Katrin Sell - Tagtraumglück

Здесь есть возможность читать онлайн «Katrin Sell - Tagtraumglück» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Tagtraumglück: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Tagtraumglück»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Manchmal muss ein Ereignis her, die Gewalt der totalen Liebe! Nadja, mehr Mädchen als Frau, führt ein zielloses Dasein. Das Empfinden, von etwas Wichtigem ausgeschlossen zu sein, erfüllt sie mit Unzufriedenheit. An ihrem achtundzwanzigsten Geburtstag fasst sie den Entschluss, ihrem Leben eine neue Wendung zu geben.Ohne konkrete Erwartung wird sie allein von dem Verlangen getrieben, es möge überhaupt etwas geschehen – in jedem Fall aber etwas ganz und gar Unvorhersehbares. Das Ereignis tritt ein, unvorhergesehen, wie gewollt, doch ganz anders in der Gestalt.
Und so kann es geschehen: Zusehends tritt neben die reale Welt eine andere Welt, als Trost und Hoffnung gegenüber einer Wirklichkeit, die allzu hart sein kann.

Tagtraumglück — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Tagtraumglück», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Erneut öffnete sich die Haupttür mit einem leichten Knarren und fiel mit einem lauten Knall ins Schloss zurück. Die Verliebte schreckte aus ihren Gedanken auf. Sie hörte Schritte, die über den Marmorfußboden in Richtung Haupttreppe gingen und davor abrupt stoppten. Plötzlich kam ihr ein Gedanke, der ihr erst sonderbar erschien, im nächsten Moment aber plausibel: Die Mutter, die zum Rodelberg geeilt war, vorausschauend, wenn nicht gar vom Himmel selbst gelenkt, musste auch jetzt gespürt haben, dass ihr Kind verletzt war, in einem toten Winkel saß und ihre Hilfe brauchte. Sie wollte die Mutter mit einem lauten Ruf begrüßen, dann jedoch wurde ihr bewusst, dass derjenige, den sie gehört hatte, auffallend leise über den Marmorfußboden gegangen war. Dieses Geräusch konnte nur von einem sehr sportlichen Schuh verursacht worden sein, während sich die Mutter stets klappernd in hochhackigen Schuhen fortbewegte. Und noch eins ließ sie still verharren: Die Mutter hätte nicht den Weg zur Haupttreppe gewählt, sondern wäre gleich nach dem Eintreten abgebogen und zu ihrem Unterschlupf geeilt. Dennoch war sie neugierig geworden, wer da gekommen war, und reckte den Kopf weit nach draußen. Der Eingetretene hatte den Blutfleck unterhalb der Haupttreppe bereits bemerkt. Sie streckte ihren Kopf noch weiter vor, um genau zu sehen, wer da zusammen mit dem Pförtner vor ihrem Blutfleck stand. Als sie ihn erkannte, beschlich sie die unheimliche Ahnung, dass es doch eine höhere, strafende Gerechtigkeit geben könnte. Denn vor dem Fleck stand kein anderer als der Schleimscheißer und tippte mit der Fußspitze auf das getrocknete Blut am Ende der Marmortreppe. Bei der großen Anzahl von Studenten an der Hochschule kam es ihr unwahrscheinlich vor, dass er rein zufällig aufgetaucht war. Er musste, ebenso wie die Mutter, aus dem Boden herausgewachsen sein, aber nicht, weil er liebte.

Der Pförtner war in der Zwischenzeit mit einem Lappen herbeigeeilt und wischte den Blutfleck weg, während der Schwätzer danebenstand und mit nachdenklichem Blick zu Boden schaute. Unbehagen beschlich sie. Da wischte man ihr Blut weg, als wäre damit alles erledigt! Sie setzte noch einmal ihre Stimmbänder in Schwingung, und bis zur Haupttreppe wurde ein „Hilfe“ hörbar. Der Schwätzer und der Pförtner blickten sich suchend um. Der Hilferuf hatte sich ein wenig zwischen den Säulen verfangen und hallte zudem, sodass er gleich von mehreren Seiten zu kommen schien. Sie hob den Arm, winkte und rief: „Hierher! Hierher!“

Der Schwätzer entdeckte sie als Erster und stieß den Pförtner an. Beide sahen den Kopf der Verliebten aus dem Winkel hervorlugen. Sofort eilten sie zu ihr, blieben aber unvermittelt stehen, als sie den verbeulten Kopf der Verliebten sahen. Der Schwätzer überwand sich und sprach sie an, wobei er seine Worte deutlich formte, als hätte er eine Schwerhörige vor sich:

„Was ist passiert?“

Sogleich bereute sie ihr „Hierher! Hierher!“ und wäre lieber allein in diesem Winkel gestorben. Jetzt hatte sie den Schwätzer herbeigewinkt, der sie mitleidig anblickte und ihr den Puls fühlte. Ihr Schweigen beunruhigte die Helfer. Der Pförtner riet, sich weiter mit ihr zu unterhalten, während er nach einem Krankenwagen telefonierte. Sie schloss die Augen − das Geschwätz des Schwätzers. Als sie einen kleinen Klaps auf der Wange spürte, öffnete sie die Augen wieder. Der Schwätzer hatte sich neben ihr hingehockt und saß halb in ihrem Winkel. Er sprach kein Wort, sondern sah sie von der Seite an und senkte den Kopf. Diese Schweigsamkeit verwunderte sie. Vielleicht sah er in ihr nicht nur eine Verunglückte, sondern das Unglück überhaupt, vermutete sie. Ganz ohne Glück musste sie eines Tages stolpern und konnte noch dankbar sein, wenn sie sich bei ihrem Pech nicht gleich ganz den Hals brach. Gerade wollte sie den Mund auftun, als er noch näher rückte, sodass sie Schulter an Schulter saßen, und mit flüsternder Stimme zu erzählen begann. Er hatte Mitgefühl, so viel erkannte sie, und er wusste auch, dass er sie nicht erschrecken durfte und alles vermeiden musste, was sie an ihr Unglück erinnerte. Folglich tat er das Richtige und begann ein Märchen zu erzählen. Sie hörte zu und fand, dass er nicht nur gut plappern konnte, in seiner Stimme schwang auch ein wohliger Klang mit. Sie fühlte sich geborgen. Ihre Gedanken wanderten zu ihrer Kindheit und wieder zum Bett der Mutter. An den Abenden, bevor sie schlafen sollte, hatte die Mutter ihr Märchen erzählen und Geschichten erfinden müssen. Die Mutter besaß für Erfindungen eine natürliche Veranlagung, mit der sie die Geschichten spannend und überraschend hielt, und nichts daran, auch die größte Unmöglichkeit, erschien unglaubwürdig. Erst viel später kam sie dahinter, dass die Gabe der Mutter auch durch tägliche Schulung gefördert wurde. Als Vierzehnjährige hatte sie bei angelehnter Tür die Telefonate der Mutter mit angehört. Demnach musste sich die Mutter zur selben Zeit an verschiedenen Orten gleichzeitig aufgehalten haben. Damals sank die Mutter in ihren Augen, da sie die Männer so platt betrog. Später, als sie selbst in die Zeit der Lockerheit fiel, nahm diese Art der Erfindungen etwas Notwendiges und schließlich sogar etwas Menschlich-Anrührendes an, weil die Wahrheit bloß vor den Kopf gestoßen hätte.

Der Schwätzer war auf dem Höhepunkt seines Märchens angelangt. Die Mutter hatte, wenn sie ihr als Kind von Dornröschen erzählte, den Moment des Kusses immer besonders schön ausgeschmückt. Der Prinz kam nicht nur einfach, sondern schritt erhaben und stolz in der Erwartung des Kusses auf die schlafende Schöne zu, und auch der Kuss wurde eingehend beschrieben; alles endete dann mit dem Satz: „… und ihre Lippen trennten sich.“ Was danach folgte, die Freude über Dornröschens Erwachen, wurde nachlässig abgehandelt und manchmal sogar ganz vergessen. Sie war nun neugierig, was der Schwätzer aus der Lieblingsstelle der Mutter machen würde; hörte aufmerksam zu, nickte sehr zufrieden und sah auf ihre halb beweglichen Füße. Sie hatte es gewusst: Der Schwätzer war in Liebesdingen genauso dürftig, wie es schon seine Hose anzeigte. Der Prinz kam, sah, küsste − fertig!

Das Märchen war zu Ende. Er rückte von ihrer Schulter ab und sprach sie erneut an. Sie nickte mit dem Kopf, dass sie alles verstanden hätte, worauf er ihr aufmunternd zulächelte. Der Pförtner kam zurück. Erneut blicken die beiden Männer mitleidig und erschrocken auf die Verliebte. Sie wollte allein sein, doch ihre Stimmbänder blieben stumm. Mehrmals mühte sie sich, einen Ton herauszubringen, um die im Körper eingeschlossenen Worte nach außen zu bringen. Auf einmal spürte sie, wie vor ihren Augen alles trüb wurde, dann schwarz, und ihr Kopf zur Seite sank. Der Ohnmachtsanfall versetzte die beiden Helfer in noch größeres Erschrecken. Der Schwätzer klapste ihr vergeblich auf die Wange und der Pförtner lief zum Haupteingang, um nach dem Krankenwagen Ausschau zu halten. Erbrochenes lief ihr aus dem Mund. Leblos, wie sie war, wurde sie von den herbeieilenden Sanitätern auf eine Trage gelegt und durch die Haupttür in den Krankenwagen transportiert.

Die Mutter

Sie befand sich allein im Krankenzimmer. Der Ortswechsel kam ihr durch die Bewusstlosigkeit abrupt vor. Für einen Augenblick glaubte sie, zu träumen. Vielleicht lag sie noch immer im Winkel in der Hochschule, oder auch das war nur ein Traum, und sie lag in Wirklichkeit allein in ihrer Wohnung. Doch möglicherweise träumte sie auch das und war stattdessen ein Kind, das im Bett lag und ängstliche Träume von der Zukunft hatte. Mit den Schmerzen, die sie in Arm, Bein und Kopf verspürte, kam auch ihr Bewusstsein wieder, und sie begriff, wie die Realität aussah: Sie war gestürzt, hatte Wunden davongetragen und war folgerichtig im Krankenhaus gelandet. Insofern hatte alles seine Richtigkeit. Erschöpft schloss die Augen und nahm sich vor, die äußere Wirklichkeit so wenig wie möglich zu beachten. Die Tür wurde geöffnet, sie hörte es aber nicht, sondern spürte nur einen kurzen Luftzug an der kühlen Stirn. Es war ihr ganz gleich, wer da gekommen war und sich an ihr Bett stellte, sie hielt die Augen weiterhin geschlossen und wollte nichts mehr wissen. Der Besucher ließ sich Zeit und beobachtete sie still. Die Gestürzte konnte sich nicht vorstellen, was es da zu schauen gab; denn aus der Bettdecke schaute ein verbeulter Kopf hervor und unter der Decke sah es auch nicht besser aus. Sie wollte wieder in ihre Behausung zurück, wo sie allein liegen konnte und ihre eigene, ganz persönliche Wirklichkeit hatte. Ein erneuter Luftzug berührte ihre Stirn. Diesmal kam er jedoch nicht von der Tür; jemand hatte sich zu ihr gebeugt, und ein Duft von Veilchen und Lavendel stieg ihr in die Nase. Danach spürte sie einen Kuss auf ihrer Stirn. Es war kein gewöhnlicher Kuss: Er flammte auf ihrer Haut. Doch wer immer sie da geküsst hatte, grollte es in ihr, sollte wissen, dass ein Kuss sie noch lange nicht in diese Welt zurückholte. Die andere Person stand still und wartete. Die Gestürzte überlegte, ob sie nicht vielleicht halb die Augen öffnen sollte, um zu sehen, wer sich da nicht scheute, eine Unglückliche und Entstellte zu küssen. Blinzelnd schaute sie zur Decke und erkannte aus den Augenwinkeln, wer sie geküsst hatte. Ihr Kopf begann zu schwindeln, Übelkeit stieg hoch, und in ihrem kleinen Finger begann es, zu schmerzen. Die Mutter stand da, hatte ihre Füße bis zu ihr ans Krankenbett bewegt und setzte sich sogar darauf.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Tagtraumglück»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Tagtraumglück» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Tagtraumglück»

Обсуждение, отзывы о книге «Tagtraumglück» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x