Katrin Sell - Tagtraumglück

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Manchmal muss ein Ereignis her, die Gewalt der totalen Liebe! Nadja, mehr Mädchen als Frau, führt ein zielloses Dasein. Das Empfinden, von etwas Wichtigem ausgeschlossen zu sein, erfüllt sie mit Unzufriedenheit. An ihrem achtundzwanzigsten Geburtstag fasst sie den Entschluss, ihrem Leben eine neue Wendung zu geben.Ohne konkrete Erwartung wird sie allein von dem Verlangen getrieben, es möge überhaupt etwas geschehen – in jedem Fall aber etwas ganz und gar Unvorhersehbares. Das Ereignis tritt ein, unvorhergesehen, wie gewollt, doch ganz anders in der Gestalt.
Und so kann es geschehen: Zusehends tritt neben die reale Welt eine andere Welt, als Trost und Hoffnung gegenüber einer Wirklichkeit, die allzu hart sein kann.

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Zur gleichen Zeit vollzog sie eine Änderung in ihrem Leben, der sie bislang noch keine größere Bedeutung beimaß, da sie häufig die Schulen gewechselt hatte und es gewohnt war, ihre Nase hier und da hineinzustecken. Noch einmal die Schulbank zu drücken war daher nicht mehr als eine Laune, die ihre angeborene Neugierde befriedigen sollte und den Drang, sich fortwährend zu verändern. Mit Blick auf das große Ereignis empfand sie den täglichen Gang zur Hochschule als sehr nützlich, denn dadurch erhöhten sich die Chancen, auf das Ereignis zu stoßen, und es hieß nur noch, die Augen weit aufzusperren, damit sie am Ende nicht daran vorbeiliefe.

Doch die ersten Wochen verstrichen ereignislos. Ihr Herz erwärmte sich beim Anblick der schlaksig hoch aufgeschossenen Jungen, die ihr sonst sehr gefielen und mit denen sie schon einige Abenteuer erlebt hatte, nur schwach, im Grunde überhaupt nicht, und bald machte sie sich ernsthafte Sorgen, dass das Flatterhafte zu ihr zurückkehren könnte und sie, des Wartens überdrüssig, lieber ganz auf das Ereignis verzichtete.

Der Zustand des Wartens war ihr schon von jeher leer und nutzlos erschienen, da sich der Wartende Träumen hingab, die nichts als Illusionen waren, bis er einsehen musste, dass er ganz umsonst ausgeharrt hatte. Diese Vorstellungen hinterließen bei ihr stets unangenehme Empfindungen. Sie malte sich aus, wie sie, ausstaffiert mit einer Schleife im Haar, auf einem Sofa saß und wartete. Während nichts geschah und sie die Hände im Schoß hielt, verging die Zeit. Nur einmal, zwischendurch, schenkte sie Tee ein und strich die Fransen des Sofas glatt − bis sie schließlich starb. Da fand sie es besser, sich gleich der Lauheit hinzugeben; sie war immerhin etwas, denn ihr gelang es, wenn auch nur für eine kurze Weile, eine Befriedigung hervorzurufen, die wegen des fehlenden Tiefgangs nur öfter wiederholt werden musste.

Die Zeit des Wartens hatte aber neben der beängstigenden Wirkung auch einige positive Seiten. So konnte sie sich in aller Ruhe ihre letzten Affären durch den Kopf gehen lassen. Dabei fiel ihr auf, dass es nur noch die Schlaksigen waren, denen sie für kurze Zeit ihr Herz zuwarf. Was sie an ihnen anziehend fand, war ihre Unbeholfenheit, die häufig ein Erröten ihrerseits nach sich zog. Sie konnte erst bewundern, wenn ihr Gegenüber eine kleine Schwäche zeigte, die ihr Mitleid hervorrief und dem Herzen einen leichten Knacks versetzte, woraufhin sie bereit war, die Decke des Bettes zurückzuschlagen. In letzter Zeit sah sie darin allerdings nicht mehr als eine übertriebene Mütterlichkeit, die ihren Beschützerinstinkt weckte, was damit enden konnte, dass sie dem Beischläfer am nächsten Morgen ein warmes Bad einließ und sich auf den Wannenrand hockte, um ihm den Rücken zu schrubben. Da sie die Schlaksigen aber nicht liebte, erschien es ihr ehrlicher, sie ganz so zu behandeln, wie es tief in ihrem Herzen aussah: Ein nachlässiges Verhalten gegenüber dem Beischläfer am Morgen, mit mutwilligem Verwechseln der Vornamen, kam ihr hierfür angemessen vor. Das führte dazu, dass sich der Schlaksige wortlos erhob und unbeholfen die Tür hinter sich schloss. Mit solcher Eisigkeit ihre Muttergefühle bezwingend, drehte sie sich noch einmal im Bett um, sodass sie stets spät aus den Federn fand und von dem Gefühl beherrscht wurde, etwas ganz und gar Schlechtes getan zu haben.

Die Nachdenklichkeit, die sich seit ihrem achtundzwanzigsten Geburtstag eingestellt hatte, füllte die Tage immerhin recht ordentlich aus. Sie erkannte, dass zwischen den zahlreichen Liebschaften, die ihr vor Augen traten, ihre Oberflächlichkeit nur ein einziges Mal im Zaum gehalten worden war. Es war die Zeit vor den Schlaksigen gewesen, als sie noch die Stämmig-Behaarten bevorzugt hatte. Für sie waren es Helden, die sich schützend vor Kinder und Frauen warfen, schon mal das Schwert schwangen und, wenn es sich nicht verhindern ließ, dieses auch zum heftigen Schlag ausholend benutzten, selbst wenn der Gegner dadurch seinen Kopf verlor. Wie sehr sie darin irrte, erkannte sie eines Morgens, als sie fürsorglich aufgestanden war, um dem Beischläfer Kaffee zu kochen und das Bad einzulassen. Dem Stämmigen fehlte ein Knopf am Hemd, und da dieses Hemd nicht irgendein Hemd war, mussten sie den Knopf suchen. Was danach geschah, als der gefundene Knopf bereitwillig zum Annähen auf dem Küchentisch lag, änderte ihren Blick nicht nur auf den Stämmigen, sondern auf alles Lebendige schlechthin. Während sie nämlich dasaßen und sie nähte, und beide einem alten Entenpaar nicht unähnlich wurden, begann der Stämmige plötzlich zu weinen und wollte seinen Kopf in ihren Schoß legen. Später gestand er ihr, dass er auch nicht wisse, weswegen er geweint hatte; nur sei er auf einmal, so erklärte er, von etwas Wehmütigem und ganz und gar Schmerzhaftem ergriffen worden, das ihm plötzlich sämtliche Tränen in die Augen getrieben habe. Damals begriff sie noch nicht, was er meinte; nur ein heißes Gefühl des Mitleids entstand in ihr, das immer stärker wurde und schließlich damit endete, dass sich ihre Blicke nicht treffen konnten, ohne schmerzhafte Stiche bei ihr zu verursachen, die sich in den nächsten Wochen noch verstärkten; und auch der Kopf wurde für eine Zeit lang völlig vernebelt.

Dann aber, als das Flatterhafte bereits wiedergekehrt war, verstand sie, warum er geweint hatte. Noch nie hatte sie die Menschen als Ziellose und Umherirrende gesehen. Er musste so einer gewesen sein; ständig allein und auf der Suche nach irgendetwas, hatte er nur den einen Wunsch, dass sich jemand um ihn kümmerte. Sie hatte ihm diesen Knopf angenäht und ihr Herz damit in einen Zustand versetzt, der ihr das erste bedrückend-schöne Ereignis verschafft hatte. Ihr Herz war dabei in große Aufwallung geraten, weswegen sie häufig stehen bleiben und sich an die stark schmerzende obere Brusthälfte fassen musste. Doch bei aller Freude über so viel Glück fühlte sie sich nicht recht wohl. Trotz der Vertiefung ihrer Gefühle spürte sie zugleich einen nicht unbedeutenden Verlust. Der Behaarte hatte ihr die Leichtigkeit geraubt und sie zu einem Menschen gemacht, auf dessen Stirn sich die ersten dunklen Ahnungen zeigten. An manchen Tagen wünschte sie gar, es hätte den Vorfall mit dem Knopf nie gegeben; dann wäre auch er, wie all die anderen, durch ihr flatterhaftes Herz gerutscht.

Seitdem waren acht Jahre vergangen. Die Lauheit war in dieser Zeit ihr treuer Begleiter gewesen und ließ sie auch dann nicht aus den Augen, wenn sie wieder einmal die Decke ihres Bettes zurückschlug. Manchmal kam es ihr vor, als hätte das frühe Glück mit dem Stämmigen sie für immer verdorben. Ohne es selbst zu bemerken, hängte sie die Latte bei jeder neuen Liebschaft so hoch, dass der andere unten durchfallen musste. Aber sie glaubte fest an ihre Fähigkeit, sich kopfüber zu verschenken, und machte es jedem Beischläfer im Stillen zum Vorwurf, dass er es nicht geschafft hatte, ihr Herz aus der Verkühlung zu holen.

Weitere Wochen vergingen nach ihrem Entschluss, auf das große Ereignis der Liebe zu warten. Dass in der ganzen Zeit niemand auf der Bildfläche erschienen war, der dafür in Frage kam, bereitete ihr langsam Sorge, und sie begann zu zweifeln, ob mit dem Entschluss allein schon alles getan war. Oft im Leben hatte sie Entschlüsse gefasst; es gab die großen und die eher kleinen, und sie strengte sich an, sie in die Tat umzusetzen, was aber meistens misslang und sie veranlasste, für eine Weile keine mehr zu fassen. Hier aber lag der Fall anders: Sie hatte sich zwar Großes vorgenommen, was immer die Tat forderte, doch sie ahnte, sie durfte nicht schieben und drängeln, um zum Ziel zu gelangen. Diese Liebe hatte etwas Zaghaftes und verschwand, wenn man allzu sehr daran zerrte. Hier war der Entschluss vielmehr die Bereitschaft, sich finden zu lassen. Sie spürte es genau: Sie musste nicht viel tun, ihr ganzer Körper war in Position und es war ihre Aufgabe, sich wählen zu lassen. Darin lag für sie auch die Gewissheit, dass alles genau so und nicht anders passieren konnte.

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