Achim Balters - Der Strandsegler

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Entweder weitermachen wie bisher oder eine Lebenswende wagen? Thomas Wegner, ein erfolgreicher Fondsmanager und begeisterter Strandsegler, ist verunsichert. Die Spielregeln, die zu seinem Alltag in Hamburg gehören, kann er nicht mehr akzeptieren. Zu lange hat er sich selbst dressiert und verbogen. Die Jagd nach dem Geld im Dschungel des Kapitalmarkts verliert ihren Sinn. Während der Europameisterschaften der Strandsegler in St. Peter-Ording hört er auf seine innere Stimme. Eine große Lebenslust bestimmt ihn, die in einer rauschhaften Erfahrung des Freiseins gipfelt.

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Neben ihr saß eine vierköpfige, etwas aufgeregte Familie, die mich genauso wenig interessierte wie das gegen das Schweigen ankämpfende ältere Paar am Tisch vor mir oder der mit seinem Handy beschäftigte Mann in der Nähe des Eingangs.

Das Essen schmeckte ausgezeichnet. Ich überlegte, wie ich den Abend ausklingen lassen sollte. Mir fiel nichts Besseres ein, als in den Film zu gehen, den ich mir zusammen mit Claudia hatte ansehen wollen. Nicht auszuschließen, dass ich sie dann sogar treffen würde. Vielleicht zusammen mit ihrer Freundin Sigrid, von der sie gern cineastische Versatzstücke übernahm. Es war mir egal, ob ich sie sehen würde oder nicht.

Ich zahlte, gab dem Kellner ein übertrieben großes Trinkgeld, ohne zu wissen, warum. Er versuchte, seine Überraschung zu verbergen, was ihm jedoch nicht gelang. Sein Danke fiel atemlos aus und sein zunächst beherrschtes Lächeln verrutschte, bekam, als hätte ich ihm ein Spielzeug geschenkt, etwas Kindliches. Lakaienhaft hielt er mir die Tür auf, als ich das Restaurant verließ.

Vor der Kinokasse hatte sich eine lange Schlange gebildet. Ich wollte mich dort nicht einreihen, so wichtig war der Film für mich nicht, beschloss, zu meinem Wagen zurückzugehen. Doch dann erblickte ich sie, mitten in der Schlange. Sie trug einen neuen Trenchcoat, hatte ihr Haar hochgesteckt. Neben ihr stand ein sehr gepflegt aussehender Mann, vielleicht Anfang vierzig. Sie hatte sich bei ihm eingehakt, unterhielt sich mit ihm, küsste ihn kurz auf die Wange, sah mich nicht, als ich entschlossen auf sie zuging. Ich wollte nicht ausweichen, suchte die Konfrontation. Ich spürte ihr gegenüber eine Kälte wie nie zuvor.

«Grüß dich, Claudia. Ich hatte gar nicht gedacht, dass wir uns so schnell wiedersehen würden.»

Mit einem «Ach!» drehte sie sich ruckartig um, sah mich kurz erstaunt, dann böse an. Sie fasste sich schnell, löste sich von ihrem Begleiter, der nicht wusste, wohin er blicken sollte. Sie vergrub die Hände in ihrem Trenchcoat.

«Ich auch nicht», sagte sie gepresst.

Ich kostete die für sie sichtlich peinliche Situation aus. Ich kam mir vor wie in einem Boulevardstück. Der Mann neben ihr war ansehnlich, hatte wohl ein gewisses Niveau und tanzte bestimmt nach ihrer Pfeife, froh, mit ihr zusammen zu sein.

«Der Film soll sich wirklich lohnen», sagte ich freundlich lächelnd und blickte zu ihm hin. «Guten Abend.»

«Guten Abend», antwortete er, meinem Blick ausweichend.

«Ziemlich voll hier», stieß Claudia hervor und machte ein paar Schritte, um die größer gewordene Lücke vor ihr zu schließen. Der Mann folgte ihr hastig. Er verblasste neben ihr. Er kam mir wie eine Zugabe vor.

«Übrigens, Claudia, du hast heute deinen Pyjama bei mir liegen lassen.»

Sie öffnete ihren Mund, verzog ihn dabei. Das machte sie immer, wenn sie sich aufregte und ihre Emotionen zu dämpfen versuchte. Sie war offensichtlich sprachlos, was ich genoss. Sie sagte sekundenlang nichts, starrte mich von der Seite wie einen Feind an. Sie wirkte verblüfft, aber auch kampfbereit.

«Tatsächlich?», stieß sie schließlich hervor.

Ich sah sie so abschätzig wie möglich an, sagte nichts mehr und ging. Ich wollte mit ihr nicht weiterspielen. Es reichte. Die Revanche war mir sofort gelungen. Dieses Boulevardstück war für mich jetzt zu Ende. Ich spürte Zufriedenheit, als ich mich von dem Kino weiter entfernte. Ich hatte es ihr gezeigt. Ziemlich gemein, aber es war auch nötig, Balsam für mich. Claudia würde wohl noch weiter daran würgen. Dass sie allem Anschein nach schon länger einen Liebhaber hatte, ernüchterte mich, ließ meine Gefühle für sie schneller erkalten. Ihr Pyjama! Ich lachte kurz auf. Was sie für ein Gesicht gemacht hatte! Sie konnte ihn gar nicht bei mir vergessen haben, weil sie nie einen Pyjama trug. Ein passender Einfall von mir, um sie bloßzustellen, ihr eins auszuwischen. Das hatte ich gebraucht. Ich war fertig mit ihr. Warum sollte ich ihr auch nachtrauern angesichts der Tatsache, dass sie mich an der Nase herumgeführt hatte? Und das geschickt, ich hatte nämlich nichts geahnt, was mich jetzt ärgerte. Wie konnte ich nur so naiv gewesen sein, hatte ich es mir mit ihr zu bequem gemacht? Nicht so wichtig. Sie war es jedenfalls nicht wert, dass ich ihretwegen Trübsal blies. Eine längere Episode war vorbei. Claudia konnte ich jetzt abschreiben. Sie zu ersetzen, würde nicht schwierig sein.

Ich ging noch nicht zu meinem Wagen zurück, blieb in dem Viertel, ließ mich ziellos treiben, betrachtete Passanten, sah in Geschäfte und Lokale. In den letzten Jahren hatte sich das Gesicht des Viertels stark verändert. Die Gosse war verschwunden. Geschickte Investitionen hatten das vormals Schäbige und Abweisende verdrängt. Was ich sah, zeugte von geschäftlichem Optimismus, der zum Geldausgeben einlud. Ich ging an einem kleinen Hotel vorbei, dessen Fassade aus der Gründerzeit aufwendig restauriert worden war und mit dem benachbarten italienischen Restaurant eine Einheit bildete. Zwei Paare kamen schwungvoll aus dem angesagt wirkenden Restaurant, gingen zu einem wartenden Taxi. Eine der beiden Frauen machte große, hüftsteife Schritte, bei denen sie etwas in den Knien einknickte. Ein rustikaler Gang. Ich musste an Claudias Gang denken. Damit verglichen, schwebte sie geradezu übers Trottoir. Ihr geschmeidiger, aber auch antrainierter Gang. Als würde sie an einem Spiegel vorbeilaufen und sich dabei zuschauen. Jetzt saß sie bestimmt aufgewühlt neben ihrem Liebhaber, der sich betrogen fühlen musste, sie mit anderen Augen sah. Den Film über eine französische Widerstandskämpferin würde sie wohl nicht genießen können. Sie schwärmte von Frankreich, wäre am liebsten Französin gewesen. Aber was interessierte mich das noch. Eine Frau, die mich getäuscht und ernüchtert hatte, mit der mich nichts mehr verband. Sie lippizzanert und französelt. Ich merkte, wie mich diese Definition stärkte, alles transparenter machte, mich von Gefühlsballast befreite. Eine reinigende Wirkung. Ich konnte sie nicht mehr ernst nehmen, durchschaute sie. Es war ein Temperatursturz meiner Gefühle für sie innerhalb kürzester Zeit. Vielleicht war es wirklich nicht mehr als eine Liebelei, die ihre Verfallszeit sowieso schon längst überschritten hatte, nur von der Gewohnheit verlängert worden war. Nicht so wichtig, eine Episode, die bald von der Vergangenheit geschluckt würde. Ich würde mein Leben sicherlich auch ohne sie genießen. Meine Stimmung hellte sich immer mehr auf.

Ich ging an einem Friseur und einer Weinhandlung vorbei, blickte kurz in ein Geschäft, das im Stil einer alten Apotheke eingerichtet war, eine riesige Anzahl von Tees, Kräutern und Naturkosmetika anbot. Neben der Glastür prangte ein zu großes Messingschild mit der Aufschrift: Dr. phil Bastian Rotrup, Psychotherapie, Naturheilverfahren. Das belustigte mich. Wohl ein verkrachter Geisteswissenschaftler, der hier eine lukrative Marktlücke entdeckt hatte. Eine Art Großstadt-Schamane. Heilte mit duftenden Kräutern, salbungsvollen Phrasen und einem vor Freundlichkeit triefenden Gesicht. Ließ sich seine Bluffs wohl gut bezahlen. Vielleicht jemand, der bekiffte Augen hatte und Designer-Jeans trug. Ich überquerte die Straße, ging an einem Secondhand-Laden vorbei, betrachtete flüchtig mich wenig ansprechende Abstraktionen, die in einer Galerie ausgestellt waren, und beschleunigte meinen Schritt, als ich meinen Wagen erblickte.

Ich fuhr durch Barmbek, ein heftiger Regenschauer überschwemmte die Straßen, die im Scheinwerferlicht glänzten. Ich überlegte, ob ich noch Konrad Behrens besuchen sollte, entschied mich dagegen. Ich wollte heute Abend alleine sein. Konrad würde ich sowieso morgen in St. Peter-Ording treffen. Was ich mit Claudia erlebt hatte, würde ihn in seiner von Anfang an kritischen Einstellung ihr gegenüber bestätigen. Vermutlich würde er alles mit Fuzzy-Logik würzen, mit der er sich als Mathematik-Professor seit Jahren beschäftigte.

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