Alina Döring - Die Sonne ist hier anders

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Alma ist jung, klug und unsicher. Sie denkt, fühlt, aber handelt nicht. Schon mit 24 steckt sie fest in der zermürbenden Routine ihres Alltags. Als die Situation unaushaltbar für sie wird, bricht sie aus, kündigt ihren Job und reist nach Köln. Auf der Zugfahrt trifft sie den Journalisten Daniel. Der unerwartete Ausgang der Begegnung eröffnet ihr Möglichkeiten, die ihr bis dahin unerreichbar erschienen. Für Alma beginnt eine aufreibende Zeit, die tiefe Einblicke in ihre von Selbstzweifeln und blühender Fantasie geprägte Persönlichkeit gewährt. Sie lässt sich ein auf tiefe Freundschaften, erotische Abenteuer, eine neue Auf-gabe und die große Liebe.
Ein tragisches Ereignis reißt sie aus ihrem Hochgefühl und wirft einen Schatten auf ihr neues Leben. Wieder geht sie auf eine Reise und kann im flirrenden Licht der afrikanischen Savanne diesen Schatten abschütteln.

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«Alma?», Martha fuchtelt mit der Hand vor meinem Gesicht herum. «Alles in Ordnung?» Ihr Lachen übergehend erkläre ich, am Nachmittag Perspektiven für die Zukunft erarbeiten zu wollen. Aber vorher würde ich eine Runde im Zoo drehen.

Ende August ist es noch warm, wenn die Sonne scheint, aber im Schatten spürt man, dass das Warme an sich langsam verschwindet. Am späten Vormittag bin ich wieder bei den Marabus. Sie tun nichts. Genau wie ich. Das kann ich heute nicht ertragen und gehe deshalb zügig weiter. Ich nehme die Querverbindung vorbei am Nashorn und dem ehemaligen Elefantenhaus, vorbei an den Flamingos und den Bären.

Bei den Erdmännchen bleibe ich wieder stehen. Zwei Jungtiere prügeln sich, beißen und zerren einander an Ohren und Beinen, überschlagen sich und rollen die abschüssige Wiese herunter bis zu der halbhohen Mauer, an der ich stehe. Ein weiterer Jugendlicher kommt dazu. In diesem Moment lassen die anderen beiden voneinander ab und stürzen sich auf den Neuen. Dann wechselt das Opfer erneut.

Sie haben Spaß. Artgerechtes Vergnügen und das in einer Zwangsgemeinschaft hinter Gittern. Erstaunlich. Kann es ihnen in freier Wildbahn besser gehen? Nein. Es sei denn, der kindliche Spieltrieb, der der Vorbereitung auf Jagd und Revierkämpfe im Erwachsenenalter dient, mündete später in einer großen Depression, weil weder das eine noch das andere ernsthaft ausgeübt werden kann.

Aber heißt es nicht, man könne nicht vermissen, was man nicht kennt?

Falsch, ich weiß es besser, kenne die Depression, die sich einschleicht, weil nicht kommt, worauf man hofft. Dabei geht es nicht um etwas Konkretes. Vielmehr ist es ein Gefühl, das sich nicht einstellen will. Das Gefühl, das Richtige zu tun.

Und so ist sie mir ein ständiger Begleiter, die Unzufriedenheit, hat sich lähmend und beschwerend auf meine Schultern gelegt. Nur im Zug, da war für einen Moment alles anders.

Aber was kümmert die Evolution schon die Frustration des Einzelnen? Nichts.

Evolution kommt von lateinisch evolvere «entwickeln». Den einen dient der Spaß als Motor, den anderen die Unzufriedenheit. Ich gehöre zur zweiten Gruppe. Leider.

Dennoch, ich sollte froh darüber sein, sonst bliebe ich wohl bis zur Rente in meiner kleinen Bankfiliale, würde das Leben verpassen.

Erdmännchen

Der Tierpfleger öffnet die Tür zur Freianlage der Erdmännchen. Wenn er kommt, scharen sich die kleinen Räuber in sicherer Entfernung zusammen, bis er die Futternäpfe gefüllt hat. Dann stürzen sie sich auf die toten Küken und Mäuse. Aber diesmal ist es anders. Ein Erdmännchen kommt direkt auf ihn zu, umkreist seine Füße, sodass er befürchtet, es mit seinen schweren Arbeitsschuhen zu verletzen. Er versucht, es vorsichtig mit dem Fuß zur Seite zu schieben, damit er die Tür hinter sich schließen kann, ohne dass es ihm entwischt. Aber so, wie es scheint, will es gar nicht raus.

«Kannst du bitte ein Netz hier drüber spannen?» Der Tierpfleger sieht sich irritiert um, traut seinen Ohren nicht. Woher kamen die Worte? Spielt ihm die Fantasie gerade einen Streich? Mit offenem Mund starrt er auf das kleine Tier, dass sich ungewohnt mutig direkt vor seiner Schuhspitze auf die Hinterbeine stellt.

«Kannst du bitte ein Netz hier drüber spannen!», wiederholt das Erdmännchen. Jetzt ist er sicher, dass die Stimme aus dem kleinen Körper vor ihm kommt. Der Tierpfleger schaut sich um, prüft, ob er von irgendjemandem beobachtet wird. Zu seiner Überraschung ist niemand in der Nähe, kein Besucher, kein anderer Pfleger. Trotzdem zögert er, ob er dem Tier antworten soll. Er spricht immer mit ihnen – aber normalerweise ist er sich auch sicher, dass sie ihm nichts entgegnen.

«Warum?», fragt er schließlich neugierig.

«Damit die Krähen hier nicht landen und besonders nicht die Raubvögel.»

Der Tierpfleger lächelt, stützt sich auf seine Schaufel.

«Aber ohne Netz ist es natürlicher und ihr rennt mehr, um die einen zu vertreiben, bzw. vor den anderen zu fliehen. Das hält euch in der Gefangenschaft fit.»

Das Erdmännchen schaut den Tierpfleger ungläubig an.

«Woran merkt man, dass man gefangen ist?»

Der Tierpfleger schüttelt seinen Kopf, weiß nicht, ob er dem Tier antworten soll. Das alles kommt ihm viel zu verrückt vor.

«Ihr seid gefangen, weil euer Bewegungsraum durch die Mauer rund um diese Wiese eingeschränkt ist, weil ich euch das Futter bringe, anstatt dass ihr es selber fangt, und weil ihr hier eigentlich keine natürlichen Feinde habt. Ein einfaches Beispiel: Du kannst nicht dort rüber zu den Kamelen laufen. Du musst hier bleiben, wegen der Mauer.»

«Aber ich will gar nicht zu den Kamelen.»

«Es geht nicht darum, was du willst, sondern um das, was du theoretisch könntest.»

Das Erdmännchen zögert und fragt dann: «Und du? Machst du alles, was du theoretisch könntest?» Die Frage ist weniger provokativ, als sie im ersten Moment zu sein scheint, denn das Erdmännchen legt interessiert den Kopf schief. Der Tierpfleger schaut peinlich berührt an sich herab. Sein T-Shirt ist im Bauchbereich stark gespannt. Er geht einen Schritt zurück, tritt mit seinem Schuh sachte gegen einen Stein, der aus dem festgetretenen Lehmboden herausragt.

«Was ist denn nun?» Das Erdmännchen verkürzt den Abstand zwischen ihnen wieder.

«Theoretisch bin ich frei und könnte alles tun, aber praktisch nicht. Im Grunde bin ich nicht mal theoretisch frei. Ein Drittel meines Tages bin ich verpflichtet, mich einer, sagen wir mal, höheren Gewalt zu fügen, um Geld zu verdienen, was mich in dem zweiten Drittel meiner täglichen Zeit stark einschränkt, und im letzten Drittel muss ich schlafen, damit ich im ersten zur Zufriedenheit funktioniere. Aber ...», und das sagt der Tierpfleger mit hörbarem Stolz in der Stimme, «... wenn ich wollte, könnte ich frei sein. Auch wenn das auf Kosten meines Komforts und wahrscheinlich auch meiner Lebenserwartung ginge.»

«Du lebst also freiwillig in Gefangenschaft, weil das komfortabel ist, aber wir sollen kein Netz bekommen, weil uns zu viel Komfort nicht guttut. Habe ich das so korrekt zusammengefasst?»

«Ja», antwortet der Tierpfleger knapp.

«Könntest du uns denn theoretisch das Netz besorgen?»

«Nein, wenn ich bei euch bin, befinde ich mich in der höheren Gewalt und die will das nicht. Außerdem wäre es nicht richtig, wie ich ja gerade schon erklärt habe.»

«Es wäre also falsch, uns das Leben zu vereinfachen?»

«In diesem Fall schon. Und wir versuchen, das Richtige zu tun. Meistens auf jeden Fall, wenn das nicht zu … zu umständlich ist.»

Der Tierpfleger greift sich mit beiden Händen an den Kopf, lässt die Schaufel einfach los. Er fühlt einen stechenden Schmerz in den Schläfen, der vom Aufprall des Schaufelstils noch verstärkt wird. Blind dreht er sich zur Tür, tastet nach dem Schlüssel, den er stecken gelassen hat, nachdem er von innen verriegelt hatte. Er muss hier raus. Hastig bewegt er sich durch die Schleuse auf den Wirtschaftsweg, sackt dort am Zaun in sich zusammen.

Morgen wird er nicht kommen. Aber am Tag darauf sieht man ihn wieder bei den Erdmännchen. Während er die Anlage reinigt, hört er von nun an Musik. Norah Jones. Ihre Stimme beruhigt ihn.

Ich spüre, wie sich mein Gehirn vom Wassermangel zusammenzieht, und mache mich, quer durch die Anlage, auf den Heimweg. Es muss die Neugier sein, die mich, trotz Durst, einen kurzen Abstecher zu den Marabus machen lässt. Der seltsam vereinnahmende Blick, die grau-metallischen Augen. Ich will ihn noch mal sehen. Und dann entdecke ich ihn zu meiner eigenen Überraschung tatsächlich. Heute steht er auf der anderen Seite, bei den Bisons. Mit ein wenig Abstand bleibe ich schräg hinter ihm stehen. Er ist auffallend groß und athletisch. Über der grauen Cargo-Hose trägt er ein marine-blaues T-Shirt. Er hat weder einen Bauch noch einen krummen Rücken. Dafür, dass er, wie Martha, um die Siebzig sein dürfte, ist er erstaunlich gut in Schuss. Auf den Handlauf gestützt steht er bei den Wildrindern, den Blick offenbar nach oben gerichtet, da sich im Nacken unter den kurzen, grauen Haaren eine Hautfalte abzeichnet. Ich blicke ebenfalls hinauf und stelle überrascht fest, dass einem Balkon im Haus dahinter sein Interesse gelten könnte. Unserem vielleicht.

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