Gary Maas - In der Ferne weiße Berge
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Er scrollte zurück und las eine Textstelle über seine Kindheit in Nebraska, Er fragte sich oft, wie er die schwierige Schulzeit einigermaßen glimpflich überstanden habe, und bedauerte, dass jahrelang sein Intellekt kaum gefördert worden sei.
Ein einschneidendes Erlebnis war die Einschulung in District 20. Gemeint ist die Landschule, an der alle Klassen von der Vorschule bis zur achten Klasse in einem Raum unterrichtet wurden. Im vorangegangenen Schuljahr hatte meine Mutter mich einmal zu der Schule gebracht und wir beobachteten eine Weile das Treiben dort. Ich war eingeschüchtert, denn in dem Jahr besuchten viele Schülerinnen und Schüler, nach meiner Vorstellung auch sehr große Menschen, die Schule. Das änderte sich jedoch in den darauffolgenden Jahren, denn die Landflucht nahm immer größere Dimensionen an: Immer mehr Familien zogen nach Kalifornien.
Schon bevor ich zur Schule ging, konnte ich alle Grundrechenarten. In meiner Vorstellungswelt hatte ich eine spiralförmige Abbildung aller Zahlen. Ich begriff, dass die Zahlen immer weitergehen, und wusste, wie man immer weiter zählen kann. In meiner kindlichen Naivität nahm ich an, dass alle Menschen eine solche spiralförmige Zahlenabbildung vor ihrem inneren Auge sehen könnten. Später sollte ich, als ich die Existenz der negativen Zahlen entdeckte, feststellen, dass sich die Spirale auf wundersame Weise nach unten erweitert hatte. Ähnliches geschah, als ich mit den Brüchen und den irrationalen Zahlen vertraut wurde.
Mit meinen Eltern sprach ich Deutsch, aber ich sprach häufig Englisch mit meinen Geschwistern, die Englisch in der Schule gelernt hatten. So wuchs ich zweisprachig auf. Deutsch lesen und schreiben lernte ich von meiner Tante, der älteren Schwester meines Vaters, sowie von meiner eigenen Schwester. Der Ehemann meiner Tante war einige Jahre zuvor verstorben und sie bewohnte eine Art Kate auf dem Hof meiner Eltern. Sie war recht belesen und hatte viel Zeit, sich um mich zu kümmern. Sie war sehr daran interessiert, dass in der Familie weiterhin Deutsch gesprochen wurde.
Englisch lesen konnte ich allerdings nicht, als ich mit der Schule begann. Das lernte ich jedoch in einigen Wochen mit wenig Mühe. Dennoch hatte ich beim Lesen ein Problem: Die Vokabeln sah ich ohne Textvorlage im Gegensatz zu den Zahlen nicht vor meinem inneren Auge. Deshalb hatte ich einige Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung im Englischen. Diese Tatsache verewigte meine damalige Lehrerin mit einer Eintragung in meinem „Report Card“. Dies stellte ich fest, als ich eines der Report Cards durchlas, das ich Jahre später bei meinen Eltern in einem Schuhkarton aufstöberte: „Richard don’t spell so good.“ Die Worte der jungen Lehrerin lassen ihr unglaublich niedriges Bildungsniveau, das für Landschullehrerinnen typisch war, deutlich erkennen. Die meisten von ihnen hatten nach dem High-School-Abschluss nur eine dreimonatige Fortbildung absolviert, bevor sie auf die Landjugend losgelassen wurden.
Die meisten Landschullehrkräfte bangten in der Schulzeit um ihre körperliche Unversehrtheit. Meine Geschwister erlebten einen besonders krassen Fall: An ihrer Schule, District 76, die sie besuchten hatten, bevor die Familie zu dem neuen Bauernhof zog, unterrichtete ein junger Mann, der jeden Tag, mit seiner Schrotflinte bewaffnet, den Schultag zu überstehen trachtete. Viele der Bauernjungen hatten überhaupt kein Interesse an Schulbildung und saßen ihre Schulzeit bis zum Ende ihrer Schulpflicht ab, um dann endlich sich ganz der Farmarbeit widmen zu können. Die sie anödende Zeit in der Schule vertrieben sie mit allerlei Unfug.
An meiner Schule ging es nicht anders zu. Im Unterricht flogen Steine, Baseballbälle und sogar angespitzte Schraubenzieher durch die Lüfte. Eines Tages stand eine junge Lehrerin an der Tafel und schrieb, wahrscheinlich mit allerlei orthographischen und grammatikalischen Fehlern gespickt, eine Erklärung an die Tafel, als plötzlich direkt neben ihrem recht umfangreichen Bauch ein angespitzter Schraubenzieher in das lackierte Holzbrett zwischen der Tafel und dem Putz einschlug, wo er, eine kurze Zeit vibrierend, stecken blieb. Die junge Lehrerin blickte auf die Mordswaffe hinunter, erbleichte und rannte zur Tür hinaus. Ob sie sich vor Angst und Schrecken übergeben oder ihren Darm entleeren musste, ist nicht überliefert.
Als sie verschwunden war, begann das große Tohuwabohu: Johnny Holden, ein Halbblutindianer, ergriff ein Heft, rollte es zusammen, schob es von innen durch seinen Hosenschlitz und sprang, höhnische Grimassen ziehend, herum, vor den verängstigten Mädchen seinen Riesenheftrollenphallus schwenkend. Die Großen quälten die Kleinen, die schreiend und kreischend umherliefen oder sich unter Tischen verkrochen. Nach einer mir entsetzlich lang erscheinenden Zeit trat die junge Lehrerin zögerlichen Schrittes ein und stellte, bleichen und zuckenden Gesichts, die Ordnung mühsam wieder her.
Um zur Schule zu gelangen, lief ich zwei Meilen: eine halbe Meile durch das Plumcreek-Tal und anderthalb Meilen durch eine hügelige Prärielandschaft. An meinem allerersten Schultag fuhr meine Mutter mich zur Schule und schärfte mir, dort angekommen, ein, ich solle mich um 16 Uhr, wenn die Schule aus sei, zu Fuß auf den Weg machen. Das tat ich auch. Ich war jedoch nicht weit gekommen, als ich oben auf dem ersten Hügel auf meinem Weg das Auto meiner Eltern erblickte. Da ich weiterlaufen wollte, versteckte ich mich im Straßengraben und meine Mutter fuhr ahnungslos an mir vorbei. Ich blickte zurück und sah, wie das Auto auf dem Schulhof hielt. Dann lief ich, mich ständig umblickend, weiter. Bald sah ich das Auto meiner Eltern heranrasen und ich versteckte mich erneut im Straßengraben. Als meine Mutter an meinem Versteck vorbeifuhr, sah ich einen panischen Ausdruck in ihrem Gesicht. So sprang ich aus dem Graben und schrie dem Auto hinterher. Sie hielt an. Was dann passierte, weiß ich nicht mehr, denn an der Stelle setzt meine Erinnerung aus.
Lonnie Blunk war ein entsetzlich dummes Kind, das an der Schule dahindämmerte. Eines Tages forderte die Lehrerin Lonnie auf, doch endlich seinen Namen oben auf seine Arbeitsblätter zu schreiben: „ Write your name on your test when you are finished !“ Nun, Lonnie mag abscheulich dumm gewesen sein, aber er war folgsam. Als er an dem Tag sein Blatt strahlend abgab, prangten oben darauf die Worte: „ Your name .“
Die allermeisten Schülerinnen und Schüler, es waren in meinem ersten Jahr dort nur 10 Jungen und drei Mädchen, strotzten vor Unwissenheit und geistiger Trägheit. Schon in meinem ersten Jahr hörte ich aufmerksam zu, wenn die Lehrerin die Klassen, die sie nach vorn gerufen hatte, unterrichtete. Dort saß man im kleinen vertraulichen Kreis und führte ein Unterrichtsgespräch. Ich machte mich oft sehr unbeliebt, wenn ich mich vom Plenum aus meldete, wenn die Großen etwas nicht wussten. Als ich einmal in meinem ersten Jahr an der Schule die Achtklässler beobachtete, hörte ich, wie die Lehrerin Joe Hanker fragte, wer der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sei. Ich erkannte an Joes glasigem Blick, dass die Frage ihn völlig überfordert hatte. Er rieb sich am Kopf und stöhnte, aber er konnte mit der Frage nichts anfangen. Das war mir völlig unbegreiflich. Ich vermutete – offenkundig zu Unrecht – dass jeder wisse, dass Harry S. Truman der Präsident sei. So meldete ich mich, was dann erlaubt war, wenn niemand in dem erlauchten Kreis da vorn eine Frage beantworten konnte, und verkündete das Offensichtliche. Meine Frechheit bescherte mir Prügel in der nächsten Pause.
Ein Ereignis auf District 20 stellte für mich eine vernichtende, beschämende Niederlage dar: In einem Jahr musste für einige Tage meine geliebte Lehrerin Isabelle Schmidt, die den Schulbetrieb bestens im Griff hatte und die wirklich fundiertes Wissen vermitteln konnte, vertreten werden. Warum sie vertreten werden musste, weiß ich bis heute nicht. Die Vertretung hieß Frau Zatel, die in Plumcreek wohnte. Sie war völlig überfordert und es herrschte Chaos in der Schule. An einem Nachmittag war ich daran, einen Text vorzulesen, in dem das Wort „potato“ vorkam. Ich sprach das Wort absichtlich falsch aus und sagte nicht „potäto“, sondern „potato“ und fand das ungeheuer komisch. Sie verbot mir nachdrücklich das Wort wieder falsch auszusprechen. Darauf schrie ich unter hysterischem Gelächter „potato, potato, potato“. Die Frau war offenkundig mit ihren Nerven am Ende. Sie ergriff mich, zerrte mich in den „Cloakroom“, in den Raum, in dem die Schülerinnen und Schüler ihre Mäntel hinhängten und ihre „Lunchbuckets“, ihre großen Mittagessensbehälter, aufbewahrten, und dort fing sie an, mir auf den Po zu dreschen, und setzte ihre Tätigkeit eine ganze Weile fort, bis sie ihre aufgestaute Frustration zumindest zum Teil abgelassen hatte. Leider hatte ich, als ihre Strafaktion begann, eine volle Blase, und während sie auf mich eindrosch, entleerte ich dieselbe, was für mich unendlich beschämend war. Als sie mich schließlich losließ, rannte ich aus dem Raum und aus der Schule zu dem Jungenplumpsklo auf dem Schulgelände und begutachtete auf meiner Hose die nassen, dunklen Spuren meiner Schmach.
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