Jörg Röske
Psychotherapie in der Hölle
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Inhaltsverzeichnis
Titel Jörg Röske Psychotherapie in der Hölle Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Impressum neobooks
„Name?“, fragte ein Mann mit einem leuchtenden Ring über dem Kopf.
„Hitler, Adolf.“, sagte Adolf.
„Was ist Ihr Begehr?“
„Ich bitte um Einlass.“
„Moment, ich schaue mal eben in die Liste.“
„Ich warte.“
Der Ringmann las.
„Haller..., Heuerdal...! Mit einem oder zwei t ?“
„Mit einem t . “
„Ach, da habe ich es. Adolf Hitler, berüchtigter Diktator, hat den zweiten Weltkrieg verloren . “
Hitler sagte nichts.
„Sind Sie das?“, fragte der Mann.
Hitler zögerte.
„Sie müssen schon mitarbeiten, ich muss Sie einwandfrei identifizieren können!“, insistierte der Ringmann.
„Ja, ich bin das!“, sagte Adolf widerwillig.
„Gut! Was haben wir da? Einlass verwehrt! Der Einlass ist leider verwehrt. Der nächste, bitte!“, sagte der Mann.
„Moment mal, wieso ist der Einlass verwehrt?“, fragte Adolf nach.
„Weil Sie den zweiten Weltkrieg verloren haben.“
„Weil ich den zweiten Weltkrieg verloren habe?“
„Ja, steht im Vermerk.“
„Aber das war ich nicht schuld! Das waren die Russen und die Amerikaner!“
„Tja, Pech, Sie haben verloren! Ins Paradies kommen keine Verlierer!“
„Aber die waren in der Übermacht!“
„Dann hätten Sie sich besser organisieren müssen! Jetzt ist es leider zu spät!“
„Zu spät?“
„Ja, könnten Sie bitte gehen! Ich habe noch viel Arbeit vor mir!“
„Aber was soll ich denn jetzt machen? Wohin soll ich denn jetzt gehen?“
„Fahrstuhl H, da wird man Sie empfangen und weiterführen.“
„Wo ist denn Fahrstuhl H?“
„Gleich da hinten.“, sagte der Ringmann und wies den Weg.
„Danke.“
„Gerne. Der nächste, bitte!“
„Mein Name ist Dietrich, Marlene.“, sagte eine Frau.
„Einlass gewährt.“, sagte der Mann.
Diesen Dialog hatte Adolf noch mitbekommen, aber die nachfolgenden nicht mehr. Denn er hatte sich auf den Weg zu Fahrstuhl H gemacht. Er erreichte diesen.
„Name?“, fragte ein Mann mit roter Haut und Ziegenbockhörnern.
„Adolf Hitler!“
„Hitler, Hitler,...!“
Der Behörnte suchte in seiner Liste.
„Ah, da habe ich Sie! Adolf Hitler, hat den zweiten Weltkrieg verloren ! Herzlich willkommen!“
„Danke! Aber wieso wird das so oft betont, dass ich den zweiten Weltkrieg verloren habe?“
„Keine Ahnung, ich mache hier nur meine Arbeit!“, sagte der mit den Hörnern.
„Und jetzt?“, fragte Adolf.
„Ich habe den Aufzug noch nicht voll, Sie sind der erste!“
„Also warten?“
„Ja.“
„Wie viele brauchen Sie denn für den Aufzug?“
„Vorgeschrieben sind mindestens zwanzig.“
„Das kann ja noch lange dauern!“, monierte Adolf.
„Es kommt drauf an! An manchen Tagen geht es ratzfatz, da habe ich im Nu die zwanzig voll! Und es gibt Tage, da dauert es! Kommt eben drauf an!“
„Verstehe!“
Da standen der Behörnte mit seiner Liste und Adolf am Aufzug H und warteten. Der Behörnte begann ein Gespräch.
„Wie geht ’s Ihnen?“, fragte er Adolf.
„Ganz gut! Und Ihnen?“
„Man lebt!“
„Hört sich nicht gerade besonders an!“
„Ist auch nicht gerade besonders!“
„Woran liegt 's?“
„Ich hätte lieber eine andere Arbeit!“
„Dann kümmern Sie sich darum!“
„Hab ich schon, geht aber nicht!“
„Wieso?“
„Ich sei zu lieb!“
„Wer sagt das?“
„Der Chef!“
„Oh!“
„Womit hatten Sie denn Ihr Geld verdient?“
„Ich habe 55 Millionen Menschen umgebracht!“
„Na, das nenne ich mal eine lukrative Arbeit! Sie waren bestimmt sehr reich!“
„Ich war steinreich!“
„Wirklich?“
„Ja!“
„Ich denke, das werde ich nie hinkriegen!“
„Und wieso nicht?“
„Ich weiß auch nicht, anscheinend bin ich aus der Art geschlagen! Der Chef sagt immer, ich rede zu viel mit den Leuten, statt sie zu quälen!“
„Auf diese Weise werden Sie nie vorwärts kommen!“, merkte Hitler an.
„Ja, scheint so! Ah, da kommen neue!“
Einundzwanzig neue Leute erschienen. Der Behörnte fragte den ersten.
„Name?“
„Jack!“
Der Behörnte schaute in seine Liste.
„Ah, da sind Sie! Jack, the Ripper, schneidet gerne Frauen die Kehle durch ! Herzlich willkommen!“
„Vielen Dank!“
„Nächster!“, sagte der Behörnte.
„Himmler, Heinrich!“, sagte der nächste.
Der Behörnte suchte in seiner Liste.
„Da ist er! Heinrich Himmler, SS Reichsführer, verantwortlich für den Tod an unzähligen Juden ! Herzlich willkommen!“
„Vielen Dank!“, sagte Himmler.
Da entdeckte dieser Hitler.
„Na, was machst denn hier, Adolf?“, fragte Himmler.
„Petrus hat mich nicht reingelassen, da musste ich hier hin!“
„Mich hatte er auch nicht reingelassen!“
„Unverschämtheit!“
„Echt!“
„Bei mir sagen die immer, ich habe den zweiten Weltkrieg verloren! Als habe das eine Bedeutung!“
„Tja, die sind da ganz hart, Adolf! Die lassen keine Looser rein!“
„Looser? Das ist aber kein deutsches Wort!“
„Das ist englisch und bedeutet Verlierer !“
„Musst du mich jetzt unbedingt daran erinnern, Heinrich?“
Der Behörnte fuhr in der Aufnahme der Personalien fort.
„Name?“
„Stalin, Josef!“
„Stalin, Josef! Wo haben wir ihn? Ach da! Josef Stalin, sowjetischer Politiker, verantwortlich für eine Säuberung ! Das versteh' ich jetzt aber nicht!“
„Was verstehen Sie daran nicht?“, fragte Stalin.
„Ich verstehe daran nicht, wieso ein sauberer Politiker zu uns kommt! Na ja, egal, wird schon stimmen! Herzlich willkommen! Der nächste, bitte!“
„Müller, Hans!“
„Moment! Müller, Müller, ah da sind Sie! Hans Müller, lauterer Jude, der vergeblich versucht hatte, in einem deutschen KZ zu übernachten! Hat gutes Herz! Vermerk: gibt immer falschen Namen an, Zutritt verweigert ! Hm, komisch!“
„Was ist komisch?“, fragte Hans Müller.
„Weil Sie was falsches gemacht haben, aber trotzdem nicht rein dürfen! Hm! Ich rufe mal eben den Chef an! Moment, bitte!“
Der Behörnte nahm sein Handy und wählte eine Nummer.
„Der Herr aller Unterwelten!“
„Hier der Wachmann von Aufzug H! Ich habe einen Hans Müller! Der will bei uns rein, dürfte eigentlich auch, aber im Vermerk steht: Zutritt verweigert!“
„Ist das der mit dem KZ?“
„Ja!“
„Ne, nicht reinlassen!“
„Aber er gab immer einen falschen Namen an, laut Akte!“
„Trotzdem, er der bringt den ganzen Betrieb durcheinander! Nicht reinlassen und verweisen!“
„Okay, alles klar!“
Der Behörnte legte auf.
„Ich kann Sie leider nicht reinlassen, Anordnung vom Chef!“
„Noch nicht mal für eine Nacht?“
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