Kurt Felix Weill - Im Netz
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„ Ja, ich verstehe das. Mein Weg ist ein wenig anders. Vielleicht möchte ich einfach diesen Schmerz nicht noch einmal erleben. Ich glaube, sie sind aber auch noch viel jünger als ich. Sie haben noch viele Möglichkeiten.“
Noch einmal kurz das Hohelied von Leid und Elend angestimmt. Mit dem eigenen Alter kokettiert. Am Ende eine kleine Schmeichelei. Alles drin, was die 1a-Anmache ausmacht. Da sage einer, ich hätte das nicht gewollt. Natürlich habe ich das nicht gewollt!
Zumindest der bewegungsarme Autist in mir, der mich in den letzten fünf Jahren regiert hatte, der wollte das alles mit Sicherheit nicht. Der sah plötzlich seine Diktatur bedroht. Aber etwas Anderes in meinem Inneren wollte diesen Kontakt. Etwas, dass ich nicht mehr kannte. Etwas, dass ich völlig verlernt hatte, wahrzunehmen. Etwas, dass, in jahrelanger emotionaler und sexueller Abstinenz komplett verkümmert war. Der vergessene Wilde in mir, der wollte diesen Kontakt. Unbedingt!!! Ja, ich war einverstanden! Natürlich gegen meinen Willen!
„ Ja, ich denke auch“, antwortete mir die Schöne nach kurzer Bedenkzeit, „ aber ich weiß, dass es nicht einfach ist, eine Person zu finden, die aufrichtig und ehrlich ist, wie sie es wünschen, aber kurz gesagt und wenn ich sie als Schriftsteller verstehe, ist dies….“
An dieser Stelle hätte ich mir, schon aus Gründen der Eitelkeit, eine Fortsetzung gewünscht, doch die Nachricht brach unvermittelt ab und der vielversprechende Gedanke mit ihr. Zum ersten Mal huschte etwas durch mein Unterbewusstsein, verschwommen, wie eine Traumsequenz:
Meine Gesprächspartnerin sitzt in einem schlecht klimatisierten Großraumbüro in „Irgendwo“. Der Supervisor unterbricht ihren Chat mit der Anweisung, sie solle sich nicht zu sehr auf den Klienten einlassen. „Nicht rumlabern, festnageln!“
In der Folge versuchte ich, diese bösen Bilder zu verdrängen, so gut es ging. Doch die Vision quälte mich in den nächsten Tagen und Wochen immer wieder, bei passender und unpassender Gelegenheit. Die nächste Nachricht, die sie mir einige Minuten später schickte, wollte dann wieder zur Sache kommen.
„ Können sie mit mir über ihre Einstellung zu anderen und ihrer Umgebung sprechen?“
Welchem Skript folgte die Frau? Hatte ich ihr nicht mitgeteilt, dass mein Weg ein anderer sei, dass ich gar keine Beziehung wolle? Was an diesem „Nein!“ hatte sie nicht verstanden oder hatte sie es schlicht ignoriert? Oder hatte sie, weiblich intuitiv, zwischen den Buchstaben meiner Nachricht, etwas gespürt, was mir selbst noch gar nicht bewusst war? Hat sie den wilden Mann tanzen sehen? Oder ist sie einfach davon ausgegangen, dass Männer nun mal so sind?
Ihre Frage jedenfalls steuerte ohne Umwege zu auf den Eingang des Beziehungslabyrinths. Das begriff ich in diesem Moment, war aber, ob der unerwarteten Nachfrage, schon so hormongesteuert, dass ich ihr, in einem plötzlichen Schaffensrausch, mein halbes Leben vor die virtuellen Füße legte. Ohne jede Zurückhaltung! Ohne jede Vorsicht!
Ich erzählte, wo ich wohne, wie ich wohne, von meinen Töchtern und meinem Vater. Einmal in Schwung gekommen, hängte ich noch einen Absatz über den Wert und die Bedeutung von Freundschaften an. Es endete mit der Feststellung, dass ich nicht viel habe, weil ich nicht viel brauche.
Das, was mein Bänker als Armut bezeichnet hatte, verkaufte ich als heldenhaftes Rebellentum. Komplett gelogen war das nicht. Virtuelles Schönsaufen trifft es aber wohl besser. Am Ende die Pflichtfrage, pfiffigerweise auf Französisch.
Et toi?
Und dann legte sie los:
„ich kann das perfekt verstehen und wann für mich
Ich bin ein sehr fürsorgliches Mädchen ich mag das Leben….
Es folgte ein wenig Bettgeflüster, ein Absatz über Kindererziehung, einiges über ihre besonderen Vorzüge, ein Abschnitt über Eifersucht und
„… Ich bin ruhig und gelassen, höflich, diskret, sehr zurückhaltend, aber wenn ich etwas zu sagen habe, sage ich es direkt.“
Das hatte ich bereits bemerkt. Ich sog diese Nachrichten mit einer Gier in mich hinein, die an Suchtverhalten erinnerte. Ich las sie einmal, zweimal, dreimal. Ich lernte sie auswendig. Erst einige Zeit später wurde mir klar, dass ich das so auf keinen Fall stehen lassen konnte. Was würde die Schöne von mir denken, wenn ich nicht eine einzige Rückfrage stellen würde? Zum Glück wurde ich fündig.
„ Entschuldigung!, eröffnete ich meinen Rettungsversuch so unschuldig wie möglich, „Was bedeutet der erste Satz? ….bestellt, aber nicht verrückt…“
Unter normalen Umständen sicher keine unberechtigte Frage. Doch hier? Heute denke ich: „Oh Mann!“ und seufze dabei. Ja, natürlich - sie hatte das geschrieben, aber…. Sie durchschaute das Manöver und schlug zurück.
„ nach dem, was ich sehe, verstehst du wirklich nicht, was ich dir gerade über meine Person erzählt habe.“
Das klang, wenn man es laut las, beleidigt. Aber eigentlich war es einfach nur eins in die Fresse. Sie hatte keine Lust, Zeit auf Nebenkriegsschauplätzen zu verschwenden und schickte umgehend die nächste Investigation hinterher:
„Was magst du an einer Frau?“
Klar, schnell, direkt – alles, was ich nicht bin. Und auf den Punkt. Zur Sache, Schätzchen! Das Leben ist kurz! Ich machte noch einen letzten, hilflosen Versuch, das Tempo zu verzögern und meiner eigenen Denk- und Handlungsgeschwindigkeit anzupassen,
„ Ich verstehe nur diesen einen Satz nicht. Das wird an der Übersetzung liegen….“
musste dann aber einsehen, dass diese Taktik hier keinen Sinn machte. Dazu war meine Partnerin entweder zu klug oder zu erfahren oder beides. Wenn ich weiter mitspielen wollte, musste ich Fahrt auf- und die Dinge selbst in die Hand nehmen. Ungewohntes Terrain. Ich war komplett aus der Übung. Ich versuchte also, mir eine Frau vorzustellen, von der ich annahm, dass sie sich in dem Bild, dass ich zu entwerfen gedachte, zumindest teilweise wiederfinden könne. Eins, das ihr gefallen würde.
„ Ich mag an einer Frau, wenn sie eigenwillig und unabhängig ist, eigene Ideen hat, kreativ und intelligent ist. Ich mag Frauen mit Humor, die lachen und laut sein können, aber auch Dame, wenn es darauf ankommt.
Auch das war nicht gelogen. Ich mag das alles an Frauen. Was ich verschweigen musste, war, dass exakt diese Eigenschaften, Unabhängigkeit, Kreativität, Intelligenz, die ich einerseits bei Frauen so schätze, mir andererseits in meinen Beziehungen häufig die allergrößten Probleme bereitet hatten. Wie oft hatte ich mir, gerade in den letzten Jahren, eine Frau gewünscht, die nicht, in endlosen, nervigen Diskussionen, alles anzweifelte und spitzfindig hinterfragte, was ich zum Besten gab. Eine, die an mich glaubte, weil ich ihr Mann und ihr Prinz war, leider verarmt, ohne Schloss und Schimmel, aber: EGAL!!! Der Traum ihrer schlaflosen Nächte. Einfach so. Eine, die sich fügte und mich still in den Arm nahm, wenn ich erschöpft von der Arbeit nachhause kam und die mich das auch für sie tun ließ, ohne darin eine unterdrückerische oder frauenfeindliche Geste auszumachen. (Alice Schwarzer klappt an dieser Stelle das Buch zu, wenn sie es denn jemals aufgeklappt hat!)
Hier waren diese Wünsche nicht unterzubringen und auch gar nicht gefragt. Um nicht in allzu flache Gewässer zu rudern, ließ ich es bei der halben Wahrheit bewenden.
***
Zwischendurch: die Wege und Mechanismen unserer Erkenntnisprozesse sind ja mitunter seltsam. Oft weiß der Körper etwas, lange bevor der Verstand sein OK dazu geben kann. Man nennt dies Intuition. Dieses Erspüren und Erfühlen kann man schwerlich als Wissen im rationalen Sinne bezeichnen. Aber es ist trotzdem da und es treibt die Dinge voran.
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