Jozi Salzberg - 99,9 %.

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Wohin führen all die (realen) Krisen diese Welt? Das Buch eröffnet ein unschönes Szenario, aber nichtsdestotrotz ein realistisches. Immer dabei: Liebe und Tod, Abenteuer, ganz neue Art von KämpferInnen und Technologien, eine Neuordnung der Gemeinschaft in der Unterwelt von Wien.

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1 2027. Sieben und was bisher geschah

Wir schreiben das Jahr 2027.

Die Erde befindet sich im siebten Jahr des Guerilla-Krieges. Die Prozentos, die „99,9 %“ kämpfen gegen die Diktatur der Nullen, jenen 0,1 Prozent der Besitzenden, die sich „Zeros“ nennen und – nomen est omen – von den Prozentos „Nullen“ genannt werden.

Die Menschheit hätte es kommen sehen müssen, wäre sie nicht mit Blindheit geschlagen: eine Krise löste die andere ab, ein Skandal jagte den anderen. Finanzskandale, Lobbying-Skandale, Umwelt-Skandale, Datenmissbrauch-Skandale, Korruptionsskandale, Chemie- und Pharma-Skandale schwappten über die Welt, stürzten sie ins Chaos. Wer trägt die Schuld daran? Niemand will es gewesen sein.

Heute rätselt niemand mehr: verantwortlich für den Zerfall der bekannten Welt ist Gier, die Geld- und die Machtgier der korrupten Politkaste in enger Verquickung mit der Habgier der schrankenlos agierenden „Finanzmärkte“, die – beharrlich solcherart in den Medien anonymisiert – als unlenkbar dargestellt wurden. Die Kapital-Clique besaß längst die Medien - das Instrument der Manipulation, das sie allmählich als eines zur Abstumpfung der Massen missbrauchte. Die Politkaste war danach aus der Verantwortung genommen. Geld und Macht waren endlich frei.

Politisch verantwortlich für das Ende der 'Europäischen Union' als dem Friedensprojekt zeichnet ihre eigene Regierung, die sich korrumpieren und austricksen ließ.

Konkreter Schauplatz des Geschehens: Europa. Wien.

1 Eine von 99,9 %

2027. Montag, der 7. Juni.

Die Wiener Untergrundkämpferin „Sieben“ sieht nicht wie der Sieben-Punkt-Marienkäfer (coccinella septempunctata) aus, der ihr Namensgeber nach dem Großen Tiersterben im Chemie- und Pharmaskandal 2015/2016 war. Weder ist sie rot noch schwarz gepunktet, schmunzelt sie. Nun gut, ihre Gesichtsform kann als rund bis oval bezeichnet werden und gleicht somit der Form des kleinen roten Käfers. Ach ja, klein gewachsen ist Sieben auch – also verbindet die beiden doch mehr als zunächst gedacht. Aber Siebens Äußeres ist absichtlich unauffällig, das Haar weiß gefärbt (manche sagen platinblond dazu und kritisieren Sieben, diese Farbe sei nicht ihrem Alter angemessen). Aber Sieben will es aus Solidarität mit ihren kämpfenden KameradInnen so haben. Die meisten UntergrundkämpferInnen sind mindestens vierzig bis fünfig Jahre alt und selten ergraut - das schon. Aber noch viel mehr überschreiten dieses Alterslimit und sind grauhaarig. Ihr Haar gab der kämpfenden Truppe den Namen „SilberlöwInnen“. Sieben findet das Aussehen gar nicht so wichtig. Ihr Haar wird ohnehin von einer tarnenden Kapuze bedeckt. Aus dem schlammbedeckten Antlitz blitzen nur dann die grünen Augen, wenn unerwartete Ereignisse die Wächterin dazu bringen, ihre Augen aufzureißen. Nun aber sind ihre Lider halb gesenkt. Auch so überblickt die Kriegerin von ihrem Standort im vierten Stock des halb zerstörten Gebäudes (eigentlich befindet sie sich in ihrer früheren Wohnung) bis zum 'Meidlinger Berg' hinauf die verwüstete Stadt.

In den letzten Stunden sah die Späherin, Wächterin, Kämpferin keine Menschenseele auf den Straßen. Natürlich würde niemand einfach so „mir nichts, dir nichts“ durch die Gegend spazieren, nicht in Zeiten wie diesen. Falls doch irgendwo ein Mensch unterwegs sein sollte, dann bleibt er für Sieben unsichtbar.

Schwierig ist es nicht, in Deckung zu bleiben, denn auf den Straßen türmt sich meterhoch der Schutt. Nur schmale Fahrrinnen sind freigeräumt - wie zum Hohn für die dahinrostenden „Karren“ am Straßenrand. Die ehemalige Autofahrerin Sieben weint den Autos keine Träne nach - nun ja, vielleicht doch eine klitzekleine. Trotzdem relativiert sie: Wenn es nur das wäre, was man betrauern müsste, sie könnte es verwinden. Nein. Der Verlust des bescheidenen Wohlstands der meisten Europäer und Europäerinnen ist nicht das Problem. Was sich Sieben zurückwünscht, das ist das einst so friedliche Leben der Wiener und Wienerinnen, der Meidlinger BewohnerInnen und der Hietzinger Bevölkerung. Die Toten waren zu beneiden, lamentiert so mancher Überlebende von heute. Sieben weigert sich, so zu denken.

Abgesehen davon – wer weiß wer tot und wer in Gefangenschaft lebt? So viele wissen nicht, wo ihre Angehörigen abgeblieben sind. Zu den Bedauernswerten rechnet Sieben die Familien von unzähligen Gästen hinzu, welche die Stadt Wien damals, in jenem unsäglichen Jahr, mit ihrer Anwesenheit beehrt und ihre Reiselust vielleicht mit dem Leben bezahlt haben.

Mit schwerem Geschütz waren die Zeros ungeniert unmaskiert mancherorts aufgefahren. Den zivilen Ungehorsam würde man im Keim ersticken, so wurde es aus Lautsprechern verkündet. „Welchen Ungehorsam?“, fragten sich viele. Die WienerInnen wussten nur von sporadischen, harmlosen Protestaktionen am Stephansplatz, am Schwarzenbergplatz und zuletzt auch vor dem Schloss Schönbrunn. Was war denn los? Meinte man die „Occupy“-Bewegung? Die „Femen“-Protestantinnen? Die TierschützerInnen-Proteste? Das konne doch nicht real sein?! Hatte man etwas „verschwitzt“? Nun, viel Zeit zum Rätselraten blieb den WienerInnen nicht. Den Protestierenden begegneten diese angeblich offiziellen Kräfte zunächst mit Wasserwerfern und Tränengas, Tage später fielen die ersten Schüsse. Maskierte Banden Schossen in manchen Städten minutenlang um sich, verbreiteten Panik und rasten auf Motorrädern davon. So ähnlich waren noch 2015 die Terrorregime in einigen afrikanischen Staaten vorgegangen. Raubmorde blieben ungeklärt, weil niemand kam, um die Spuren zu sichern. Unerklärliche Dinge geschahen. Wer war dieser Feind? Und dann:

Kanonendonner gegen Zivilisten! Das empörte. Das verunsicherte. Das brachte Chaos unter die Menschen. Wie aufgeschreckte Hühner liefen sie herum, wussten nicht, was tun. Manche versuchten, die Polizei zu erreichen oder die Ministerien, die Fernseh- und Radiosender, doch es war kein Durchkommen. „Kein Anschluss unter dieser Nummer“, war alles, was die AnruferInnen zu hören bekamen. Die Türen der Polizeidienststellen waren versperrt. Niemand konnte sich erinnern, je so etwas in dieser Stadt erlebt zu haben. Nun ja, die Belesenen wussten es besser: Blut war einst hier geflossen 1934 im Goethehof und im Karl-Marx-Hof. Das schon. Das war lange her, fast schon vergessen.

Nun aber erlebte man eine nie gekannte Grausamkeit in Wien und in anderen Städten Europas, aber erst viel später erfuhren die geschockten Menschen, dass Städte auf der ganzen Welt betroffen waren. Die Mutigen und die Verzweifelten gingen entgegen den Befehlen aus den Lautsprechern erst recht auf die Plätze und Straßen, um gegen dieses unzivilisierte Vorgehen gegen die eigene Bevölkerung zu protestieren. Dieses Recht hatte jeder Mensch in Europa. So dachte man. Die Zugriffe auf die Protestierenden erfolgten mit unglaulicher Brutalität. Die Proteste wären nicht angemeldet und daher gesetzeswidrig, hieß es. Von den Gürteln der Zero-Söldner hingen bald täglich frische Schnüre mit den abgeschnittenen Ohren von protestierenden AktionistInnen, darunter auch solche von Jugendlichen und Kindern. Der Kommandant des EU-Heeres Mun-Dog zahlte aus seiner Privatschatulle Prämien dafür – aber auch das erfuhren die Menschen viel später.

Im folgenden Winter ließ der Grausame Bomben regnen, ließ ein Gebäude nach dem anderen beschießen, um die BewohnerInnen auf die Straßen zu treiben. Dort warteten schon die Lastkraftwägen, um die „Prozentos“ in die Sammelstellen für die Arbeitslager abtzuransportieren. Mun-Dog ließ verlauten, dass ihn die Unbelehrbaren selbst zu diesem Schritt gezwungen hätten, weil sie die friedlichen Aufrufe beständig ignorierten, sich für den Einsatz in den gemeinnützigen Arbeitsstätten freiwillig zu melden.

Seit diesen Tagen ist Wien ähnlich leer wie andere Städte der Welt. Und der Liebreiz der Stadt ist dahin. In jeder Hinsicht deprimiert Sieben der Zustand „ihres Grätzels“ (was auf wienerisch einen Teil des Wohnbezirks bezeichnet), aber auch des Nachbarbezirks. Das ist ein Gebiet, über das sie derzeit als „Obererste Leiterin“ die Befehlsgewalt innehat. Der Anblick ist trostlos. Die Kämpferin blinzelt die aufsteigenden Tränen fort. Sie darf sich nicht gehen lassen. Sie braucht den klaren Blick.

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