Lukas S. Kindt - Der Westwald

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Wenn der Herbstregen gegen müde Fenster trommelt, und ein kalter Wind durch verlassene Straßen pfeift, wird es Zeit, sich in die dunkleren Träume der Menschheit zurückzuziehen. Jenseits des grauen Schleiers gibt es nämlich eine Welt, die nur wenigen offenbar wird, und deren illustre Eingeweihte Hymnen auf alte Götter und verlorene Äonen singen. Lass mich in diese Welt entführen! Denn du wirst sehen, schon bald wirst du für immer in diesen Träumen bleiben wollen…
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Durch das Dachfenster war es hereingekommen. Gerade noch lag ich schläfrig auf meinem zerschlissenen aber immer noch sehr bequemen Sofa, während über dem altmodischen Röhrenfernseher ein schwarz-weiß Western voller Klischees flimmerte, da hatte ich auf einmal ein wütendes Scheppern und Klirren gehört. Das Bild des Fernsehers verschwand und wurde stattdessen überlagert von einem körnigen Rauschen. Zuerst hatte ich noch gedacht, der Sturm draußen hätte einen Baum auf das Dach des kleinen Ferienhauses mitten im Wald geschleudert, aber als ich wild aufschreckte und mich, urplötzlich hell wach geworden, umblickte, bemerkte ich, dass der Sturm mittlerweile aufgehört hatte und sich – abgesehen vom rauschenden Fernseher – absolute Totenstille um mich herum ausbreitete. Mit einem äußerst mulmigen Gefühl im Magen stand ich schließlich auf und öffnete die Tür zum Gang. Dieser verband den Windfang mit dem Wohnzimmer und der Treppe nach oben in den ersten Stock sowie dem kleinen Heizungskeller und der Waschküche unten.

Der Gang lag finster vor mir da und das Ganglicht funktionierte offenbar zudem nicht mehr. Drei bis vier Mal betätigte ich frustriert den Schalter, aber die Glühbirne war wohl beim »Aufprall« des Objekts auf das Dach zerstört worden. Ich musste also mit dem schummrigen Flimmerlicht des Fernsehers auskommen, denn auch die Stehlampe im Wohnzimmer schien ebenfalls durchgebrannt zu sein. In dieser Situation wurde mir wieder einmal die alte Weisheit bewusst, dass ein Unglück selten alleine kam. Es wurde immer von mehreren gefolgt. Doch in dieser Nacht würde ich nicht nur vom Unglück verfolgt werden, sondern der Teufel selbst war in mein Haus getreten. Ein Teufel voller Heimweh.

In diesem Moment war mir das aber noch nicht Bewusst, also ging ich, lediglich angetrieben von einer Mischung aus Ärger und leicht aufwallender Nervosität, in den schmalen Gang hinein, um den Schaden an meinem geliebten Ferienhaus zu begutachten. Immerhin hatte ich mir das Häuschen - das tief in den dichten Bergwäldern am Rand einer großen Klippenschlucht lag - über die meisten Jahre meines Lebens zusammengespart und wollte nun in ihm meine Letzten verbringen. Es war dabei ein nettes unter zwei großen Buchen niedrig geducktes Haus aus rotem Backstein. Darüber spannte sich ein spitzes Dach aus schwarz gebrannten Ziegeln. Darinnen befanden sich im Erdgeschoss ein Wohnzimmer, ein kleines Büro sowie eine noch kleinere Küchenzeile, die jedoch alles aufwies, was man zum Kochen brauchte. Im ersten Stock waren hingegen mein Schlafzimmer und ein Bad mit Dusche und Badewanne, in dem ich mir oft den Schmutz eines langen Spazierganges in den tiefen Wäldern und an den weiten, klaren Seen abwusch. Die Waschküche sowie ein kleiner Heizungsraum im Keller rundeten schließlich die Einrichtung ab. Ja, es mochte als Belohnung für mehre Jahrzehnte langer harter Arbeit in der Tat nicht viel sein, aber es war meines und ich war von ganzem Herzen stolz auf mein schmuckes Domizil, das in den abgelegen Bergwäldern des nördlichen Landes wie die Miniaturkopie eines Märchenschlosses einsam vor sich hin schlummerte.

Und somit war ich ebenso verständlicherweise äußerst ungehalten, als ich sah, dass nicht nur das Dachfenster im Gang zersplittert war, sondern auch noch zu allem Überdruss ein gutes Stück vom Dach selbst fehlte! Frustriert und im ersten Moment unschlüssig blickte ich einmal zu den zahllosen Glassplittern am Boden, die im hereinscheinenden Mondlicht wie filigrane Diamanten aufblitzten und einmal nach oben, zum gewaltsam aufgebrochenen Dach. Die gezackten Ränder bogen sich jedoch seltsamerweise nicht nach innen – wie ich bemerkte - sondern nach außen. Wie als ob etwas das Dachfenster eingeschlagen hätte, um dann das Dach von innen an den Rändern zu packen und nach außen mit unbändiger Kraft aufzuziehen. Welche Hände oder Klauen so etwas bewerkstelligen mochten, war mir nicht bekannt...

Eine Gänsehaut überkam mich dabei urplötzlich bei solch fantasiereichen Gedanken mitten in der finstersten Nacht, obwohl solche Hirngespinste in der Regel äußerst fremd für mich waren. Immerhin hatte ich mein ganzes Leben als einfacher Büroarbeiter inmitten der drögen Hektik einer leblosen Großstadt verbracht und eine solch simple Existenz neigte dazu, irgendwann jegliche absurden Fantasien mitleidlos abzutöten, aber in diesem Moment konnte selbst ich nicht umhin, zuzugeben, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Ich schätze deshalb, dass auch ein unbedarfter Stadtmensch wie ich das krankhafte Miasma eines dämonischen Einflusses unterbewusst wahrnehmen kann; zumindest wenn dessen Quelle sich direkt über ihm befindet...

Doch wie auch immer: In diesem Moment sah ich in meiner Blindheit noch nichts und deshalb trat ich, ohne große Vorsicht walten zu lassen, in den dunklen Gang hinein. Der grelle Mond stand mittlerweile schon im hohen Winkel über dem Haus; dessen geisterhaft weißes Licht brach durch die grauen Wolken und schien durch das Loch im Dach kühl auf mein Antlitz. Die Zacken an den Rändern des Lochs und Teile von abgebrochenen Schindeln warfen bizarr tanzende Schatten in den Gang darunter hinein. Für eine Weile beobachtete ich also nur das Rauschen der Nadelbäume da draußen und hörte auf die Musik eines schlafenden Waldes. Ich war nämlich in meiner städtischen Naivität, die von altem Grauen und allen zeitlosen Warnungen davor nichts wissen wollte, ignorant demgegenüber, was es dort draußen gab, und dass dieses etwas niemals schlief und dass eben dieses etwas nur dafür lebte, um allen, die drinnen schliefen, die Augen mit Macht aufzutun.

Und hier, in diesem Moment voller stummer Ruhe und Leblosigkeit, inmitten der zertrümmerten Überreste meines alten Traumes sah ich dieses etwas zum aller ersten Mal. Denn es hatte mit sechs Händen das Fenster zerschlagen und mit dreizehn Beinen die Mauern zertreten, die es draußen halten hätten sollen. Ich riss die Augen auf:

»Ich sehe dich...«

Oh mein Gott! Oh mein Gott in den viel zu entfernten Himmeln! Es sprach! Furcht? Nein, es war keine Furcht, die ich jetzt empfand, sondern mehr das schmerzhafte Vereisen meiner Adern, das Schmelzen von Selbstsicherheit und das Auflösen aller materiellen Gewissheiten, die sich über die vielen Jahre meines Lebens voller nichtiger Arbeit langsam angesammelt hatten. Ja, es war nicht Furcht sondern Grauen; absolutes Grauen empfand ich nun, es spülte durch meine Adern, reinigte mich von allen Illusionen, die ich mir zu machen pflegte, wenn ich morgens ins Bett ging und abends aufstand. Es war ein Grauen, das man nicht besiegen konnte. Ich bewegte mich nicht und wie festgefroren musste ich dem Gesicht im Dachfenster gegenüberstehen. Ein Gesicht, dessen hämisches Grinsen allein es schaffte, meinen auswendig gelernten Materialismus innerhalb einer Sekunde zu zerbrechen und diesen ersetzte, durch ein grausiges Ahnen dessen, was seit Ewigkeiten hinter der papierdünnen Maske aus Logik und Vernunft lauerte. Ja, in diesem Moment, als ich die verzerrten und titanisch entstellten Lefzen meines begrabenen und verstorbenen Hundes, beschienen von geisterhaften Mondstrahlen und beleuchtet von glühenden Pusteln, sah, musste ich zugeben, ich hatte nichts gelernt in meinem Leben und würde genauso dumm sterben, wie ich ins Leben getreten war.

»Ich sehe dich«, sagte das Wesen erneut. Grünlich glühender Schleim strömte an den Lefzen herunter und platschte auf dem Fußboden, als es sich mit seinen dreizehn haarigen Insektenbeinen weiter in das Haus hineinlehnte. Der Gestank war zum Erbarmen. Es roch nach ranzigen Eiern und süßlicher Verwesung. »Ich habe mich aus meinem Grab unter der alten Eiche am Fluss erhoben«, fuhr es fort, »Und als meine Beine, nun vom hochehrwürdigen Gevatter vermehrt, sich langsam aus dem nassen Herbstschlamm und unter dicken Wurzeln hervorgruben, und als meine alten, müden Augen, nun so viel klarer geworden, die Sterne des Nachthimmels zum ersten Mal seit meinem Tod wieder hell brennen sahen, da sprach endlich der Sturm zu mir.«

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