Lin Hendus - Michele

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Der Leser wird eine faszinierende Reise ins mittelalterliche Florenz unternehmen, die ihn mit der geheimen politischen Küche des Vatikans vertraut macht. Aber nicht nur das! Die Autorin berührt das Leben einflussreicher Kräfte von Palermo, gibt Eindrücke von den Straßen in St. Petersburg und Frankfurt.
Wer Spaß haben will – muss etwas Geduld haben!
Treffen eine sizilianische Studentin mit einem russischen Geschäftsmann auf einer fernen Insel. Was ist wichtiger – gegenseitige Sympathie oder die Suche nach dem Geheimnis?
Das Rätsel Michelangelos führt den Leser von der Toskana zur Insel Sri Lanka, auf der viele unentdeckte Geheimnisse liegen. Die Nähe des Mysteriums und der seltsame Tod. Wie eng sind beide miteinander?
Lesen Sie lieber das Buch, als den Vorspann!

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Der schmächtige Michelangelo stand wie ein frisch geschlüpftes Küken vor Torrigiano und blickte von unten zu dem Feind empor. Seine Augen leuchteten stolz, doch dahinter versteckte sich auch ein ängstlicher Schimmer.

„Ach, der Beste? Nicht vergleichen?“

Torrigiano erstickte fast vor Hass. Seine Augen wurden riesig groß, die Mundwinkel verzogen sich. Seine Faust schoss kraftvoll vor und krachte mit voller Wucht direkt auf die Nase Michelangelos.

Das laute Knacken brechender Knochen war zu hören.

Durch die Wucht des Schlags taumelte Michelangelo rücklings gegen die Wand. Er schlug mit dem Hinterkopf dagegen und fiel dann bewusstlos zu Boden. Die anderen Schüler hatten die Auseinandersetzung schweigend beobachtet, jedoch keine Zeit, rechtzeitig dazwischenzugehen. Nun standen sie, überrascht von der Plötzlichkeit und der Heftigkeit des Schlags, wie erstarrt da.

Der herzzerreißende Klang der brechenden Knochen und des stumpfen Aufpralls erfüllten die traurige Stille der Kirche Santa Maria del Carmine. Sein Echo prallte von den Wänden ab, bündelte sich in einer luftigen Spirale, stieg hoch und verlor sich unter der Kuppel der Kapelle.

Das deutliche Echo der Tragödie ließ die Anwesenden erzittern.

Verschreckt und ängstlich standen die Jugendlichen um den am Boden liegenden Kameraden herum und wussten nicht, was sie tun sollten. An der Stelle, an der vor einigen Sekunden noch Michelangelos Nase gewesen war, zeichneten sich die Umrisse scharfer weißer Knochen unter der aufgerissenen Haut ab. Dunkelrotes Blut lief aus seinem halboffenen Mund auf den steinernen Boden der Kapelle.

Eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen.“ (Koh 3,8)

Kapitel 7

Frankfurt am Main, Deutschland

Ans Bett gefesselt, schaute Sascha ununterbrochen aus dem Fenster. Nachdem seine Nachbarin gegangen war, hatte sich der sonnige Tag verflüchtigt und seinen Platz einem düsteren Herbstabend überlassen. Der Himmel war in dichte graue Wolken gehüllt, hatte die Stadt mit seinen nassen Umarmungen eingefangen und überschüttete sie großzügig mit sprühenden Wasserfällen.

Manchmal verstärkte der Regen sich, dann begannen die wütenden Tropfen an die Scheiben zu klopfen: ihre Rache dafür, dass es auf der anderen Seite des transparenten, ja unsichtbaren Hindernisses trocken, warm und hell war.

Die Zeit bis zum nächsten Besuch verbrachte Sascha mit Gedanken über das zurückliegende Gespräch. Die Geschichte über den offenbaren Rückzug der tödlichen Krankheit von Andrea Kantor traf auf die pragmatische Vernunft des jungen Mannes. Er kannte seine Nachbarin mittlerweile schon ein halbes Jahr und war überzeugt, dass sie eine ehrliche und offene Person war. Nach einigen Treffen auf der grünen Terrasse und ihren offenherzigen Gesprächen hatte er Grund genug, ihr zu vertrauen. Anderseits glaubte Sascha nicht an Wunder. Märchen hatte er kaum gelesen, fantasierende Filme ignorierte er, auf die Existenz eines Gottes hatte er noch nie einen Gedanken verschwendet. Die Geschichte über die seiner Ansicht nach sehr merkwürdige Genesung ließ ihm keine Ruhe.

Auch die „auflebenden“ Portraits, die sein Adoptivvater einst gemalt und dann in seinem Museum des Gewissens ausgestellt hatte, stellten für Sascha keinen Widerspruch zu seiner Vernunft dar. Das Gewissen blieb für ihn eine Kehrseite des Lebens fremder Menschen. Es kam auf ungewisse Weise aus dem Jenseits, aber ein anderes Interesse als ein geschäftliches hatte es bislang nicht bei ihm geweckt. Von den Silhouetten des Gewissen, die sich auf den Portraits im Museum seines Vaters zeigten, wussten außer ihm und seinem Vater Anton nur die Dargestellten. Der junge Sascha war mit diesem Wissen großgeworden, daher erachtete er die Geschehnisse auf den väterlichen Gemälden nicht als übernatürliche Phänomene.

Er war sie gewohnt wie ein Brötchen morgens zum Frühstück.

Wie gut polierte Schuhe.

Wie ein frisches Taschentuch in der Tasche.

Das Gewissen aus dem Jenseits war wie ein Beiwerk des Lebens.

Saschas Gedanken blieben noch eine Weile bei den Portraits seines Vaters hängen.

Sie waren von blutigen Tränen überdeckt, ihre Rahmen krümmten sich vor Schmerzensschreien, hässliche, in Blut getauchte Finger streckten sich aus den Leinwänden hervor – die Sünden der Dargestellten, ihr Gewissen fand dort einen Spiegel. All diese Ereignisse überraschten Sascha jedoch nicht.

Wer unter einem Berg von Schutt lebt, entdeckt an der Welt keine Unordnung.

Den Zauber in den Handlungen fremder Menschen Hände sieht nur ein Außenstehender.

Ein gesunder Mensch glaubt schwerlich an Krankheiten.

Sascha Glebow wusste von den lebendigen Portraits, aber diese Erscheinungen waren für ihn die Normalität.

Nun, um ehrlich zu bleiben, fragte er sich von Zeit zu Zeit schon, ober er nicht auch selbst ein vom Vater gemaltes Portrait haben wolle, doch die Antwort darauf kam immer recht schnell: nein. Zwar fühlte er keine besonders sträflichen Vergehen in seinem Hintergrund, aber ein unnötiges Risiko wollte er auch nicht eingehen.

Das Gewissen musste ein intimeres Geheimnis bleiben als Sex oder gar die Geburt eines Kindes.

Der Akt der Liebe stellte sich heutzutage als ein profitables Geschäft dar: große Bildschirme und Videos betonten in abstoßenden Bildern eine mechanische, gefühllose Form von Sex.

Und auch die Geburt eines Kindes war seit längerer Zeit nicht mehr mit einem großen Geheimnis verbunden, sondern mit weit auseinandergehaltenen Beinen und einer hässlichen Vagina, die ein Stück schreienden Fleisches ausspie ...

Der Mensch hatte die Essenz seines großen Wesens verführt und war ihm mit Verachtung begegnet.

Er hatte sie so pervers offenbart, dass sie nicht einmal für ihn selbst interessant blieb.

Das Gewissen war bislang das Einzige, das noch nicht zum Verkauf angepriesen wurde.

Da es wirklich ein Rätsel war.

Und jeder war frei, dieses Rätsel allein zu lösen.

Von Zeit zu Zeit erlaubte sich Sascha Überlegungen wie diese. Sie erwiesen sich als gute Orientierung seines Plans einer eigenen Akademie der Genies.

Hieran war nichts Persönliches.

Es war nur sein Job.

Nur sein Geschäft.

Andrea Kantor kam, wie versprochen, am nächsten Nachmittag wieder. Auch heute brachte sie einen angenehmen neuen Duft – sie roch nach Regen und frischer Luft – in das sterile Krankenzimmer. Sie zog ihren nassen Mantel aus und hängte ihn an den Haken am Eingang. Ihre neue, leuchtend-gelbe Strickjacke erschien Sascha wie ein Sonnenstrahl, der zufällig in das weiße Zimmer fiel. Dieses Bild war so wirklich, dass Sascha seinen Kopf schüttelte, um die Vision loszuwerden.

Mit schnellen Schritten ging Andrea Kantor zum Bett, beugte sich vor und legte ihre Wange kurz an Saschas. Von ihrem angenehmen Duft eingehüllt, schloss Sascha für einen Augenblick die Augen und hielt den Atem an, um den Geruch so lange wie möglich bei sich zu behalten.

„Ich hoffe, dein Wohlbefinden heute ist besser als gestern, vorgestern und vor einer Woche“, sagte munter seine Besucherin. Gleichzeitig holte sie aus ihrer Tasche zwei duftende Mandarinen und einen Pelzhamster mit lustigem Gesicht, angesichts dessen Sascha erschrocken die Augen aufriss.

„Es geht mir besser. Danke für die Geschenke! Aber ich bin leider kein fünfjähriger Junge mehr und spiele auch nicht mehr mit Plüschteddys“, antwortete Sascha kühl, grinste dann aber.

„Das ist kein Teddybär, sondern ein sprechender Hamster. Ich dachte, dass du dich hier allein vielleicht langweilst und manchmal ein wenig Spaß im Gespräch haben könntest.“

Andrea Kantor legte einen Hebel an dem Hamster um und sagte zu dem Spielzeug:

„Guten Morgen!“

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