Gabriele Beyerlein - Es war in Berlin

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"Wir zwei, wir leben nicht das gleiche Leben."
Die Arbeiterin Clara Bloos, die ums Überleben kämpft, und die reiche Baronesse Margarethe von Zug – unterschiedlicher könnten die beiden kaum sein, und doch sind ihre Schicksale miteinander verbunden, lieben sie doch denselben Mann.
Band 3 der mehrfach preisgekrönten Berlin-Trilogie. Die Geschichte zweier junger Frauen aus dem Deutschen Kaiserreich vor dem Hintergrund der sozialistischen und der bürgerlichen Frauenbewegung um 1900.

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Um Himmels willen, was für eine Richtung nahm das Gespräch! Als Nächstes würde er sich erbieten, ihr durch eine Heirat den Rahmen für diesen Salon zu stellen. Sie musste dem Gespräch eine andere Wendung geben. Doch wie?

Ihr Blick fiel auf die Zeitung, die der Vater mit der Rückseite nach oben auf den Tisch gelegt hatte. Eine Anzeige des Lessing-Theaters stach ihr ins Auge: »Nora. Von Henrik Ibsen. Noch Karten der besten Kategorien (6,50 – 7,50 Mark) frei für die heutige Aufführung.«

»Würden Sie mir wohl eine große Freude machen, Herr Hauptmann?«, fragte sie rasch.

»Mit dem größten Vergnügen!« Er verneigte sich.

»Ich würde so gerne heute Abend ins Theater gehen, in die Nora, würden Sie mich wohl begleiten? Natürlich müssten wir noch eine Gesellschafterin mitnehmen, wenn Sie drei Karten bestellen wollten?«

»Gewiss, ja.«

War es Enttäuschung oder Erleichterung, was sie auf seinem Gesicht las? Sie erhob sich. »Wie schön, dann sehen wir uns ja heute Abend. Ich freue mich sehr darauf. Und jetzt, wenn Sie mich bitte entschuldigen würden …«

»Zu allem Übel auch noch dieses Stück!«, hatte die Mutter entsetzt gesagt. »Einem Mann, der drauf und dran ist, dir einen Antrag zu machen, muss dies mehr als merkwürdig vorkommen, um nicht zu sagen, es muss ihm als Affront erscheinen. Nun, dann sieh zu, welche Dame dich mit dem Hauptmann ins Theater begleitet! Auf mich wirst du jedenfalls verzichten müssen.« Doch dann, nach einer verstimmten Pause, hatte die Mutter auf einmal ganz weich und ernst gefragt: »Wäre dir denn sein Antrag so unangenehm, Margarethe?«

Sie wusste es doch nicht! Tatsächlich war sie nach den Vorhaltungen der Mutter geradezu in Panik verfallen bei dem Gedanken, sie könnte durch ihr Verhalten für immer eine Tür zugeschlagen haben, die sie sich offenhalten wollte – und sei es nur einen schmalen Spalt. Oder vielleicht mehr als das. Wenn schon heiraten, warum dann nicht Hauptmann von Klaasen?

Sie würde jedenfalls eine Schwiegermutter haben, mit der sie sich vertrug.

Und vertragen würde sie sich ja auch mit dem Hauptmann, er hatte gepflegte Manieren und war zweifellos ein Mann von Ehre. Aber mit ihm das Bett zu teilen? Sie konnte es sich nicht vorstellen.

Dabei lag es nicht daran, dass sie so unwissend wäre, wie man höhere Töchter gewöhnlich hielt – eher im Gegenteil. Wenn sie ihr Leben nur in der höheren Töchterschule und im Mädchenpensionat verbracht hätte, wo man stets nur von der Seele und dem Herzen sprach, nie vom Körper, wo man die Klassiker und die Bibel in für die Jugend bereinigter Form las und alles auf das Peinlichste vermied, was auf etwas anderes hindeuten könnte, als dass ein Mädchen Kopf, Hände und Gemüt hatte und sonst nichts, nichts, nichts – dann würde sie sich vielleicht nicht so viele Gedanken machen.

Aber sie war in einem liberalen Elternhaus aufgewachsen. Ihr Vater hielt nichts von verschlossenen Bücherschränken und einem Verbot für seine Tochter, die Bibliothek zu benutzen, wie es in den meisten der Margarethe bekannten Elternhäuser gang und gäbe war. Und ihre Mutter sammelte mit wahrer Leidenschaft zeitgenössische sozialkritische Gesellschaftsromane, in denen schließlich immer und immer wieder das Verhältnis der Geschlechter zum literarischen Ausdruck kam – und Kunstbücher aller Art. Auch einen Band mit Fotografien griechischer Vasen hatte Margarethe vor Jahren in der Bibliothek entdeckt, Vasen mit Abbildungen, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließen. Fast schlugen sich die Seiten schon von selbst auf, so oft hatte sie seinerzeit diese Bilder betrachtet.

Nein, sie konnte sich nicht vorstellen, etwas in dieser Art mit Hauptmann von Klaasen zu tun. Mehr noch: dazu verpflichtet zu sein durch Trauschein und Gesetz.

Und doch schien – wenn sie an die Andeutungen in den vielen ergreifenden Romanen dachte, in denen sie von Liebe und Ehebruch gelesen hatte – genau diese körperliche Vereinigung das zu sein, wohin es Liebende mit unwiderstehlicher Macht zog. Da konnte sie doch nicht einen Mann wählen, den sie nicht liebte!

Oder – würde die Liebe sich einstellen, bedurfte es dafür nur eines Entschlusses? Dann hätte sie ja doch die Möglichkeit, den Antrag des Hauptmanns anzunehmen …

Was eigentlich sollte an dem ihr unbekannten Ibsen-Stück, das da eben auf der Bühne begann, für den Hauptmann so irritierend sein?

Wenn sie wenigstens noch mit Frau Doktor Schneider ein unverfängliches Gespräch unter vier Augen über dieses Stück hätte führen können und dabei vielleicht einen Hinweis erhalten hätte! Aber dazu hatte sich keine Gelegenheit ergeben, von Anfang an war der Hauptmann dabei gewesen.

Die der Etikette geschuldete Anwesenheit der Hausarztgattin war ihr auch sonst keine Hilfe. Mit Frau Doktor Schneider verband sie nur ein geselliger Kontakt der Familien. Doch eine wirkliche Freundin, mit der sie ohne Scheu ihre Zweifel hätte teilen und die ihr jetzt hätte beistehen können, hatte sie nicht. Nun saß sie zwischen Frau Doktor Schneider und dem Hauptmann in der vordersten Reihe des Balkons im ersten Rang – einen auffälligeren Platz hätte er kaum mieten können – und nahm nur am Rande wahr, was da auf der Bühne gespielt wurde. Immer wieder verloren ihre Gedanken den Zusammenhang mit dem Theaterstück, das sie ohnehin nicht berührte. Diese Nora erschien ihr als flatterhafte oberflächliche Person, deren Belanglosigkeit ihr nachgerade auf die Nerven ging. Was sollte sie tun, wenn der Hauptmann nach der Vorstellung noch eine Aussprache mit ihr anstrebte?

»Was für eine entzückende, liebreizende Frau, diese Nora«, nahm der Hauptmann in der Pause nach dem ersten Akt pflichtschuldig das Gespräch über das Stück auf, »ein wahrer Sonnenschein.« Dann beeilte er sich hinzuzufügen: »Ich meine natürlich die Rolle, nicht die Schauspielerin. Aber diese Nora: So eine kleine Lerche, wie Helmer sie nennt, ein lockerer Zeisig, so ein kindlich schutzbedürftiges und zugleich kapriziöses, verschwenderisches Wesen – einfach hinreißend. Kein Wunder, dass Torvald Helmer sie anbetet.«

Ist es das, was er in seiner künftigen Frau sucht, dachte Margarethe, ein kindlich schutzbedürftiges, kapriziöses Wesen? Eine trällernde Lerche, einen entzückenden Sonnenschein? Ich könnte ihm den vorgaukeln, zweifellos. Aber – will ich das?

»Anbetet?«, warf Frau Doktor Schneider ein. »Gewiss, das auch. Aber zugleich stellt er sich doch sehr über sie. Im Übrigen hat Nora durchaus noch einen tieferen Wesenszug. Diese angedeutete Geschichte, wie sie ihrem Mann einst das Leben rettete, ohne dass er es überhaupt merkte – ich meine, das offenbart eine ganz andere Nora. Und von wegen verschwenderisch – das macht sie doch nur ihrem Gatten vor! In Wahrheit vollbringt sie im Stillen ein Wunder an Selbstbeschränkung. Wie schwer muss es für sie sein, unbemerkt das Geld zusammenzusparen, sogar heimlich Schreibarbeiten zu übernehmen, um die Schulden abzutragen, die sie nur aus Liebe zu ihm gemacht hat! Tragisch, dass sie ihm davon nichts sagt.«

»Tragisch? Ganz und gar nicht!«, widersprach der Hauptmann so engagiert, als wolle er unter Beweis stellen, dass auch er sich für literarische Fragen zu interessieren vermochte. »Sie hat eben ein feines Empfinden. Welcher Mann könnte es ertragen, von seiner Frau gerettet worden zu sein? Im Gegenteil, ich finde diesen frommen Betrug sehr klug von ihr: Sie weiß, wie sie sich die Liebe ihres Mannes erhält und wie sie ihn an sich fesselt. Das ist eben die Klugheit der Frauen. Was meinen Sie, Baronesse?«

Ein Aufruhr war in Margarethe, den sie kaum zu beherrschen wusste. Sie hatte das Gefühl, mit dieser Antwort über ihr ganzes Leben zu entscheiden. »Ich bin gespannt auf den Fortgang der Handlung«, erwiderte sie ausweichend. Sie lächelte ihm zu und wusste, dass Dutzende Operngläser dieses Lächeln vergrößerten, Dutzende Damen der Gesellschaft es registrierten. Morgen würde man sich erzählen, zwischen Baronesse von Zug und Hauptmann von Klaasen scheine sich nun endlich eine Entscheidung anzubahnen. Welcher Teufel hatte sie eigentlich geritten, sich mit ihm dieser Öffentlichkeit auszusetzen?

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