Wolf- Dieter Erlbeck - Unser Fräulein Doktor

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Die Klassenfahrt der Abiturklasse steht an und Dieter, der Held dieser Geschichte, fällt von einem Liebesabenteuer in das nächste und vergleicht doch alle Liebschaften mit seiner Klassenlehrerin, dem «Fräulein Doktor», in die er mit Haut und Haaren verknallt ist. Seine Streiche sind legendär und treiben so manchen Lehrkörper in den Wahnsinn! Während der Klassenfahrt dann der absolute Knaller. Er verliebt sich Hals über Kopf in eine Schülerin einer anderen Schule und verändert von dem Augenblick sein ganzes junges Leben, was nicht ohne Folgen, im Bezug zu seinen Klassenkameradinnen bleibt!

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Wolf- Dieter Erlbeck

Unser Fräulein Doktor

Die Klassenfahrt

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Inhaltsverzeichnis Titel Wolf Dieter Erlbeck Unser Fräulein Doktor Die - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Wolf- Dieter Erlbeck Unser Fräulein Doktor Die Klassenfahrt Dieses ebook wurde erstellt bei

Die Klassenfahrt

Unser Fräulein Doktor

Abreagieren

Ute

Vorbereitung zur Klassenfahrt

Dafür hat man Freunde

Tiger Lilly

Abendessen

Eine ernste Unterredung

Eifersucht

Das Mädchen Uschi

Begegnung im Waschsalon

Die Notlüge

Zärtlichkeiten

Liebeswirren

Tag 3 und der Wahnsinnsplan

Die Externsteine

Die Rückfahrt

Der nächste Streich

Liebe Unterredung

Jetzt geht es los

Uli in Not

Erfinderisch macht klug

Der Hinterhalt

Der Tag danach

Reibereien

Beleidigte Leberwurst

Der Grillabend

Kleine Intrigen

Zweifel

Kapitel 31

Kapitel 32

Impressum neobooks

Die Klassenfahrt

Der Tag begann mal wieder so normal, daß es schon beinahe wieder unnormal anmutete! Es schien ein wunderschöner Frühsommertag, mitten im Mai zu werden! Die Sonne versuchte schon am Morgen mit aller Macht zeigen zu wollen, wer hier auf Mutter Erde die nächsten Wochen und Monate regiert.

Unsere Klasse war, bis auf zwei Ausnahmen, vollständig versammelt. Die beiden Ausnahmen, wie sollte es auch anders sein, Wolfgang, der permanent zu spät kam und Babsi, unser Partygirl, die allerdings diesmal die Grippe ins Bett zwang!

Heinz, der Bastler und Künstler, beschäftigte sich damit, wie abgesprochen, die beiden heutigen Seiten fein säuberlich aus dem Klassenbuch herauszutrennen, wobei ihm der Umstand, daß es sich um die Mittelseiten handelte, doch sehr entgegen kam!

Uwe plazierte in der Zwischenzeit zirka 30 Reißzwecken so unter die Sitzfläche des Lehrerstuhles, daß die Spitzen schön gleichmäßig zwar herausragten, man es aber bei oberflächlicher Betrachtung nicht sofort merkte.

Alexandra beschäftigte sich noch damit, die Aktfotos eines einschlägig bekannten Massenblattes hinter der zusammenklappbaren Wandtafel zu befestigen während ich versuchte, ohne vorher alles auszukippen, eine randvoll mit Wasser gefüllte Schüssel in den Schubkasten des Lehrertisches zu stellen!

In unserem Vorstellungsvermögen war der durchschlagende Erfolg programmiert, da Herr Paul, dem dieser Anschlag galt, eine Reihe von Gewohnheiten besaß, die sich in schöner Regelmäßigkeit Morgen für Morgen wiederholten. Er bettelte förmlich darum dies in Streichen auszunutzen!

Herrn Paul, unser vorgesehenes Opfer, kann man nicht unbedingt als unsympatisch bezeichnen. Es fehlte ihm lediglich an dem gewissen, unerläßlichen, heißen Draht seinen Schülern und Schülerinnen gegenüber, also uns! Eine unverkennbare Nervosität und schnelle Reizbarkeit ließ uns immer erfinderischer im Aushecken von Streichen zu seinem Nachteil werden.

Das Klingelzeichen auf dem Flur kündigte uns den Beginn des Unterrichtes an!

Sekunden später schon, Pünktlichkeit wurde bei ihm groß geschrieben, vernahmen wir den schlürfenden Schritt unseres Herrn Pauls!

„Guten Morgen“

„Guten Morgen Herr Paul“, brüllten wir strammstehend zurück!

Er nickte kurz und ließ uns damit wissen, auf unseren vier Buchstaben Platz zu nehmen.

Wie gewohnt warf er seine Tasche schwungvoll in elegantem Bogen auf den Lehrertisch. Sie blieb auch genau an der Stelle liegen, wo sich unser Klassenbuch befand. Da seine Tasche das Klassenbuch völlig verdeckte, war Punkt eins unseres Planes erfüllt! Normalerweise befand sich das Klassenbuch nämlich in der Schublade, wo jetzt die Wasserschüssel auf ihren Einsatz wartete.

Für Helmut begann jetzt die schwierigste Phase. Er saß unglücklicherweise, oder für uns glücklicherweise auf dem Platz, wo, wie gewohnt, Herrn Pauls Aktentasche ruhte.

Er sollte, egal wie, die Butterbrotdose aus dieser Aktentasche herauszaubern, um anschließend das Pausenbrot, das er in der Regel während der ersten Unterrichtsstunde zu verspeisen pflegte, zu entfernen und durch einen einfachen, klebrigen Laubfrosch zu ersetzen!

Herr Paul kam ihm, wie erhofft, da es seiner Gewohnheit entsprach, insofern entgegen, daß er die Frühstücksdose selbst herausnahm und fein säuberlich, in Nord- Süd Richtung, Ordnung ist eben das halbe Leben, 2,5 cm von der Tasche entfernt hinlegte!

Dadurch entfiel Aktion „Ohnmacht“, Monikas Aufgabe, Herrn Paul in die hinteren Reihen zu locken, um Helmut sein Vorhaben zu erleichtern. Monikas Seufzer vernahmen wir bis in die erste Reihe und er entlockte mir ein zaghaftes Lächeln.

In diesem Augenblick betrat Wolfgang, völlig außer Puste und mit hochrotem Kopf das Klassenzimmer.

„Entschul....“

Weiter kam er in der Regel nicht, da er zum einen nicht der Schnellste beim Sprechen war und zum anderen Herr Paul, dessen Spitzname übrigens Ede lautete, ihm mit einem donnernden:

„Setzen“,

in das Wort fiel!

Auch heute glich dieser Vorgang den 20 oder 30 Fällen der vergangenen Monate!

Zwischen Kopf und Schulter beliebte es unserem Schöpfer den Hals anzusiedeln, um eine Verbindung zwischen Kopf und Körper herzustellen, was auch nicht zu bemängeln ist.

Bei Wolfgang schien er das allerdings, wie es im Augenblick aussah, total vergessen zu haben. Nicht daß Wolfgang keinen Hals besaß, er hatte nur im Moment den Kopf so weit eingefahren, daß er fast zwischen den Schulterblättern verschwand.

Dass er nach wie vor noch über einen Kopf verfügte, erkannte man spätestens an zwei handtellergroßen Latschen, die in seinem äußerst markanten Gesicht die Ohren darstellten! Wir sagten immer bei der Vergabe der Ohren muß unser Schöpfer sie mit Paddeln, wie beim Rudern üblich, verwechselt haben!

Als er nun endlich hustend und schnaubend seinen Platz erreichte und sich schwer auf den Stuhl fallen ließ, erkannte man bei ihm auch wieder vorne und hinten! Dabei räumten wir wohlwollend ein, daß er sich bestimmt nicht rücklings auf den Stuhl setzte.

Sein Nachbar verabreichte ihm einen leichten Knuff mit dem Ellenbogen und grinste ihn mit der gesamten Breite seines ohnehin nicht gerade schmalen Gesichtes an. Sofort kehrten auch bei Wolfgang nach und nach alle Lebensgeister zurück. Sein Hals wurde lang und länger. Wer das zum ersten Mal sah, kam in Versuchung „Halt“ zu schreien, damit der Kopf sich nicht aus der Gewindeschraube herausdrehen und zu Boden stürzen konnte! Aber mit einem Ruck endete dann das grandiose Schauspiel! Es schien als wäre etwas eingerastet oder ein nicht sichtbarer Endschalter habe angesprochen!

Das anschließende Kopfdrehen bedeutete nicht mehr und nicht weniger eine Funktionskontrolle aller beweglichen Teile der Fläche seines Körpers, die sich oberhalb des Halses befanden und in der Umgangssprache als Gesicht bezeichnet werden.

Die Haare hingen weit über seine Augen hinüber und daß er der Einzige in der Klasse blieb, dem wir keine Augenfarbe zuordnen konnten lag nicht daran, daß er keine hatte, sondern an der Länge seiner Haare! Manche Schüler schworen Stein und Eisen, daß er eine Brille trägt, nur gesehen hatte sie noch niemand! Aus seinen Erzählungen ging hervor, daß sein Vater ihm immer die Haare schneidet, streng nach dem System Kochtopf! Aufsetzen und alles was übersteht, wegschneiden! Vielleicht sollte es sein Vater mal mit einem kleineren Topf versuchen! Gerüchteweise befand er sich schon seit einem Jahr auf Montage! Von Wolfgangs Haarlänge ausgehend auch eine plausible Erklärung! Erstaunlich fanden wir auch die Tatsache, daß er trotzdem alle Personen, die vor ihm standen, erkannte!

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