Reymar von Wedel - Durch die Mauer – Als Anwalt für die Kirche

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Reymar von Wedel begann in den 1960er-Jahren zunächst bei der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg – also sowohl im Osten als auch im Westen – als Konsistorialrat. In dieser brisanten Situation zwischen den politischen Welten wurde seine Zuarbeit für Bischof Scharf immer enger und intensiver. Reymar von Wedel – ein Jurist – bekam viele Sonderaufträge, die darin gipfelten, dass er sich um die vielfältigen Schicksale der Menschen kümmern sollte, die von der Staatsmacht der DDR verhaftet worden waren. Nun beschreibt der Autor, wie in langwierigen und spannenden Verhandlungen die Idee des Häftlingsfreikaufs entstand. Zigtausende von Häftlingen der DDR konnten in die Bundesrepublik ausreisen, der Eiserne Vorhang wurde immer durchlässiger …

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7. Der Kampf für die Gefangenen der DDR

Die Mauer hatte viel Leid gebracht. Jeder Widerstand, ja, jede Unmutsäußerung, war brutal unterdrückt worden. Jeder Versuch, in den Westen zu gelangen, wurde gerichtlich verfolgt. Die Gefängnisse waren voll. Unter den Häftlingen waren viele, die der Kirche nahestanden. Aber auch andere Menschen in Bedrängnis setzten ihre Hoffnung auf die Kirche.

Scharf hatte persönliche Erfahrungen aus der Nazi-Zeit. Darum setzte er sich so ausdauernd für Gefangene ein. Zu Hitlers Zeiten hatte Scharf ständig in der Prinz-Albrecht-Straße vorgesprochen, wo die von der Gestapo festgesetzten Pastoren einsaßen. Er war selbst sieben Mal verhaftet worden. Aus der Zeit der Bekennenden Kirche stammte auch die Tradi-tion der Fürbittliste für die Gefangenen. Die meisten Gemeinden, vor allem im Westen, wo es keine kirchlichen Häftlinge mehr gab, hatten aufgehört, sie im sonntäglichen Gottesdienst zu verlesen. Aber der Präses hielt eisern daran fest. So wusste er stets, wer aus der Kirche inhaftiert war.

Scharfs letzter Auftrag hierzu war ihm von der Gemeinde in Schmöckwitz erteilt worden. Gemeindeglieder waren verhaftet worden, weil sie angeblich versucht hatten, auf einer Schiffsreise nach Dänemark zu fliehen. Zwei von ihnen waren mit acht Jahren Zuchthaus bestraft worden. Da Scharf ausgewiesen war, wandte er sich an das Rechtsschutzbüro des Ministeriums für gesamtdeutsche Fragen und teilte diesem den Tatbestand mit. Das Rechtsschutzbüro teilte ihm in diesem Zusammenhang mit, dass ein Beauftragter mit einem Ostberliner Anwalt über die Freilassung von Gefangenen verhandle, mit einer baldigen Einigung sei aber nicht zu rechnen.

Scharf wandte sich zunächst an das Bundeswirtschaftsministerium und bat zu klären, ob im Zusammenhang des Interzonenhandels etwas für die politischen Gefangenen der DDR getan werden könne. Auf diese Frage erhielt der Beauftragte des Interzonenhandels keine Antwort. Wie ich später erfuhr, hatte Walter Ulbricht den Vorschlag für die Gefangenen abgelehnt.

8. Freikauf durch die Kirche

Darauf beschloss Scharf, einen eigenen Weg zu suchen. Er hatte von dem früheren Anwalt in Ostberlin Dr. Wilhelm Stark gehört, dass ein Ostberliner Anwalt, Wolfgang Vogel, enge Kontakte zum Generalstaatsanwalt der DDR unterhielt. Dieser hatte ihm einen Auftrag des sowjetischen Spions Abel verschafft. Abel sollte gegen den Piloten der USA, Powers, ausgetauscht werden. Stark empfahl, mit Vogel Kontakt aufzunehmen.

Da Scharf ausgewiesen war, schickte er mich zu Vogel. Zur Vorbereitung sah ich die Haftakte durch. Darin lagen nicht nur die Fürbittliste, sondern auch die Briefe an den Ratsvorsitzenden zu anderen Haftfällen. Auch der Bevollmächtigte der EKD in Bonn, Bischof Hermann Kunst, hatte sich an Präses Scharf gewandt und Namen genannt. Ich stellte eine Liste aktueller und dringender Fälle zusammen und besprach sie mit meinem Chef. Mein erster Besuch fand am 21. Juni 1962 statt.

Wolfgang Vogel Als Westberliner durfte ich Ostberlin nicht betreten - фото 3

Wolfgang Vogel

Als Westberliner durfte ich Ostberlin nicht betreten. Bundesbürgern war dieses jedoch erlaubt. Ich hatte mir daher einen Stuttgarter Ausweis beschafft und legte ihn den Grenzbeamten vor. Ich erklärte ihnen, dass ich den Kollegen Wolfgang Vogel besuchen wollte. Der Beamte ließ mich warten. Er wollte sich offenbar rückversichern und mit einem Vorgesetzten telefonieren. Dann durfte ich passieren. Am späten Nachmittag kam ich in Alt-Friedrichsfelde 112 an. Das Haus war mehr eine Bruchbude. Eine steile Stiege an der hinteren Ecke führte zum Büroeingang.

Vogel selbst war nicht da. Im Vorzimmer saß Klaus Hartmann, damals Bürovorsteher, später selbst anwaltlicher Mitarbeiter. Er begrüßte mich freundlich, ließ sich aber auf kein Gespräch ein. Er konnte ja nicht wissen, wer ich war. Dann erschien der Chef. Ich wurde in ein elegantes kleines Sprechzimmer geführt und sagte mein zurechtgelegtes Sprüchlein auf. Ich sei Anwalt aus Stuttgart und vertrete eine Gruppe von Industriellen, die sich für politische Gefangene in der DDR engagieren wollten. Ich hätte auch einige Namen mitgebracht, ob er helfen könne.

Vogel erzählte mir gleich, das Justizministerium habe angerufen und mich angekündigt. Diese Offenheit beeindruckte mich. Ich hatte ein schlechtes Gewissen wegen meiner kleinen Schwindelei. Also platzte ich heraus. »Ich bin nicht aus Stuttgart, sondern aus Westberlin. Ich habe auch nichts mit der Industrie zu tun, sondern mich schickt der Präses Scharf.«

Vogel lachte. Die Sache mit den Stuttgarter Industriellen wäre ihm auch schon spanisch vorgekommen. Dass die Kirche sich um ihre Leute kümmere, leuchtete ihm viel mehr ein. Er habe ja auch schon Kirchenmitglieder verteidigt, und von Präses Scharf habe er auch schon gehört. Ich sollte ihm Näheres über die Gefangenen erzählen. Ich holte also meine Liste heraus und beschrieb die Fälle.

Vogel erklärte mir, dass nur rechtskräftig Verurteilte freigelassen würden. Über diese befinde der Generalstaatsanwalt Josef Streit, mit dem er, Vogel, verhandle. In Einzelfällen könne Streit allein entscheiden, aber bei großen Gruppen müsse er das Zentralkomitee der SED befragen. Mit diesem habe er aber auch Kontakt. Ich legte ihm nunmehr die Liste mit unseren Gefangenen vor.

Dazu fragte Vogel mich, ob ich auch mit der katholischen Kirche zusammenarbeiten würde. Ich sagte: »Selbstverständlich!« Ich wusste, dass mein Chef öfter mit einem Prälaten zusammentraf, wenn es um Ostsachen ging. Ich hatte ihn schon abends die Freitreppe in der Jebensstraße, dem damaligen Sitz des Konsistoriums, hochstapfen sehen. Ja, sagte Vogel, das könnte derselbe sein, den er auch kenne. Der heiße Johannes Zinke und säße tagsüber im St. Hedwig-Krankenhaus. Er hätte was mit der Caritas zu tun. Abends fahre er immer nach Westberlin zurück.

Dann berichtete ich von Dr. Wilhelm Stark. Vogel kannte und schätzte ihn; dann erzählte er von Rechtsanwalt Jürgen Stange, mit dem er schon einige Fälle gelöst habe. Es war schon spät geworden. Ich musste an die Rückkehr denken. Es gab ja für West-Besucher eine Sperrstunde. Wir verabredeten, dass ich mich mit Stange kurzschließen sollte. Vogel erklärte mir, dass er auch mit dem Prälaten Zinke vom Caritas verhandle. Wir verabredeten, dass wir diesen gemeinsam besuchen wollen. An den Katholiken schien Vogel viel zu liegen, er selbst war Katholik.

Es war nach Mitternacht, als ich nach Haus kam. Meine Frau war schon etwas besorgt. Sie wusste, dass ich in den Osten gefahren war. Das war damals noch sehr ängstigend. Auch war ich ja sozusagen illegal unterwegs, das heißt mit einem falschen Ausweis und dann noch im Auftrag des im Osten unerwünschten, weil als gefährlich angesehenen Präses Scharf. Aber ich war ganz euphorisch. »Wir werden Gefangene befreien«, sagte ich. »Denk mal, was das bedeutet. Stell dir vor, einer von uns säße in Haft, noch dazu bei den Kommunisten.« Das leuchtete ihr ein.

Am nächsten Morgen berichtete ich dem Präses. Er war überrascht und erfreut. Endlich einmal ein Lichtblick im Osten. Er wusste aus der Nazi-Zeit und auch aus den ersten Jahren nach dem Krieg, was es bedeutete, wenn Gefangene freigelassen werden. Es ging nicht nur um den Einzelnen, sondern es gab Hoffnung für andere Inhaftierte, und es gab auch Mut für Leute, die etwas wagen wollten.

Er sah auch, dass mich diese Sache stark beschäftigen würde. Darum stellte er mich von anderen Aufgaben frei. Als Realist fragte er, was die andere Seite denn als Gegenleistung verlangt habe. Das hatte ich in meiner Naivität und Euphorie verdrängt. Davon war auch im Gespräch mit Vogel nicht die Rede gewesen. »Das wird noch kommen«, sagte der Präses. »Umsonst machen die Kommunisten das nicht.«

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