Als die Unterrichtszeit eigentlich anfing aber der Lehrer noch nicht anwesend war, wollten manche 1er aus der Klasse auch Yvonne mobben, weil sie eben in deren Augen ein 0er und somit ein Untermensch war. Sie beleidigten sie als Untermensch und bespuckten sie.
Gregor forderte den Anführer der 1er, der Tobias hieß dazu auf das Mobbing an Yvonne zu unterlassen, weil Yvonne immer zu ihm nett war. »Gregor, warum ergreifst du Partei für einen 0er?«, fragte Tobias. »Tobias ganz einfach, weil Yvonne mir auch oft in ausweglosen Situationen half als ich von Markus gemobbt wurde und deswegen soll sie in Ruhe gelassen werden. Dafür aber könnt ihr mit dem anderen Neuzugang Markus machen was ihr wollt.«
Tobias fragte sich anfangs warum Markus denn Gregor gemobbt hatte aber er bemerkte auch, dass Gregor ebenfalls der Klasse 1 angehört und gab ihm sein Ehrenwort, dass er und die anderen 1er Yvonne in Zukunft in Ruhe lassen werden.
»Gregor, willst du mein Stellvertreter in unserer Schülerclique werden? Du musst nicht immer abhängen mit uns. Ich weiß, wir Autisten wollen ja die meiste Zeit alleine sein. Es geht nur darum Verbündete in der Schule zu haben.«, fragte Tobias zu Gregor. »Warum nicht? Ich sage zu. So einen Zusammenhalt suchte ich an den Schulen, wo ich in meiner Welt war, immer vergebens.«, antwortete Gregor.
»Gregor kannst du mich nicht wenigstens alleine nachhause schicken? Ich werde dir das immer danken und dich nie wieder mobben.«, fragte Markus in netter Tonlage Gregor. »Ich weiß nicht wie und ich kann es glaube ich nicht und selbst wenn würde ich es nicht tun da es mir gefällt wie du mal selber leidest.«, antwortete Gregor in fieser Stimmlage. Markus und Yvonne waren verängstigt.
Irgendwann in der Pause lernte Gregor einen Schüler dieser Schule kennen, über den schon Markus bescheid wusste. Es war Darius aus der Kältewelt (Erde 1943). Gregor war anfangs über die Hautfarbe und die Haarfarbe erschrocken aber kurz danach gefiel es ihm, da blau schon immer seine Lieblingsfarbe war.
Beide freundeten sich ein wenig an und Gregor erzählte ebenfalls, dass er die Kälte gerne mag und nicht nur Autist, sondern auch zum Teil Russe ist und ebenfalls die Kälte sehr gut aushält. Doch Gregor wusste auch, dass dies kein Vergleich ist zu der Kälteresistenz von Darius. Gregor erzählte auch von seinen Skifahrer-Künsten.
Darius war begeistert und erzählte Gregor, dass es in seiner Welt Skipisten gibt, wogegen selbst die größten Skigebiete in den meisten Erden wie eine Kinderskipiste auf einem kleinen Hügel aussehen würden. Gregor bot Darius an mal gemeinsam Ski fahren zu gehen sollte er mal in seiner Welt vorbeischauen, wenn Darius seine Strafe abgesessen hatte und Gregor auf Erde 1943 vorbeischaut. Darius freute sich. Gregor erzählte auch, dass er weiß wie es ist auf seiner Welt anders als die anderen zu sein und nirgends willkommen zu sein.
Gregor gab Darius den Rat sich immer an die Minderheiten zu halten, denn mit Ausländern beispielsweise kam Gregor auch immer besser aus als mit den eigenen Landsmännern, sprich Österreichern. Tobias bekam zwar dieses Gespräch durch seine Telepathie mit, jedoch machte er aus irgendeinem unerklärlichen Grund nichts dagegen.
Folge 3 – Das Schulmobbing Teil 2
Als der Lehrer ins Klassenzimmer kam, standen nur die 0er auf, doch Gregor war es gewohnt wie in seiner Schule aufzustehen, wenn der Lehrer das Klassenzimmer betritt. »Gregor du brauchst das nicht machen. Du kommst wohl nicht von hier.«, sagte Tobias. »Tobias ich komme von ganz weit weg. Weiter weg als du denkst.«, antwortete Gregor. »Bist du ein Parallelweltler?«, fragte Tobias Gregor.
»Ich werde mal, wenn ich Zeit habe deine Gedanken lesen. Normalerweise mache ich aber das aber nicht gerne bei Klasse 1er Leuten, weil das unhöflich wirkt.«, antwortete Tobias. Gregor grinste. Gregor fiel auf, dass als der Unterricht anfing Wände bei den Schülern automatisch hochfuhren, jedoch nur auf der Seite wo die Autisten saßen.
»Tobias warum werden wir ummauert von allen Seiten?«, fragte Gregor zu Tobias. »Damit wir mehr Ruhe haben und jetzt will ich meine Ruhe haben.« Tobias und die anderen Autisten nahmen fortschrittliche leuchtende Stifte heraus, ordneten sie nach den Farben und legten diverse Papierzettel auf den Tisch, so wie es nur Autisten machen würden. Markus sah sich das alles kurz an indem er bei einem Autisten über die Wand blickte.
»Typisch Autisten. Sie sind einfach geistig zurückgeblieben.«, sagte Markus in die Klasse. Das bekam Tobias mit, ließ jedoch Markus noch in Ruhe. Nun wurde Geschichte als Fach unterrichtet. Der Lehrer begrüßte alle darunter auch die drei Neuzugänge. In dieser Geschichtsstunde gab es das Thema wie wäre die Welt verlaufen, wenn die 0er noch immer die Oberhand hätten und die 1er diskriminiert werden würden. Nach ein paar kurzen Gesprächen wo sich die 0er so eine Welt wünschen würden, kam es zu einer kleinen verbalen Auseinandersetzung zwischen 1ern und 0ern.
Danach wurde ein Film geschaut um die Gemüter zu beruhigen. In diesem Film ging es um eine andere Welt gespielt in einer Schule wo viele 0er einen 1er in der Klasse fertig machen und mobben bis dieser schließlich sich das Leben nimmt. Der Lehrer wollte am Ende wissen ob es gerecht ist, dass 1er die 0er diskriminieren und man sah dem Lehrer an, dass er für Gleichberechtigung beider Seiten kämpft.
»Wieso gibt es Schulen, die gemischt sind mit 1ern und 0ern? In beiden Welten ist das doch nur kontraproduktiv.«, fragte Gregor seinen Lehrer. »Gregor man würde 1er und 0er gerne trennen aber manche 1er der Klasse 1 wollen eine Gleichberechtigung der Gesellschaft sehen und diese Forderung der Inklusion setzte sich durch, zumindest im Bundesland Österreich. Doch unsere Schule ist ein Auslaufmodell.
In Amerika drüben bringen sich Autisten dank des Lernchips alle alles selber bei und werden am Ende nur abgeprüft von einer Maschine mit einer KI und das wars. So bekommt dort in der Regel jeder Autist einen Master in einem Studienfach mit bereits 15-16 Jahren.«, antwortete der Lehrer zu Gregor. Gregor fühlte sich wie im siebten Himmel. Man sah ihm die Freude in seinen Augen an.
»Krass einen Studien-Master mit 15 Jahren. In meiner Welt kann ein Autist froh sein, wenn er in unserem diskriminierenden System überhaupt die Matura mit 20 bekommt. Das ist die perfekte Welt, die ich mir immer vorgestellt habe.«, sagte Gregor und weinte vor Freude.
»Da bekommt der Satz Autisten leben in ihrer eigenen Welt eine völlig neue Bedeutung. Eine Frage Herr Lehrer. Wieso sehen so gut wie alle Autisten so jung aus für ihr Alter?«, fragte Markus. »Genetik, Evolution. Das erklärt dir das Fach Biologie am besten.«, antwortete der Lehrer. Als der Film einige Minuten weiter ging fing Tobias an zu lachen, obwohl es keine Gründe dafür gab.
»Was gibt’s denn zu lachen? Man merkt echt du bist nicht normal.«, sagte Markus zu Tobias. »Warum sollte das nicht normal sein?«, fragte sich Tobias. »Herr Lehrer finden Sie das normal, dass man einfach so zum Lachen anfängt?« »Markus das ist doch nichts Ungewöhnliches das machen viele 1er, weil sie in Gedanken sind, wenn etwas langweilig ist.«, antwortete der Lehrer.
»Gregor hast du das auch?«, fragte Markus zu Gregor. »Markus, wenn dein Gedächtnis nicht wie ein Nudelsieb wäre, dann wüsstest du, dass mir das ein paar Mal bei uns drüben passiert ist aber du und deine Kollegen mich deswegen als verrückt abstempelten und danach noch mehr mobbten.«, antwortete Gregor zu Markus.
Markus wollte Gregor eine reinhauen aber die anderen 0er konnten Markus gerade noch abhalten da sie wussten was sonst kommen würde, wenn man einen 1er der Klasse 1 schlagen würde. »Wisst ihr was wir 1er noch können was 0er nicht können, wenn wir schon beim Thema Gedanken sind?«, fragte der Lehrer. »Was könnt ihr denn noch so?«, fragte Markus. »Wir können uns Dinge in der Realität bildlich vorstellen, was ihr 0er nicht könnt.«, antwortete der Lehrer.
Читать дальше