Andrea Popp - Wohin gehen wir, mein Herz

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Wohin gehen wir, mein Herz: краткое содержание, описание и аннотация

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Ich erzählte ihnen von meiner Reise und wie so viele andere vor ihnen auch schon, konnten sie kaum glauben, dass ich ganz alleine unterwegs war. «Wie mutig! Que valiente!», hörte ich auch aus ihren Mündern, nicht nur einmal. Dass sie dachten, ich wäre mutig, machte mich mutig. Ich fühlte mich stark, unbesiegbar. Aber wenn die Leute gewusst hätten, dass es nicht der Mut war, der mich prägte und antrieb, sondern ich einfach nur verloren war, mich nirgendwo zuhause fühle, oder mein Herz mir keine andere Wahl ließ, als immer einen Schritt weiterzugehen, hätten sie so etwas vielleicht nicht gesagt. Sie hätten gesagt, dass ich verrückt wäre, oder lebensmüde, aber auf keinen Fall mutig....
Schon erinnerte ich mich an einige dumme Aussagen von Bekannten, dass Mexiko gefährlich war. Das einzige, was ich als gefährlich betrachte, war die Routine und ein Leben, das nur darauf ausgerichtet war, Zeit gegen Geld einzutauschen. Alles, was ich wusste, war dass diese Reise das einzig Richtige war, um zu finden, wonach ich suchte. Was auch immer es war…

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Ich erfuhr von Anna noch, dass jedes Jahr zu Ostern ein aztekisches Tanzfest hier in Chalma zu Ehren eines Heiligen veranstaltet wurde und die Menschen die Kreuze bis zur Spitze der Berge hoch trugen.

»Azteken? Richtige Indianer?«, fragte ich sie erstaunt.

»Ja«, antwortete sie, »Aber sie möchten es nicht, wenn man sie Indianer nennt, das ist für sie ein Schimpfwort«

Ich wusste nicht, dass das Wort »Indianer« für sie »Primitive« bedeutete, obwohl es eigentlich klar war, dass die Europäer, die hierherkamen, alles an sich rissen und fast alle Kulturen auslöschten, ihnen diesen Namen gaben und damit die »Wilden« gemeint waren.

Zurück auf der Ranch wurde ich noch mit den Gebäuden vertraut gemacht. Das Häuschen von einer weiteren Deutschen Frau, die hier mit ihren Kindern lebte, einige weitere Hütten von Besuchern und Freiwilligenarbeitern, ein Kunsthaus aus Glaswänden und Glasdach, Dusch- und Waschräume, die Küche im Freien und eine Vorratskammer.

Es gab mehrere Angestellte und auch junge und alte Menschen, die hier wohnten und mithalfen, die sich um die Gärten, Tiere, Bauarbeiten, den Haushalt und Einkäufe kümmerten.

In der Küche stand ein voller Topf mit Essen für alle Anwesenden, es schmeckte grauenvoll, aber es war das Einzige, das es gab.

Am späten Nachmittag freute ich mich auf eine Dusche. Ich drehte das Wasser voll auf und erschrak dann fürchterlich, weil es eiskalt war. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich nicht mit warmen Wasser duschen konnte.

Die nächsten Nachmittage verbrachte ich nur in den Bergen. Hochzusteigen war anstrengend, aber die Mühe wert, denn ich hatte schon zwei Wasserfälle, eine riesige Höhle mit alten Höhlenbemalungen und weitere unglaubliche Entdeckungen gemacht.

Auf einigen Wiesen weideten riesige, weiße Stiere. Sie waren so groß und potent, ich hatte großen Respekt vor diesen Tieren. Manchmal blieb ich lange sitzen und beobachtete sie. Ich wollte unbedingt weiter in den Wald hinein und musste dafür an ihnen vorbei. Mein Adrenalinspiegel stieg, als ich mich endlich dazu überwinden konnte, ganz nah bei diesen Tieren vorbeiging, sie neugierig den Kopf hoben und mich anstarrten. Ich vertraute darauf, dass sie keinen Grund hatten, mich zu attackieren, erreichte heil das andere Ende der Wiese, folgte dem ausgetrockneten Flussbett nach oben und kletterte Steine und Lianen hoch, ohne zu überlegen, wie ich wieder hinunterkam.

Aber auch wenn ich oft nicht mehr wusste, wo ich war und wie ich zurückkam, fand ich immer einen Weg. Ich war stundenlang unterwegs, mein Orientierungsvermögen ließ mich nie im Stich.

Manchmal setzte ich mich auch einfach in den Kunstraum und versuchte, mir selbst ein bisschen Spanisch beizubringen. Dafür dufte ich mir Bücher und eine CD von Anna ausborgen. Meine Motivation war riesig, denn ich wollte mich endlich mit den freundlichen, neugierigen Mitarbeitern und Dorfbewohnern unterhalten können.

An einem Wochenende fuhren wir alle mit dem Auto nach Mexiko-Stadt. Dort war die Familie bei einer Geburtstagsfeier eingeladen und ich sollte als Babysitter mitkommen. Den Nachmittag davor hatte ich aber frei und fuhr mit der Metro- oder der U-Bahn- ins Zentrum, das auch »Zocalo« genannt wurde. Ich wollte dort nämlich diese gut riechenden Räucherstäbchen kaufen, die eine Frau, die Freiwilligenhelferin auf unserer Ranch war und unter mir wohnte, oft anzündete. Sie gab mir sogar die Rechnung von dem Laden, damit ich die Adresse im Zentrum finden konnte.

Ich vernahm die Vibration von Trommelschlägen, als ich die U- Bahn verließ. So viele Menschen auf einem Haufen hatte ich noch nie gesehen und es wunderte mich, wie wenig es mir ausmachte, obwohl ich mich sonst eher unter so vielen Menschen unwohl fühlte

Ich musste ihnen langsam folgen, um nicht niedergerannt zu werden, kämpfte mir aber irgendwie den Weg in Richtung der Trommelschläge durch und erkannte bald schon gigantische Federn, die sich über den Köpfen der Menschen hin und her bewegen. Es waren echte Indianer! Oh nein, das durfte ich ja nicht denken! Es waren halbnackte Menschen mit langen schwarzen Haaren und mit Federschmuck bekleidet, die um einen Mann, der eine Trommel schlug, herum tanzten!

Mein Herz schlug schneller, als ich dieses wundervolle Schauspiel das erste Mal mit ansah. Ich war noch nie ein Fan von Tanzen gewesen und hatte mich schon in der Schule als einzige immer geweigert, aber diese Art von Tanz zog mich so sehr in ihren Bann, dass sich meine Füße kaum noch stillhalten konnte. Sie tanzten so wild und frei, ich hatte das Gefühl, mitmachen zu müssen.

Ich sah ihnen so lange zu, dass die Tänzer mich irgendwann dauernd angrinsten. Was ist denn nur mit mir los? War es, weil ich hellhäutiger war und anders als sie? Waren sie deshalb so freundlich? Waren sie wirklich so rassistisch? Aber warum fühlte sich ihre Art der Freundlichkeit dann so schön an? Sie konnte doch gar nicht falsch sein.

Ich hatte meine Aufmerksamkeit aber auf einen ganz speziellen aztekischen Tänzer geworfen. Er hatte schwarzes langes Haar zu einem Zopf geflochten, seine muskulöse Brust und seinen Hals zierten wunderschöne indianische Tätowierungen. Ich versuchte, nicht ständig nur ihn anzustarren, doch hatte durch seine Blicke längst bemerkt, dass die Anziehung nicht nur einseitig war.

Stunden später erinnerte mich erst an die Räucherstäbchen. Sie waren aber nicht mehr wichtig, außerdem musste ich zurück und verließ den Zocalo schweren Herzens wieder in Richtung Metro. Es kam mir vor, als würde ein Teil meines Herzens hier bei diesen Tänzern zurücklassen, als ich ging.

Für die Party sollte mich ein bisschen eleganter kleiden, aber ich hatte doch nur Gummistiefel und alte Wander-kleidung dabei, immerhin hatte ich mich auf ein Leben in der Natur vorbereitet. Zum Glück galt ein graues Oberteil dann doch noch als elegant genug, um sich mit mir nicht zu schämen, wenn wir dort aufkreuzten.

Ich war nervös. Ich wollte dort nicht hin. Was machte ich überhaupt hier? Schon wieder etwas, das ich eigentlich gar nicht wollte, aber ich hatte keine Wahl, ohne materiellen Reichtum war ich wohl immer von denen abhängig, die mehr als genug davon hatten.

Die Menschen auf der Feier waren sehr freundlich zu mir, trotzdem stand ich nur neben der Familie und langweilte mich zu Tode, bis ich mit den ebenfalls gelangweilten Kindern hinunter in den Keller, der zu einem Kino umgebaut wurde, gehen durfte. Natalie brachte mir jede Menge Süßigkeiten von oben und ich stopfte sie mir genüsslich rein, da es bis jetzt in Chalma immer nur gesundes- und Essen ohne Geschmack gab.

Diese Nacht in der Stadt konnte ich kaum schlafen. Ich dachte ständig an das, was ich heute auf dem Zocalo gesehen hatte und dabei fühlte ich noch immer die Vibration der Trommelschläge in meinem ganzen Körper, mit ganzer Seele. Dieses perfekte Gefühl ließ mir keine Ruhe. Es fühlte sich so richtig an, ich wusste einfach wieder, dass ich auf dem richtigen Weg war und es nicht mehr lange dauern konnte, bis mich fand, was zu mir gehörte.

Am darauffolgenden Tag brauchten mich Anna und Fernando nicht. Sie schlugen mir vor, Teotihuacán, eine Pyramidenanlage zu besuchen. Ich ließ mir den Weg von Anna erklären und aufschreiben und zog los. Das Gefühl, richtige Pyramiden vor mir zu haben, musste großartig sein. Ich freute mich auf das Abenteuer.

Leider wusste ich schon in der U-Bahn nicht mehr, welche Richtung ich nehmen sollte und hatte keine Ahnung, wie ich danach fragen konnte. Ich zeigte einem Mann das Papier mit dem Namen der Endstation und er wies mir so freundlich den Weg, als hätte ich nur aufgrund meiner Frage seinen ganzen Tag gerettet. Auch der Busfahrer war total nett und erklärte mir genau, wo ich aussteigen musste. Dort glich die Landschaft einem Wüstengebiet.

Es war so heiß, aber für mich es gab es nichts Angenehmeres, als diese für alle anderen so unerträgliche Hitze. Ich schlenderte einen ewig langen, trockenen, sandigen Weg entlang, bezahlte den Eintrittspreis für die Pyramidenanlage und folgte dem selben Weg weiter durch jede Menge Souvenirstände, bis ich letztendlich vor der großen, berühmten Sonnenpyramide stand. Sie war gigantisch. Ich war überwältigt, hatte mir aber ehrlich gesagt größere Gefühle erwartet und musste mir dann doch eingestehen, dass ich eigentlich nicht wirklich etwas fühlte... Vielleicht waren es die vielen Touristen um mich herum, die dem Ort den Zauber nahmen.

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