Das Einzige, was vorerst blieb, war ein Wachstumsschub in der Raumfahrtindustrie, die langsam einen Teil der geheim gehaltenen Projekte der letzten Jahrzehnte publik machte und daran anschließend vor allem die Forschungen und Experimente zur Besiedelung anderer Planeten forcierte. Zu einer Neuausrichtung der globalen gesellschaftlichen und philosophischen Perspektiven, wie sie einer solchen historischen Entdeckung angemessen wäre, gab es aber keinerlei Ansätze mehr.
Mei kam daher auch lieber auf die verbleibenden Hoffnungen zu sprechen und erzählte von einigen der Leute, die zum Meeting kommen würden, und von den meist aktivistischen Gruppen, in denen sie sich engagierten. Die Erzählungen zu einzelnen Gruppen blieben dabei recht fragmentarisch und es war zu spüren, dass ihr das Ungestüm mancher Leute nicht ganz geheuer war. Gleichzeitig war die Entspannung deutlich angesichts der gerade im Erzählen aktualisierten Kreativität und Unverwüstlichkeit dieser Kollektive.
Meis Laune hatte sich deutlich verbessert. Sie freute sich auf das Treffen, und da sie, Su und Yann jetzt schon seit einigen Wochen hier lebten, war nicht mehr zu befürchten, dass sie entdeckt würden und dann Probleme bekämen. Die Nachbarn hatten sicher schon mitbekommen, dass sie hier lebten. Es dürfte ihnen aber völlig egal sein. Mei hatte auch erfahren, dass sich beide Streitparteien, die jetzt um das Erbe prozessierten, im Dorf schon extrem unbeliebt gemacht hatten durch ihr protziges Auftreten und die ständigen Versuche, alles im Dorf, das sie nur irgendwie interessant fanden, gleich aufzukaufen, einschließlich des Küstenstreifens mit den unterspülten Löchern im Lavagestein, zu denen viele Männer aus dem Dorf am frühen Morgen spazierten, um Krebse einzusammeln.
Mei schien vom Erzählen schon sehr angestrengt und müde und ich begann, mich zu verabschieden. Mein Rucksack war in ihrem Kasten. Sie bat mich, ihn mir selbst rauszunehmen, und sagte in neckischem Tonfall, dass ich damit nun keinesfalls meiner Pflichten enthoben sei. Su habe von mir immer nur als ‚dem Retter‘ gesprochen und wolle mich unbedingt kennenlernen. Ich müsse sie unbedingt in ihrer Wohnbaustelle besuchen. Sie sei jetzt ja auch ganz allein mit Yann und würde sich sicher über Besuch freuen. Ich fragte nicht nach, wer Yann war. Schon aus der Formulierung und auch aus Meis Ton wurde deutlich, dass jedenfalls keine Probleme zu erwarten waren. Ich versprach, Su gleich heute noch zu besuchen, fügte aber etwas traurig hinzu, dass ich nicht wisse, ob Mei und ich uns nochmal sehen könnten – mein Flug zurück nach Teneriffa gehe schon übermorgen. Mei ging auf die Möglichkeit, dass wir uns nicht wiedersehen könnten, gar nicht ein. Sie beugte sich leicht vor und wir verabschiedeten uns mit zwei freundschaftlichen Küssen auf die Wangen.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.