Arik Steen - Heile, Heile München

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Die sonst so idyllische bayerische Landeshauptstadt lebt in Angst und Schrecken. Innerhalb einer Woche geschehen die schrecklichsten Dinge und die Polizei sucht verzweifelt nach einem Zusammenhang. Ex-Soldat Daniel Adler ist wenig begeistert, als sein alter Freund aus Kindertagen ihn um Rat fragt. Doch Kommissar Philipp Walter weiß sich nicht anders zu helfen. Und ablehnen kann Daniel nicht. Er ist längst Teil der Geschehnisse in München. Ein totgeglaubter ehemaliger Untergebener zwingt ihn in ein gefährliches und höchst brisantes Katz- und Mausspiel. In das auch Münchner Politiker verstrickt sind. Seite an Seite kämpften sie in Afghanistan gegen Rebellen. Jahre später kämpfen sie in München gegeneinander.

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Arik Steen

Heile, Heile München

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Inhaltsverzeichnis Titel Arik Steen Heile Heile München Dieses ebook wurde - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Arik Steen Heile, Heile München Dieses ebook wurde erstellt bei

Heile, heile München Heile, heile München Roman

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Impressum neobooks

Heile, heile München

Roman

Prolog

Dezember 2009, Afghanistan

«Gott hatte ein wunderbares Wesen geschaffen. Einen vollkommenen Engel. Doch er gab diesem Engel einen freien Willen. Und dieser entschied sich, sich gegen Gott aufzulehnen. Er hatte die Wahl zwischen Recht und Unrecht. Er entschied sich gegen Gott und gegen das Recht. Wer auch immer diesem gottverdammten Engel ins Hirn geschissen hatte, es war das Ende seiner Zeit im Himmelsreich. Er wurde hinabgeschleudert auf die Erde. Und dort wandert er seitdem umher. Oder er versteckt sich. Wahrscheinlich hier in diesem gottverdammten Land Afghanistan.»

Hauptmann Daniel Adler schaute seinen Hauptfeldwebel an. Seit zehn Stunden lagen sie nun hinter einem Hügel und beobachteten die kleine Siedlung vor sich. Sieben deutsche Fallschirmjäger. «Den Scheiß glaubst du doch wohl nicht, oder?»

Hauptfeldwebel Jonathan Frankenwald grinste. «Aber natürlich, Hauptmann. So steht es in der Bibel.»

«Das Gott den Teufel nach Afghanistan geschleudert hat?»

«Das nicht. Aber auf die Erde. Und irgendwo muss er sich ja verstecken. Warum also nicht in diesem gottverdammten öden Land?»

«Ich glaube eher, dass er in unseren Köpfen steckt. Und uns Tag für Tag manipulieren will. Und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob du in Afghanistan sitzt, mit der Waffe in der Hand oder furzenderweise daheim in deinem Sessel von Ikea.»

«Bei einem kühlen Bier. Neben einer Frau mit riesigen Titten. Fußball läuft». Hauptfeldwebel Frankenwald grinste. «Ja, das wäre es jetzt.»

«Oh, bitte nicht», sagte ein anderer Soldat, der direkt neben dem Hauptfeldwebel lag. Ein kräftiger Unteroffizier. Insgesamt lagen vier Soldaten in dem Versteck. Drei weitere schützten die Flanken und den rückwärtigen Raum als Sicherung. Sie waren einige Meter entfernt.

Wie lange lagen sie schon hier? Hauptmann Adler schaute auf die Uhr. Sieben Stunden. Eine lange Zeit.

«Hauptmann», flüsterte der Soldat, der neben dem Offizier lag. Er hieß Müller und war ein Sachse. Von seinem Dialekt war allerdings wenig zu hören. «Nord-Nordost. Ein Fahrzeug. Sieht nicht nach Militär aus.»

«Was nicht heißt, dass es kein Militär ist», sagte Hauptmann Adler. «Gib mir das Headquarter.»

Stabsgefreiter Müller war der Funker der Gruppe. Er nahm das Funkgerät und gab seinem Hauptmann den Hörer.

«Puma, hier Löwe, kommen.»

Es dauerte eine Weile bis sich die Leitstelle meldete. «Hier Puma, kommen.»

«Hier Löwe, verdächtiges Fahrzeug bei NC 153464, kommen.»

«Hier Puma, wie lautet die Authentisierung für Zulu, kommen.»

Hauptmann Adler seufzte. «Hier Löwe, Warten Sie». Dann gab er seinem Funker ein Zeichen. Dieser gab ihm eine sogenannte Sprechtafel.

Hauptmann Adler nahm seinen Bleistift und schrieb sich den Authentisierungs-Code heraus. Dann nahm er wieder den Funk in die Hand. «Hier Löwe, Authentisierung lautet, SD, KF, CF, kommen.»

«Hier Puma, verstanden, warten Sie.»

«Was soll der Scheiß mit der Authentisierung?», fragte Hauptfeldwebel Frankenwald. «Wir sind die gottverdammt Einzigen in diesem Funkkreis.»

«Keine Ahnung», murmelte der Hauptmann. Ihm schwante jedoch nichts Gutes. Es wurde ernst.

Dann funkte das Headquarter weiter. «Löwe hier Puma, Hammer, Hammer, bestätigen Sie, kommen.»

Hauptmann Adler schloss die Augen. Nur für zwei Sekunden. Dann drückte er sie Sprechtaste. «Hier Löwe, bestätige Hammer, kommen.»

«Hier Puma, Ende.»

«Macht euch bereit Männer. Wir sprengen die Bude in die Luft. Frankenwald. Flanken aufgeben. Fertig machen zum Angriff.»

Frankenwald nickte. «Verstanden.»

«Gruppenfunk an», sagte Hauptmann Adler. «Linke Hausecke. Frankenwald, du mit deinen beiden Männern. Ich folge mit den anderen beiden. Bei Feindkontakt Feuer frei.»

«Feuer frei, verstanden», meinte Frankenwald. «Männer zuhören. Jetzt wird´s ernst. Lasst euch nicht abknallen. Sonst wird es noch mal heiß und hell ... und dann wird es kalt und dunkel. Und so bleibt es dann auch.» Er erhob sich und zwei Soldaten folgten.

«Müller. Du bleibst hier, verstanden?»

Der Funker nickte.

«Denk dran, wir haben keinen Flankenschutz mehr. Du bist nun unser Mann im rückwärtigen Raum.»

«Jawohl, Herr Hauptmann.»

«Dann los», sagte Adler zu den beiden Anderen und ging dann in Richtung Siedlung.

Am Gebäude angekommen, sicherte einer der beiden Männer von Frankenwald nach vorne. «Zwei Schützen auf dem Dach. Erkannt?»

«Erkannt. Noch nicht schießen.», befahl Frankenwald. «Warte bis der Hauptmann nachgerückt ist.»

«Verstanden Hauptfeld.»

Dann war Hauptmann Adler mit seinen beiden Männern am Haus.

«Zwei Männer auf dem Dach», sagte Frankenwald.

«Glück ab, Kamerad. Wir nehmen das Gebäude. Schaltet die Wachen aus. Dann zur Tür. Wir sichern von hinten. Sobald ihr am Gebäude seid, mit Blendgranate und Feuer stürmen.»

«Verstanden Hauptmann», sagte Frankenwald. «Auf mein Zeichen, Männer. Zwo, eins ... Feuer.»

Die Männer schossen. Und trafen.

«Los, los», schrie Frankenwald. Geräuschtarnung war jetzt nicht mehr wichtig. Der Feind wusste, dass er angegriffen worden war.

Die beiden Männer von Frankenwald stürmten an die Hauswand. Der eine links, der andere rechts und Frankenwald hinter ihnen.

«Zuhören. Joe, du öffnest die Türe. Richie, du wirfst die Blendgranate. Dann Joe mit Feuer rein und nach links. Richie nach rechts, verstanden?»

«Verstanden.»

«Ja, verstanden.»

«Dann los ...»

Stabsgefreiter Joe fasste an den Griff. Langsam drückte er ihn herunter. Und schließlich stieß er die Türe auf. Stabsunteroffizier Richard «Richie» Ewald warf die Blendgranate. Die Detonation war deutlich zu hören. Getötet wurde damit niemand, aber wer im Raum war, der war kurzzeitig orientierungslos. Seh- und Hörwahrnehmung wurden durch den lauten Knall und dem hellen Licht stark beeinträchtigt.

«Und los», donnerte Frankenwald.

Die beiden Fallschirmjäger stürmten. Schüsse fielen. Nach einer Minute war es vorbei. Frankenwald kam raus. «Vier Mann ausgelöscht.»

«Gut», sagte Daniel Adler. «Wir sprengen die Container. Auf geht´s.»

«Fünf feindliche Fahrzeuge von Norden», kam plötzlich über den Gruppenfunk. «Verflucht, es wird brenzlig.»

Hauptmann Daniel Adler wurde sichtlich nervös. Das war nicht geplant. «Frankenwald, du bleibst mit deinen beiden Männern. Sprengt die gottverdammten Container in die Luft. Wir gehen zurück zu den Kuppeln und geben euch gegebenenfalls Feuerschutz.»

«In Ordnung. Wir rocken das Baby, Hauptmann.», Frankenwald grinste.

Für einen Moment schaute Hauptmann Adler seinen Hauptfeldwebel an. Er hielt ihn für verrückt. Aber solche Leute brauchte man in derartigen Situation. Man brauchte klardenkende Männer die führten. Aber man brauchte auch die Draufgänger. Dann rannte er los. «Auf geht´s.»

Die Fahrzeuge kamen auf die Siedlung zu. Insgesamt waren es sechs Stück. Hauptmann Adler konnte es nicht glauben. Das war irre. «Hol die Panzerfaust aus dem Wolf», befahl er. «Und du hinters MG.» Der angesprochene Soldat nickte und legte sich hinter das Maschinengewehr.

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