Jozi Salzberg - 99,9 %.

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Wohin führen all die (realen) Krisen diese Welt? Das Buch eröffnet ein unschönes Szenario, aber nichtsdestotrotz ein realistisches. Immer dabei: Liebe und Tod, Abenteuer, ganz neue Art von KämpferInnen und Technologien, eine Neuordnung der Gemeinschaft in der Unterwelt von Wien.

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Ihr damaliger Blutrausch belastet ihr Gewissen. Heute noch hat sie Albträume – da können ihre MitkämpferInnen noch so viele Argumente liefern, die den Tod des Zero rechtfertigen. Leben zu nehmen ist aus der Sicht von Sieben nicht richtig. Nicht, wenn es ebensogut möglich wäre, den Gegner oder die Gegnerin bloß kampfunfähig zu machen.

Bedauerlicherweise befinden sich die 99,9% im Krieg, da ist das Töten das Gebot der Stunde, behaupten Siebens MitstreiterInnen unisono. In den ersten zwei Monaten des Zero-Prozento-Krieges ging Sieben durch eine harte Schule. Sie, die sie „nah am Wasser gebaut“ ist und den Schmerz eines anderen Wesens körperlich fühlt, sie musste plötzlich anderen Schmerzen zufügen, um zu überleben. Also beschloss sie, sie würde töten, wenn es sich nicht vermeiden ließe. Mittlerweile lässt es sich aus ihrer Sicht nicht vermeiden, sobald die Bosheit und die Niedertracht in der Gestalt eines Zero vor Siebens Gewehrlauf auftaucht. Die letzten Jahre haben die kleingewachsene, zierliche Person hart gemacht, hart gegenüber dem Todfeind. Zwar versuchten alle, ein „normales“ Leben zu führen. Die Menschen hatten möglichst geregelte Tagesabläufe, betrieben Kochdienste, Wäschereien, gaben Unterricht, verbanden und trennten sich, bekamen Kinder. Aber vor einigen Wochen fiel es Sieben wie Schuppen von den Augen. Die „Befragung“ eines gefangenen Söldners eröffnete sie mit der filmreifen Ankündigung: „Leider muss ich Dir jetzt sehr weh tun.“ Nur, dass es ihr nicht leid tat. In diesem Moment packte sie das Entsetzen wegen ihrer Abgestumpftheit. Sie schwor sich, der „alten“ Sieben eine Chance zu geben. Wenn sich jedoch ein Söldner oder ein Zero wie der „selige Rodney“ gebärden sollte, würde sie nach wie vor keine Gnade kennen. Keine Frage. Die Schwächeren würde sie unter Einsatz ihres eigenen und Lebens schützen und das Leben des Angreifers nicht schonen.

1 Er

Siebens blutrünstiges Zähnefletschen verwandelt sich abrupt in ein weiches „Strahlegrinsen“, wie „er“ es gerne an ihr sieht, und das nur, weil er ihr unverhofft in den Sinn kommt. Während einer gemeinsamen Spähtour platzte er kurz nach dem Vorfall mit dem totgebissenen Zero damit heraus, er liebe ihre ebenmäßigen, kleinen weißen Zähne. Ihr klappte die Kinnlade herunter. Grauste ihm denn vor gar nichts? Sieben nämlich grauste es so sehr vor ihren eigenen „Mörder“-Zähnen, dass sie sofort nach der Tat von einer Zahnärztin des Untergrunds eine professionelle Zahnreinigung durchführen ließ, in der Hoffnung, sich dann endlich sauber fühlen zu können.

Der zweite Grund für ihr Staunen war, dass sie als langjährige Ehefrau nicht gerade mit Komplimenten überschüttet wurde und daher diese Art der Kommunikation zwischen den Pärchen längst verlernt hatte – naja, und schließlich drittens: Liebe in Zeiten wie diesen?

Sie fragte sich immer öfter, was er mit seinen Freundlichkeiten bezweckte. Monate- ja jahrelang dauerte diese „Zeit der Morgenröte“, analog zur atemberaubenden Schönheit des Naturereignisses gleichen Namens und nicht zuletzt wegen der diffusen Lichtverhältnisse darin, die sich mit der unklaren Lebenssituation von Sieben absolut deckten. Sie beide hatten immerhin Aufgaben fern voneinander zu erfüllen, sodass sie sich in den härtesten, den chaotischsten ersten Jahren des Untergrundkampfes selten sahen.

Nachdem er wissen musste, dass sie verheiratet war, vermutete außerdem Sieben offiziell vor ihren sie ständig mit „ihm“ hänselnden scharfäugigen Freundinnen, dass er bloß freundschaftliche Bande knüpfte und steckte ihn kurzerhand in die Schublade namens „Kameradschaft“.

Allerdings irritierte er sie immer wieder mit Gesten und Aussagen, die nicht in diese „Ordnung der Dinge“ passten. Sieben wollte einfach nicht wahrhaben, was sie in ihrem Innersten längst wusste. Das konnte sie aber nicht vor sich verantworten, auch deswegen nicht, weil er sich ihr nicht direkt offenbarte. Vorsichtig – wie es Siebens Art ist - hielt sie lieber an der Vorstellung fest, er und sie könnten gute Kampfgefährten sein. Solche Leute sind überlebenswichtig. Wie auch immer, sagte sie sich, eines Tages käme schon noch alles ans Licht.

In dieser Phase war es ohnehin nicht so sehr der Inhalt seiner Worte, der ihr den Atem raubte, sondern die Art, wie er sich ihr zuwandte: stets sprach er sie mit einer Stimme an, die einer leisen, leichten Liebkosung glich - ein warmer Atemhauch auf ihrer Haut - wenn sie nur daran denkt, richten sich die Härchen auf ihren Armen auf. Sie kann es nicht verhindern. Seine Wirkung ist belebend und benebelnd zugleich. Ein Schauer jagt ihren Rücken hinab, sammelt sich irgendwo, sie will nicht so genau wissen, wo. Sie fühlt sich seltsam leicht, als hätte sie zuviel Champagner getrunken, der anschließend unkontrolliert durch ihre Adern perlt. Es prickelt, wenn er sich an sie lehnt, wenn er ihr kleine Komplimente zuraunt, ein jedes verblüffend originell, auf sie allein zugeschnitten. Mit den anderen Leuten spricht er auch leise, aber die „Schokoladenstimme“ bewahrt er für sie allein.

Die Morgenröte, von der Sieben spricht, ist eine Zeit der schläfrigen Trägheit, der lustvollen Erwartung. Manches liegt noch im Dunkeln, geheimnisvoll in den letzten Schatten der Nacht.

Nur langsam steigerte er in „ihrer“ ersten Phase die „Dosis“, bis sie sich für ihn als Mann zu interessieren begann. Dabei wusste sie sehr gut, dass sie Verbotenes dachte. Aber sie hatte die Macht über sich verloren. Vor dieser magischen Zeitspanne hätte sich Sieben unter dem Begriff „bezwingende Zärtlichkeit“ absolut nichts vorstellen können. Sie schmolz wie Eis an seinen Lippen. Und sie tut es noch. Verdammt. Sie versenkt frustriert die Zähne in ihrer Unterlippe.

Hm, heute ist es sehr wohl der Inhalt seiner Worte, der sie um den Verstand bringt. Er beherrscht die Kunst, sich präzise genug auszudrücken, um Siebens erotische Fantasien anzufachen. Oh ja. Sieben fühlt, wie Hitze in ihre Wangen steigt. Wie gut, dass niemand sie erröten sieht. Seine Zweideutigkeiten sind gerade eindeutig genug. Aus Siebens Perspektive lässt er keinen Zweifel über seine Wünsche offen. Ihr wird ungemütlich heiß bei dem Gedanken. Wie könnte sie sich ablenken? Besser nicht an ihn denken, ermahnt sie sich.

Um auf die Zähne zurück zu kommen – seine sind einladend weiß, waren es schon vor sieben Jahren. Ihr fällt die Zahnpasta-Werbung von früher ein. Sieben seufzt voller Wehmut, denn diese alten Tage sind 2020 abrupt zu Ende gegangen. Die Untergrundleute führen heute ein vollkommen anderes Leben. „Er“ löst heute Fälle, die früher in die Agenden der Polizei gefallen wären. Sieben kämpft tagein, tagaus für das Überleben der Untergrundbewegung, anfangs ohne konfessionelle Waffen, praktisch nur mit ihrem Mut und Einfallsreichtum. Beide kämpfen sie auf lange Sicht für den Sieg der 99,9 %.

1 eh noch gut

Sieben, die altgediente Guerilla, Silberlöwin, gewählte Anführerin und heute in ihrer Eigenschaft als Späherin und Wächterin im Dienst, hat seit den frühen Morgenstunden keine Verdächtigen Feindbewegungen beobachtet. Daher droht ihrer Gemeinschaft im Moment erfreulicherweise keine unmittelbare Gefahr. Sieben nutzt die Gelegenheit, um weiter in ihrem alten Tagebuch zu schmökern. Es kommt ihr vor, als lese sie in einem Science-Fiction-Roman.

Wie anders doch 2012 aus der Sicht der Tagebuchschreiberin alles gewesen ist, so frei und unbeschwert war sie damals! Und das, obwohl es manchmal schien, als brächen sämtliche Geschwüre der Welt nach der Reihe auf. Aus heutiger Sicht war es ein „Tanz auf dem Vulkan“. Die TänzerInnen spürten die Hitze, rochen den Schwefel, sahen den Rauch, verbrannten sich mitunter an der Lava. Trotzdem schien es, als erschöpfte sich für den „modernen Menschen“ die größte Qual in der Sorge, ob die Tiefkühltruhe das Lieblingsmenü beherbergte, oder welche Einkaufsstraße sich für die nächste Shopping-Tour besser eignete.

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