Katrin Sell - Tagtraumglück

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Manchmal muss ein Ereignis her, die Gewalt der totalen Liebe! Nadja, mehr Mädchen als Frau, führt ein zielloses Dasein. Das Empfinden, von etwas Wichtigem ausgeschlossen zu sein, erfüllt sie mit Unzufriedenheit. An ihrem achtundzwanzigsten Geburtstag fasst sie den Entschluss, ihrem Leben eine neue Wendung zu geben.Ohne konkrete Erwartung wird sie allein von dem Verlangen getrieben, es möge überhaupt etwas geschehen – in jedem Fall aber etwas ganz und gar Unvorhersehbares. Das Ereignis tritt ein, unvorhergesehen, wie gewollt, doch ganz anders in der Gestalt.
Und so kann es geschehen: Zusehends tritt neben die reale Welt eine andere Welt, als Trost und Hoffnung gegenüber einer Wirklichkeit, die allzu hart sein kann.

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Erneut richtete sie einen sehr freien Blick auf das Podium, der lange an den Lippen der Frau verweilte. Nichts war ihr mehr zweifelhaft. Jene war schön. Die Kleidungsstücke lösten sich erneut von der Geliebten und ihre Zunge geriet zwischen deren Schenkel, wobei sich ein heftiges Ziehen im Unterleib der Verliebten einstellte. Ihre Liebe, die sie rein vor sich hergetragen hatte, war ein Stück tiefer gerutscht. Sie hatte so etwas geahnt, als sie das erste Mal träumerisch die Augen geschlossen hatte. Der einmal in den Gang gekommene Unterleib ließ sich nicht einfach beruhigen. Sie legte ihre Stirn auf die Tischplatte und schaute zu ihren Füßen hinab. Das Zwicken und Zwacken in ihrem Inneren verstärkte sich, und etwas zog sich krampfhaft zusammen. Sie drückte ihre Arme gegen den Leib, presste die Lippen aufeinander, bis sie nur noch ein leichtes Zucken verspürte und eine Entspannung eintrat, die ihre untere Hälfte leicht und schwerelos machte. Der kurze Sturm hatte sich gelegt. Trotz der signalisierten Entwarnung behielt sie die Stirn auf der Tischplatte und schaute erst auf, als ihr jemand auf die Schulter tippte. Der Schwätzer hatte seine Augen auf sie gerichtet. Ihre ungewöhnliche Sitzhaltung − Stirn auf Tischplatte − veranlasste ihn, sich nach ihrem Befinden zu erkundigen, auch fand er, dass sie recht blass und mitgenommen aussah. Berührt von so viel Freundlichkeit − schon lange hatte sich niemand mehr nach ihrer Gesundheit erkundigt −, wurde sie weich und gab bereitwillig Auskunft. Sie erzählte von ihrem monatlichen Leiden, das sie dieses Mal besonders stark heimsuche und ihr ein heftiges Ziehen im Unterleib beschere. Der Schwätzer nickte teilnahmsvoll und begann von einer Freundin zu erzählen, die durch ihre starken Blutungen ganz anämisch geworden sei. Das Geplapper drang wohltuend an ihre Ohren und lenkte sie von ihren unangenehmen Empfindungen ab. Sie fand auch, dass seine Locken frisch auf seine Schultern herabfielen. Sehr lange hätte sie dem Geplapper noch zuhören können, vor allem erfahren wollen, was aus ihm und seiner anämischen Freundin geworden war, doch beide spürten einen Blick auf sich gerichtet, der vom Podium kam. Dort stand jene Frau und tippte mit dem seitlich vorangestellten Fuß verärgert auf den Boden. Ihre dozierende Stimme war verstummt, sodass eine ungewohnte Stille im Saal herrschte und alle Köpfe sich den beiden zuwandten. Sie erröteten gleichzeitig, doch nicht wegen der sich vorstreckenden Köpfe, sondern weil es ihr Blick war, der sich abwechselnd in beide Augenpaare bohrte. Die Verliebte erschauerte. Es war wirklich jene am Pult, die sie da anschaute, und es bedurfte tatsächlich nur einer auffälligen Bewegung, wie das Strecken der Glieder oder Geplapper, und schon richteten sich die Augen der Frau auf sie.

Sie kannte diese gelbstichigen Augen und hatte manchmal, wenn sie dahinschmelzend allein im Bett lag, das Gefühl gehabt, dass die Augen jener Frau am Pult die Fähigkeit besaßen, über die Entfernung hinweg zu ihr zu dringen und auf wundersame Weise das Übermaß ihrer Gefühle zu erahnen. Deshalb sahen die Augen ihrer Geliebten nicht nur, sondern sie erkannten . Die Verliebte war sich sicher, dass die Frau am Pult ihre horizontal verbrachten Stunden sah, ihre Grübeleien, das vor Sehnsucht trotzig aussetzende Herz, ihre durchplauderten Nächte, und auch von der Begierde wusste, die gerade über sie gekommen war. Zu ihrer Enttäuschung jedoch ließ jene nur einen strengen Blick auf ihr ruhen, einen durch und durch pädagogischen Blick, der nur zum Schluss mit einer kleinen Nachdenklichkeit endete, die darin bestand, dass sie versuchte, sich an den Namen der Studentin zu erinnern. Erst als sie sich abwandte und den Blick auf die Wissenschaft mit ihren Brillengläsern verschärfte, dämmerte es in ihrem Hinterkopf, dass sie dazu nur an etwas Russisches denken musste.

Sobald die Frau am Pult mit der Wissenschaft fortfuhr, wandte sich auch die studentische Zuhörerschaft wieder dem Podium zu. Die Geliebte unternahm in dieser Vorlesung noch einen letzten Ausflug in ihre häusliche Alltäglichkeit, für den die Verliebte aber kein Ohr mehr hatte. Nachdem sie der Musterung der Frau standgehalten hatte, füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie bemerkte ihren Irrtum: Jene war ahnungslos. Übergangslos hatte sie ihren strengen Blick der Wissenschaft zugewandt und war sogar mit Schmackes und Wortwitz zu ihrer Hochform zurückgekehrt. Vergeblich hatte die Verliebte nach einer Verwirrung, einem Erröten oder wenigstens nach einem leicht-nervösen Augenaufschlag gesucht, als sich ihre Blicke getroffen hatten. Prüfend schaute sie zu dem Schwätzer hinüber. Er hatte nach dem Blickkontakt mit jener seinen Füller aufgeschraubt und vermerkte die Worte, die von deren Lippen kamen, in seinem Hefter. Auf seinem Gesicht lag noch eine leichte Röte, aber seine Körperhaltung zeigte Entspannung und Zufriedenheit bis zu den Wollstrümpfen. Sie vermutete, dass das Aug-in-Aug mit jener bei ihm einen gegenteiligen Verlauf genommen haben musste. Vielleicht hatten sich die beiden sogar zugezwinkert, und nach diesem Abenteuer saß er nun locker im Stuhl. Demnach hatte der strenge Blick allein ihr gegolten, und für sie blieb nur die Pädagogik.

Schmerzlich fiel ihr ein, dass sie das Allerwichtigste an ihm schlicht übersehen hatte. Sein Körper verengte sich zwar, als wäre er durch einen zu dünnen Flaschenhals gezogen worden, und die Hose hing an ihm, als wäre nichts darin, aber er besaß das Männliche, sodass seine Hose bei aller Dürftigkeit doch das zu bieten hatte, was jene bevorzugte. Vor ihren Augen begann es zu flimmern und ein Wort bewegte sich vor ihr her, das ihr sehr gefiel. Um das Wort ganz auskosten zu können, wiederholte sie es im Geiste mehrmals. „Schleimscheißer. Du bist ein Schleimscheißer.“ Danach war ihr wohler. Mitten in ihre Erleichterung hinein beendete jene Frau am Pult ihre Vorlesung. Der Schwätzer neben ihr schraubte seinen Füller zu, und die Frau vorn schloss den Hefter und nahm die rutschende Brille von der Nase. Augenblicke später, die Verliebte hatte sich noch nicht von der Hochschulbank erhoben, lenkte der Schwätzer seinen Schritt zum Podium hin, wo die Frau gerade den letzten Bissen des hart gewordenen Käsebrötchens aß. Der Schwätzer verstand es, sofort ein Gespräch anzuknüpfen. Jene ließ sich willig von seinen Worten besäuseln und legte nur hier und da zwischen Kauen und Schlucken ein Wörtchen ein. Der Schleimscheißer könne nur Zeug reden, vermutete die Verliebte, etwas, das sie der Geliebten nie anbieten würde, sicherlich Studentenkram, Quatsch also, sodass man sich fragen musste, warum ihre Geliebte da überhaupt zuhörte. Sie wollte aufstehen und dem Schwätzer in die Parade fahren, als sich zwei Trinen mit rot gefärbten Zöpfen und gepufften, langen Leinenhosen der Geliebten näherten. Die beiden belegten jene in sorgloser Unverfrorenheit mit Beschlag, worauf selbst der Schwätzer verstummte. Die Verliebte beobachtete den Vorgang voller Freude. Der Schwätzer erholte sich indes rasch von seiner Verstummung und begann mit einer der Trinen zu plaudern, während die Geliebte die andere mit wissenschaftlichen Vokabeln unterhielt. Aus der Entfernung verstand die Verliebte nur einiges, bekam aber mit, dass die vier in einen Disput gerieten.

Als sich das Quartett zum Ausgang begab, blieb sie sitzen. Es wurde still im Saal und ihr klopfendes Herz, das in der Gegenwart jener Frau in ein starkes Hämmern gefallen war, fand bald seinen gewohnten Schlag wieder. Ruhig schöpfte sie Atem und schaute auf die verlassenen Bänke. Die Wirklichkeit, die vor kurzem noch um sie herum stattgefunden hatte, hielt sich nun in anderen Gegenden auf; sie war irgendwo da draußen, von wo noch einige Laute zu ihr drangen. Die Verliebte war froh, mit sich allein zu sein. Die wenigen Stunden in der Nähe der Frau hatten ihr zugesetzt. Ihr Kopf begann zu schmerzen, und obwohl das Herz wieder ordentlich schlug, bekam sie Augenflimmern, und unter ihren Füßen schwankte es. Sie merkte noch, wie sie wegsank, aber den harten Aufprall ihrer Stirn auf der Tischplatte spürte sie nicht mehr. Eine Ohnmacht hatte sie heimgesucht, die die äußere Wirklichkeit ausblendete. Ihr Bewusstsein verflüchtigte sich, sodass ihre eigene stattfindende Realität nicht mehr als das Nichts war. Ihr Dasein begann sich in eine Dimension zu erstrecken, die tief nach unten in ihr Inneres führte. Nach dem Fall versank die Verliebte in einen tiefen Schlaf, von dem sie erst Stunden später wieder erwachte.

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