2.3. Planung
Noch ein Wort oder zwei zu Vorbereitung und Timing. Sie werden sich fragen, was diese Worte bei einer Diät zu suchen haben, aber speziell das Timing ist essentiell. Da wir vorhin ja bereits über Tante Ilse geredet haben: vier Wochen vor ihrer legendären Geburtstagsschlemmerorgie oder generell der Dezember mit all seinem Bombardement von Lecker und Schmecker erscheinen mir persönlich extrem falsch gewählt. Bei den vier Wochen bis zum Geburtstag setzt man sich nur unnötig unter Druck, was je nach Veranlagung schon einmal dazu führt, dass man mehrere Schockelemente zusammenfasst, was sich längerfristig als kontraproduktiv herausstellt. Andererseits ist das Schöne an einer Pendeldiät, dass man den Luxustag ja mit der Fete synchronisieren kann.
Was den Dezember betrifft – nun, sich in der Phase des Jahres zu kasteien, in welcher es draußen nach Glühwein mit Zimt und drinnen nach Plätzchen und Gans riecht, kommt mir unnötig masochistisch vor. Das psychologische Wohlbefinden ist von grundsätzlicher Bedeutung für das längerfristige Durchhalten einer Diät und ist einer der großen Pluspunkte einer Pendeldiät, die Ihnen mit dem Luxustag (mehr dazu später) alle vier bis fünf Tage eine relativ normale Nahrungsaufnahme gestattet beziehungsweise sogar vorschreibt. Ich schreibe relativ, da jeder so seine eigenen Vorstellungen von „normal“ hat, (und so leid mir das auch tut, betrifft dies häufig speziell die Leute, welche eine Diät nötig haben).
Mir persönlich erscheint der Januar, in dem sowieso die Menschheit von Sylvestervorsätzen getrieben zu je 50 Prozent aus Diättreibenden und frischgebackenen Nichtrauchern besteht, als höchst geeignet. Auch verbrennt der Körper bei Kälte mehr. Nun lernen wir die Formel kennen.
Fazit:
Setzen Sie Ihre Diät zu einem Zeitpunkt an, an dem Sie relativ „ungestört“ Ihrem Hungern und Abnehmen nachgehen können!
2.4. Die Formel
Die ohne Ansehen von Gewicht und des daraus resultierenden Energieverbrauches von den meisten Diäten vorgegebenen Kalorienmengen (meistens irgendetwas zwischen 1.200 und 1.600 Kalorien) verhalten sich analog zu einem Interessenten am Basar, der beim Feilschen mit dem Höchstgebot eröffnet. Das heißt, Sie haben im Laufe der Diät keine beziehungsweise nur wenig Verhandlungsmasse. Da meine Diät für die Hausfrau über 50 genauso wie für den 25-jährigen Hipster geeignet sein soll, sich diese jedoch nicht nur im Geschlecht, sondern auch im Alter und in der Leibesfülle deutlich unterscheiden können, gibt es natürlich keine standardisierte Vorgabe im Sinne von 1.500 Kalorien für den Mann und 1.200 Kalorien für die Frau.
Da ich nicht weiß, welches Geschlecht und Alter Sie haben, geschweige denn, wie viele Kilogramm Sie überflüssigerweise zusätzlich mit sich herumtragen müssen, werden Sie an dieser Stelle zum zweiten Mal – nach dem Kauf dieses Buches – aktiv werden müssen: es gilt Ihren Gesamtenergiebedarf herauszufinden. Aber keine Sorge, Sie müssen kein Ass in Mathematik sein, um sich Ihre persönliche und individuelle Kalorienmenge auszurechnen. Und falls Ihnen meine Erläuterungen und Ausführungen zum Wieso und Warum herzlich egal sind, können Sie jetzt auch einfach umblättern und sich nur die Tabelle zu Gemüte führen.
Grundsätzlich haben wir es hier mit einer simplen Rechnung zu tun: Das Multiplizieren Ihres Gewichts (selbstverständlich gewogen und nicht geschätzt) mit dem Faktor 24 (= Stunden pro Tag) teilt Ihnen Ihren Grundbedarf mit und beruht auf der Tatsache, dass Sie pro Kilogramm eine Kalorie in der Stunde verbrennen. Grundbedarf bedeutet, dass Ihr Körper selbst bei absolutem Nichtstun diese Menge an Kalorien benötigt, um all seine Funktionen (beispielsweise Ihre Körpertemperatur bei 37 Grad Celsius zu halten) aufrecht zu erhalten. Den Wenigsten von uns dürfte dieser Luxus des absoluten Nichtstuns vergönnt sein – und selbst wenn: dann und wann würden wir doch einmal ein paar Meter gehen, eine Kiste mit Getränken aus dem Keller holen oder uns über irgendeinen Vollpfosten im Straßenverkehr aufregen, (was je nach Temperament mehr Energie kosten kann als man vermuten sollte).
Deshalb kommt noch der Faktor Leistungsumsatz ins Spiel. Dieser entspricht bei Männern in der Regel einem Drittel ihres Grundbedarfs, während er bei Frauen – auf Grund ihrer geringeren Muskelmasse, und nicht weil sie weniger arbeiten würden – bei nur einem Viertel liegt. Klingt unfair – ist es auch, aber schon J. F. Kennedy wusste, dass niemand je behauptet hat, dass das Leben fair wäre. Allerdings relativiert sich diese Ungerechtigkeit im Laufe der Dekaden. Männer – auch wenn sie es selbst meist nicht wahrhaben wollen – durchlaufen mit dem Eintritt in ihr fünftes Jahrzehnt auf Grund nachlassender Testosteronproduktion einen steten Muskulaturschwund. Sie hingegen, meine Damen, werden auf Grund der Tatsache, dass Testosteron in Ihrem Hormonhaushalt eine doch sehr untergeordnete Rolle einnimmt, im Durchschnitt auch mit 70 Jahren noch 90 Prozent der Kraft besitzen, welche Sie an Ihrem 40. Geburtstag hatten. (Werfen Sie Ihrem Partner nach der Lektüre dieser Zeilen ruhig einen mahnend drohenden Blick zu.)
Explizit lautet die Formel für den Gesamtenergiebedarf also: Körpergewicht in Kilogramm multipliziert mit 24 (= Stunden pro Tag) plus ein Drittel beziehungsweise ein Viertel dessen. Dies ist gleichbedeutend mit einem Multiplikator von 32 bei Männern und 30 bei Frauen.
So angenehm simpel diese Formel auch ist, hat sie doch einen kleinen Vorbehalt: Sie gilt nur für Männer unter dem 40. respektive Frauen unter dem 30. Lebensjahr. Wie so manches andere sinken im Alter auch die Multiplikationsfaktoren. Im Detail bedeutet das für Vertreter des männlichen Geschlechts ab dem 40. Lebensjahr den Multiplikator 30, ab dem 50. die 28 und ab dem 60. (Sie wissen: die stetig dahinschwindende Muskelmasse) die 26. Hier endet dann auch die Abwärtsspirale. Frauen reduzieren den Multiplikator – im jeweils passenden Jahrzehnt – um ebenfalls zwei Zähler, allerdings nur bis zur 26. Und falls Ihr Göttergatte (oder wem auch immer Sie Ihre Gunst schenken) fragend herumnörgelt, weshalb Sie früher mit dem Reduzieren aufhören dürfen, dann schauen Sie ihm liebevoll in die Augen und sagen: „Du weißt: weniger Muskelschwund“.
Um jede etwaige Verwirrung zu vermeiden, finden Sie sowohl hier am Ende des Kapitels als auch bei Ihrer gewählten Diätstufe eine chice Tabelle, in der Sie einfach das Passende für sich und Ihr Alter heraus suchen können.

3. Die Taktik
Bevor wir in die Schlacht ziehen werden, möchte ich Ihnen noch einige taktische Hinweise an die Hand geben...
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