Wenn wir diese drei Ziele vollkommen erreichen können, werden wir in diesem Leben Erleuchtung erlangen. Obwohl es zahllose falsche Gedanken und Geisteshaltungen gibt, sind es insbesondere sechzehn, die wir kennen und aufgeben sollten, da sie Verwirklichungen der Stufen des Pfades direkt verhindern:
(1) Abneigung oder Respektlosigkeit gegenüber unserem spirituellen Meister
(2) Nicht den Wunsch haben, die Essenz unseres kostbaren menschlichen Lebens zu erlangen
(3) Sich nicht an den Tod erinnern
(4) Einzig an den Vergnügen und dem Glück dieses Lebens haften
(5) Die Wiedergeburt in den niederen Bereichen nicht fürchten
(6) Nicht den Wunsch haben, zu den Drei Juwelen Zuflucht zu nehmen
(7) Kein Vertrauen in die karmischen Gesetze haben oder nicht von ihnen überzeugt sein
(8) Danach streben, nichttugendhafte Handlungen statt tugendhafte Handlungen anzusammeln
(9) Samsara in seiner Natur als Glück betrachten
(10) Sich wünschen Verblendungen und verunreinigte Handlungen zu vermehren
(11) Nicht an der Erlangung der Befreiung interessiert sein
(12) Nicht die drei höheren Schulungen praktizieren wollen, die die Ursachen der Befreiung sind
(13) Mutterlebewesen im Stich lassen
(14) Selbstwertschätzung
(15) Festhalten am Selbst
(16) Abneigung gegen die Praxis des Geheimen Mantra
Diesen entsprechend gibt es sechzehn richtige Gedanken und Geisteshaltungen, die wir fördern müssen:
(1) Sich vertrauensvoll auf unseren spirituellen Meister verlassen und ihn respektieren
(2) Den Wunsch haben, die Essenz unseres kostbaren menschlichen Lebens zu erlangen
(3) Sich an den Tod erinnern
(4) Nicht an den Vergnügen und dem Glück dieses Lebens haften
(5) Die Wiedergeburt in den niederen Bereichen fürchten
(6) Den Wunsch haben, zu den Drei Juwelen Zuflucht zu nehmen
(7) Vertrauen in die karmischen Gesetze haben und von ihnen überzeugt sein
(8) Danach streben, tugendhafte Handlungen statt nichttugendhafte Handlungen anzusammeln
(9) Samsara in seiner Natur als Leiden betrachten
(10) Sich wünschen, Verblendungen und verunreinigte Handlungen aufzugeben, die die Ursachen samsarischer Wiedergeburt sind
(11) Entschlossen sein Befreiung zu erlangen
(12) Die drei höheren Schulungen praktizieren wollen
(13) Alle Mutterlebewesen schätzen
(14) Selbstwertschätzung aufgeben
(15) Selbstlosigkeit erkennen
(16) Die Praxis des Geheimen Mantra mögen
Zusätzlich zu diesen sechzehn richtigen Gedanken und Geisteshaltungen gibt es viele andere tugendhafte Geisteszustände, die wir fördern und für die wir Segnungen erbitten müssen. Wenn wir beispielsweise unseren Geist in den Stufen des weiten Pfades der Sutra Unterweisungen schulen, fördern wir die besonderen Geisteszustände großer Liebe, großen Mitgefühls und Bodhichitta; und darauf beruhend entwickeln wir den Entschluss, die sechs Vollkommenheiten des Gebens, der moralischen Disziplin, der Geduld, des Bemühens, der geistigen Stabilisierung und der Weisheit zu praktizieren.
Die Verwirklichungen der Stufen des weiten Pfades des Geheimen Mantra – namentlich die Verwirklichungen der Praxis der Erzeugungsstufe, den Zwischenzustand in den Pfad des Freudenkörpers zu bringen, und die Verwirklichung der Vollendungsstufe des eigentlichen illusorischen Körpers – sind die Essenz der Stufen des weiten Pfades, für die wir Segnungen erbitten müssen. Der resultierende Vajrakörper, den wir erreichen, wenn wir die Buddhaschaft erlangen, ist die Quintessenz aller Stufen des weiten Pfades von Sutra und Tantra.
Die Verwirklichungen der Stufen des tiefgründigen Pfades des Geheimen Mantra – namentlich die Verwirklichungen der Praxis der Erzeugungsstufe, den Tod in den Pfad des Wahrheitskörpers zu bringen, und die Verwirklichungen der Vollendungsstufe des beispiel- und sinnklaren Lichts – sind die Essenz der Stufen des tiefgründigen Pfades, für die wir Segnungen erbitten müssen. Der resultierende Wahrheitskörper oder Dharmakaya ist die Quintessenz aller Stufen des tiefgründigen Pfades von Sutra und Tantra.
Um die oben erwähnten falschen Gedanken und Geisteshaltungen zu beseitigen und stattdessen alle diese tugendhaften Geisteszustände zu fördern, erbitten wir die Segnungen des Feldes für die Ansammlung von Verdiensten mit dem folgenden Gebet:
Bitte lasst eure inspirierenden Segnungen über mich und alle meine Mütter herabströmen, damit wir schnell alle verkehrten Geisteshaltungen aufgeben, von Respektlosigkeit gegenüber unserem gütigen Lehrer bis zur subtilsten dualistischen Erscheinung.
Bitte lasst eure inspirierenden Segnungen herabströmen, damit wir schnell reine Geisteshaltungen erzeugen, von Respekt für unseren gütigen Lehrer bis zum höchsten Geist der Vereinigung.
Bitte lasst eure inspirierenden Segnungen herabströmen, um alle inneren und äußeren Hindernisse zu überwinden.
Wenn wir diese Bitten vorgebracht haben, stellen wir uns vor, dass die Segnungen aus den Herzen aller heiligen Wesen in der Form von Licht und Nektar herabströmen. Diese treten in unseren Körper und Geist ein, reinigen unser negatives Karma und unsere Behinderungen und vermehren unsere Verdienste, unsere guten Eigenschaften, unsere Lebenszeit und unsere Verwirklichungen. Diese Segnungen vergrößern in hohem Maße unser Potenzial, die Verwirklichungen der Meditation zu erlangen, die wir gerade durchführen wollen.
Dann richten wir Bitten an die Gurus der Lamrim Überlieferungslinie, indem wir mit unserem hauptsächlichen spirituellen Meister beginnen und dreimal das Gebet rezitieren:
Mein gütigster Wurzelguru,
Bitte verweile auf dem Lotos und Mond über meinem Scheitel,
Und gewähre mir durch deine große Güte
Die Erlangungen deines Körpers, deiner Rede und deines Geistes.
Unser spiritueller Meister strahlt eine andere Form im gleichen Aspekt aus, die zu unserem Scheitel kommt und sich dem Feld für die Ansammlung von Verdiensten zuwendet. Mit gefalteten Händen hilft er uns dann, unsere Bitten an die anderen Gurus der Überlieferungslinie zu richten. Wir können das lange Gebet Je Tsongkhapas Öffnen des Tores zum erhabenen Pfad oder das kurze Gebet rezitieren, das mit den Worten beginnt:
Ich richte meine Bitten an dich, Buddha Shakyamuni,
Dessen Körper aus unermesslicher Tugend entspringt,
Dessen Rede die Hoffnungen der Sterblichen erfüllt,
Dessen Geist alles Existierende klar erkennt.
und endet:
Ich richte meine Bitten an dich, mein gütiger kostbarer Lehrer,
Der für diejenigen mit unkontrolliertem Geist sorgt,
Ungezähmt von allen früheren Buddhas,
Als ob sie vom Glück begünstigte Schüler wären.
Danach bringen wir eine besondere Bitte vor, um die Verwirklichung der Meditation zu erlangen, die wir gerade beginnen möchten. Da wir in diesem Fall darüber meditieren wollen, wie wir uns auf unseren spirituellen Meister verlassen, bitten wir in der folgenden Weise:
Ich und alle meine gütigen Mütter werden weiterhin ohne Freiheit oder Wahl wiedergeboren werden, weil wir uns noch nicht von ganzem Herzen auf unseren spirituellen Meister verlassen haben. Bitte segne uns, damit wir diese Verwirklichung erlangen.
Wir machen diese besondere Bitte dreimal und stellen uns dann vor, dass aus dem Herzen von Guru Buddha Shakyamuni Licht zu den äußersten Grenzen des Feldes für die Ansammlung von Verdiensten ausstrahlt. Von der äußersten Grenze her lösen sich alle heiligen Wesen in Licht auf und sammeln sich allmählich in den fünf zentralen Gruppen von Gurus. Auch diese lösen sich in Licht auf und sammeln sich in Guru Buddha Shakyamuni, der zu unserem Scheitel kommt und augenblicklich unseren hauptsächlichen spirituellen Meister, der sich auf unserem Scheitel befindet, in den Aspekt Buddha Shakyamunis umwandelt. Dann erzeugen wir starkes Vertrauen in Guru Buddha Shakyamuni, indem wir ihn als in seiner Essenz eins mit allen Zufluchtsobjekten ansehen, einschließlich unseres hauptsächlichen spirituellen Meisters. Wir bringen abermals die Praxis der sieben Glieder durch die Rezitation des kurzen siebengliedrigen Gebetes und danach ein Mandala dar. Dann bitten wir:
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