Andrea Popp - Wohin gehen wir, mein Herz

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Wohin gehen wir, mein Herz: краткое содержание, описание и аннотация

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Ich erzählte ihnen von meiner Reise und wie so viele andere vor ihnen auch schon, konnten sie kaum glauben, dass ich ganz alleine unterwegs war. «Wie mutig! Que valiente!», hörte ich auch aus ihren Mündern, nicht nur einmal. Dass sie dachten, ich wäre mutig, machte mich mutig. Ich fühlte mich stark, unbesiegbar. Aber wenn die Leute gewusst hätten, dass es nicht der Mut war, der mich prägte und antrieb, sondern ich einfach nur verloren war, mich nirgendwo zuhause fühle, oder mein Herz mir keine andere Wahl ließ, als immer einen Schritt weiterzugehen, hätten sie so etwas vielleicht nicht gesagt. Sie hätten gesagt, dass ich verrückt wäre, oder lebensmüde, aber auf keinen Fall mutig....
Schon erinnerte ich mich an einige dumme Aussagen von Bekannten, dass Mexiko gefährlich war. Das einzige, was ich als gefährlich betrachte, war die Routine und ein Leben, das nur darauf ausgerichtet war, Zeit gegen Geld einzutauschen. Alles, was ich wusste, war dass diese Reise das einzig Richtige war, um zu finden, wonach ich suchte. Was auch immer es war…

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Wenn es keinen Beruf für mich gab, der sich wie meine Bestimmung anfühlte, musste ich ihn erschaffen. Ich vertraute darauf, dass das Schicksal mich auf die richtigen Wege leitete. Ich musste vertrauen und mich leiten lassen. Alles was passierte, passierte aus einem bestimmten Grund, alles machte Sinn und ich glaubte fest daran, dass mein Leben einen ganz besonderen Sinn hatte.

Es fühlte sich gut an, so unabhängig zu sein. Auch meine Eltern standen hinter mir und als hätten sie schon mein ganzes Leben lang gewusst, dass es irgendwann dazu kommen musste, akzeptierten sie meine Entscheidung ohne sie zu hinterfragen. Sie waren glücklich, wenn sie sahen, dass ich glücklich war.

Am Flughafen in Wien verabschiedete ich mich von meinem Vater, der mich hergebracht hatte. Während einer Umarmung brachen wir beide fast in Tränen aus. Unsere Beziehung war besser geworden, aber diese Distanz war noch immer da, weil ich mich als Kind vollkommen von ihm abgeschirmt hatte. Die Umarmung tat gut und ich glaubte sogar, dass es unsere erste richtige Umarmung war. Vielleicht wollten wir deshalb weinen, weil wir dachten, dass wir uns das erste und das letzte Mal umarmten. An so etwas wollte natürlich niemand denken, aber seine Gedanken konnte man nicht kontrollieren. Ich zumindest nicht.

Ich durchquerte den Bereich, in den er nicht mehr mitkommen durfte, drehte mich ein letztes Mal um und winkte ihm lächelnd zu. Wie lange er nach meinem Verschwinden wohl noch so dastand? Es tat mir unendlich leid, ihn so zurückzulassen, denn ich wusste, dass er sich Vorwürfe machte, da er fast mein ganzes Leben verpasst hatte und keine wirkliche Chance hatte, es nachzuholen, aber dank ihm, fehlte es mir auch nie an materiellen Dingen und ich hatte immer die Freiheit, nicht unbedingt arbeiten zu müssen, um zu überleben.

Ich machte mich auf den Weg zu meinem Gate. Nun begann ein neuer Lebensabschnitt.

Die Türen des Flugzeugs wurden geschlossen. Mein Herz raste aufgeregt. Ganz kurz kam der Gedanke in mir hoch, dass ich vielleicht nur versuchte, wegzulaufen und die Sehnsucht meines Herzens als Ausrede dafür benutzte. Dieser Gedanke verschwand aber schnell wieder, denn ich wusste einfach, dass ich es tun musste und wahre Grund dafür war ein Gefühl, keine Ausrede.

»Herzlich Willkommen auf dem Flug nach Mexiko City über Frankfurt«, begrüßte der Pilot die Passagiere.

Ich konnte ein unkontrolliertes Lächeln nicht vermeiden und noch immer nicht glauben, was ich hier machte.

Ich sprach kein Wort Spanisch und saß in einem Flugzeug, das mich in ein Land brachte, in dem nur Spanisch gesprochen wurde.

In dem Au-pair Portal, in dem ich mich angemeldet hatte, erhielt ich vor drei Wochen eine Nachricht einer deutsch - mexikanischen Familie. Sie wollten unbedingt, dass ich zu ihnen nach Mexiko kam und dort ihre ein Jahr alte Tochter vier Stunden am Tag gegen Unterkunft und ein kleines Taschengeld betreute. Sie hatten dort in den Bergen ein spirituelles Rückzugszentrum aufgebaut.

Ich konnte mein Glück kaum fassen, sie mussten mich nicht lange überreden, ich sagte sofort zu.

Durch das winzige Fenster beobachtete ich die immer kleiner werdende Landschaft. Dort unten war so viel, was ich so sehr liebte, aber das ich gelernt hatte, loszulassen.

Meine Eltern, die immer für mich da waren und sich mir kein einziges Mal in den Weg gestellt hatten, meine kleine Schwester, die böse auf mich war, weil ich sie alleine zurückließ, mein Bruder, der sein Leben lebte und mit dem ich schon fast fünf Jahre keine Worte außer »Hallo« und »Tschüss« gewechselt hatte. Meine liebste Freundin, die auf eine ganz andere Weise Teil meiner Familie war. Wie sehr ich mir oft diese Zeit zurückwünschte, um jede Sekunde noch einmal ganz langsam und intensiv zu genießen. Ich hätte viel dafür gegeben, nur einmal noch so Lachen zu können, dass mir danach tagelang die Bauchmuskeln wehtaten.

Dann war da noch jemand, den ich liebte und der es bis heute noch nicht mal wusste. Doch alles, was ich tun konnte, war zu hoffen, dass all diese Seelen auf ihrer Reise glücklich waren, auch ohne meine körperliche Anwesenheit.

Die Erinnerung an alles, was ich so sehr liebte und jetzt zurückließ, löste etwas schmerzlich Schönes in mir aus, denn der Schmerz war ein Gefühl, für das ich dankbar sein musste. Es konnte ein schöner Prozess sein, wenn man diese Lerneinheiten des Lebens zu schätzen wusste.

Alles, was ich liebte, war immer bei mir, erinnerte ich mich. Es gab keine Trennung und schon gar keine Entfernung. Die Liebe war überall und man konnte sie nicht verlieren. Das Leben würde mich immer wieder daran erinnern, wenn ich es für kurze Momente wieder vergaß. Doch es in die Tat umzusetzen war schwieriger, als es nur zu wissen und deshalb tat es noch immer weh, obwohl ich wusste, dass ich das einzig Richtige machte.

Ich musste sie zurücklassen und jetzt mein Leben leben. Ich musste mich auf diese Reise begeben. Auf die Suche, nach dem Warum.

Warum hatte mein Schicksal mich in dieses Flugzeug gesetzt? Ich konnte es kaum erwarten, es herauszufinden.

Wann kam der große Moment, der es mich einfach wissen ließ. Ich es fühlte, fühlte, dass es das war, was ich gesucht hatte. Das es war, was ich finden musste. Das ich endlich angekommen war.

Nach 18 Stunden Flug und einmal umsteigen landeten wir endlich in Mexiko City. Ich war erleichtert und zur gleichen Zeit nervös, denn ich hatte mit dieser Familie in Mexiko zwar auf Skype eine Videounterhaltung geführt, aber schon wieder vergessen, wie sie aussahen.

Ich erinnerte mich kurz an meine Lehre im Baumarkt, als mich die Kunden etwas fragten, ich danach zu einem Mitarbeiter ging, um die Information einzuholen und als ich den Kunden dann wieder suchte, nicht mehr wusste, welcher es war. Gesichter Erkennung war nach wie vor nicht meine Stärke.

Auf den Gängen am Flughafen gab es jede Menge Sicherheitspersonal. Sie hielten enorme Maschinengewehre in ihren Händen. Ihre Hautfarbe war dunkel, etwas rötlich, aber nicht, weil sie an Sonnenbrand litten, sondern weil es nun mal ihre natürliche Hautfarbe war. Sie hatten trotz ihrer angsteinflößenden Uniform, dieses unwiderstehliche, positive Strahlen in ihrem Gesicht. Es gab keinen, der mich nicht herzlich anlächelte und mit dem Kopf nickte. Ihr freundliches Wesen löste so viel Freude in meinem Herzen aus, ich war das wirklich nicht gewohnt von den Menschen in meinem Land.

Ich fühlte etwas in mir, das ich schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Das Gefühl, richtig zu sein. Zuhause angekommen zu sein. Es erleichterte mich ungemein.

Ich erwiderte ihr Lächeln und musste dabei schon fast richtig lachen, so verrückt fühlte es sich an.

Ich verstand zwar kein Wort, konnte mir gerade noch zusammenreimen, dass „Hola“ „Hallo“ bedeuten musste, aber ich mochte die Mexikaner jetzt schon. Ich wusste jetzt schon, dass es ein Riesenspaß werden würde, mich mit ihnen mit Händen und Füßen zu unterhalten.

Ich kannte nichts von dieser Welt, alles, was jetzt auf mich zukam, waren neue Erfahrungen und ich war so dankbar dafür, denn seitdem dieser Druck auf mir lastete, einen Job finden zu müssen, nur um mich irgendwie nützlich zu fühlen, spürte ich sofort, dass es nicht das Leben war, was ich wollte. Ich wollte nicht mein ganzes Leben lang meine Zeit gegen Geld eintauschen, um irgendwann endlich von meiner Pension leben zu können. Und wie lange, wenn mich das Leben die ganzen Jahre über aussaugte? Ich wäre nicht stark genug gewesen, um dies zu verhindern. Aber ich wusste auch, dass ich etwas anderes tun musste. Es war nicht meine Bestimmung. Vielleicht war es die Bestimmung vieler anderer, vielleicht war es für sie ok und fühlte sich gut an. Aber nicht für mich. Ich wollte mehr als das, immer schon.

Das Geräusch des Stempels, der auf meinen Pass gedrückt wurde, klang herrlich. Ich durfte sechs Monate lang bleiben und wenn meine Zeit auslief, konnte ich laut Anna, meiner neuen Arbeit- und Unterkunft Geberin, eine Woche in Guatemala Urlaub machen, bei der Rückreise nach Mexiko würde ich weitere sechs Monate Touristenvisum bekommen.

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