Alina Döring - Die Sonne ist hier anders

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Alma ist jung, klug und unsicher. Sie denkt, fühlt, aber handelt nicht. Schon mit 24 steckt sie fest in der zermürbenden Routine ihres Alltags. Als die Situation unaushaltbar für sie wird, bricht sie aus, kündigt ihren Job und reist nach Köln. Auf der Zugfahrt trifft sie den Journalisten Daniel. Der unerwartete Ausgang der Begegnung eröffnet ihr Möglichkeiten, die ihr bis dahin unerreichbar erschienen. Für Alma beginnt eine aufreibende Zeit, die tiefe Einblicke in ihre von Selbstzweifeln und blühender Fantasie geprägte Persönlichkeit gewährt. Sie lässt sich ein auf tiefe Freundschaften, erotische Abenteuer, eine neue Auf-gabe und die große Liebe.
Ein tragisches Ereignis reißt sie aus ihrem Hochgefühl und wirft einen Schatten auf ihr neues Leben. Wieder geht sie auf eine Reise und kann im flirrenden Licht der afrikanischen Savanne diesen Schatten abschütteln.

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Die Sonne steht schon voll auf dem Balkon. Ich strecke die Beine und schiebe die nackten Füße durch die senkrechten Stäbe des Geländers. Irgendein Vogel macht im Hintergrund wahnsinnigen Lärm.

«Ich gehe jetzt in den Zoo», sage ich, stehe auf und nehme die beiden Tassen vom Tisch.

«Alma, pass auf, mir gefällt das gar nicht, so auf euch angewiesen zu sein, aber es ist jetzt so und vorübergehend muss ich mich wohl damit abfinden. Aber alles, was einarmig geht, mache ich selbst, verstanden?»

Ich nicke, stelle die Tassen wieder ab. Das ist also das Problem.

Am Haupteingang des Zoos wird für den Jahresausweis ein Foto von mir gemacht. Werde wohl täglich hierherkommen. Aus Ermangelung an Alternativen. Ich beginne meinen Rundgang mit dem Strom der Menge rechts herum. Vieles haben sie neu gemacht, großzügiger, artgerechter und dennoch erscheint mir der Zoo kleiner und übersichtlicher.

Bei den Marabus, fast am Ende des Rundgangs, bin ich der einzige Besucher. Sie bewohnen eine große Wiese mit Wasserlauf, zweiseitig umrahmt von Bäumen, der Zaun nicht mehr als eine Reihe senkrechter Stäbe bis auf Brüstungshöhe mit einem davor gebundenem Kaninchendraht, damit die Kinder nicht ihre Arme durchstecken.

«Wie geht es euch?», frage ich leise in die Gruppe, die sich auf dem sonnenbeschienen Fleck des Rasens versammelt hat. Ich käme so gerne mit ihnen ins Gespräch. Aber sie ziehen die kahlen Köpfe noch tiefer zwischen die Schultern. Einer hebt genervt das rechte Bein, spreizt die Krallen und setzt es anschließend langsam an derselben Stelle wieder ab.

Ich rede noch leiser, will sie für mich gewinnen, doch sie bleiben skeptisch, rücken näher zueinander. Einer, der mit dem Rücken zu mir steht, wendet leicht den Kopf, um mich in sein Blickfeld zu bekommen. Er klappert leise mit dem Schnabel. Sie machen es richtig, lassen sich nicht gleich verführen, nur weil jemand nett zu ihnen ist. Sie brauchen ihn nicht, den Applaus, leben genügsam, unabhängig, frei – auch in Gefangenschaft. Der Sonne zu- und den Schaulustigen abgewandt, bleiben sie gelassen, behalten die Ruhe. Bewundernswert.

Schräg hinter mir ruft plötzlich jemand nach Daniel. Mir stockt der Atem, ich drehe mich hastig um. Dann Ernüchterung – es war nicht Daniel, es war nur ein Daniel.

Brandopfer. Das war meine erste Assoziation. Der Kopf der Marabus ist fast kahl und überzogen mit einer entzündet rot wirkenden Haut. Einige haben am Hinterkopf gräulichen Flaum. Rund um den Schnabelansatz und die Augen bis hinauf auf die Stirn sieht man mehr oder weniger stark ausgeprägten Schorf. Von Nahem betrachtet zugegebenermaßen äußerst abstoßend. Die Augen, farblich ein mittleres Braun, stehen leicht vor. Hinzu kommt, dass sie immer stinken, denn zur Kühlung scheißen sie sich die Beine selber an.

Die Köpfe sind aus hygienischen Gründen kahl. Haben sie einen Tierkadaver ausgeräumt, dessen Bauchdecke zuvor mit dem Schnabel aufgehackt wurde, lässt er sich so einfacher reinigen.

Und dennoch sind es meine Tiere.

In einer dieser Zoosendungen, die nachmittags auf den Öffentlich-Rechtlichen laufen, entließ der Pfleger das neu angekommene Marabuweibchen nach der Quarantäne endlich zu dem Männchen auf die Wiese, für das es als Partner bestimmt war. Zaghaft betrat der neue Vogel das Grün. Der Pfleger ging andächtig in die Hocke. «Ein wunderschönes, starkes Weibchen», sagte er schwärmend. Damals war ich vollkommen überrascht, konnte nicht verstehen, was schön sein sollte an diesem Tier. Von da an habe ich ihn eingehend studiert, den Marabu, und irgendwann sah ich es auch: die stoische Gelassenheit, die unaufdringliche Eleganz. Sie stehen über den Dingen, ihre Schönheit ist nicht offenkundig, sie ist subtil. Ich wäre gerne wie sie.

Ein Blick auf die Uhr. 12:30 Uhr.

Hebe zum Gruß die Hand, bevor ich mich umdrehe, um zu gehen. Überrascht, fast erschrocken, muss ich einen Schlenker zur Seite machen, um einem älteren Herrn auszuweichen, der mir lächelnd zunickt und ebenfalls grüßend die Hand hebt. Wie lange stand er schon hinter mir? Hat er mitbekommen, dass ich mit den Vögeln gesprochen habe? Ich drehe mich nochmal nach ihm um. Er bemerkt meinen Blick und wendet ebenfalls den Kopf. Er lächelt noch immer.

Still steht der Mann vor mir, mild blicken seine quecksilberfarbenen Augen mich aus dem gebräunten Gesicht an, das fast vollständig von dem kurzen, hellgrauen Bart überwuchert ist, der nahtlos in das genauso kurze, dichte, graue Haar übergeht. Zügig verlasse ich den Zoo.

Paradieskranich und Fischreiher

Die Paradieskraniche teilen sich die Fläche mit ein paar Entenvögeln und dem Chinesischen Muntjak. Der künstlich angelegte Tümpel in der Mitte kommt in erster Linie den Enten zugute. Der Paradieskranich interessiert sich nur mäßig für Wasser, auch wenn er gerne in dessen Nähe seine Nistmulden im Gras anlegt. Obwohl man sich sehr bemüht hat, dem Vogel Gras zu bieten, muss er doch darauf verzichten, weil der Boden der intensiven Nutzung durch die Anlagenbewohner wortwörtlich nicht gewachsen ist. Jeden Tag zur selben Zeit erwartet der Paradieskranich sein Futter, wohlportioniert und ausgewogen. Sämereien, Gräser, Getreide und Insekten werden ihm in einem fest montierten Eimer serviert. Wenn er frisst, verschwindet er bis zum Rumpf darin. Das lustige Bild vom kopflosen Vogel dürfte mittlerweile unzählige Kameradisplays zieren und auf diese Art und Weise um die Welt gegangen sein. Digital ist er also viel gereist.

Wenn Paarungszeit ist, paart er sich, wenn Brutzeit ist, brütet er. Die Nachzucht in Gefangenschaft ist allerdings schwierig. Durch das Stutzen der Flugfedern fehlt ihm die Balance, sodass der Zeugungsakt unmöglich wurde. Das Weibchen wird künstlich befruchtet. Das Leben des Paradieskranichs ist beschaulich, unaufgeregt, vorhersehbar. Nur die Jahreszeiten, Tierarztbesuche und die unterschiedlichen Tierpfleger bringen Abwechslung in seinen Alltag.

Auf dem Gelände des Paradieskranichs stehen einige hohe Bäume, in deren Kronen heimische Fischreiher brüten. Aus den oberen Etagen kann man ihre Nester sehen. Wenn der Fischreiher sein Nest verlässt, bleiben die gelegten Eier ungeschützt zurück. Er muss damit rechnen, dass Krähen die Schalen seines Geleges aufhacken und ihren Hunger an dem ungeborenen Leben stillen. Ungefähr 70 % des Nachwuchses fallen im ersten Jahr Fressfeinden, dem Wetter und dem Menschen zum Opfer.

Obwohl die Lebensmittelpunkte von Paradieskranich und Fischreiher dieselben Koordinaten haben, verbindet sie nichts. Wie in Paralleluniversen existieren sie nebeneinander, ohne wirklich Kenntnis voneinander zu haben. Der Fischreiher zieht täglich weite Kreise, um Futterquellen aufzutun. Dafür steigt er von seinem Nest auf und gleitet anmutig über sein Territorium. Er ist ein überlegter Jäger. Bei sogenannten Ansitzjagden verharrt er erst regungslos, um sich dann blitzschnell auf seine Beute zu stürzen. Zugegebenermaßen bedient er sich auch gerne mal am reich gedeckten Tisch der Zootiere. Bei den Pelikanen und den Pinguinen z. B. steht er dann unauffällig wie ein Statist am Rand und wartet darauf, dass etwas für ihn abfällt. Er hat Glück: Sein Image ist besser als das der Krähen. Er ist nicht so laut, nicht so aufdringlich und er kommt alleine. Und so lässt man ihn gewähren, anstatt ihn zu vertreiben, lässt die Freien auf die Gefangenen treffen, die nicht mehr füreinander übrig haben als ein bisschen Verwunderung.

Wie wäre das wohl, den Käfig zu verlassen, das Paradies nicht nur im Traum, sondern in der Wirklichkeit zu suchen?

Wind kommt auf, ein Wunder, dass die losen Nester auf den hohen Bäumen halten. Der Fischreiher, von der Baumkrone aus konzentriert das Terrain überblickend, wiegt seinen Körper ganz selbstverständlich im Takt der Naturgewalt.

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