Alina Döring - Die Sonne ist hier anders

Здесь есть возможность читать онлайн «Alina Döring - Die Sonne ist hier anders» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Sonne ist hier anders: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Sonne ist hier anders»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Alma ist jung, klug und unsicher. Sie denkt, fühlt, aber handelt nicht. Schon mit 24 steckt sie fest in der zermürbenden Routine ihres Alltags. Als die Situation unaushaltbar für sie wird, bricht sie aus, kündigt ihren Job und reist nach Köln. Auf der Zugfahrt trifft sie den Journalisten Daniel. Der unerwartete Ausgang der Begegnung eröffnet ihr Möglichkeiten, die ihr bis dahin unerreichbar erschienen. Für Alma beginnt eine aufreibende Zeit, die tiefe Einblicke in ihre von Selbstzweifeln und blühender Fantasie geprägte Persönlichkeit gewährt. Sie lässt sich ein auf tiefe Freundschaften, erotische Abenteuer, eine neue Auf-gabe und die große Liebe.
Ein tragisches Ereignis reißt sie aus ihrem Hochgefühl und wirft einen Schatten auf ihr neues Leben. Wieder geht sie auf eine Reise und kann im flirrenden Licht der afrikanischen Savanne diesen Schatten abschütteln.

Die Sonne ist hier anders — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Sonne ist hier anders», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Sie hat einen kleinen Busen, deshalb spüre ich keinen großen Zug nach vorne, als ich den Verschluss öffne. Zum Bett gewendet reicht sie mir das Nachthemd nach hinten und zieht dann den BH über beide Schultern. Sie will auf keinen Fall, dass ich ihre nackten Brüste sehe. Ich will das eigentlich auch nicht und dennoch interessiert es mich. Die Hose schaffe sie alleine, nur die vorderen Haare müsste ich ihr noch feststecken, dann käme sie auch im Bad allein zurecht.

Während Martha ins Bad geht, schaue ich mich von meiner Bettkante aus um. Für die nächsten Wochen schlafe ich in einer Kombination aus Gäste- und Arbeitszimmer. Dieser Raum ist anders als der Rest der Wohnung. Dichter, persönlicher. Neben der Balkontür steht ein großer Schreibtisch mit Nähmaschine, auf der gegenüberliegenden Seite ein großes Bett. Außerdem gibt es ein überfülltes Bücherregal, eine Kommode für das Nähzubehör, ein langes Pinboard, mit Entwürfen, Schnittmustern und Zeitungsausschnitten. Ein paar große gerahmte Schwarz-Weiß-Fotos zeigen Szenen von der Eröffnung ihres Ateliers und die Familie. Es gibt auch ein paar Objekte, die gar nicht zu dem sonst so schlicht modernen Stil ihrer Wohnung passen: eine fast kitschig verzierte Leuchte mit keramischem Fuß auf dem Nachttisch, ein Didgeridoo und der hölzerne Schaukelstuhl ihres Vaters.

Dieser Raum ist voll von gelebtem Leben, sentimental, stolz. Hier spiegelt sich, anders, als im Rest der Wohnung, mehr von der liebenswerten, humorvollen Martha wieder als von dem nüchternen Kontrollfreak, der sie genauso ist.

Kurz nach Martha gehe ich ebenfalls ins Bett.

Ein metallisches Scheppern macht mich wach. Martha ist in der Küche. Die Sonne ist heute Morgen gleißend hell. Das Aufstehen kostet mich Kraft. Finde deine Bestimmung, brennen die Strahlen in meine Stirn, und zwar schnell. Wie ist das möglich, dass die ganze Welt weiß, was sie will, nur ich drehe mich im Kreis? Im Badezimmer lasse ich das Waschbecken mit kaltem Wasser volllaufen und tauche meinen Kopf hinein, bis mein Körper vom Sauerstoffmangel ein große Menge Adrenalin ausschüttet. Danach bin ich zumindest wach, wenn auch nicht besser gelaunt. Während wir auf dem Balkon sitzen und Kaffee trinken, zankt sich eine Gruppe Papageien in der Kastanie bei den Bisons, im Hintergrund ist außerdem Streit auf dem Pavian-Felsen vernehmbar. Ihr Gekreische erinnert mich an die Geräuschkulisse eines Gemetzels in einem Zombiefilm.

«Alma, wir müssen reden.» Ich verschlucke mich.

«Heute muss geduscht werden.»

Sie steht auf und stellt die Tassen weg. Mehr Gespräch dazu gibt es nicht. Wie gut, dass Mama ein paar Angaben zum Prozedere gemacht hat. Als Martha ins Bad kommt, hat sie den rechten Bademantelkragen feste an die Brust gedrückt und blinzelt hilflos in die grell einfallende Sonne. Sie braucht ihre Rüstung. Ich hatte ja keine Ahnung, wie leicht sich die sonst so unverwüstliche Martha aus dem Gleichgewicht bringen lässt.

«Also, zuallererst: Den Hocker brauchen wir nur beim Haarewaschen. Den kannst du also gleich wieder wegbringen.» Sie bemüht sich um Souveränität, klettert vorsichtig, aber zielstrebig über den Badewannenrand. «Gleich verpackst du den Gipsarm, streifst mir den Waschhandschuh über und gibst mir Duschgel hinein. Danach ziehst du den Duschvorhang zu und bleibst mit dem Duschgel in Reichweite, falls ich mehr davon brauche.»

Kopfnickend stehe ich vor ihr, die in der Wanne deutlich größer ist als ich. Also klettere ich ebenfalls hinein, um ihr das Nachthemd über den Kopf zu streifen.

Zu meiner Überraschung trägt sie keinen Slip. Sie ist jetzt splitternackt und fixiert meine Augen so eindringlich, dass ich den Blick nicht wandern lassen kann. Sie hält meine Augen mit ihren fest. Dann dreht sie mir, wie gestern Abend, wieder ruckartig den Rücken zu.

Reflexartig greife ich nach ihrem intakten Arm, um sie zu sichern. Die Hämatome auf ihrem Körper schillern im Tageslicht beängstigend in den unterschiedlichsten Nuancen. Mit einem strengen Blick macht sie sich los. «Danke, das geht schon.»

Ich steige aus der Wanne, befestige die Plastiktüte über dem Gips und den Waschhandschuh an der linken Hand. Wir schweigen. Für Martha vollkommen untypisch, aber so nackt, wie sie ist, fehlt ihr die Munition. Ich sehe, wie sie die Pobacken zusammenkneift. Dann werde ich es eben versuchen.

«Mit der Plastiktüte und dem Waschhandschuh siehst du von hinten aus wie eine Winkerkrabbe.» Mein anschließendes Kichern ist reine Hilflosigkeit und tut mir im selben Moment auch schon leid.

Das war zu viel. Martha legt die linke, behandschuhte Hand schützend auf ihren Po, das Duschgel tropft heraus, aber ich sage besser nichts. «Nicht witzig, überhaupt nicht witzig.» Dann greift sie selbst nach dem Duschvorhang und zieht ihn geräuschvoll zu. Sie duscht.

Ich höre, wie das Wasser auf die Plastiktüte prasselt, mahne sie zur Vorsicht, die Tüte sei nicht hermetisch dicht.

Ja, ja, sie brauche jetzt noch mehr Duschgel. Zehn Minuten später und ohne ein weiteres Wort stellt sie das Wasser ab.

Sie fordert das Handtuch. Von hinten lege ich es ihr über die Schultern und rubble dann Rücken, Arme und Beine vorsichtig ab. Den Rest könne sie alleine, ich müsse sie nur einwickeln und den Zipfel festklemmen. Auf meine Hand gestützt steigt sie aus der Wanne und verschwindet in ihrem Schlafzimmer. Die Kleider, die sie heute tragen will, sind einfach anzuziehen, da muss ich nicht viel helfen. Als ich auf ihren Wunsch den Raum betrete, trägt sie bereits Hosen – wieder mit Gummizug – und der BH hängt schon über den Schultern, muss nur noch geschlossen werden.

Um Viertel vor neun sind wir beide geduscht und angezogen und essen Vollkornbrot mit Quark, Marmelade und Apfelscheiben. «Operation Morgentoilette erfolgreich abgeschlossen.» Dazu mache ich eine militärische Handbewegung.

Eine Welle geht von unten nach oben durch ihren Körper und endet mit einem gepressten Pfeifton aus ihrem Mund. Dazu ein ohnmächtiger Blick gen Himmel. Wir sind nicht mehr Martha und Alma. Wir sind jetzt etwas anderes – das habe ich wohl verstanden. Denn ich habe sie schwach gesehen, verwundbar. Die Stimmung ist bedrückt. Ich hoffe inständig, dass sie sich an die Waschprozedur noch gewöhnt, sonst muss ich damit rechnen, dass sie mich an dem Tag, an dem sie ihr den Gips abnehmen, kaltblütig erschießt – um sich des Zeugen ihrer Unzulänglichkeit für immer zu entledigen. Eine Gänsehaut breitet sich über meinem Rücken aus. Ja, das würde ich ihr tatsächlich zutrauen. Später gehen wir meine Aufgaben durch. Welche Wäsche wann und wie gewaschen werden muss. Putz-, Gieß- und Einkaufsintervalle etc. Für Freitagabend kündigt sie eine Vernissage an. Zeitgenössische Fotografie im Belgischen Viertel. Sie erklärt mir etwas zum Künstler und zum Galeristen, einem alten Freund. Boden gut machen, zur alten Größe zurückfinden. Gut so. Ich höre interessiert zu.

Nach dem Frühstück erledige ich meine Aufgaben. Den Rest des Tages hätte ich frei, erklärt sie mit gönnerhafter Geste. Ich solle nur bis halb zwölf zu Hause sein, damit sie in ihr Nachthemd komme. Halb zwölf also spätestens. Um sechs schließt der Zoo. Und danach?

Danach könnte ich die Straßen rund um Daniels Wohnung ablaufen, in der Hoffnung, ihn zufällig zu treffen. Und was würde ich machen, wenn ich ihn tatsächlich träfe? Mich winden wie ein Wurm, nach Worten suchend, um zu erklären, dass es wirklich dem reinen Zufall geschuldet sei, dass ich gerade in diesem Moment hier durch seine Straße liefe. Dass ich zu feige sei, ihn anzurufen, weil ich Angst hätte, mich zu blamieren, wenn ich tatsächlich für ihn zeichnen würde, und dass ich eigentlich sowieso nur eines wolle, nämlich wild mit ihm durch die Kissen seines Bettes toben und mich zu Schweinereien verführen lassen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Sonne ist hier anders»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Sonne ist hier anders» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Sonne ist hier anders»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Sonne ist hier anders» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x