Mika M. Krüger - Sieben Raben

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Ihr Leben lang wird Frana von sieben Raben begleitet. Doch ob sie Freund oder Feind sind, vermag Frana nicht zu sagen. An einem nebeligen Herbstmorgen dringt einer der Vögel in Franas Haus ein, zerrt an der Schublade einer Kommode und offenbart so ein düsteres Geheimnis: Frana ist nicht die Tochter ihrer Eltern. Auf der Suche nach ihrer tschechischen Herkunft wird sie Opfer eines alten Streits und muss sich diesem mit Mut stellen, die Raben immer an ihrer Seite. –Sieben Raben wurde mit dem Qindie Siegel ausgezeichnet. Nur was ist eigentlich Qindie?
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»Okay«, sagte sie, »wir sind quitt. Du hast mich erschreckt, ich dich geschlagen, deshalb darfst du solange im Haus bleiben, bis es dir besser geht.«

Mit dem reglosen Tier in den Armen ging sie ins Wohnzimmer. Sie konnte sehen, dass der Rabe seine Augen geschlossen hielt, und plötzlich ergriff Frana eine ungeahnte Angst. Was war, wenn der Rabe starb? Was, wenn sie schuld war, dass dieser Vogel, der sie tag ein tag aus begleitet hatte, verendete? Ihr Mund war trocken.

Vorsichtig setzte sie den Raben auf den Teppich, holte ein paar alte Handtücher, legte sie auf einen Haufen und drückte eine Kuhle hinein. Den Raben hob sie dann auf die Konstruktion, die einem Nest ähnelte.

Danach füllte sie in der Küche ein Schälchen mit Wasser, suchte nach Haferflocken und schüttete diese in eine Schale. Dann setzte sie sich damit neben den Vogel. Er schien zu schlafen. Bei jedem Atemzug hob und senkte sich sein Körper.

Er sah anmutig aus, wie er da lag. Sein Schnabel war kräftig, hatte Kerben an den Rändern, das Gefieder schimmerte matt. Vorn am Schnabelansatz standen ein paar kurze Federn ab. Es sah aus wie ein Bart.

»Du bist gar nicht beängstigend, weißt du das«, flüsterte sie und stellte das Fressen und die Wasserschale ab.

Noch einmal betrachtete sie den Vogel zwischen den Handtüchern und machte sich erst dann auf, das Chaos im Schlafzimmer ihrer Eltern zu beseitigen.

Sie klaubte die Papiere zusammen, die bunt verstreut im Zimmer lagen. Gerade als sie einen Stapel in die Kommode räumen wollte, stutzte Frana.

Zwischen den Papieren erregte eines ihre Aufmerksamkeit. Es war vergilbt, wirkte abgenutzt. In fettgedruckter Schrift stand dort: rodný list. Sie zog es hervor und betrachtete den abgegriffenen Zettel genau. Unten fand sie den Stempel der CSSR. Ein Amtsdokument der Tschechoslowakei. Mit den Augen suchte sie nach Worten, die sie verstand, und blieb auf einem Datum hängen: 28.04.1989. Ihr Geburtstag. Dahinter standen einige Wörter, sie verstand April und schluckte, als sie weiter unten ihren eigenen Namen las: Frana, stand dort. Frana und ein fremder Nachname. Danach folgte Kauderwelsch.

Zwischen ihren Händen begann das Blatt zu beben. Nein, das ist falsch , schrie eine Stimme in ihrem Kopf. Sie hatte einen Personalausweis und dort stand ihr Name ganz eindeutig: Frana Huss, geboren am 28. April 1989 in Hradec Králové bei einem Urlaub ihrer Eltern. Sie sah sich selbst vor ihrer Mutter sitzen, als diese ihr zum ersten Mal von der unglaublichen Geschichte erzählte, dass Frana zu früh und daher mitten im Urlaub auf die Welt gekommen war. Das hatte sie geglaubt und sogar ziemlich romantisch gefunden. War es denn möglich, dass ihre Eltern gelogen hatten, um ihre wahre Herkunft zu vertuschen?

Unsinn. Der Rabe, ihre Angst, das musste sie verwirrt haben. Ruhig legte sie das Papier auf den Boden, ließ einige Sekunden verstreichen und las die Zeilen erneut. Sie waren unverändert.

Das in ihren Händen war Frana Nemecs rodný list. Mit einem Mal fröstelte sie. Ihr wurde schlecht. Sie wollte aufstehen und davonlaufen, blickte jedoch weiter wie versteinert auf die wenigen Worte.

Unmöglich , schrie ihr Verstand, doch das leise Flüstern einer Stimme kämpfte sich in den Vordergrund. Unaufhörlich begann es gegen eine verschlossene Tür zu klopfen, die Frana Huss, geborene Nemec, immer verschlossen gehalten hatte. Sie gehörte nicht hierher. Das hatte sie niemals.

Kapitel 2: Ein Märchen

Tschechoslowakei, Dezember 20 Jahre zuvor

Sie saßen am knisternden Feuer eines Kachelofens, wärmten sich ihre Finger und der Schein von Flammen tanzte auf ihren Gesichtern wie eine Ballerina in leuchtend roten Kleidern, eine Ballerina gefangen in einer endlosen Pirouette. Sie waren Zeugen einer düsteren Vergangenheit: sieben Jungen von ganz unterschiedlichem Alter, mit ganz unterschiedlichem Aussehen, ganz unterschiedlichem Charakter und doch waren sie im Geiste gleich. Sie froren nicht, denn sie drängten sich dicht aneinander, sodass sich ihre Körper unter der Wolldecke berührten. Zusammen trotzten sie der Winterkälte, die durch die Ritzen des alten Bauernhauses zog.

Ein Junge stach besonders hervor. Mit gedämpfter Stimme erzählte er das Märchen von den Sieben Raben. Es war sein Lieblingsmärchen, denn es handelte von Geschwistern, die zusammenhielten. Ein schauriges Abenteuer voller Mystik und einem ungewissen Ausgang.

Der Junge hielt in seinen Armen das achte Kind, ein Mädchen mit hellblondem Haar und wachen Augen. Es war noch sehr klein und brauchte von allen Kindern die meiste Aufmerksamkeit. Schwierig war es deshalb jedoch nicht. Still, aufmerksam und selten laut. Ein Sonnenscheinkind, was oft lachte und jeden im Herzen wärmte, der es sah.

Das Mädchen hatte die Augen auf ihren Bruder gerichtet und zog mit den kleinen Fingern an einer Schlaufe seines Oberteils. Es konnte seine Gefühle nicht eindeutig formulieren, noch konnte es bewusst begreifen, wie wichtig dieser Mensch für es war und trotzdem war zwischen den beiden Geschwistern eine stille Übereinkunft. Sie brauchten einander wie Pflanzen Wasser brauchten, um kräftig zu gedeihen.

Es ging den Kindern gut. Keiner sprach mehr über die Flucht vor einem Jahr und den Verlust, den sie alle erlitten hatten. Für sie gehörte dies zu einem Spuk, der nun vorbei war. In diesem Bauernhaus waren sie sicher. Es bot ihnen Schutz und Geborgenheit. Nun lebten sie zwar weit außerhalb der Stadt, hatten oft wenig zu Essen und noch weniger Geld, aber es war besser, als die ständige Angst im Nacken zu spüren.

Krystof brachte die Erzählung seinem Höhepunkt entgegen. Er war der Älteste und für die anderen daher ein Vorbild. Wenn er erzählte, klebten die Kinder an seinen Lippen und verschlangen jedes Wort.

Keiner von ihnen ahnte jedoch, dass Krystof der Einzige war, der den wahren Grund für ihre Flucht kannte. Ihm war jedes unglaubliche Detail bekannt und nur dadurch wirkte der 14-jährige Junge auf alle anderen wie der leuchtende Stern am Firmament.

Er war einfach erwachsen geworden. Im Gegensatz zu den anderen half er Tante Nemec ohne Murren beim Essenkochen, unterstütze Onkel Nemec beim Anbau von Gemüse im Frühling und kümmerte sich außerdem um die anderen Kinder. Waren sie betrübt, tröstete er sie und war der Anker, der sie sicher im Hafen hielt. Er half ihnen beim Anziehen und warnte sie vor der Gefahr, die weit im Norden lauerte. Nach allem, was er gesehen hatte, wollte er nur noch sein Bestes tun, damit es ihnen auf ewig gut ging.

Das Wichtigste war dabei, dass sie die Städte oder Dörfer in der Nähe mieden. Kein Junge durfte aus Neugierde den Hof verlassen oder gar in die Stadt gehen. Wenn jemand sie entdeckte, wäre alles umsonst gewesen. Es war unabdingbar, dass sie in den sicheren Wänden des Bauernhauses ausharrten und die Zeit einfach voranschritt. Denn, daran glaubte Krystof fest, die Zeit ließ kläffende Hunde irgendwann müde werden.

Während Krystof das Märchen nacherzählte, flüsterte er ab und an oder schlug in einem spannenden Moment stark auf den Boden. Alle Kinder erschraken dann. Nur Krystofs kleine Schwester blieb ruhig. Sie lachte stets ihr herzliches Kinderlachen.

Es machte Krystof Spaß, die überraschten Gesichter seiner Cousins zu sehen. Sprachen unterschiedliche Figuren, ahmte er deren Stimme nach. Das Märchenerzählen lag ihm. Früher hatte sich seine Mutter täglich an sein Bett gesetzt und ihm in den späten Abendstunden ein Märchen vorgelesen. Erst dadurch war seine Liebe zu den Geschichten entflammt.

Seine Mutter. Krystof hielt plötzlich inne, blickte sein Schwesterchen an und spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Mehr als dieses Kind war von seiner Familie nicht geblieben. Da war niemand mehr, der auf ihn aufpassen konnte, nur noch Tante und Onkel Nemec, die gemeinsam mit den Kindern geflohen waren. Wenn er konnte, würde er seine Schwester bis zum Tod verteidigen.

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