Gabriele Beyerlein - Es war in Berlin

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"Wir zwei, wir leben nicht das gleiche Leben."
Die Arbeiterin Clara Bloos, die ums Überleben kämpft, und die reiche Baronesse Margarethe von Zug – unterschiedlicher könnten die beiden kaum sein, und doch sind ihre Schicksale miteinander verbunden, lieben sie doch denselben Mann.
Band 3 der mehrfach preisgekrönten Berlin-Trilogie. Die Geschichte zweier junger Frauen aus dem Deutschen Kaiserreich vor dem Hintergrund der sozialistischen und der bürgerlichen Frauenbewegung um 1900.

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Mit gespielter Aufmerksamkeit wandte sie sich der Bühne zu. Doch dann begann die Dramatik des Stückes sie wider Willen in Bann zu ziehen und die eigenen Gedanken in den Hintergrund zu drängen. Im dritten Akt schließlich folgte sie der Handlung mit atemloser Spannung. Mehr und mehr spürte sie, dass dort auf der Bühne ihre Zukunft verhandelt wurde. Wie Nora die Augen aufgingen über den wahren Charakter ihres Mannes – über den wahren Charakter ihrer Ehe – vor allem aber über sich selbst und das Scheinleben, das sie bisher geführt hatte …

Diese Sätze im Dialog zwischen Nora und ihrem Mann:

Sie: Unser Heim ist nichts anderes als eine Spielstube gewesen. Hier bin ich deine Puppenfrau gewesen, wie ich zu Hause Papas Puppenkind war – Ich muss danach trachten, mich selbst zu erziehen. Und darum verlasse ich dich jetzt …

Er: So entziehst du dich deinen heiligsten Pflichten? – Pflichten gegen deinen Mann und deine Kinder …

Sie: Ich habe andere Pflichten, die ebenso heilig sind – die Pflichten gegen mich selbst – Ich liebe dich nicht mehr – das ist der Grund, warum ich nicht länger hier bleiben will …

Er: Werde ich dir niemals wieder mehr als ein Fremder sein können?

Sie: Dann müsste mit uns beiden, mit dir und mir, eine solche Wandlung vorgehen, dass … Ach, Torvald, ich glaube an keine Wunder mehr …

Er: Sprich zu Ende. Eine solche Wandlung, dass …?

Sie: dass unser Zusammenleben eine Ehe werden könnte. Leb wohl!

»Das würde ich nie übers Herz bringen«, sagte Frau Doktor Schneider mit Tränen in den Augen, als der Vorhang fiel, »meine Kinder zu verlassen. Das brächte doch keine Mutter über sich!«

Hauptmann von Klaasen nickte und stimmte zu: »Dieses Ende ist unerträglich! Im Programm steht, dass an manchen Schauspielhäusern Nora mit einem anderen Schluss gegeben wird. Es ist ein Skandal, dass man sich bei dieser Inszenierung nicht auch dazu entschlossen hat. Nicht wahr, Baronesse?«

»Nein«, widersprach sie und räusperte sich, kaum fand sie ihre Stimme, »genau so muss es sein.«

3

Ein Geräusch ließ sie aufschrecken. Sofort schnellte ihr Puls in die Höhe. Clara lauschte.

Lisas Atem ging ruhig und gleichmäßig. In dem schmalen Küchenbett dicht an sie geschmiegt lag die Schwester in tiefem Schlaf, ungetrübt von Angst und Schuldgefühl. Sie selbst aber

Da war es wieder. Schwere Schritte im Treppenhaus. Stürmte dort etwa die Polizei die Treppe herauf, würde gleich die Küchentür aufreißen und brüllen: »Alle an die Wand!«, und dann mit der Durchsuchung beginnen, das Unterste zuoberst kehren?

Wenn sie darauf kamen, die Dielen zu überprüfen!

Als gutes Versteck war es ihr erschienen, die Hefte unter dem losen Bodenbrett zu verstecken. Schließlich stand ihr Bett darüber, und kein Mensch konnte merken, dass das Brett sich herausnehmen ließ, oder? Sie hatte es selbst ja erst kurz vor Weihnachten entdeckt, als sie für die Festtage den Küchenboden hatte scheuern müssen, wie es daheim im Dorf Brauch gewesen war. Und sie hatte ein mit Ruß beschmiertes vielfach gefaltetes Papierstückchen in den Spalt neben der losen Diele geklemmt, sodass sie nicht mehr wackelte, und dieses winzige schwarze Schnipsel war doch beim besten Willen nicht von dem Dreck zu unterscheiden, der allenthalben in den Spalten zwischen den Dielen klebte!

Aber wenn die Polizisten das Bett zur Seite schoben und mit dem Messer in jeden Spalt fuhren und jedes Brett darauf prüften, ob es auch fest saß? Bei Gerda hatten sie sogar den Schuhputzkasten ausgeleert und die Puppenstube der kleinen Töchter auseinandergenommen, hatte Jenny erzählt.

Das Poltern kam näher. Genau auf ihre Tür zu.

Clara grub die Fingernägel in die Handballen, dass es schmerzte. Hätte sie sich nur nie darauf eingelassen, diese verfluchten Hefte zu verstecken! Was für Vorwürfe würde sie von den Eltern bekommen! Und recht hätten sie, niemals hätte sie die ganze Familie in so eine Gefahr bringen dürfen, vielleicht hatte jemand Gerda gesehen, als sie in der Nacht in Jennys Wohnung gekommen war, und beobachtet, dass sie, Clara, kurz darauf diese Wohnung verlassen hatte, und da lag doch der Schluss nahe …

Sie würden alle im Gefängnis enden.

Die Schritte stockten vor ihrer Tür. Clara hielt den Atem an. Dann wurde die Tür aufgerissen. Im schwachen Schein des in die Küche fallenden Mondlichts erkannte Clara undeutlich eine massige Gestalt, die in den Raum torkelte, gegen den Stuhl stieß und ein unflätiges Fluchen hören ließ.

Das konnte nicht die Polizei sein. Clara stieß die Luft aus. Ihr wurde schwach vor Erleichterung: Gerettet! Es war nur irgendein besoffener Nachbar in seinem Samstagabendrausch. Und es konnte zwar unangenehm werden, so einen Kerl wieder hinauszubugsieren, aber gegen die Polizei war das nichts.

Eben wollte sie aus dem Bett springen, um den Betrunkenen aus der Küche zu schieben, da schien dieser seinen Irrtum zu bemerken: Er drehte um, hielt sich einen Augenblick am Türrahmen fest und schwankte hinaus. Überraschend behutsam schloss er die Tür hinter sich. Erst als sie ihn nebenan die nächste Küchentür öffnen hörte, verstand sie, dass es Willy gewesen war, ihr unmittelbarer Nachbar, ein berüchtigter Trunkenbold.

Jette, seine Frau, hatte noch am Abend heulend bei ihnen in der Küche gesessen und geklagt: Er kommt schon wieder nicht heim! Ich kann ja nicht jeden Samstag vor dem Fabriktor stehen und ihm mein Haushaltsgeld abverlangen, ich hab ja nicht weggekonnt, die Arbeit wächst mir so schon über den Kopf, und außerdem fühlt er sich blamiert, wenn ich das mache, und letztes Mal hat er mich deswegen so zusammengeschlagen, als er heimgekommen ist, dass es wochenlang bei jedem Atemzug wehgetan hat und ich nicht mehr wusste, wie ich Luft holen sollte. Und jetzt sitzt er wieder in irgendeiner Destille und versäuft alles und kommt ohne einen Pfennig nach Hause. Und ich habe doch schon so viele Schulden beim Krämer, der schreibt mir nichts mehr an.

Vielleicht sitzt er ja beim Unterirdischen Paule , hatte die Mutter gemeint, da können wir ihn rausholen.

Aber Jette hatte heulend erklärt, nein, da sei er nicht, sie habe die Kinder schon nachschauen lassen. Ihr Jammern hatte in dem Satz gegipfelt: Wenn er sich doch wenigstens tot saufen würde, dann wäre ich ihn los.

Nebenan wurde es laut. Jette begann in den höchsten Tönen zu schreien und anzuklagen, Bruchstücke hörte Clara von bitteren Vorwürfen, dazwischen lallende Antworten von Willy, plötzlich ein wütendes Brüllen und ein paar schallende Ohrfeigen. Dann war Ruhe. Kurz darauf setzte ein grunzendes Schnarchen ein. Clara vergrub ihren Kopf im Kissen. Jette tat ihr leid. Und trotzdem: Warum konnte die ihren Mund nie halten, sie wusste doch, wie Willy im Suff war. Nüchtern war er ein ganz erträglicher Mensch.

Was für ein Glück, dass sich ihr eigener Vater selten so sinnlos betrank. Seit sie in Berlin wohnten, trug zwar auch er viel Geld in die Kneipe, aber wenigstens lieferte er jede Woche von den rund sechzehn, siebzehn Mark, die er verdiente, zehn für Haushalt und Miete bei der Mutter ab. Geschlagen hatte er die Mutter auch noch nie, sie konnte sich nicht erinnern, dergleichen je miterlebt zu haben. Und dass er sie selbst und ihre Geschwister für jedes kleinste Vergehen zu verprügeln pflegte, das war etwas anderes. Das taten Väter nun mal.

Doch, im Großen und Ganzen hatten sie es gut. Und auch wenn es mit dem Geld knapp war, mit dem zusammen, was sie und die Mutter verdienten, reichte es gerade und so hatten sie es nicht nötig, Betten an Schlafgänger zu vermieten: Sie konnten ihre Stube für sich allein behalten, in der die Eltern und die Brüder schliefen. Jette hatte ihre Stube ganz an Schlafgänger abgeben müssen, in drei Betten schliefen dort sechs junge Männer, für die Jette auch kochte und wusch und flickte, sonst reichte es nicht mit dem Geld. Wie die das alles überhaupt aushielt, zwei Kinder und die Schlafgänger und die Heimarbeit als Stepperin an der Nähmaschine und dann noch Prügel von ihrem Mann, das war unbegreiflich.

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