen und die nach innen zeigenden Daumen symbolisieren das Sammeln der zehn inneren Winde. Berühren wir mit unseren Händen die Stelle an unserem Herzen, so symbolisiert dies die Auflösung der zehn inneren Winde im Zentralkanal in unserem Herzen und die juwelengleiche Form symbolisiert die große Glückseligkeit der Buddhaschaft. Um diese Erlangungen zu erhalten, verbeugen wir uns vor unserem Wurzelguru.
Um uns in einer besonderen Weise vor Guru Heruka Vater und Mutter zu verbeugen, denken wir zuerst über seine herausragenden Eigenschaften nach, indem wir uns auf die Bedeutung des folgenden Gebets konzentrieren:
So wie die Zeiten immer unreiner werden,
Nehmen Deine Kraft und Deine Segnungen immer mehr zu,
Und Du sorgst schnell für uns, so geschwind wie Gedanken.
O Chakrasambara Vater und Mutter, vor Dir verbeuge ich mich.
Nun verbeugen wir uns vor der ganzen Versammlung des Verdienstfelds, indem wir uns auf die Bedeutung des folgenden Gebets konzentrieren:
Vor den Gurus, die in den drei Zeiten und den zehn Richtungen verweilen,
Vor den Drei erhabenen Juwelen und allen anderen Objekten der Verbeugung
Verbeuge ich mich mit Vertrauen und Respekt, einem wohlklingenden Chor des Lobes
Und ausgestrahlten Körpern so zahlreich wie Atome in der Welt.
Wir erzeugen tiefes Vertrauen, das aufrichtig die große Glückseligkeit erlangen möchte, die von allen heiligen Wesen erlebt wird und durch die Auflösung der inneren Winde in den Zentralkanal im Herzen entsteht. Dann stellen wir uns vor, dass wir aus jeder Pore unseres Körpers einen anderen Körper ausstrahlen und dass aus den Poren dieser Körper noch mehr Körper ausstrahlen, bis unsere ausgestrahlten Körper die ganze Welt füllen. Während wir das Gebet aus der Sadhana rezitieren, glauben wir fest daran, dass sich alle diese zahllosen Körper vor unserem Wurzelguru verbeugen, der untrennbar von der Versammlung Guru Herukas und aller Überlieferungsliniengurus, Yidams, Buddhas, Bodhisattvas, Dakas, Dakinis und Dharma Beschützer ist.
Dies hat fünf Teile:
1. Äußere Darbringungen
2. Innere Darbringung
3. Geheime Darbringung
4. Dasheitsdarbringung
5. Unsere spirituelle Praxis darbringen
Dies hat zwei Teile:
1. Die acht äußeren Darbringungen
2. Die fünf Objekte des Begehrens darbringen
DIE ACHT ÄUSSEREN DARBRINGUNGEN
Die acht äußeren Darbringungen sind: Wasser zum Trinken, Wasser zum Baden der Füße, Blumen, Weihrauch, Lichter, Duftwasser, Speisen und Musik. Der Sinn dieser Darbringungen an die Gurus, Yidams, Buddhas und Bodhisattvas ist, unsere Ansammlung von Verdiensten, oder Glück, zu vermehren und hierdurch die Hauptursache für die Erfüllung unserer Wünsche zu erschaffen. Im Einzelnen bedeutet dies, dass wir frei sein werden vom Leiden der Armut und die Vergnügen der Buddhas erleben, wenn wir Speisen und Nektar darbringen. Wenn wir Wasser zum Baden und Duftwasser darbringen, werden wir frei sein von samsarischen Wiedergeburten und den Formkörper eines Buddha erlangen. Wenn wir schöne Blumen darbringen, werden wir frei sein von Krankheit, Altern und anderen körperlichen Gebrechen und die besonderen körperlichen Merkmale eines Buddha erlangen. Wenn wir Weihrauch darbringen, erschaffen wir die Ursache, reine moralische Disziplin zu halten und reine Konzentration zu erlangen. Wenn wir Lichter darbringen, werden wir von der inneren Dunkelheit der Unwissenheit frei sein und allwissende Weisheit erlangen. Wenn wir schöne Musik darbringen, erschaffen wir die Ursache, nie unangenehme Klänge hören zu müssen, sondern nur angenehme Klänge zu hören, insbesondere den Klang des Dharma, und nur gute Nachrichten zu erhalten. Musik darzubringen, ist auch die Ursache, die Rede eines Buddha zu erlangen. Im Wissen um diese Vorteile sollten wir versuchen täglich äußere Gaben darzubringen, zumindest geistig.
Um Wasser darzubringen, stellen wir uns vor, dass alle Flüsse, Teiche, Seen und Ozeane in den unendlichen Welten im Aspekt von Wasser zum Trinken, Wasser zum Baden und Duftwasser erscheinen. Während wir das tun, erinnern wir uns daran, dass sie Manifestationen ihrer Leerheit sind, ihrer endgültigen Natur, untrennbar von der Weisheit nichtverunreinigter großer Glückseligkeit, dass es ihre Funktion ist, in den heiligen Wesen die Erfahrung spontaner großer Glückseligkeit hervorzurufen, und dass ihr Aspekt den einzelnen Darbringungssubstanzen entspricht. Und wenn wir alle Blumen, allen Weihrauch, alle Lichter, Speisen und Musik darbringen, die es in den unendlichen Welten gibt, halten wir in derselben Weise die gleiche Erkenntnis in Bezug auf ihre Natur, ihre Funktion und ihren Aspekt aufrecht. Mit diesem besonderen Wissen bringen wir die acht äußeren Gaben dar.
Aus dem Buchstaben HUM in unserem Herzen strahlen wir unendlich viele Darbringungsgötter und -göttinnen aus, deren Natur die erhabene Weisheit nichtverunreinigter großer Glückseligkeit und Leerheit ist. Sie bringen der Versammlung von Guru Heruka und allen anderen heiligen Wesen im Verdienstfeld unendlich viele Gaben von Wasser zum Trinken, Wasser zum Baden der Füße, Blumen, Weihrauch, Lichter, Duftwasser, Speisen und Musik dar.
DIE FÜNF OBJEKTE DES BEGEHRENS DARBRINGEN
Wir bringen diese besonderen Gaben dar, indem wir uns auf die Bedeutung der Verse der Sadhana konzentrieren, die wie folgt beginnen:
Alle Formen, die es in den unendlichen Bereichen gibt, verwandeln sich in eine riesige Versammlung von Rupavajra Göttinnen
Mit lächelndem Antlitz und schönem Körper, die den ganzen Raum durchdringen.
Diese bringe ich Dir, Guru Vater und Mutter, und der Versammlung der Gottheiten dar.
Bitte nehmt sie an und mögen ich und alle Lebewesen
Durch die Kraft aller existierenden Formen, die als Rupavajras erscheinen, große Glückseligkeit erhalten
Und die höchste Konzentration der Vereinigung von großer Glückseligkeit und Leerheit vollenden.
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