Jana Rudolph - Verräterische Zeiten

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Conny wächst in einem Kinderheim in der DDR auf. Ihr größter Traum ist es Ärztin zu werden. Angetrieben durch ihren persönlichen Ehrgeiz, lässt sie sich auf eine Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit der DDR ein. Um Ihr Ziel zu erreichen, schreckt sie nicht davor zurück Menschen, die ihr nahe stehen zu hintergehen.
Neunzehn Jahre nach der Wende holt sie ihre Vergangenheit ein. Sie muss sich ihrem früheren Leben stellen. Ihren Entscheidungen von einst und deren Folgen für die Menschen die ihr vertrauten. Doch wie verhalten sich diese heute ihr gegenüber und wie erlebt Conny selbst den Blick in den Rückspiegel ihres Lebens?
Ein Rückblick nicht ohne Folgen …

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Die beiden Mädchen wuchsen wie Schwestern auf. Conny war zielstrebig und fleißig, Hanna hingegen träumte gern vor sich hin und neigte dazu, die Dinge etwas zu locker zu sehen. Sie standen sich sehr nah, vertrauten einander und redeten über alle Sorgen und Nöte ihres Lebens. Geheimnisse voreinander gab es keine. Gemeinsam hatten sie jene Mauer auf der Rückseite des Haupthauses zu ihrem Lieblingsplatz erkoren. Hier verbrachten sie einen Großteil ihrer Freizeit, wenn sie ungestört sein wollten, sie alles nervte oder um sich mit „Jungs gucken“, wie sie es nannten, die Langeweile zu vertreiben. Sie amüsierten sich prächtig über die schlaksigen und fast ausnahmslos pickeligen Burschen aus dem Ort, die täglich den angrenzenden Spielplatz belagerten.

In unmittelbarer Nähe stand ein Jugendklub. Hier organisierte der kommunistische Jugendverband Freie Deutsche Jugend (FDJ) jeden Freitag und Samstag Diskoabende. Diese Veranstaltungen fingen gegen 19 Uhr an und waren nach sozialistischer Vorschrift um Mitternacht wieder beendet. Auch Conny, Hanna und die anderen Jugendlichen des Kinderheims „Clara Zetkin“ verbrachten hier am Wochenende ihre Freizeit.

Die beiden Freundinnen liebten diese Abwechslung aus dem Heimalltag und es war jedes Mal ein spannendes Ritual sich für den Abend zurechtzumachen. Sie schminkten sich gegenseitig und waren megaaufgeregt bei der Frage: „Was anziehen?“ Da die Anzahl und Vielfältigkeit ihrer Kleidungsstücke begrenzt war, tauschten sie untereinander ihre Klamotten. Auch am morgigen Samstag hatten sie vor, sich wieder in das Getümmel der tanzwütigen Menge zu stürzen.

„Was meinst du?“, fragte Hanna kichernd wie ein Troll, „ob Jörg es schafft eine Flasche von dem Kaugummilikör ins Heim zu schmuggeln? Damit kommen wir vorher schon in Stimmung und sind nicht gezwungen später im Klub so viel Kohle für Alkohol auszugeben.“

„Dein Jörg schafft das mit Sicherheit“, antwortete diese schmunzelnd.

„Das ist nicht mein Jörg. Was unterstellst du mir denn da? Wir verstehen uns halt, das ist alles“, brauste Hanna auf. „Wir sind nur gute Freunde.“

„Ist klar. Nur gute Freunde. Du kennst ja meine Meinung zu diesem Thema. Nur Freundschaft zwischen Mann und Frau gibt es nicht und wird es nie geben. Einer von beiden hegt stets und ständig Gefühle für den anderen. Auch wenn man das nicht wahrhaben will. Man kommt aus der Sache nicht wieder heil raus, ohne dass sie oder er vor den Kopf gestoßen wird. Glaub mir das.“

„Bei uns ist das absolut nicht so“, erwiderte Hanna, allerdings nicht wirklich überzeugend. Sie hatte selbst noch nicht herausgefunden, wie sie zu Jörg stand und wie ihre Verbindung zu deuten war. Um im Moment aber von sich abzulenken, fing sie eifrig an, auf Conny einzureden.

„Na dir ist ja nie ein männliches Wesen recht. Entweder ist er zu kurz geraten, zu dick, zu dünn oder nicht studiert genug. Keiner entspricht deinen Anforderungen. Du bist reichlich wählerisch meine Liebe.“

„So dramatisch ist das nun auch wieder nicht. Aber die meisten Jungs die hier auf dem Dorf rumhängen sind nun mal schlichtweg langweilig, vor allem zu kindlich und ohne jede Lebenserfahrung. Ich wünsche mir eben einen reiferen, gebildeten und kultivierten Freund. Gegen ein wenig Attraktivität seiner Person hätte ich auch nichts einzuwenden.“

Hanna lachte schallend und sagte: „Träum weiter. Wo meinst du denn, den hier herzubekommen? Da wirst du nicht umhinkommen dir einen geeigneten Kandidaten eigenhändig zu backen.“

Während sie sprach, angelte sie betont unauffällig nach der Zigarettenpackung, die Conny neben sich auf die Mauer gelegt hatte. Diese ließ sie gewähren und gab vor, nichts mitzubekommen. Ihr war es eh nicht möglich, Hanna vom Rauchen abzuhalten. Zumindest dämmte sie mit ihren Aktionen den Konsum ihrer Freundin hin und wieder ein.

Verwirrt, da von Conny kein Protest erklang, zündete sich Hanna ihre ergatterte Zigarette an. Genüsslich blies sie winzige Kringel in die Luft. Schweigend saßen die Freundinnen noch eine Weile nebeneinander auf ihrem Lieblingsplatz, genossen den lauen Sommerabend und hingen ihren Gedanken nach.

ZWEI

Falk Wegener arbeitete seit mehr als sieben Jahren als Heimleiter im Waisenhaus „Clara Zetkin“. Er liebte seine Arbeit, trotz der Vielzahl an menschlichen Tragödien, welche er in all der Zeit miterlebt hatte. Bedauerliche Schicksale, die ihn innerlich bewegten. Es gab die unterschiedlichsten Voraussetzungen, aus denen Kinder heraus ein neues Zuhause in einer Institution wie dieser hier fanden. Private, wie mittlerweile vermehrt auch politische Gründe kamen dafür in Frage.

Dass ihn der gewählte Beruf allerdings eines Tages nicht mehr losließ, hätte er seinerzeit nicht für möglich gehalten. Er hatte zuerst andere Pläne für sein Leben. Besser gesagt seine Eltern. Die arbeiteten beide als Lehrer in einer Erweiterten allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule, auf der sie Schüler auf das Abitur und das anschließende Studium vorbereiteten. Für Wegeners stand fest, dass ihr Sohn ihre berufliche Laufbahn einschlagen würde. Dessen eigenen Wünschen maßen sie keinerlei Bedeutung bei. Sie hielten seine Vorstellung von Beschäftigung für reine Hirngespinste und nicht für realistische Ziele. Falk faszinierte sich nämlich für alles, was im Zusammenhang mit Musik stand. Seit seiner Kindheit spielte er Gitarre und übte sich in Gesang. Jegliches Zusammenspiel von Klangarten, Spieltechniken und Musikinstrumenten fesselten ihn. Dadurch war für ihn frühzeitig klar: Er wollte Musiker werden. Wie er diese Absicht Mutter und Vater mitteilte, verloren die beiden anfangs die Beherrschung. Musikus , wie sie es abfällig nannten, war letztendlich kein anständiger Beruf, eher eine brotlose Kunst. Als Künstler war es ihrer Meinung nach einem schließlich nicht möglich zu überleben. Sie lehnten die Art jener unnützen Beschäftigung für ihren Sohn kategorisch ab. Falk hatte allerdings den Eindruck, dass in erster Linie ihr eigener Stellenwert im Vordergrund stand. Sie sahen ihren sozialistischen Ruf in Gefahr, da die Berufswahl ihres Sprösslings nicht im Geringsten zu ihrer politischen Einstellung passte. Die Wegeners waren überzeugte Staatsbürger der DDR und gehörten der Massenpartei SED an. Falk hatte nie begriffen, wieso sich seine Eltern darauf eingelassen hatten. Seit er in der Schule in dem Unterrichtsfach Staatsbürgerkunde mit den ersten politischen Themen konfrontiert wurde, versuchten die beiden ihn für ihre Ziele zu gewinnen. Aber ihre Bemühungen prallten an ihm ab, wie ein Gummiball an einer Wand. Er hatte kein Interesse an den Seilschaften des Sozialismus. Ebenso lehnte er es unmissverständlich ab, dass ihrer Ansicht nach für alles im Leben nur eine Richtung maßgeblich war. Er hatte vor sein eigenes Ding durchzuziehen und war absolut nicht dafür zu haben fremdbestimmt zu werden. Sein Wunsch war es, mit Musik Geld zu verdienen, durch die ganze Welt zu reisen und nicht eingesperrt zu sein in ein und demselben Land.

Er durchlebte nach dem Abitur eine überaus rebellische Zeit. In dieser übte er sich mit Gitarre und Gesang in Gestalt eines Straßenmusikers in der Fußgängerzone seiner Heimatstadt Dresden. Oft traf er sich mit Gleichgesinnten und gemeinsam spielten sie kurze Musikstücke für vorbeieilende Passanten. Straßenmusik war in der DDR verboten. Der Staat bezeichnete es als Bettelei, was gegen alle sozialistischen Regeln verstieß. Diese Art der „Zusammenrottung“, wie es im Fachjargon der Staatssicherheit hieß, war illegal. Falk hatte Glück, denn es gelang ihm, sich stets wieder den durch die Stasi durchgeführten Straßenrazzien zu entziehen. Bis auf ein einziges Mal, das war jener Tag, welcher ihn, was seine zukünftige Berufswahl anging, doch noch zum Umdenken gebracht hatte.

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