Felix Sobotta - In der Struth Band 4

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In der Struth Band 4: краткое содержание, описание и аннотация

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In meinem vierten Band macht unsere Bleibe in der Struth weiter rasante Fortschritte. Auch viele Neider, sogar aus alten Adelsgeschlechter glauben uns durch plumpe Kriegszüge zu erpressen oder gar auszurauben was bisher keinem bekommen ist. Auch Rainhard aus dem alten Trippelfelzer Geschlecht glaubte hier bei uns in der Struth mit seiner angeborenen Großmannssucht den starken Mann spielen zu müssen und das Verbrechen, das wir in seinen Augen begangen haben, weil seine Schwester vor dem Ertrinken im Moor gerettet haben, für ein Verbrechen, das eigentlich sein Vater begangen hat, weil er glaubte, dass seine Tochter den Ehrenkodex ihrer Familie verletzt hat und sich in einen Junker verliebt hat, was nicht in den Plan ihres Vaters gepasst hat und dazu auch noch nicht ohne Folgen geblieben ist. Doch seiner Mutters verkalkter Starrsinn und unser mitmenschliches Klima, das hier bei uns in der Struth herrscht, hat ihn letzten Endes überzeugt das wir auf der richtigeren Seite sind, die doch letzten Endes das Gute in den Menschen fördert und Frieden den Menschen auf breiter Front gewährt.. Auch Rainhard lernt hier bei uns nicht nur das Bauernhandwerk von der Pike auf, sondern macht auch Bekanntschaft mit dem neuen Christentum, was ihn die oder seine Mitmenschen in einem ganz anderen Licht sehen lässt Bei seinem Umwandlungsprozess war auch seine verkalkte Mutter nicht ganz ohne, denn er hatte aus eigener Anschauung mit erleben dürfen, wie sie eine schwerbewaffneten Horde in die Struth schickte, um uns alle hier auszuräuchern, was ihnen aber nicht gelang. Junker Jan I. taucht aus der Versenkung auf und will angebliches Kind habe, was ihm Rainhard immer wieder versuch auszureden. Er aber bald ein Opfer seines Liebestechtelmechtelchen mit eine Tagelöhnerin wird und somit seine frühere Freundin ohne weitere Furcht vor ihm in Frieden leben kann.

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Heute Abend ging ich mit meinen Wölfen auf die Weide, um die Kühe zu holen. Dabei fiel mir die Unruhe der Kühe auf, aber auch meine drei Wölfe waren ganz anders als sonst und immer wieder in die östliche Richtung witterten, als ob sie von da etwas erwarten, was auch mich hat vorsichtiger sein lassen als sonst, denn aus dieser, östlichen Richtung kam heute Abend der Wind. Nachdem die Kühe versorgt waren, ging ich in alle Häuser und bat alle Wehrfähigen mit Pfeil und Bogen, wenn es dunkel wird möglichst unauffällig zu Jochens und Godelinds Haus zu kommen, denn ich fürchte, dass wir heute Nacht, von wem weiß ich noch nicht, angegriffen werden. „Sicher ist es besser sie draußen zu empfangen, als dass sie uns in den Betten überraschen und nacheinander völlig überraschend eine Familie nach der anderen auslöschen. Wir, ich mit den drei Wölfen und Jan waren mit Dienstag die ersten draußen und haben schon mal östlich Godelinds Haus Stellung bezogen. Nach und nach trudelten auch die andern ein und konnten sich eigentlich einen Angriff auf uns nicht vorstellen, nachdem wir jahrelang hier in Frieden gelebt haben. Doch dann sagte ich ihnen, dass es bestimmt die Leute sind, die unsere drei letzten reichen Goldsucher hierher verfolgten, um mal nachzuschauen, was es hier bei Nacht noch so zu holen gibt; sei es nur eine regelmäßige Schutzgebühr für einen Schutz, den wir überhaupt von ihnen nicht benötigen. Oder wollt ihr ihnen euern verdienten Lohn, die Goldflocken jeden Monat brav abliefern, die so genannte Schutzgebühr, wie ihr sie, ihr drei Goldsucher schon bei eurer Expedition unfreiwillig getan habt? Doch plötzlich war es stille, obwohl niemand uns dazu aufgefordert hat. Was ist da passiert? Die Wölfe waren es, die plötzlich, auffallend ihre Ohren steif und die Nasen in östlicher Richtung haben wittern lassen und ihre Rückenhaare begannen über der Wirbelsäule zu stehen. Oder waren es die Geräusche im Unterholz? Ich habe mich sofort langgelegt, was die andern auch taten und wir alle schauten mit gespanntem Bogen erwartungsvoll in die östliche Richtung den Wölfen nach. Offensichtlich haben sie uns noch nicht entdeckt, wir aber auch sie noch nicht. Nur unsere Wölfe haben scheinbar Witterung von ihnen aufgenommen und uns dadurch, durch ihr Verhalten schon mal gewarnt. Da sich in der Struth scheinbar nichts mehr bewegte, glaubten die Angreifer hinten im Wald wir würden schon alle schlafen, und sie könnten jetzt, obwohl nur der Vollmond vom Himmel schien, nun damit beginnen uns arm zu machen und ein Haus nach dem andern auszuräumen. Warum weiß ich nicht, denn plötzlich sagte ich ganz leise rechts und links zum weitersagen an meine Nebenleute: „Erst auf mein Kommando wird geschossen und nur im liegen und immer auf die Brust zielen.“ Und da kamen sie aus dem Wald, aufrecht wie sie waren und ein leichtes Ziel für uns. Als sie so sieben Meter vor uns waren, rief ich laut: „Feuer frei!“ Und im selben Moment lagen zwanzig Angreifer am Boden in ihrem Blut. Für den zweiten Schuss musste ich nicht mehr Feuer frei rufen. Mit diesem zweiten Schuss war die Reihe der Angreifer abgeräumt, manche auch mit zwei Pfeilen in der Brust. Jetzt galt es nur abwarten was sich da drüben tut, ob es da noch eine Reserveeingreiftruppe gibt. Da sich in den nächsten zwanzig Minuten nichts tat, schlich sich Jochen und Katja links herum und ich mit Dennis rechts herum, um das Hinterland der Angreifer zu erforschen, wie es in puncto Angreiferreserve beschaffen ist? Im Rücken der ausgeschalteten Angreifer trafen wir zusammen und sahen nichts und niemanden, der den Angriff zu gegebener Zeit hätte fortsetzen können oder wollen, um dennoch ihr gestecktes Ziel zu erreichen und die dreißig gesattelte Pferde, die da an den Bäumen angebunden waren, warteten vergebens, dass die Banditen zurückkommen, um anderswo ihr Spitzbubenglück noch einmal zu versuchen. Den da liegenden Banditen nahmen wir die Waffen ab, banden die Pferde los und ab ging es in die Struth. Bei den heutigen 30 Beutepferden waren fünf Stuten, die wie Ronschka und Schiwka aussahen, wie meine ersten vier Beutepferde, die ich schon mal für mich beschlagnahmte, denn mein Thor und die Pferde, sie haben eine Nachzucht gegeben, die einmalig war und die ich immer wieder gut an den Mann gebracht habe und von denen ich scheinbar nicht genug liefern konnte, denn die Pferde fohlen halt nicht jede Woche einmal.

Am nächsten Tag haben wir die dreißig Toten uns einmal näher betrachtet. Das war ein richtiger, wild zusammengewürfelter Haufen, in dem so ziemlich alle Rassen vertreten waren. Wie doch da die Menschen, wenn es ums Marodieren geht, eisern zusammenhalten können? Ob sie es auch dann sind, wenn es um das Verteilen der geraubten Beute geht? Dienstag kontrollierte die Taschen seiner fünf Landsleute. Aber in den Taschen aller fand sich nichts, was uns eventuell einen kleinen Hinweis auf ihr Leben gegeben hätte oder woher sie gekommen sind. Ob es die gleichen Banditen sind, die unsere drei Goldfischer immer wieder ausgeraubt haben? Nur wo haben sie dann das geraubte Gold so schnell ausgegeben oder versteckt? Das Versteck haben sie dann mit in ihr kühles Grab genommen Dann haben wir für sie ein Loch in die Erde gebuddelt, legten sie nebeneinander hinein, hielten eine kurze Andacht am offenen Grab, baten unsern Chef da oben, dass er ihnen ihre falsche Gier verzeihen möge und ein gnädiger Richter ihnen sei. Dann beteten wir für die da unten gemeinsam das Gebet des Herrn für ihr Seelenheil und schütteten das Grab wieder zu und gingen zu den Beutepferden von heute Nacht. Komisch, von diesen Beutepferden von heute Nacht wollte nur Jochen vier der kräftigsten Exemplare zur Feldarbeit. Außer den weiteren Stuten, die ich dann zur weiteren Zucht behalten habe, habe ich alle übrigen Pferde dem Viehhändler mitgegeben und das Geld, versehen mit einem kleinen Zuschlag meinerseits an die Mitstreiter der Nacht verteilt, quasi als kleines zusätzliches Taschengeld, das alle gerne annahmen, denn so eine kleine Abwechslung im Flecken war auch nicht umsonst zu haben; eine ganze Goldflocke für eine knappe Stunde, gewürzt mit bisschen Todesangst.

Mein Chef da droben, was nun mit deinem Haus

Eines Abends, im späten Frühjahr, klopfte es an unsere Haustür und vor ihr stand unser altbekannter Missionar. Bald nach dem Abendessen kamen wir auf das Thema „Haus Gottes“ zu sprechen und er sagte mir auch geradewegs heraus, dass unser Herr und Gott mich alles hat finden lassen, um hier im nahen Flecken ein würdiges Haus für ihn, mit allem Drumherum bauen zu lassen und ich dich nun fragen kam, wie weit du diesen seinen Auftrag erfüllt hast. Obwohl er meine Antwort schon von unserm Chef bekam und sie kannte, hat er auch mich danach gefragt. Freudig sagte ich ihm, dass ich das sicher mit seiner Hilfe alles zu seiner vollkommenen Zufriedenheit erledigt habe. Und da erzählte er mir, dass er am Marktplatz, in der östlichen Ecke, den freien Platz zum Bau des Gotteshauses und eines Kirchhofes erwerben oder kaufen kann. Dann erklärte er mir was das Wort Kirchhof bedeutet, dass es nicht so viel heißt, dass hier auf diesem Hof um die Kirche herum die Christen ihre Feste feiern, oder ihren Markt abhalten, sondern dass hier um die Kirche herum die Christen ihre letzte Ruhe beisammen, nahe beim Herrn, finden können und nicht draußen zerstreut irgendwo im Hinterhof, in der freien Natur oder gar im Misthaufen verwesen. Nachdem wir so weit alles besprochen haben, fragte ich ihn, wo der Missionar, der in der Kirche die Andachten und die Bibelstunden hält, wo er denn wohnen und wovon er denn leben sollte? Die Frage wollte er mir morgen nach dem Frühstück beantworten, denn erstens war es heute schon bisschen spätgeworden und zweitens war seine Stimme heut schon ziemlich heiser und zerkratzt. Danach trank er noch ein Glas heiße Milch mit einem kleinen Schuss Mett und Honig gegen seine leichte Heiserkeit und übernachtete in unserm Gästezimmer. Beim Frühstück am nächsten Tag, sagte er, dass er noch heute versuchen werde, das Grundstück hinterm Kirchhof zu bekommen, um da, wenn die Mittel langen, ein kleines Häuschen für den Missionar bauen zu können. Zu diesem Häuschen sollte auch ein Stall und eine Scheune gebaut werden, denn der sesshafte Gottesmann wird nebenbei auch noch ein bisschen Landwirt spielen. Während wir frühstückten, holte Didilind ganz unauffällig, von Dennis begleitet, vier Hühner Eier große Glassteine aus dem Sonderversteck und gab sie mir. Nach dem Frühstück, machten wir uns reisefertig und fuhren in unserer neuen Kutsche in den Flecken. Ich fragte ihn, ob er mehr von diesen Glassteinen möchte oder ich dir immer gerade so viele gebe, wie du gerade zum Weiterbau benötigst plus einen zur Reserve für alle Eventualitäten. Mit meinem letzten Angebot war er einverstanden. Und da mahnte mich wieder meine innere Stimme, dass ich nicht zu großzügig sein sollte, denn er kann den Bettlern, auch den Faulpelzen gegenüber nicht nein sagen. Ich nahm erstmals die vier Glassteine in meine Wamstaschen, drei von ihnen wollte ich gleich im Flecken eintauschen und den vierten ihm dann als eiserne Reserve geben. Zusammen fuhren wir weiter mit unser neu angeschafften Droschke in den Flecken zum Goldhändler, der uns die drei Glassteine gern in Goldflocken umtauschte und uns alle Goldflocken für sie gab, die er noch vorrätig hat, wie er sagte und sie langten, um die Glassteine in Gold aufzuwiegen, die der Missionar alle in seine wieder leergewordenen Lederbeutel verstaute. Dann gingen wir zum Zimmermann, der sich selbst noch nicht an so einen Bau wie er unserm Missionar vorschwebte herantraue und uns an einen Baumeister im Nachbarflecken verwies, der bei den Römern schon seine Erfahrungen in diese Richtung machte; in oder bei dieser Bauerei schon mehr Erfahrung hatte. Aber für alle anfallenden Holzarbeiten bei diesem Bau der Kirche empfahl er, der Zimmermann seine altbewährte Firma, die in der Struth alles zu meiner vollen Zufriedenheit und rundherum gebaut hat. Nachdem unser Zimmermann den Weg zum Kirchen Baumeister uns beschrieben hat empfahl er nochmals seine Holzfirma für alle anfallenden Holzarbeiten. Nach etwa zweistündiger flotter Kutschfahrt trafen wir ihn dabei zu Hause an, als er gerade dabei war, darüber nachzudenken, wo er Arbeit für seine Arbeiter finden kann. Geduldig hörte er sich unser Ansinnen an. Als es zum Aussehen dieses Gotteshauses ging, verwies ich ihn an den Gottesmann, der da in dieser Beziehung sicher mehr Vorstellung hat als ich. Doch nach einer kurzen Pause, in der er mich sehr durchdringend anschaute oder fixierte, kam die Frage und wie sieht es mit der Bezahlung aus, denn von dem letzten Gotteshaus da und da stehen immer noch zwei Tausend Goldflocken aus und der arme Gottesmann von da vertröstet mich von einem zum andern Mal, von einem Monat zum andern Monat dass die ausstehenden Goldflocken bald kommen werden. „Und wie hier die Löhne sind, das brauche ich hier niemandem erklären! Bis dann zwei Tausend Goldflocken zusammen sind, vergeht, wenn ein Wunder nicht passiert, bestimmt zig Jahre.“ Unwillkürlich durchzuckte es mich: „Du, Eberhard bist es, der die zwei Tausend Goldflocken noch bringen sollst, um auch den Rest dieses Gotteshaus zu bezahlen.“ Aber zunächst sagte ich ihm, ob er mit diesem Glasstein zufrieden ist, der mehr als zwei Tausend Goldflocken wert ist und somit das Gotteshaus damit bezahlt ist! Misstrauisch betrachtete er ihn von allen Seiten und schüttelte immer wieder seinen leicht ergrauten Kopf und sagte ein um das andere Mal, „dieser Glasstein, dieser Glasstein kann doch unmöglich mehr als zwei Tausend Goldflocken wert sein, denn sie liegen ja hier massenweise bei uns, nahe des Rinus herum und noch niemand auf die Idee kam, sie beim Goldhändler abzuliefern, um reich zu werden?“ Jetzt musste ich leicht lächeln, ob er sich denn da nicht täusche, denn diese Glassteine liegen nicht so locker hier an den Flüssen. „Sicher verwechselst du sie mit den billigen Kieselsteinen, die hier massenweise herumliegen. Er bezweifelte vehement meine Ausführung und ich ihn fragte, ob es hier auch einen Goldhändler gibt? Er bestätigte mir meine Frage und war auch bereit mich dahin zu begleiten. Misstrauisch betrachtete mich der Goldhändler, als ich als erster und vollkommen Fremder hereintrat. Und als er gerade zu seiner Glocke griff, um Alarm zu läuten, kam der Baumeister und nach ihm der Gottesmann in sein Kontor und er begrüßte uns Drei plötzlich wie drei Altbekannte, nachdem er die zwei ihm Bekannten hinter mir eintreten sah. Und alsbald fragte er nach der Ursache unseres Besuches. Ich zog sehr langsam und andächtig, um keinen falschen Verdacht aufkommen zu lassen, meinen Glasstein aus meiner Wamstasche und reichte ihn leicht schmunzelnd dem Goldhändler, der ihn, der immer freundlicher wurde, ihn von allen Seiten und gegen das Licht haltend betrachtete, gerade so, als hätte er noch nie so einen Stein, so ein Prachtexemplar in seinen Händen gehalten. Was die Größe anbelangt, da hat er sicher noch keinen solchen Glasstein in seinen Händen gehalten. Zum Staunen der Mitgekommenen, besonders des Baumeisters, fragte er mich woher ich ihn habe, und ich sagte ihm, dass der Himmel mich ihn hat finden lassen, um damit die Schulden des Gotteshauses zu bezahlen, die der dortige Gottesmann noch bei diesem Herrn Baumeister hat. Und seine zweite Frage war, wo ich ihn denn gefunden habe. Ich habe ihm die volle Wahrheit erzählt, dass der Fundort weit im Osten liegt und es heutzutage sehr gefährlich ist da nach weiteren Glassteinen zu suchen. Und die dritte Frage war, wie hoch denn die Schulden beim Baumeister sind. Jetzt habe ich gemogelt und sagte dass ich gestern bei ihren Nachbargoldhändler für drei gleiche lupenreine Diamanten in Mogontiacum Siebentausend fünfhundert Goldflocken bekommen habe. „Und, wenn du mir für diesen Stein zwei Tausendfünfhundert Goldflocken, den dritten Teil von den drei Diamanten gibst, dann kann ich seine Schulden glatt bezahlen und es bleibt noch ein gutes Mittagessen mit Nachtisch für uns vier übrig.“ Doch der Goldhändler fing zu stottern an und konnte auf Anhieb das Wort „Was“ nicht aussprechen als er den Preis für den Diamanten hörte und fragte: „Waaaaaaaaaaas wwwollte errr dddir fürrr den Rohdiamanten geben?“ Ich wiederholte ihm meinen Preis und prompt kam die Gegenfrage: „Warum ich ihn da nicht eingetauscht oder verkauft habe?“ Und genauso prompt kam meine Antwort: „Weil ich die Goldflocken da noch nicht brauchte, dass ich sie brauchen könnte, habe ich vor etwa einer guten halben Stunde vom Baumeister erfahren, dass diese Kirche da noch Schulden bei ihm habe, die ich eventuell mit diesem Stein begleichen könnte. Also, alter Geizkragen, was ist dir dieser Glasstein wert?“ Er duxte und muxte und wollte überhaupt nicht mit der Sprache heraus und ich tat so, als wollte ich ihn wieder in meiner Wamstasche verstecken. Und da kam es sehr schweren Herzens aus ihm heraus und er sagte mit fast weinender Stimme Zweitausendvierhundertfünfzig. Mehr kann ich beim besten Willen nicht dafür geben! „Ich bin ja fast zu Tränen gerührt, du alter Gauner, achthundert Goldflocken willst an diesem Stein auf einen Schlag verdienen! Hast du nicht Angst, dass dir der Verdienst im Hals stecken bleibt? Aber nach dem Motto, leben und leben lassen, du legst noch fünfzig Goldflocken dazu und der Diamant ist deiner.“ Schweren Herzen willigte er ein und zahlte die fünfzig Goldflocken zu seinem gebotenen Preis, die ich in meinen Lederbeutel steckte, nachdem alle mitgezählt haben. Dankend verabschiedeten wir uns wie er sagte, bis zum nächsten Wiedersehen. Danach gingen wir zum Baumeister in sein Kontor und ich zählte ihm die Zweitausend Goldflocken, zu seinem Staunen, denn er hatte wahrscheinlich zum ersten Male in seinem Leben so einen Glasstein gesehen, der so viele Goldflocken auf einmal einbrachte auf den Tisch und sagte ihm, dass er sich um die Finanzierung der Kirche hier keine Sorgen machen müsse, denn dafür stehen wir beide gerade, der Gottesmann mit dem Segen von oben und ich mit meinem Namen und mit den edlen Kristallen, die Gott mich hat finden lassen, um nicht irgendeine menschliche Schuld hier auf Erden zu begleichen, sondern die Schulden für seine Wohnstatt. Doch jetzt begann der Missionar dem Baumeister sein Wunschbild, wie das Gotteshaus in etwa von innen und von außen aussehen könnte, vorzutragen. Der Baumeister hat sich dabei eifrig seine Notizen gemacht und seine Striche gezogen. Als der Missionar seinen Bauvortrag beendet hat, sagte der Baumeister, dass wir in einer Woche mit der ersten Anzahlung wieder kommen können, dann müsste der Grundriss und der erste Entwurf dieses Gotteshauses fertig sein, und er langsam das Baumaterial orten und kommen lassen müsse, damit es keine Schwierigkeiten beim Bauvorgang gäbe. Bevor wir uns verabschiedeten, verlangte ich noch den Schuldschein der fertigen Kirche, den ich vorerst schon mal mit mir zu mir nach Hause mitnahm. Wir verabschiedeten uns von ihm und versprachen, dass wir in einer Woche pünktlich wieder kommen wollen und empfahlen für die anfallenden Holzarbeiten den Zimmermann aus dem Nachbarflecken, der schon mal am Bauort beheimatet ist und bisher immer saubere Arbeit in unserem Bereich abgeliefert hat. Und da sagte der Baumeister, ob wir den eben genannten Zimmermann nächste Woche nicht gleich mitbringen könnten, dass er sich Gedanken über die Holzbeschaffung und seine Bearbeitung und Haltbarkeit macht, was wir ihm versprachen. Im Flecken angekommen, habe ich den Missionar beim Bäcker abgeliefert und ermahnte ihn ja mit den vielen Goldflocken behutsam umzugehen, denn der Herr hat sie für sein Gotteshaus uns finden lassen und fuhr danach zum Zimmermann und erzählte ihm alles, dass er in einer Woche mit uns mitfahren soll und sich auch schon mal über die anfallenden Holzarbeiten Gedanken macht, wie, was und wo bei den Bauarbeiten ‚gehölzert‘ werden könnte oder müsste. Wir verabredeten für nächsten Dienstag, um die und die Zeit bei ihm zu sein und dann zum Kirchenbaumeister weiter zu fahren. Der verabredete Dienstag kam und ich habe im Flecken den Missionar und den Zimmermann abgeholt. Aber auch Didilind ist diesmal mitgefahren. Während der Missionar, der über den Kirchenbau mich nicht brauchte und der Zimmermann schon lange nicht, machte ich mit Didilind einen kleinen Bummel durch den Ort. Und da erfuhren wir, dass auch hier an jedem Sonnabend ein Wochenendmarkt stattfindet, bei dem man auch alles bekommen kann nur keine Goldflocken ohne Gold oder Edelsteine, die auch schon mal von dem einen oder dem anderen fahrenden Kaufmann als Einzelstücke mitgebracht werden. Doch Didilind hatte keine Lust bis hier her so weit zu fahren, um etwas zu erwerben, was man auch viel näher und nicht teurer haben kann, wozu ich ihr vollkommen Recht geben musste. Auf unserm Markt kennen wir uns schon besser aus, wo was und wie und bei wem etwas am Preiswertesten zu haben ist, und Zeit ist auch langsam für uns Geld. Zur verabredeten Zeit holten wir die beiden bei unserm Baumeister wieder ab und dabei erfuhr ich, dass der Missionar sich noch nicht für einen gebrannten Lehmziegel- oder einen Bruchsteinbau entscheiden kann. Der Zimmerman plädiert für einen gebrannten Lehmziegelbau, der seiner Meinung nach ewig hält und die Bruchsteine mit der Zeit, besonders, wenn es sehr feucht zugeht, schon mal gerne bröckelt. Der Baumeister plädierte dagegen, dass hier der schon bekannte rote Sandstein verbaut werden sollte, der auch ewig und drei Tage hält. „Der Lehmziegelbau müsste beidseitig verputzt werden und der Bruchsteinbau nur von innen und von außen gefugt werden, was auch sehr schön aussieht. Der Preis wäre in etwa gleich, nur was sieht schöner aus, was würde besser in den Flecken passen?“ Wir konnten uns auch von beiden Mauern überzeugen, denn der Baumeister hatte alle zwei Mauern im Kleinformat in seinem Hinterhof, von beiden Seiten zur Ansicht. Da niemand den Mut hatte eine Entscheidung für die Ewigkeit zu treffen, fragten die Mannsbilder unsere charmante Begleiterin, die ja alles mitbekommen hat, wofür sie sich entscheiden würde, gebrannter Ziegel oder roter Bruchsandstein mit allen Begleiterscheinungen? Didilind umging noch einmal die zwei Schauobjekte und sagte dann zum Missionar und dem Zimmermann gewandt, dass sie nicht böse sein sollten: „Aber, wenn man mich schon fragt, wofür ich mich entscheiden würde, dann für den roten Sandstein, aber nur beidseitig gefugt.“ Der Missionar umging noch einmal die zwei Schaumauern, schüttelte einige Male seinen ergrauten Kopf und sagte, dass er, wenn er so die zwei Mauern miteinander vergleiche, er doch auch finde, dass die rötliche Sandsteinmauer hübscher ausschaut. Nachdem das Steinbaumaterial so weit geklärt war, bat uns der Baumeister wieder in sein Kontor und sagte dem Missionar, wie viele Quadratmeter roter Sandstein von der Dicke und wie viele von der Dicke und von der Dicke gebraucht werde, was so viel Quadrat- und Kubikmeter zusammen ergeben, was dann soundso viele Goldflocken kosten würden. Und wenn wir noch die Transportkosten plus Sand und Mörtelzugabe, wir das viele Eiweiß dazu zählen, dann müsste ich vorerst schon mal drei Tausend Goldflocken Vorauszahlung bekommen. Ich bat nun den Missionar, seines Amtes zu walten und seine gefüllten Lederbeutel zu ziehen. Zu meinem Schrecken musste ich feststellen, dass er von den vielen Goldflocken, die ich ihm übergeben habe, er schon recht viele an Arme und vermeintlich Arme ausgegeben hat und es sicher besser schien, wenn auch ich die weiteren Goldflocken verwalten werde; man kann ja später, wenn man dran geht das restliche gefundene Vermögen zu verteilen, ihm dann, dem Missionar für diesen Zweck auch einen Teil geben, soweit der Himmel diesem Vorhaben zustimmt. Nachdem wir mit vereinten Kräften drei Tausend Goldflocken auf den Tisch gezählt haben, gab mir der Baumeister eine Bestätigung, dass er für den Bau der Kirche eine Anzahlung von drei Tausend Goldflocken erhalten habe. Dann gab ich dem Missionar die restlichen, zwei Hände voll Goldflocken, die noch auf dem Tisch lagen in einen leeren Lederbeutel und sagte ihm, dass das zum eigenen Verbrauch sei, das andere nahm ich unter meine Fittiche und sagte zum Missionar, dass ich auch andere Möglichkeiten habe die Bettler nicht leer ausgehen zu lassen, nämlich sich etwas zu verdienen, soweit sie es noch können; zumindest die noch jüngeren Bettler und Schnorrer, und sei es nur, dass sie einen Klafter Holz vor dem Holzstadel hacken und es im Stadel stapeln, wenn ihnen das ausmisten des Kuhstalls schon zu schwer fällt. Ich steckte die restlichen Goldflocken in meine Wamstasche, ein kurzer Blick zum Himmel, der meinem Chef da oben sagte, dass er sich um diese Goldflocken keinen Kummer machen muss, dass ich sie ganz bestimmt nicht für meine eigenen Zwecke anderweitig verbrauchen werde oder sie an irgendwelche Nichtstuer weiter geben werde! Wir verabschiedeten uns vom Baumeister und fuhren zurück in den Marktflecken. Beim Zimmermann wurden wir unsere restlichen Goldflocken los, auch nur eine kleine Anzahlung für die Bauholzbeschaffung, die er schon mal hier langsam bearbeiten kann, „um sie zuschneiden zu können, müsste ich, der Zimmermann schon mal die Baupläne haben. Danach verabschiedeten wir uns auch vom Zimmermann und brachten unsern Missionar zum Bäcker. Die Bäckersleute waren immer noch die Herbergsleute, die ohne viel zu verlangen, dem Missionar Kost und Logis boten, aber immer wieder sagten, „seit er bei uns ist, läuft das Geschäft noch mal so gut!“ Bei der Verabschiedung sagte ich ihm noch, wenn es an etwas zu bezahlen geht, mich bitte nicht auf den letzten Drücker es wissen zu lassen, „denn in etwa weiß er es ja jetzt, wie das mit dem Besorgen der Goldflocken vor sich geht, und allzu viele Goldflocken will ich nicht daheim liegen haben, denn ich möchte keine finsteren Nachtfalter auf etwas aufmerksam machen, was niemanden etwas angeht und man immer in seiner Nähe hat, denn wegen der Goldflocken oder der edlen Glassteine möchte ich kein weiteres Blut fließen lassen! So langsam kommt die Erntezeit auf uns zu; alle verfügbaren Sensen waren bestens dafür gedengelt. Nur das Wetter war alles andere als ein Erntewetter, es regnete und regnete und regnete, als wollte der Wettergott alles nachholen, was er scheinbar in den vergangen Jahren, aber nur seiner Meinung nach, zu wenig hat regnen lassen oder es vergessen hat, wie man den Regen wieder abschaltet. „Wenn es nicht bald aufhört zu regnen und die Sonne es nicht bald reifen und trocknen lässt, dann werden die Brotscheiben im nächsten Jahr zum Frühstück doch recht dünn und klein ausfallen.“ Und tatsächlich der Roggen und die Braugerste fingen in den Ähren an zu keimen und mit der Ernte und ihrer Verwendung, sah es schon mal nicht gut aus. Trotzdem haben wir den gekeimten Roggen und die gekeimte Braugerste gemäht, als die Sonne für paar Tage herauskam, und haben beides auch trocken aber gekeimt in die Scheune gebracht und es auch gedroschen. Verkaufen konnte ich vorerst nichts von beiden. Den Weizen, Hafer und die andere Gerste, die wir im Frühjahr gesät haben, wurde noch einigermaßen geerntet, denn da hat die Sonne wieder prima mitgespielt und war kein Spielverderber wie bei dem Roggen und der Braugerste. Trotzdem wurde immer ein bisschen vom gekeimten Roggen und der gekeimten Gerste beim Brotbacken mit gebacken. Dieses Brot war auch für uns noch ein bisschen geschmacksbedürftig, aber wir haben uns an dieses Brot gewöhnt und wollten es vorerst nicht missen, denn es schmeckte immer noch besser als gar kein Brot oder den Kohldampf zu schieben. Kurz nach Weihnachten kam der Bäcker aus dem Flecken bei uns vorbei und jammerte, dass wir, wenn nicht noch ein Wunder passiert, auch bei uns bald eine Hungersnot, wie wir sie noch nicht erlebt haben, ausbricht. Und er erzählte uns, dass er nächste Woche Ende seine Bäckerei zu machen kann, denn sein Mehlvorrat geht langsam aber sicher zu Ende! Ich fragte ihn, wie viele Säcke Roggenmehl er denn noch in seinem Lager habe? Und während er mit dem Zählen in seinem Hinterkopf beschäftigt war, hat Didilind ihm eine kleine Brotscheibe von unserm neuen Brot zurechtgemacht und er wollte, als er mit dem Essen fertig war, gleich das Rezept der neuen Brotsorte haben, von dem Brot, das wohl fast so aussah wie das normale Brot, aber das irgendwie anders schmeckte und er es noch nicht kannte! „Aber“, sagte er bald, „was nützt das beste Rezept, wenn die Hauptzutat, das Mehl, fehlt?“, denn er wusste mittlerweile von uns, dass auch bei uns die gesamte Roggenernte schon auf dem Feld, noch in den Ähren, zu keimen begann, wir sie aber trotzdem in die Scheune brachten und sie nun auch wie immer dreschen und das daraus gemahlene Mehl zu einem Viertel dem Brotteig beimischen. Dann sagte Didilind dem Bäckermeister die Mehlmischung für das neue Brot, das er eben gekostet hat, dass sie in etwa aus einem Viertel gesundes Roggenmehl, einem Viertel gekeimtes Roggenmehl, einem Viertel gekeimte Braugerste und einem Viertel gesundes Weizenmehl besteht. Alles andere wie gehabt, Sauerteig vormachen mit gesundem Roggenmehl; das vorgekeimte und nicht vorgekeimte Mehl dann dem Teig zu mischen und salzen wie bisher. Garen lassen wie bisher, und auch backen wie bisher. Als er heimfuhr, hat er gleich zwei Säcke vom vorgekeimten Roggen-, und der Braugerste, sowie zwei Säcke vom gesunden Weizenmehl mit genommen, was er schon mal sehr gut bezahlte. Und dann verriet er uns, dass er ungefähr noch zweiundzwanzig Säcke Roggenmehl und zehn Säcke Weizenmehl im Lager haben müsste. Und bei der Verabschiedung sagte er, dass er gleich morgen probieren wolle das Brot nach unserm neuen Rezept zu backen und er uns bald wissen lassen werde, wie die Kundschaft auf dieses Brot reagiert. Und tatsächlich, zwei Tage später, war er wieder mit seinem Gespann oben bei uns und hatte achtzig normale, leere Säcke bei sich und hätte am liebsten gleich achtzig volle Säcke mitgenommen, von jeder Sorte zwanzig und sie alsbald in die große Windmühle hinterm Flecken zum Mahlen gefahren, denn diese Menge wäre einfach zu viel für unsern kleinen Mahlstock. Den Inhalt der Säcke hat er der Marktlage entsprechend gut bezahlt. Als er am Abend wieder fortfuhr, sagte er mir, dass er mit der Menge knapp sechs Wochen leben werde können, und er uns sehr dankbar wäre, wenn er bald wiederkommen dürfte, um sein Lager wieder bisschen aufzufüllen, bevor es ein Konkurrent ihm wegschnorrt, was ich ihm versprach, soweit der Vorrat eben reicht. Auch der Getreidehändler tauchte bei mir auf und hätte am liebsten alles, was ich auf den Schüttböden liegen habe gleich mitgenommen, denn es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass man vom gekeimten Roggen immer bisschen unter den gesunden Roggen mischen kann. Nur ich musste, was das Getreide anbelangt, auch an unsere Leute denken, die das Getreide mit produzieren, die in erster Linie Anspruch auf Naturalien haben und da war ja auch noch der Bäcker im Flecken, der ja auch nicht schlecht zahlte und meine Familie wollte auch noch essen, um leben zu können! Hier hätte ich beinahe vergessen, dass wir auch wieder im Herbst die Felder bestellten und sie mit unserm geernteten eigenen Weizen, Hafer, der Frühjahrsgerste, der gekauften Braugerste und dem gekauften Saatroggen einsäten und den Himmel baten seine schützenden Hände über den Feldern zu halten, dass alles wie früher doch wachsen und reifen darf, die Wildschweine nicht zu viel in den Feldern herum wühlen und wir die reife Ernte wieder heimbringen dürfen. Auch der Rinderbestand ist größer geworden, nicht das ich mehr Milchkühe haben wollte, sondern das Interesse ist auch für Rindfleisch gewachsen und auch für junge, gesunde Milchkühe, die der Tierhändler dankend mitnahm, denn es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass bei uns nicht nur gute, und gesunde Kühe heranwachsen sondern auch Ochsen bestens gedeihen. Aber auch für die Praktikantinnen, die in letzter Zeit immer häufiger von ihren Eltern geschickt, kurz vor ihrer Hochzeit hier für zwei drei Monate bei Didilind auftauchen, um vor der Hochzeit all das bei ihr zu lernen, was eine gute Hausfrau eben alles können sollte, vom Kuhstall angefangen, über die Küche, inklusive des Brotbackens bis hin zum Haushalt und die Wohnqualität, und der Umgang mit Geld, sprich das wirtschaften mit Geld und anderen Wertsachen. Es hat sich bald immer mehr herumgesprochen wie gut nicht nur Didilinds Küche ist, sondern wie gut auch ihr Haushalt aber auch alles im Kuhstall funktioniert, dass das „Wie“ oftmals schon die halbe Arbeit in allen Bereichen ist, denn unnötige Handgriffe wurden bei Didilind immer ganz kleingeschrieben. Bei einem der nächsten Besuche im Flecken hab ich deshalb auch den Zimmermann auf den Bau zweier weiterer Häuser angesprochen, eines für eine neue Mitarbeiterfamilie nach dem altbekannten Schema, drei Räume, große Küche, kleiner Stall und einen geräumigen Dachboden und eines für die Praktikantinnen, beziehungsweise für die Saisontagelöhner. Das letzte Jahr, obwohl die Ernte so verregnet war, war unser Ertrag trotzdem so groß, dass wir die zwei Häuser aus der Portokasse bezahlen können, und wir nicht an das Eingemachte gehen mussten. Was mit dem Getreide so nicht ganz klappte, brachte das saftige Gras bei den Kühen, Fleisch, Milch, Butter, Käse und die Eier bei den Hühnern; die, trotz des nassen Sommers Eier legten wie noch nie, und die wie geölt fortgingen, dass manchmal keine mehr für uns blieben, obwohl wir auch langsam immer mehr Geschmack an den hartgekochten Kümmelsalzeiern fanden, die man später die Soleier nannte. Ob das die vielen Regenwürmer machten, die sie massenweise bei dem Regenwetter fanden und fraßen? Oder auch das saftige Gras, das bei diesem Wetter immer frisch und reichlich nachgewachsen ist und dem Gelbei die dunkelgelbe Farbe gab? Dass die Eier nicht geschmeckt hätten, davon habe ich nichts gehört. Auch haben wir kein vorgekeimtes Getreide auf dem Felde verbrannt, sondern alles, soweit es trocken war, in die Scheunen eingebracht, gedroschen, gemahlen und dem Brot beigemischt. Vielleicht waren es die vertrockneten Keime, die da mit gemahlen und mit gebacken wurden, die dem Brot den eigenartigen guten leichten Malzgeschmack gaben? Und so leer wie diesmal waren die Schüttböden nur im neuen Zustand vor der ersten Ernte. Mal sehen, wie es mit der nächsten Ernte aussehen wird, noch steht alles voller Pracht und färbt sich langsam goldgelb. In der nächsten Woche werden wir wieder alle Sensen auf Vordermann dengeln und alles für die Ernte zurechtmachen. Und da platzte, mitten in die Erntevorbereitungen der Zimmermann herein, zeigte mir die Baupläne für die zwei Häuser und ließ sich die Plätze für sie zeigen. Dann fragte er nach einem Platz, auf dem er seine neueste Errungenschaft aufstellen kann, nämlich ein Zelt für 15 Holzbauarbeiter, ein gebrauchtes römisches Militärzelt für die er wieder eine Köchin sucht, die diese Arbeiter nicht verhungern lässt. Die letzte Köchin glaubte, dass sie es diesmal nicht mehr werde machen können, denn sie müsste es auch noch in ihrer Küche kochen und ins Zelt zu den Arbeitern bringen. Doch die Frau, die ich damals vor Jahren aus der Struth wegführte und die bei Nacht und Nebel bald wieder reumütig zurückkam, war bereit die Herrichtung der Verpflegung für die fünfzehn Holzarbeiter, einschließlich des Brotbackens, zu übernehmen und das für einen Lohn von anderthalb Goldflocken im Monat; den entsprechend großen Dreifußkochkessel für die Mannschaft hat er gleich mitgeliefert, in dem die dicken Fleischsuppen für die ganze Mannschaft gekocht werden konnte; die Verpflegung sollte nach Möglichkeit wie gehabt über die Bühne gehen, nach Möglichkeit drei kräftige Mahlzeiten bei einem Monatsetat von zehn Goldflocken. Morgen schon wollte er die 15 Arbeiter bringen, auch mit ihren Essgeschirren und Werkzeugen, die zunächst das Zelt aufbauen, einschließlich der Schlafstellen, in dem sie nächtigen werden. Zu Mittag sollten sie ihr erstes warmes Essen bekommen. Und es wäre sicher nicht verkehrt, wenn morgen schon das erste Brot gebacken werden könnte! Das heißt, dass ich an den letzten kleinen Getreidevorrat ran muss. Die Fleischversorgung wollte ich vorerst, wie gehabt versuchen zu übernehmen. Das heißt, heute noch auf die Jagd und wenn’s geht, wieder einen größeren Brocken heimbringen. Bis auf Godelinde mit ihrem Mann und ihrer Familie, haben auch alle die anderen immer noch auf die zusätzliche Fleischration von mir gewartet, die ich draußen regelmäßig mit Dienstag geschossen habe; die Felle haben wir uns dann geteilt und beim Lederer zu Geld gemacht. Auch heute sind wir nach dem Mittagessen raus auf die Jagd gezogen, zu der ich Jan das erste Mal mitgenommen habe. Auch er hat heute sein erstes Wildschwein geschossen, eines von den sechs, die wir heimbrachten und mit vereinten Kräften nackig auszogen. Bis auf Leber, Herz und Nieren haben die Wölfe einen Teil der Innereien gefuttert der Rest blieb kühl gelagert für morgen. Aus den Lebern haben die Praktikantinnen unter Didilinds Leitung wieder den sehr guten Lebermus gemacht, der auch ihnen, den Praktikantinnen aufs Butterbrot prima schmeckte und an die fünf Familien plus Zeltküche verteilt wurde. Die jungen Praktikantinnen schwärmten bis in den siebenten Himmel von diesem Lebermus, der bisher für völlig unbekannt war, den sie daheim auch wieder machen wollen, nachdem sie erfahren haben, dass eine Leber von den Hausschweinen, die sie sich beim Schlachter vorbestellen konnten sich ebenso für den Lebermus eignet und nicht nur die Leber der Wildschweine, obwohl die Wildschweineleber dem Lebermus einen besonderen, würzigeren Geschmack verliehen. Die Wildschweine waren verteilt; eines bekam die Holzarbeiterküche, mit den Hülsenfrüchten, Grieß und Nudeln für die dicke Suppe hat vor erst Didilind von ihrem Vorrat ausgeholfen, den sie am nächsten Sonnabend am Wochenmarkt wieder auffüllen und auch gleich für die Holzarbeiterküche einen größeren Vorrat kaufen will, den dann die Köchin in eigenregie verwalten muss. Hier hätte ich beinahe vergessen, dass wir auch wieder im vergangenen Herbst die Felder bestellten und sie mit unserm eigenen, geernteten Weizen, Gerste und Hafer; der gekauften Braugerste und dem gekauften Saatroggen, den wir auch kaufen mussten, eingesät und den Himmel gebeten haben, seine schützenden Hände über den Feldern zu halten, das alles wie früher wachsen und reifen darf, und wir die reife Ernte wieder heimbringen dürfen. Und das Wetter hat mitgespielt; alle Sensen waren prima gedengelt, Rechen, Gabeln, Sicheln für das Garben fassen und Leiterwagen waren so weit in der Reih‘, und wenn das Wetter weiter so mitspielt, können wir nächste Woche in der zweiten Hälfte mit dem Mähen der Braugerste, die als erste Frucht so weit war, beginnen. Und es, das Wetter hat weiter mitgespielt! Am Donnerstag, der nächsten Woche haben wir begonnen die Braugerste zu mähen, und auch die vier Praktikantinnen haben gegen Entgelt, wie die Tagelöhnerinnen, mitgeholfen beim Binden der Garben und Aufstellen der Puppen, denn auch von dieser Arbeit sollten sie etwas Ahnung haben. Und da zeigte es sich, dass es mit dem Campieren langsam eng wurde und wir die vier Praktikantinnen zum Nächtigen in unser Haus nehmen mussten, denn die beiden Gruppen der Tagelöhner, Buben und Mädchen konnte ich unmöglich, zusammen in einem Raum, in einem Haus oder gar in einem großen Zimmer schlafen lassen, das ging gegen alle Sitten und Gebräuche. Von den fünfzehn Holzbauarbeitern waren bestimmt drei der Jüngeren, die gern mit drei Praktikantinnen angebändelt hätten, doch sie zeigten ihnen immer wieder, gewissermaßen die kalte Schulter, zum Teil auch, dass es unter ihrer Würde liege hier herum zu schäkern, denn sie waren ja nicht nur aus besserem Hause, sondern auch schon verlobt oder von ihren Eltern verplant und hier bei Didilind den letzten Hausfrauenschliff lernten, den eine gute Hausfrau in der Ehe können sollte, denn Liebe geht auch oftmals nicht nur durch das Herz und den Kopf, sondern oftmals mehr noch durch den Magen. Luzia, die etwas später auf das Feld nachkam, brachte einen großen Krug kühle Buttermilch mit normaler Magermilch und den ersten Früchten des Waldes und bisschen Honig darunter gemischt mit aufs Feld. Dazu vier Blechbecher. Alle tranken aus den vier Blechbechern und lobten den tollen Einfall, den Luzia mit dem kühlen Milchmischgetränk wieder hatte. Nach ein paar sonnigen Tagen war die Braugerste allesamt in der Scheune. Da der Roggen, der als nächstes gemäht werden sollte, und noch einige Tage stehen und reifen konnte, begannen wir die Braugerste schon zu dreschen, was, wie es sich bald zeigen sollte, absolut nicht verkehrt war, denn wir hatten gerade so an die achtzig volle Säcke gedroschen, da kam der Getreidehändler vorbei und hat alles, was an Braugerste schon da war gegen einen guten Preis mitgenommen und sagte, dass er all das Getreide, was von unserer Ernte übrig bleibt, uns gegen einen guten Preis abnehmen werde und das Saatgetreide, das wir von ihm beziehen gegen unser Getreide, plus einen kleinen Aufschlag eintauschen werde, was so viel heißt, dass wir von all dem unsern Getreide mindestens so viel dreschen, als wir aussäen wollen, plus den eben erwähnten Aufschlag, das ist der Verdienst, den der Getreidehändler verdient. Ich habe gern getauscht, denn so viel wusste ich schon, dass das Getreide, das in einer anderen Gegend gewachsen ist, in wieder einer anderen Gegend besser gedeiht, als wenn man es jahrelang auf dem gleichen Acker immer wieder aussät. Es verkümmert auf dem Feld. Wir einigten uns auf die einzelnen Getreidemengen, die ich zur Aussaat brauchen werde, die ich dann fix und fertig auf dem Schüttboden liegen haben werde. Bald mussten wir mit dem Weiterdreschen der Braugerste pausieren, denn der Roggen schrie regelrecht nach den Mähern und Bindern. Alles, was irgendwie konnte, half bei der Ernte mit. Als der letzte Roggen gemäht und in Puppen auf dem Felde stand, konnten wir den ersten, gemähten Roggen wieder in die Scheune bringen. Als der letzte Roggen in der Scheune war, konnten wir den Weizen mähen. Und als der letzte Weizen in der Scheune war, kamen der Hafer und die Frühjahrsgerste dran. Danach wurde gerade so viel Getreide von jeder Sorte gedroschen, wie wir zur Aussaat und zum Verzehr in den nächsten Tagen brauchen, denn der Getreidehändler wird bestimmt bald hier bei uns auftauchen und möchte sicher auch nicht zu knapp beliefert werden. Und er tauchte auch bald auf. Auf einen unserer leeren Schüttböden brachten sie von ihren Wagen das Getreide und schütteten es da aus, um vom andern Boden das neu gedroschene einzusacken und es mit unsern Leuten herab zu bringen und es dann auf ihre Wagen im Hof zu laden, um es dann in einer anderen Landesecke wieder an den Mann zu bringen, wo es dann wieder als Saat auf die Felder kommt un im nächsten Jahr wieder reiche Frucht bringen soll.

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