Katrin Sell - Tagtraumglück
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Und so kann es geschehen: Zusehends tritt neben die reale Welt eine andere Welt, als Trost und Hoffnung gegenüber einer Wirklichkeit, die allzu hart sein kann.
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Sie wollte am morgigen Tag sehr früh aufzustehen. Nichts war schlimmer, als wichtige Tage in Eile zu beginnen. In dem Fall musste sie befürchten, jener unverhofft in die Arme zu laufen. Als sie am nächsten Morgen erwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Ihr Schlaf war in den Morgenstunden sehr tief geworden, und mit den üblichen Handgriffen ließ sich eine Verspätung nicht mehr vermeiden. Sie nahm kurz eine Dusche, verzichtete auf den morgendlichen Kaffee und schaute in den Spiegel, der ein schmales Mädchen mit wasserblauen Augen und kurzen schwarzen Haaren zurückwarf. Auf dem Weg zur Hochschule ging sie ihren Plan noch einmal durch; er kam ihr im Licht des Tages nahezu perfekt vor. Jene Frau schien umzingelt zu sein, ihr bohrend-skeptischer Blick würde nichts auslassen; er würde oben beginnen, sich an dem Gesicht festhalten, das ihr manchmal schon ein wenig fahl und blass vorgekommen war, über den Rücken gleiten, der ihr etwas krumm und eingefallen schien, und bis zu den Schuhen reichen, die unelegant in ein paar weißen, flachen Schuhen steckten. Ihre gute Stimmung wuchs und bekam etwas Festliches. Die ersten Blätter fielen und das trübe Wetter des Tages stand im Gegensatz zu ihrer Laune. Erinnerungen leuchteten auf. Sie dachte an die Mutter, die wie üblich in der Weltgeschichte umhergondelte und nichts von ihrer Lage ahnte. Die Mutter hatte es sowieso gut, dachte sie häufig, wenn sie in ihrer Vorstellung deren spöttisches Lächeln aufblitzen sah.
In der Hochschule angekommen, erinnerte sie sich an ihren morgendlichen Kaffee, ohne den sie den allerschläfrigsten Eindruck machen konnte. Sie landete am Automaten, stellte ihre Tasche ab und hantierte in ihrer Jacke auf der Suche nach dem nötigen Kleingeld. Dabei rieb sie sich die Augen und musste feststellen, dass der kurze Schlaf in den Morgenstunden sie eher müder und matter gemacht hatte. Als das Geld in den Automaten rutschte und sie gerade nochmals kräftig gähnte, fuhr ihr ein Schreck in die Glieder, der sie hellwach machte. Eine Glastür hatte sich unweit von ihr geöffnet, und noch bevor sie etwas erkennen konnte, fühlte sie einige heftige Stiche in der oberen linken Brusthälfte und die Augen verirrten sich. Da war sie! Und ging nicht einmal weiter, sondern stellte sich genau neben den Automaten und wartete. An alles hatte sie gedacht, doch nicht, dass sich ausgerechnet jene Frau hier platzieren würde. Sie zwang sich zur Ruhe und versuchte, ihre umherirrenden Gedanken, die verschreckten Hasen glichen, zielgerichtet zu ordnen. Noch sträubten sich die Gedanken gegen jede Sortierung, und zu ihr drang nur der Impuls, sofort sehr weit wegzulaufen und sich hinter einer Hausecke zu vergraben. Mit großer Anstrengung blieben ihre Beine stehen. Sie verharrte, bis ihr ein freundlicher Gedanke die Eingebung gab, dass eine Gegenüberstellung gleich am Automaten erfolgen konnte. Es war alles da, was sie brauchte: ein unverfänglicher Treffpunkt und eine Handbreit Abstand zu jener. Doch sie zögerte und wusste zugleich, dass es in ihrem Fall galt, die Zeit nicht ereignislos verstreichen zu lassen. Denn neben der genauen Planung kam es auch darauf an, die Dinge so zu nehmen, wie sie sich gerade ereigneten. Sie hob ihren Blick, schaute aber nicht wie vorgesehen in ein anderes Augenpaar, sondern zu den Knöpfen am Automaten, sodass jene in ihrem Rücken stand, wo sie keine Augen hatte. Sie wollte sich umwenden, doch die Schulter rührte sich nicht und wurde mit jedem Augenblick steifer. Ebenso der Nacken, und auch der Kopf blieb eigenartig bewegungslos. Dazu lief an diesem Tag der Kaffee besonders langsam aus dem Automaten, und sie hatte das Gefühl, als würde an ihr von oben bis unten Maß genommen. Dass dies nur Einbildung war, verriet ihr jene, indem sie ungeduldig mit dem Geld in ihrer Hand klimperte. Als sich der Kaffee endlich im Becher befand und es keinen Grund mehr gab, sich länger am Automaten aufzuhalten, konnte sie ihre Beine nicht mehr bewegen; auch war sie außerstande, ihren Kopf leicht zu drehen und zu grüßen, wie es üblich war. Die Frau nahm ihr jedoch die Schwere des Vorgangs ab, schob ihr Geld in den Automaten und sprach ein schlichtes „Guten Morgen“. Da sie aber den Kopf noch immer nicht bewegen konnte und, schlimmer noch, die Zunge ganz und gar verschluckt hatte, nahm sie still ihren Kaffee, flüsterte ein unsicheres „Morgen“ in sich hinein und verschwand. Die Frau hatte den Automaten nun ganz für sich allein. Lässig stand sie davor, pfiff sogar leise vor sich hin, wobei sie an einem schwarzen Tuch mit weißen Punkten zupfte, das locker um ihren Hals gebunden war.
So ganz ohne Ergebnis von der Begegnung zukommen ließ sie bedrückt den Gang über die Haupttreppe der Hochschule nehmen. Aber war es ihre Schuld, dass ihr jene planlos am Kaffeeautomaten über den Weg gelaufen war? Ein wenig lobte sie sich sogar, den handbreiten Abstand zu der Frau ohne weitere Pannen überstanden zu haben. Sie hatte ihr die ganze Zeit kühl den Rücken gezeigt und damit zu erkennen gegeben, wie wenig sie für die Reize der anderen empfänglich war. Erleichtert über diese Sicht der Dinge, bewältigte sie salopp den Gang zum Hörsaal, betrat den Vorlesungssaal aber ohne den rechten Elan und ging wieder hinaus. Es kam ihr klüger vor, sich schon bei den Toiletten aufzuhalten und jeden weiteren Anblick auf jene Frau zu vermeiden. Außerdem konnte sie sich dort in aller Stille sammeln, denn das plötzliche Auftreten der Frau hatte doch für einige Überraschung gesorgt. Hinter einem Pfeiler versteckt, mit Blickrichtung zu den Toiletten, war sie froh, den ersten Schritt ihres Vorhabens absolviert zu haben. Wie geplant hatte sie sich an diesem Tag nicht nur aufgerappelt und war zur Hochschule gegangen, sondern sie stand tatsächlich am Schauplatz des baldigen Zusammentreffens. Nur zwei Schritte entfernt befanden sich die Toiletten.
Die Toilette
Die leeren Gänge ließen das Hochschulgebäude unbelebt und stumm erscheinen. Doch hinter diesen Türen verbarg sich die Wissenschaft. Es wurde geschrieben, gelehrt, geplant, diskutiert, erfunden, Karrieren begannen, Entdeckungen wurden gemacht, Fortschritt lag hinter diesen Türen, von dem sie aber hinter ihrem Pfeiler weit entfernt war. Nach zwei Stunden öffneten sich endlich die Türen. Die Wissenschaft pausierte für eine Weile − und das war ihre Chance. Auch die Frau am Pult war ein Mensch, der aß und trank, verdaute und ausschied. Ganz als Letzte sah sie jene aus dem Saal kommen, allerdings nahm sie nicht den Weg zu den Toiletten, sondern Richtung Mensa und, was alles kompliziert werden ließ, ging sie weiter in Richtung Südflügel, wo noch weitere Toiletten waren. Um jene nicht aus den Augen zu verlieren, folgte sie ihr und beobachtete sie in der Mensa bei der Auswahl des Mittagsmenüs. Die Frau verhielt sich jetzt planmäßig, stellte sie erleichtert fest. Nach einem üppigen Mittagessen war der Gang zur Toilette unausweichlich. Sie behielt sie im Auge, wartete unauffällig und genehmigte sich hastig ein trockenes Brötchen. Als die Frau aufstand und ihr Geschirr wegräumte, war es Zeit, Posten zu beziehen. Sie lief zurück und versteckte sich erwartungsvoll und mit stark klopfendem Herzen hinter dem Pfeiler. Jene aber ließ auf sich warten, und es bestand die Befürchtung, dass sie doch den Weg zum Südflügel eingeschlagen hatte. Sie rannte zurück und fand jene bei der milchigen Glastür stehend, durch die sie am Morgen unverhofft gekommen war. Sie war in ein Gespräch mit einem Studenten vertieft und es war klar, dass sie danach den Weg zum Vorlesungssaal einschlagen würde.
Sie hetzte zurück, wartete, und ihr fiel dabei ein, schon oft gesehen zu haben, wie dieser Bursche mit den Korkenzieherlocken die Frau nach den Vorlesungen in Beschlag nahm. Als die Zeit sich in die Länge zog, bemerkte sie, dass auch sie ein Mensch war, der aß, trank und verdaute. Denn sie spürte plötzlich einen starken Drang im Unterleib. Vergeblich trat sie von einem Bein auf das andere. Sie blickte zu den Toiletten. Wenn sie sich beeilte, konnte sie es schaffen, wieder auf Posten zu stehen, ehe jene kam. Rasch lief sie zur Toilette, blickte sich noch einmal um und verschwand. Sollte ausgerechnet jetzt jene Frau kommen und sich neben ihr auf eine Toilette setzen, dann wollte sie nicht mehr weiterleben. Sie knöpfte sich ihre Hose auf und setzte sich. Die Tür ging auf, und sie hörte Schritte. Die Nachbartoilette wurde belegt. Das war noch kein Grund zur Panik. Darauf hörte sie ein Räuspern von nebenan, dessen Klang jener Frau stimmlich sehr nahekam. Sie horchte genau, das Räuspern wiederholte sich nicht, stattdessen hörte sie ein erleichtertes Seufzen. Ihr stockte der Atem. Dieses Seufzen kannte sie. Die Frau am Pult seufzte ebenso in ihren Vorlesungen, wenn sie einen Hefter nicht gleich fand oder die Vorlesungszeit schneller vorbei war, als angenommen. Sie erhob sich vom Becken und zog sich mit zitternden Händen die Hose hoch. Die Toiletten trennte nur eine dünne Wand, die unten offen war und so einen ausreichenden Blick auf das benachbarte Becken ermöglichte. Sie kniete sich auf den Boden und streckte ihren Kopf sehr lang. Wie erwartet erblickte sie zwei Füße und eine Hose, die in ihrem heruntergelassenen Zustand jede Hose hätte sein können. Aber was sah sie da! Jene Frau hatte ihr Tuch, das schwarze mit den weißen Punkten, abgelegt. Es lag zerknüllt, aber eindeutig identifizierbar auf dem Boden. Ihre Stirn wurde heiß. Sie legte ihren Kopf auf dem kühlen Fliesenboden ab und überlegte. Jetzt hinauszugehen und sich die Hände zu waschen wäre noch im Rahmen des Plans, da auch jene kommen würde, um sich die Hände zu waschen, doch sie wusste, dass man jemanden, mit dem man gerade die Toilettenräume geteilt hatte, nicht gern in die Augen schaute.
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