Gerhard Gröner - Rotes Moor

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"Unauffällig an den Aufstieg zur Schwäbischen Alb geklebt, duckten sich zwei Dutzend Bauernhäuser einstöckig unter den scharf pfeifenden Westwinden."
Die Kargheit und Ärmlichkeit der Region prägt zunächst den Charakter der Protagonisten. Liebe, Hass, Schaffensfleiß, aber auch Starrsinn in privaten und im gesellschaftlichen Denken steuert ihr Handeln.
Vier Generationen durchleben Monarchie, Diktatur, Demokratie und Widervereinigung. Zwei blutige Weltkriege und ein verhängnisvoller Angriff der Taliban auf eine junge Soldatin, hinterlassen tiefe körperliche und seelische Spuren.
In einer Familie streiten sowohl männliche als auch weibliche Freunde militärischer Auseinandersetzungen gegen Pazifisten und immer wieder stellt sich die Frage, ob die die Familienmitglieder Handelnde oder Getrieben der Gesellschaft bleiben müssen.

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Maria und Hans sanken in den Pausen auf den weichen Boden und genossen die weitläufige Natur, beobachteten hochbeinige Störche die Frösche jagten und zarte weiße Wolken am Horizont der weiten Ebene.

Wenn am späten Nachmittag, nach vollbrachtem Tagwerk, den anderen im unwirklichen Donaumoor die Kondition ausging, der Bauer Punkt Glockenschlag zur Tierfütterung auf den Hof und die Bäuerin zum Kochen eilte, wenn die Helfer langsamen Schrittes den steilen Anstieg zur Alb hinauf trotteten, blieben Maria und Hans im weich federnden Grün zurück.

Hans nahm Maria behutsam die Spangen aus dem Haar und löste vorsichtig ihren Zopf. Sanft öffnete er ihre Bluse und die langen Schnüre des Mieders.

„Nicht Hans“, sagte Maria leise, „noch nicht.“

„Warum nicht, warum nicht, wenn du mich liebst. Ich liebe dich doch auch und wir sollten bei jeder Gelegenheit zeigen, dass wir uns lieben. Auf was müssen wir warten?“ Dann streichelte er behutsam ihre Brüste.

Maria steifte ihm feinfühlig die Hosenträger von den breiten Schultern:

„Ja, Hans, drück deine Brust an meine und streichle mein Haar“, flüsterte sie und seine Hand tastete sich sanft unter Marias weiten Rock, der knielangen Unterhose entlang nach oben, durch den zu dieser Zeit üblichen Schlitz im Schritt.

Hans legte sich auf Maria und sie streichelte mit warmen Fingern über das dunkle Muttermal an seinem rechten Wangenknochen, dann über seinen Rücken und sein muskulöses Hinterteil.

Jahre später dann, nach der Geburt ihrer drei Kinder, sagte Maria mit leerem Blick oft traurig: „Ich hör die Lerchen nicht mehr zwitschern und das Donaumoor riecht mittlerweile das ganze Jahr über nach modrigem Herbst.“

Doch noch hatten Maria Renzer und Hans Geyer einen langen, heißen Sommer vor sich und einen kuscheligen Winter mit etwas weniger Arbeit, dafür langen Nächten.

Der 11. November, der Martinstag und Lichtmess sechs Wochen später, waren im bäuerlichen Jahreskalender mit blauer Tinte dick eingerahmt.

Den Martinstag, in Hattelfingen kurz Martini genannt, sehnte das gesamte Hofpersonal den langen Sommer als Tag der Auszahlung herbei. Übers Jahr gabs nur Naturallohn, also Essen und Trinken, dazu ein knapp bemessenes Tages- und Kleidergeld. Der eigentliche Lohn in echter Goldmark wurde immer dann ausbezahlt, wenn alle Äcker abgeerntet waren, also zu Martini. An diesem Tag wurde auch die Pacht fällig, wenn ein Bauer einen oder mehrere Äcker angemietet hatte.

Die Frauen in Hattelfingen fürchteten sich vor diesem Tag denn die Männer, egal ob stolzer Bauer oder einfacher Knecht, beendeten ihn gemeinsam im Schankraum der Hirschenbrauerei.

Die Bauern saßen am langen Tisch, direkt an der Theke, die Knechte an den beiden hinteren Tischreihen. Auf dem Tisch der Bauern lag ein dunkelblaues, leinenes Tischtuch. Die Tische der Knechte waren aus gehobelten Fichtenbrettern zusammengezimmert und mit einer Drahtbürste grob geglättet.

Über allen Köpfen hing eine undurchdringliche Wolke Tabakrauch aus teuren Zigarren der Bauern, billigen Stumpen der Knechte und in Mode gekommenen kurzstieligen Pfeifen.

Die Bauern sprachen über die Ernte des sich zu Ende neigenden Jahres, der eine untertrieb wie jedes Jahr, der andere log ein paar Zentner Weizen dazu. Sie klagten über das Wetter und über den mehr oder weniger vorhandenen Fleiß ihrer Bediensteten.

Die Gespräche der Knechte, erst duckmäuserisch leise, nach zwei Stunden bereits stark alkoholisiert immer lauter, stellten die hübschesten Mägde in den Mittelpunkt, ihre Brüste, die im Sommer schweißdampfend durch die abgeriebene, dünne Leine der Bluse schienen und ihre geflochtenen oder gebundenen Haare.

„Wenn ich die mal im Stroh erwische, dann sag ich euch, dann gibt’s ordentlich Spaß.“

„Und ich erst. Die Hermine mit ihren prallen Brüsten. Die sonntags ihre Zöpfe an den Ohren zu Schnecken dreht. Ja, die möcht ich gern an den Schnecken packen und ein paar Stöße mit ihr reden.“

„Angeber, du großkotziger. Die sucht keinen solch dürren, abgehalfterten Kerl wie dich.“ Ungeschminkt wurde die Antwort der anderen über den Tisch zurückgeschleudert.

Bald war die hohle Prahlerei beendet und nach schnellem Abkühlen mancher überhitzten Phantasie wurde die Kochkunst einzelner Bäuerinnen gelobt. Und danach, hinter vorgehaltener Hand, wurde über die Bauern gelästert, ihre immerwährende Ungeduld und die offenbar auf allen Höfen weitervererbte Ungerechtigkeit gegenüber den ach so armen Bediensteten.

Stickig war die Luft nach kurzer Zeit, dicht angereichert vom tranigen Geruch des frisch geölten Holzbodens, vom Schnupftabak, Pfeifen- und Zigarrenrauch, dem alles überlagernden Aroma aus Bierkrügen und den in Runden kreisenden Schnapsstamperln.

Nach fünf oder sechs geleerten Steinkrügen und hochprozentigem Obstler wurde das Stimmengewirr immer lauter. Das viele Reden beruhigte jedoch kaum die übers Jahr angestauten, wirklichen oder vermeintlichen Ungereimtheiten:

„Ich muss immer schwerer arbeiten als du. Ich trag die Strohgarben vom Wagen in die Scheune und du schichtest sie nur auf, ich miste den Stall aus und du verteilst die frische Einstreu. Du bist ein gemeiner Faulenzer!“

„Das sagst gerade du Tagedieb...“

Argumente und deftige Schimpfworte flogen kurz vor Mitternacht lautstark über die Tische. Und, als stünde Jahr für Jahr das gleiche Drehbuch an, bald auch die Fäuste.

Hatten die Knechte Streit, interessierte es die Bauern nur am Rande. Gingen jedoch zwei oder mehrere Bauern aufeinander los, mussten jeweils die Knechte zu ihrem Bauern halten und auf die andere Seite einprügeln, auch wenn sie sich vorher noch gut vertragen hatten. Manche Nase blutete danach und manche Gesichtsschwellung musste noch Tage danach mit Arnikatinktur behandelt werden.

Und die Bäuerinnen waren oft über Monate gefordert, mit diplomatischem Geschick die zerstörte Nachbarschaft wieder ein zu renken.

Zu Lichtmess, dem Sonntag vierzig Tage nach verschneiten Weihnachten, zog die bittere Kälte immer noch durch alle Ritzen der Hattelfinger Gehöfte. Es war, neben Martini, der zweite bedeutende Tag für Gesinde.

Lichtmess war der einzig mögliche Kündigungstermin. Zu diesem Tag konnten Mägde und Knechte den Hof oder die ganz mutigen gar das Dorf verlassen und bei neuen Herrschaften anheuern. Dazwischen gab es zur sicheren Jahresplanung der Bauern keine Chance auf einen Wechsel. Wer gegen diese Regel verstieß erhielt seinen Restlohn nicht ausbezahlt.

Auch Lichtmess im Februar wurde intensiv gefeiert. Nicht weniger lautstark als den Martinstag, hauptsächlich von Knechten und Mägden, denen die Großbauern jährlich abwechselnd eine Scheune frei räumten.

Jeder Knecht der ein Instrument spielte, Bandoneon, Hackbrett oder Gitarre, zeigte seine Kunst so gut er konnte. Die anderen sangen und tanzten, einige, immer die gleichen, frönten ausgiebig dem Alkohol. Einzig Hans Geyer sagte zu seiner Maria:

„Ich will sparen. Vielleicht kann ich in ein paar Jahren etwas Eigenes kaufen. Auch wenn's nur ein, zwei Äcker sind.“

Er holte nur einen einzigen Krug Bier aus der Hirschenbrauerei, tanzte mit Maria einen Reigen und eine Polka, deren Augen danach in tiefem Glücksblau strahlten. Hans Geyer sagte: „Ich will einen klaren Kopf behalten. Morgen müssen wir die Kühe striegeln und ich bin davon überzeugt, dass Tiere, egal ob Pferd oder Rind, durch unsere ruhig streichelnde Hand den vollen Einsatz bei der Arbeit zurückgeben. Ich meine damit bei Kühen mehr Milch und mehr Zugkraft vor dem Karren. Die Pferde werden uns demnächst beim Ausbringen der Saat mehr Freude bereiten, durch eine gleichmäßige Gangart und Gehorsam.“

Stählernen Haken der Eggen bereiteten ab Mitte März die Äcker vor und in den ersten warmen Frühjahrestagen wurde gesät. Danach begann die unbeliebteste Arbeit des Jahres. Mit Hacke und Stecheisen musste tagelang, Schritt für Schritt, Unkraut gejätet werden.

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