Jürgen Heiducoff - Mein Mandat - Die Menschen achten!

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Im Verlaufe seines fast 40jährigen Dienstes in zwei deutschen Armeen, in der Truppe, in Stäben, in multinationalen Vereinigungen und im militärdiplomatischen Dienst lernt der Autor die verschiedensten militärische Strukturen und Einsatzverfahren kennen – im Ausbildungsbetrieb, bei Übungen und im Kriegseinsatz. Er erkennt, dass sich vor allem in Stresssituationen das Vorgehen der NATO – Streitkräfte nicht wesentlich von dem der Russischen Föderation unterscheidet.
Er bewertet dies und maßt sich an, Kritik zu üben – intern und öffentlich. Sein Beliebtheitsgrad sinkt bei den Generalen und steigt bei den eigenen Kameraden. Militärs, Diplomaten und Juristen arbeiteten wie selten eng zusammen, als es um seine Ablösung vom Posten ging. Ihm kommt es vor, als seien in seinem Fall Exekutive, Legislative und Judikative gleich geschaltet. Dies passt in seine Annahme, dass die Demokratie in Deutschland erodiert.
Moderne Streitkräfte werden zunehmend in Operationen gegen Aufständische eingesetzt. Dafür sind sie jedoch weder ausgebildet, noch ausgerüstet. Die militärische Gewalt richtet sich oft gegen Unbeteiligte. Die Politiker wollen diese Tatsache nicht anerkennen. So werden Kriege begonnen, deren Ende völlig unklar ist. Der Autor ergreift Partei für die Leidtragenden solcher Kriege – für die unbeteiligten Menschen. Sein Mandat lautet: «Die Menschen achten!»

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Ich bin Vater Filipp zwei Mal begegnet. An jenem Abend, bevor er von unserem Büro in Grosny in die Berge aufbrach, hielt er großrussisch nationalistische Reden.

Wir hatten ihn gewarnt, nicht allein in die Berge zu fahren, um mit ähnlichen Reden den Tschetschenen gegenüber zu treten. Er war klüger. Er habe ja den Schutz Gottes auf seiner Seite.

Er sagte: „Gläubige Menschen sind in der Lage, Berge zu versetzen. Dabei kommt es nicht in erster Linie darauf an, welchem Glauben sie folgen. Dies ist zweitrangig. Die tschetschenischen Muslime werden mich verstehen. Wir werden gemeinsam und mit Gottes Hilfe Frieden schaffen. Dies habe ich mit Moskauer Imamen besprochen. Wir sind uns da einig.“

Ich bin ihm ein zweites mal begegnet, Monate später, als wir den Austausch von Gefangenen ausführten.

In einem Bergdorf habe ich ihn von den Tschetschenen aus der Gefangenschaft übernommen und nach Grosny zu den Russen gebracht. Auf einer mir endlos erscheinenden Dorfstrasse wurde der Abgesandte des Patriarchen zu Fuß zur vereinbarten Zeit an den Treffpunkt geschickt. Er sagte mir, er habe mich bereits vom Weitem erkannt. Ich erkannte ihn erst nach genauem Hinsehen. Er war mehr als nur abgemagert und von Entbehrungen gezeichnet.

Nach kurzer Zeit, als kein Tschetschene mehr in der Nähe war, begann er aber wieder seine alten russisch nationalistischen Ideen zu verkünden.

Auf Tuchfühlung mit dem Untergrund

Manchmal begleitete ich die erfahrenen Missionsmitglieder zu Gesprächen in das nahe gelegene Urus-Martan. Da fanden Treffen mit einigen Führern des Untergrundes statt. Urus-Martan war einst ein gepflegtes Dorf im Süden Grosnys. Es fiel auf, dass auf den Hügeln des Ortes neue unbeschädigte Villen standen. Dagegen waren viele der einfachen alten Gehöfte zerstört. Dies konnte ich mir zunächst nicht erklären. Bill sagte, dass erstens die wohlhabenden Tschetschenen ihren Reichtum weithin zeigen möchten. Deshalb die erhobenen Bauplätze. Und dann würde immer noch genug Geld vorhanden sein, die Russen zu bestechen, bei ihren Angriffen die Villen unbeschädigt zu lassen. Zudem sind die neuen Anwesen aus Stahlbeton bei zufälligen Treffern immer noch viel widerstandsfähiger als die einfachen alten Lehmhütten der Bauern.

Und Selimchan, einer unserer Ortskräfte, der uns stets bei Besuchen dieser Art begleitete, sagte: “Bei den Russen könne man Kampfeinsätze mit Hubschraubern kaufen, dass heißt, man zahlt, gibt ein Ziel vor sowie den gewünschten Grad seiner Zerstörung.“ Mir wurde klar, dass so aber auch alte Fehden zwischen verfeindeten Clans ausgetragen werden konnten.

Die Kontakte zu den Rebellen waren für unsere Gruppe wichtig, um überhaupt „im Geschäft“ zu bleiben. Es bestand die Gefahr, dass wir sonst nicht ernst genommen werden könnten.

Das im Sommer 1995 nach Vermittlung der OSZE – Unterstützungsgruppe zwischen Russland und den Rebellenführern unterzeichnete Militärabkommen hatte längst seinen Geist ausgehaucht. Keine der beiden Seiten hatte ernsthafte Schritte zu seiner Umsetzung unternommen. Die einzigen Aktivitäten auf der Grundlage dieses Abkommens, die Anfang 1996 noch stattfanden, waren Meetings der Kommission über den Austausch der „gewaltsam festgehaltenen Personen“ beider Seiten. Die Russen wollten den Begriff „Kriegsgefangene“ meiden, weil sie einerseits nicht eingestehen wollten, dass es sich hier um einen Krieg handelt und weil sie andererseits die Verhandlungs- und Gesprächspartner als Banditen und Kriminelle, die massiv gegen die verfassungsmäßige Ordnung verstoßen, betrachteten.

Die Kontakte zu den Führen der Aufständischen waren für unsere Gruppe ebenso wichtig wie die Vorort-Präsenz nach Anschlägen oder Angriffen gegen Dörfer und Städte. Eigentlich beschränkten sich die Aktivitäten unserer Gruppe auf diese Bereiche. Die Vorbereitung neuer Waffenstillstandsvereinbarungen wäre Illusion. Die Zeit war dafür nicht reif.

Das Verhalten der Rebellenführer unter sich war für mich sehr eindrucksvoll. Manche nannten sich Generale und Befehlshaber von Fronten. Jedoch gab es nicht die aus den Streitkräften bekannten Verhaltensweisen und Hierarchien. Sie unterhielten sich völlig entspannt, auch wenn die Themen alles andere als einfach waren. Regelmäßig beteten sie. Aber sie scherzten auch – meist über die Russen. Da war eine eigenartige Arroganz gegenüber den Russen. Vor dem gemeinsamen Mittagessen wurden die Hände gründlich gewaschen. Dabei scherzte man wieder einmal und sagte, die Russen würden mit schmutzigen Händen und schwarzen Fingernägeln zu Tisch gehen. Und dann begann das gemeinsame Mal. Es gab eine Suppe. Etwa fünfzehn Tschetschenen begannen die Suppe zu schlürfen. Man führt ja den Löffel nicht in den Mund, sondern saugt die Suppe vom Löffel weg. Ein beeindruckender Beweis, wie verschieden Kulturen und Esskulturen sein können.

Die Rebellenführer hatten Vertrauen zu uns. Sie mussten uns nicht jedes Mal belehren, dass wir Diskretion über ihren Aufenthaltsort wahren sollten. Nur einmal, ganz am Anfang unserer Begegnungen bat mich Achmed Sakajews, der ehemalige Kulturminister der itschkerischen Regierung, bitte niemandem den Standort unserer Treffen mitzuteilen. Zu ihm entwickelte ich ein vertrauensvolles Verhältnis, weil er mir von allen Rebellenführern der klügste, ruhigste und moderateste zu sein schien. Ich kann es nicht beweisen, aber ich bin überzeugt, dass er persönlich nicht an Terroraktionen beteiligt war. Die Russische Föderation verlangt bis heute seine Auslieferung. Heute lebt er im Londoner Exil.

Die Rebellenführer führten uns sogar hin und wieder in ein Lager der Bojewiki. Alles war da sehr bescheiden, aber sauber und ordentlich. Keine Spur von Alkohol. Alles war auf Kampfbereitschaft ausgelegt.

Vorsichtiger waren die Rebellen, wenn es um eines unserer Zusammentreffen mit Präsident Maschadow ging. Dies habe ich ein Mal miterleben dürfen. Wir erhielten telefonisch eine Strasse Richtung Süd vorgegeben und ein Dorf, an dessen Eingang wir empfangen werden sollten. Wir fuhren mit unserem OSZE – Fahrzeug und hatten Selemchan dabei. Eine der Regeln wäre es gewesen, diese Fahrt bei der russischen Kommandantur anzumelden. Wir hatten aber aus der Vergangenheit damit schlechte Erfahrungen. Die Russen stoppten uns und wiesen uns aus Sicherheitsgründen zurück. Oder sie schickten Hubschrauber los, um unser Ziel zu identifizieren. Das wollten wir umgehen. Wir verließen Grosny in Richtung Urus- Martan. Wenige Kilometer südlich davon begann Rebellenland. Das heißt, dort hatten die Russen nur die Luftherrschaft. Regelmäßige Überflüge von Kampfhubschraubern und gelegentlich Jagdbombern waren tags normal.

Am Ortseingang des benannten Dorfes wurden wir wie angekündigt erwartet. Ein junger Mann stieg in unser Fahrzeug und zeigte uns, in welchen Hof wir einfahren sollten. Dort wurde unser Fahrzeug in einen Stall unter gestellt. Wir stiegen in einen UAZ – einen russischen Geländewagen. Wir sollten hinten auf den Notbänken Platz nehmen. Die Männer vorn waren bewaffnet. Und unsere Fenster waren verhangen. Wir konnten nicht sehen, wohin die Fahrt ging. Nach einigen Kilometern zügiger Fahrt fuhren wir erneut in ein Gehöft ein. Es fanden Fahrzeug- und Personalwechsel statt. Wieder ging es hinter verhangener Kabine weiter. Die Wege wurden schlechter. Nach etwa einer halben Stunde sollten wir aussteigen. Das Fahrzeug befand sich in einer Art Scheune. Wir wurden in ein Bauernhaus begleitet. Der Gastgeber servierte Tee. Wir unterhielten uns über Belanglosigkeiten. Nach einer knappen Stunde fuhr ein Fahrzeug ein und bremste scharf. Einige Abschnittskommandeure mit ihren schwer bewaffneten Begleitern traten ein. Wir stellten uns gegenseitig vor und warteten gemeinsam auf den Präsidenten. Nach zehn Minuten traf er ein. Es war kein Kraftfahrzeug zu hören. Wie und womit er ankam oder ob er sich bereits vorher auf dem Grundstück aufhielt, haben wir nie erfahren. Man sagte uns, Maschadow halte sich immer nur höchstens einen Tag an einem bestimmten Ort auf. Er sei ständig auf Achse. Und auch die Tschetschenen wissen nie genau, wo er ist. Man hat ein gut organisiertes konspiratives System aufgebaut.

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