Katrin Sell - Tagtraumglück

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Manchmal muss ein Ereignis her, die Gewalt der totalen Liebe! Nadja, mehr Mädchen als Frau, führt ein zielloses Dasein. Das Empfinden, von etwas Wichtigem ausgeschlossen zu sein, erfüllt sie mit Unzufriedenheit. An ihrem achtundzwanzigsten Geburtstag fasst sie den Entschluss, ihrem Leben eine neue Wendung zu geben.Ohne konkrete Erwartung wird sie allein von dem Verlangen getrieben, es möge überhaupt etwas geschehen – in jedem Fall aber etwas ganz und gar Unvorhersehbares. Das Ereignis tritt ein, unvorhergesehen, wie gewollt, doch ganz anders in der Gestalt.
Und so kann es geschehen: Zusehends tritt neben die reale Welt eine andere Welt, als Trost und Hoffnung gegenüber einer Wirklichkeit, die allzu hart sein kann.

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Dass sie die schmerzhafte Grübelei nicht aufgab, lag an den Umständen dieser Liebe selbst. Wäre alles nach ihrem Geschmack verlaufen und sie befände sich am rechten Ufer mit ihrer Liebe, dann hätte sie, wie selbstverständlich, das Ereignis fraglos hingenommen und ihrem günstigen Schicksal in einer freien Minute ein fröhliches „Hallo“ und „Dankeschön“ zugerufen. Für diese Liebe jedoch musste eine Erklärung her. Denn ein Verhängnis geschah in ihren Augen nicht grundlos, wie das Glück, das immer unverdientermaßen kam; vielmehr musste es Ziel und Ursache haben, weil das Ereignis sonst nicht zu fassen war. War es erst einmal erklärt, so gab es auch ein Mittel dagegen.

Sie ging einige Zeit nicht zur Hochschule, sodass sich keine weiteren Vorfälle ereignen konnten. Auch sprach sie mit niemandem über das Ereignis. In dieser Verfassung durchlebte sie eine Reihe von Tagen. Als sie sich erhob, überkam sie eine leichte Übelkeit im Magen, und in den Knien stellte sich Schwäche ein. Bei aller Anfälligkeit für das Wehleidige, wollte sie ihrem Befinden keinerlei Bedeutung geben und die Beeinträchtigung in Grenzen halten. Allerdings wurde ihre gesundheitliche Schwächung ohnehin bald an den Rand gedrängt, und zwar durch eine unverhoffte Aufwallung verliebter Gefühle. Denn trotz der unglücklichen Konstellation ihrer Liebe war sie eine Verliebte, bei der sich ähnliche Symptome wie bei glücklich Liebenden zeigten. Hatte sie vorher nicht aus dem Bett gefunden, weil sie nach Ursache und Sinn suchte, so legte sie sich nun wieder hinein, weil es ihr das Angenehmste war, sich dort den Wallungen des Gefühls hinzugeben. Vor ihren Augen erschien das Gesicht ihrer Geliebten. Sie beschaute das Weibliche im Geiste genau und erinnerte sich, wie sie beim Heben ihres Kopfes von der Hochschulbank dem Blick der Geliebten nachgefolgt war. Bereits da hatte sie einen kränklichen gelblichen Schimmer in deren Augen bemerkt, der ihr jetzt klar ins Bewusstsein kam. Ihre Geliebte musste vor einiger Zeit eine schwere Krankheit durchlitten haben, da der Schimmer noch so deutlich in ihren Augen lag. Überhaupt kam sie ihr gesundheitlich recht angeschlagen vor. Tatsächlich hatte der Körper jener Frau in den sechs Jahrzehnten seines Daseins, vor allem durch hektische Beanspruchung und nachlässige Ernährung, gelitten. Ihm fehlte das Taufrische und Propere; und die Geliebte war nicht zu ihrem Vorteil gealtert, was in Anbetracht ihrer schnelllebigen Lebensart auch kaum möglich gewesen wäre. Was ihm fehlte, war die Hübschheit, die er vor Jahren einmal besessen hatte. Diese äußerlichen Mängel störten die verliebt Träumende jedoch nicht, denn für sie besaß die Geliebte genug Anziehendes, wenn die ihre Stimme erklingen ließ, die einen rauen Unterton hatte, sich aber auch sanft erheben konnte. Sie träumte sich die Geliebte nahe heran und prüfte mit der Berührung ihrer Hand, dass es sie auch wirklich gab, während die Geliebte stillhielt und sich von allen Seiten eingehend betrachten ließ. Die Tage der euphorischen Stimmung vergingen im Gegensatz zu den nachdenklichen zügig. Die Geliebte nahe bei sich spürend, musste die Verliebte sie überallhin mitnehmen. Sie begann sogar, mit ihr zu sprechen. Häufig endeten ihre gemeinsamen Ausflüge und Plaudereien erst in den frühen Morgenstunden, und beide fielen einander müde in die Arme.

Mit aufkommender Nüchternheit fand sie solch Träumerei nicht hilfreich dabei, ihre Liebe abzuschütteln. Denn sie war ein Unfall, ein Missverständnis, eine gehörige Strafe, die sie trotz ihrer Unvollkommenheit nicht verdient zu haben glaubte. Sie ermahnte sich, wach zu bleiben, den Realitäten klar und entschlossen ins Auge zu schauen und sich nicht mehr den Verlockungen einer warmen und weichen Geliebten hinzugeben. Dass sie derart streng mit sich umging, war nur mit dem Eintreten des großen Ereignisses zu erklären. Früher hatte sie einen lockeren Umgang mit sich gehabt, hatte Ausreden erfunden, wenn die Schlaffheit eines ihrer Vorhaben über den Haufen warf. (So sah sie einen großen Genuss darin, sich an einem Montagmorgen an ein Flussufer zu setzen, wenn alle anderen arbeiteten, und redete sich ein, dann arbeiten zu wollen, wenn alle anderen schliefen.) Nun aber spürte sie, dass das Lockere und Leichte fehl am Platze war. Das Ereignis wog schwer. Um erst einmal Abstand zur Geliebten zu gewinnen und alles Verliebt-Träumerische zu vermeiden, verbot sie sich den Anblick jener Frau bis auf weiteres. Gleich darauf kam ihr die Idee, sich die Geliebte mit ein wenig Ablenkung und Zerstreuung zumindest eine Zeit lang vom Hals zu halten. Bisher waren ihre Fähigkeiten zur Ablenkung hervorragend gewesen. Der kleinste Vorfall konnte genügen, um ein Buch wieder zuzuschlagen und die Lektüre auf morgen zu vertagen, woraufhin sie meist bis übermorgen liegen blieb oder ganz vergessen wurde. Derart gut in Übung, wollte sie diesen Vorteil nutzen und sich ein wenig amüsieren. Die Abwechslung, die sich ihr böte, würde ihre heilsame Wirkung nicht verfehlen. Allerdings bemerkte sie sofort, wie rasch sie die Strenge gegen sich selbst gelockert hatte. Denn sie tat damit das, was sie am besten konnte, was ihr aber bereits Überdruss bereitet hatte, sodass sie sich nach anderem zu sehnen begann. Zudem machte sie eine Entdeckung, die verwirrend war: Seit dem Eintreten des Ereignisses hatte sie sich von allem zurückgezogen, was für einen lebhaften Menschen ungewöhnlich war. Ohne dass sie es bisher selbst bemerkt hatte, kam ihr der Sinn des menschlichen Miteinanders fragwürdig vor, sobald die Geliebte darin fehlte. Als sie das erkannte, gab sie das Vorhaben auf, die Frau am Pult mit etwas Zerstreuung aus dem Kopf zu bekommen. Denn das Einzelne zeichnete sich, wie ihre Liebe, durch eine besondere Form und Wirkung aus, das hatte sie bereits bei dem Stämmig-Behaarten erfahren müssen. Damals hatte sie das Rare in seiner ganz eignen Art und Weise noch nicht begriffen und nur das Abgeschmackte in seiner Beliebigkeit erkannt; jetzt hingegen hatte sie das Rare in seiner Ungewöhnlichkeit verstanden und wusste: Es war durch nichts ersetzen.

Es dauerte Tage, ehe ihr ein neuer Gedanke kam, mit dem sie den nächsten Versuch zur Abschüttlung ihres Liebesunfalls wagen wollte. Der Plan war einfach. Schon oft war es geschehen, dass das Bild jener Frau unvermittelt vor ihr auftauchte. Doch war es nicht sie selbst, die die Geliebte zu sich holte, sondern ihr stark angeschlagenes Herz. Worauf es pochte, war unüberhörbar: Die Geliebte sollte nicht länger fernbleiben. Dass ihr Herz dies forderte und sie die Geliebte im Geiste zu streicheln und zu küssen begann, hinterließ bei ihr jedes Mal ein sehnsüchtiges, schmerzhaftes Gefühl, da jene zwar klar vor sie hintrat, aber bei aller Nähe doch nicht mehr war als eine blutleere Hülle und ein matter, unvollkommener Abklatsch der echten. Der Drang nach Erfüllung konnte quälend groß werden, sodass sie fürchtete, ihr Herz könnte aus Trotz einfach aufhören zu schlagen. Ihr nächster Versuch bestand nun darin, dem angeschlagenen Herzen die Aussichtslosigkeit ihrer Liebe deutlich zu zeigen. Darum nannte sie die „Geliebte“ nicht mehr Geliebte, sondern „ferne Geliebte“ oder „sehr, sehr ferne Geliebte“, oder „die gänzlich Ferne“ oder gar „die für immer Unerreichbare“ und „die aus den Wolken Gefallene“. Damit wollte sie ihrem Herzen klarmachen, dass jene Frau am Pult weit Besseres zu tun hatte, als auf ein angeschlagenes Herz Rücksicht zu nehmen. Tatsächlich setzte daraufhin eine Lauheit des Gefühls ein und ließ sie an den Erfolg ihres Abschüttlungsversuches glauben. Sie fühlte sich schlapp und leer, hatte kalte Hände und Füße und spürte leichten Schwindel, woraufhin sie sich hinlegte und die graue Decke betrachtete. Wie viele Tage sie ruhte und ihr Herz schlaff in den Seilen hing, wusste sie nicht. Jetzt, da die Lauheit des Gefühls Einzug gehalten hatte, schien es ihr, als hätte das große Ereignis nicht einmal stattgefunden. Wo sonst ihr aufflammendes Gefühl hockte, war alles still und unbelebt. Dennoch wollte sie der plötzlichen Lauheit des Gefühls nicht trauen. Der Sturm war zwar zu einem Lüftchen geworden, doch konnte das Lüftchen auch die Ruhe vor einem erneuten Sturm sein. Bei aller Tücke ihres Plans zweifelte sie, ob er tückisch genug war, ihr Herz ein für alle Mal zu verschrecken und das Vernünftige und Gescheite hervortreten zu lassen. Wäre das aber der Fall, dann war diese Liebe von Anfang an auch nur klein und mickrig gewesen. Das unbefriedigende Gefühl der Halbheit stellte sich bei diesem Gedanken wieder ein. Darum blieben die Tage der plötzlichen Lauheit unfroh und Langeweile machte sich breit, die sie zu vertreiben suchte, indem sie an die Erledigung einiger Dinge ging.

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