Gerhard Gröner - Rotes Moor

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"Unauffällig an den Aufstieg zur Schwäbischen Alb geklebt, duckten sich zwei Dutzend Bauernhäuser einstöckig unter den scharf pfeifenden Westwinden."
Die Kargheit und Ärmlichkeit der Region prägt zunächst den Charakter der Protagonisten. Liebe, Hass, Schaffensfleiß, aber auch Starrsinn in privaten und im gesellschaftlichen Denken steuert ihr Handeln.
Vier Generationen durchleben Monarchie, Diktatur, Demokratie und Widervereinigung. Zwei blutige Weltkriege und ein verhängnisvoller Angriff der Taliban auf eine junge Soldatin, hinterlassen tiefe körperliche und seelische Spuren.
In einer Familie streiten sowohl männliche als auch weibliche Freunde militärischer Auseinandersetzungen gegen Pazifisten und immer wieder stellt sich die Frage, ob die die Familienmitglieder Handelnde oder Getrieben der Gesellschaft bleiben müssen.

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Das Deutsche Kaiserreich der Preußen dagegen strotzte vor stolzen Veränderungen. Bismarck schmiedete nach dem gewonnenen Feldzug gegen Frankreich in den Jahren 1870 und 1871 die sich neidvoll beargwöhnenden deutschen Herzogs- und Königshäuser enger zusammen. Der Erfolg über den linksrheinischen Erzfeind verwob die aus Gründen des Machtzuwachses kreuz und quer verheirateten, doch durchaus unterschiedlichen und in eifersüchtiger Abneigung funktionierenden Adelshäuser, zum Deutschen Reich.

„Wir, die hochwohlgeborenen, von Gott erwählten Blaublütigen. Und die uns untergebenen Handwerker und Bauern“, differenzierten die Adeligen zu Kaisers Geburtstag beim Knall der Champagnerkorken. Dabei planten sie die Zukunft: „Keiner wird wohl auf die verwegene Idee kommen, dem Volk das Reiten zu lehren, sie mögen neben den Rössern gehen. Und noch weniger wird je ein Bürgerlicher die Laufbahn eines Offiziers einschlagen können!“

Die Hauptstadt Berlin mauserte sich zum Zentrum von Intelligenz, Politik, Militär und zog Künstler aus ganz Europa an. Und schon damals bewegten sich im morastigen Fischgrund die Lobbyisten der neu entstehenden Industrie.

Hinter dem alles Deutsche glorifizierenden Sieg über den Erzfeind westlich des Rheines versammelten sich bald viele politische Fahnen unterschiedlicher Schattierungen. Doch unterbezahlte Fabrikarbeit und das marode preußische Adelshaus provozierte die im Untergrund agierenden rechten und linken Vordenker zu neuen Theorien. Erste Flugblätter flatterten nachts durch die Straßen.

Städte, die politisch etwas auf sich hielten, ließen auf ihrem höchsten Punkt einen monumentalen Bismarckturm erbauen. Zu pompösen Einweihungsfeiern fuhren Fahrradkorsos mit bunten Bändern in den Speichen, Herrschaften saßen im Vierspänner und vereinzelt zeigten sich erste Kutschen mit Benzinmotor, deren knatternde und stinkende Maschinen alle Pferde scheuen ließen.

Im Ruhrgebiet drang die Industrialisierung mit metallisch dröhnenden Schritten voran, Hochöfen glühten rund um die Uhr. Hohe eiserne Türme, weit überspannende Brücken und dicke Kanonen wurden geschmiedet und genietet. Im Tal der Wupper wurde als Verkehrsmittel der Zukunft eine weltweit anerkannte Ingenieurleistung umgesetzt: Die sich unter Eisenträgern über den Fluss schlängelnde Schwebebahn. Sie verband die aufstrebenden Städte Barmen und Elberfeld und sollte im Jahr des Herrn 1900 eingeweiht werde. Ein Jahr Verzögerung, ein Thema bei allen Prestigebauwerken, hielt den Kaiser von der Einweihung nicht ab und weit über hundert Jahre später sollten noch Touristen im kaiserlichen Plüschwaggon bei einem „Bergischen Kaffee“ über die Wupper schweben.

Kohle und Erz, das klang wie nie endende Zukunftsmusik und zog Menschen weit über die Landesgrenzen an. Schmiedehämmer und Schleifsteine wurden noch mit Wasserrädern, bald darauf mit riesigen Dampfmaschinen und wenig später mit Motoren bewegt. Stahl wurde zur Zukunftstechnologie und Geldgarantie.

In Württembergs Armenhaus, der Schwäbischen Alb spannten die Bauern für die kargen Ernten noch Ochsen vor grob geschreinerte Karren mit Holzspeichenrädern.

Die menschliche Kraft wurde hier noch nicht durch Maschinen ersetzt und dennoch miserabel entlohnt.

Ein ehemaliger Knecht kam aus Essen im Ruhrgebiet ins Dorf zurück und berichtete:

„Wir streiken zurzeit bei Krupp in Essen, ich wurde kurzfristig freigestellt, geh aber bald wieder hin, sonst wirbt die Werksleitung immer neue Arbeiter aus Masuren und Schlesien an. Die sind billiger als wir, die drücken auf unsere Löhne und werden als Streikbrecher eingesetzt.

Ich geb zu, die Arbeit in metallisch dröhnenden und stickigen Werkshallen ist schwerer als auf einem Bauernhof. Doch die Entlohnung ist deutlich höher. Und gutes Geld fließt gleichmäßig, Woche für Woche.“

„Wenn unser Gesinde nun nach Geld giert, dann Himmel und Herrgott, Gnade über uns“ fluchte der als geizig bekannte Bauer vom Ludwigshof. Eine neue Zeit mochte er sich nie und nimmer vorstellen.

„Ins Ruhrgebiet gehen doch nur Verrückte hin, die teilen sich in Untermiete eine Bettstelle für zwei Leute. Einer schläft nachts und arbeitet tagsüber, der andere arbeitet Nachtschicht und schläft über Tag im gleichen Bett“, schimpften bald alle Bauern in Sorge um teure Veränderungen beim Hofgesinde, denn jeder von ihnen hielt sich billig Mägde und Knechte. Reiche Großbauern nannten gar Hilfsknechte und Hilfsmägde ihr Eigen, meist bedauernswerte, schamlos ausgenutzte Kinder aus Inzucht, gezeugt in zu langen Winternächten mit unbegehbaren, verschneiten Verbindungswegen.

Lange noch wurden in den abseits liegenden Albdörfern diese armen Geschöpfe wie ein von der Staupe befallenes Nutztier gehalten.

Gegenüber dem gemauerten Bauernhaus stand, zum Schutz vor schlechtem Wetter ebenfalls massiv gemauert, der Stall für Pferde, Kühe und zwei, drei Schweine. Anschließend, mit einem Durchgang verbunden, der Stadel für Heu, Stroh und Futterrüben, daran angebaut ein kleinerer Holzstall für einen Hahn und sein Hühnervolk, umgeben von einem Drahtzaun gegen nächtliche Angriffe hungriger Füchse. Daneben der durchlüftete Holzstadel für Brennmaterialien, Holz und Torf. Und nicht nur hinter vorgehaltener Hand, unter beflissentlichem Wegsehen des Pfarrers, mussten hier im zugigem Torfstadel die zwischen Bauer und Magd oder innerhalb der Blutsverwandten gezeugten Hilfsknechte und Hilfsmägde, zerlumpt und ohne Zugang zu Wasser oder Toilette, dahinvegetieren.

Ihre Behinderungen bekam nie ein Arzt zu Gesicht. Die Entlohnung für Drecksarbeit, wie Gülle aus der Grube schaufeln oder faulige Kartoffeln auslesen, bestand aus vertrockneten Brotkrusten in Milch oder an Feiertagen, Mehl mit Schweinefett zu Klumpen gerührt und in der Pfanne angeröstet.

Der alte Kopfbergbauer, ein nachdenklicher, unaufgeregter Mann, der selbst nach harten Jahren auf den Äckern immer noch wie ein Intellektueller wirkte, übertrug mehr Verantwortung als die anderen und wurde deshalb oft getadelt: „Gib deinen gemeinen Gehilfen nicht Bürde und Befugnisse, dazu sind die nicht geboren!“

„Was kümmern mich die anderen, unser Bauernwerk ist klein“, sagte er zur Bäuerin die ähnlich fühlte wie ihr Mann, „bei uns muss und darf jeder alles können.“

Gemeint waren damit der noch jugendliche aber starke, auf dem Hof geborene Knecht Hans Geyer mit den schwarzen, leicht welligen Haaren und dem Ausdruck von Entschlossenheit im Gesicht und Knecht Fritz, ein kleiner, drahtiger Mann mittleren Alters, der mit heller, eindringlicher Stimme im Stall regierte.

Hans Geyer vertrug sich mit dem Stallknecht Fritz und wollte sich dennoch von ihm abheben. Als äußeres Zeichen trug er den lieben langen Tag ein am langen Riemen befestigtes Ochsenhorn um die Hüfte, in dem ein Schleifstein zum Schärfen der Sense steckte. Seht her, sollte dieses dörfliche Prestigeobjekt aussagen, ich mähe Frucht und muss nicht nur Garben und Stroh tragen, ich bin fast gleich dem Bauern.

Zu Pfingsten stellte der Kopfbergbauer noch die junge Magd Maria Renzer aus Buchenfelden ein. Das war notwendig, denn Friederike die Tochter der Kopfbauern wurde selten im Hof und noch seltener auf den Feldern gesehen.

„Hab zu deiner Entlastung eine Jungmagd eingestellt, kann sogar lesen und schreiben“, sagte der Kopfbergbauer eines Abends zu seiner Frau.

„Prima, danke“, antwortete diese und dachte heimlich, vielleicht kommt die Zeit, in der wir Frauen ein Mitspracherecht bei solchen Entscheidungen erhalten.

Zur neuen Magd sprach der Bauer: „Kommst Dienstag nach Pfingsten, morgens bei Sonnenaufgang. Bringst dein Bündel mit. Die Bäuerin richtet eine Schlafstatt her. Wenn dich bewährst, Maria, bekommst zu Martini im November eine gute Entlohnung.“

„Ist gut Bauer, ich werd ihm die Arbeit hoffentlich recht machen.“

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