Susanne Tammena - Polderblues

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Endlose Wiesen, schnatternde Gänse und das stete Rauschen des Windes im Schilf – das ist der Josefspolder, in dessen Einöde der Ex-Student Beene naiv und hoffnungsvoll den Milchviehbetrieb seines Onkels übernimmt. Als unverhofft die schöne Anja bei ihm auftaucht, wähnt er sich am Ziel seiner Träume. Doch ihre Beziehung ist genauso kompliziert wie Beenes neues Leben als Bauer, und nebenbei bringen auch noch ein Hofhelfer, der nur rote Karten versteht, ein selbstverliebter Notar, der seine Mitmenschen nach ihren Namen beurteilt, und eine Vogelschützerin, die es eigentlich nur gut meint, das Glück der beiden in Gefahr. Denn das Gegenteil von gut ist gut gemeint!
Komisch, tragisch und dramatisch: Polderblues ist die Liebesgeschichte von zwei bezaubernd unsicheren, jungen Menschen auf der Suche nach Identität und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die einsame Weite Ostfrieslands.

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11.

Als Anja am nächsten Morgen in die Schule kam, stieg sie nicht wie gewohnt die Treppen zum Chemieraum hinauf, in dem sie den ersten Kurs an diesem Tag gehabt hätte. Sie ging direkt ins Sekretariat und meldete sich bei der verblüfften Sekretärin von der Schule ab. Sie ließ nicht mit sich reden, obwohl Frau Peters ihr einen Kaffee anbot und sie auf dem einzigen Stuhl im Sekretariat, ihrem eigenen, Platz nehmen ließ und Frau Schollert zu Hilfe holte, eben jene Vertrauenslehrerin, die vor acht Jahren auch Astrid die Hand gereicht hatte.

Anja war volljährig, sie hatte das Fachabitur in der Tasche, darauf ließ sich später schließlich aufbauen, und ansonsten wollte sie hier und heute der Schule den Rücken kehren. Nein, nicht in einer überstürzten Entscheidung, sie dachte schon seit Wochen darüber nach.

Die Damen gaben auf, Frau Schollert bestand jedoch darauf, sich in den nächsten Tagen noch einmal bei Anja melden zu dürfen. Nach einem solchen Schicksalsschlag alles aufzugeben, sei zwar verständlich, aber auch gefährlich. Anja nickte, unterschrieb die Abmeldung und ging. Den Rest des Vormittags verbrachte sie damit, zu packen.

Wenn man erwachsen wurde, dann musste man die Eltern verlassen. Dann schlüpfte man aus dem schützenden Kokon des Elternhauses und zog in die Welt hinaus. Jeder Mensch musste diesen schmerzhaften Prozess durchlaufen, sagte Anja sich, er hatte bei ihr auch nur unwesentlich früher eingesetzt als bei ihren Mitschülern. Wäre sie nicht in einem Dreivierteljahr ohnehin ausgezogen, hätte sich einen Studienort gesucht und fernab des alten Lebens ein neues aufgebaut?

Das Haus beherbergte viele Koffer, aber sie würde nur zwei tragen können. Sie packte mehrmals neu, bevor ihr bewusst wurde, dass sie jederzeit etwas nachholen konnte, wenn sie es brauchte. Wichtiger war es wohl, den Kühlschrank leerzuräumen. Sie packte noch einmal um, dann kontrollierte sie, ob alle Lichter ausgeschaltet waren, schloss sorgfältig die Tür hinter sich ab und machte sich auf den Weg zum Bahnhof.

Am Abend war ihr klargeworden, wie unsinnig das Festhalten an einem Kokon war, der nicht den Schutz der Elternliebe bot. Und ihre Schwestern konnten ihr diese nicht ersetzen. Sie waren ihr in den letzten Wochen im gleichen Maße fremd geworden, wie Antons Vaterbild in ihr verblasste. Warum sollte sie an einem solchen Leben festhalten?

Sie betrat das Bahnhofsgebäude nicht, sondern ging daran vorbei zum Busbahnhof und erkundigte sich bei einem Fahrer, von wo der Bus nach Bunde fuhr, oder noch besser, nach Josefspolder. Der Fahrer lachte.

„Nach Bunde ist kein Problem, der fährt in fünf Minuten vom Bussteig gegenüber, aber nach Josefspolder fährt nur einmal am Tag einer, nach der sechsten Schulstunde. Das war vor 45 Minuten.“

Na gut, dann eben nur bis Bunde. Anja bedankte sich und stieg in den Bus auf der gegenüberliegenden Seite, der in diesem Moment hielt.

Während der Fahrt wählte Anja die Nummer, die sie sich zu Hause aus dem Telefonbuch herausgesucht hatte, denn sie hatte nicht einmal Beenes Kontakt. So etwas Blödes war ihr noch nie passiert. Kontakte waren sonst immer das Erste, was sie austauschte, wenn sie jemanden kennenlernte, aber bei dem selbsternannten Bauern war sie sich unsicher gewesen. Der Typ war schon komisch, ein bisschen schüchtern, leicht uncool, aber ganz nett und auf jeden Fall ehrlich, und das war es, was Anja jetzt brauchte.

Im „Örtlichen“ hatte es unter Bunde gleich sechzehn Boekhoffs gegeben, das schien ein echter Clan zu sein, aber nur einen Eintrag mit der Straßenbezeichnung Josefspolder. Anja hatte die Nummer hinter dem Eintrag von Hinrikus Boekhoff notiert. Es erschien ihr eher unwahrscheinlich, dass Beene den Hausanschluss geändert haben würde, und sie lag richtig. Nach dem fünften Klingeln hob er ab und seine Stimme klang überrascht, als er sich meldete, so als hätte er nicht damit gerechnet, dass dieses Telefon jemals klingeln würde.

„Hier ist Anja, du weißt schon, ich wollte dich besuchen kommen.“

„Angel, hallo“, seine Stimme klang begeistert. „Na klar, komm vorbei, ich bin zu Hause.“

„Da gibt es nur ein Problem, du müsstest mich aus Bunde abholen, der Bus fährt nicht weiter.“

Beene war sofort einverstanden. Wie schlecht man an dieses Ende der Welt kam, wusste er aus eigener Erfahrung. Bevor Anja das Handy wieder in ihrer Tasche verstaute, sperrte sie sämtliche Telefonnummern ihrer Schwestern für Anrufe und SMS. Sollten sie sich ruhig Gedanken machen.

Beene hatte sich sofort ins Auto gesetzt und war noch vor Anja am Bunder Rathaus, der Endstation der Nachmittagsstrecke. Nach einigen Minuten sah er den Bus um die Ecke des einfachen roten Klinkerbaus aus den sechziger Jahren biegen. Anja war der einzige Fahrgast und der Busfahrer half ihr mit den schweren Koffern beim Aussteigen, bevor er wendete, um nach Leer zurückzufahren. Noch bevor Beene etwas sagen konnte, wurde Anja knallrot im Gesicht und entschuldigte sich:

„Sorry, dass ich nicht gefragt habe, aber ich musste ganz dringend zu Hause raus, und ich dachte, dein Haus ist bestimmt groß genug für zwei. Wenn es nicht geht, haue ich heute Abend gleich wieder ab, okay?“ Verlegen lächelnd knabberte sie an ihrer Unterlippe.

„Na klar, steig erst mal ein.“

Beene hatte überhaupt nichts dagegen, er strahlte. Sie kam genau richtig in seine Hofeinsamkeit geschneit.

12.

Die Fahrt mit dem Bus hatte Anja zwanzig Kilometer durch eine völlig zersiedelte Landschaft geführt, durch Dörfer, deren Neubaugebiete immer mehr aneinanderwuchsen, sodass deren Grenzen nur noch durch die gelben Schilder am Straßenrand zu erkennen waren. Doch seit Beene nach rechts von der Bundesstraße in Richtung Norden abgebogen war, wurde die Gegend immer einsamer.

Wie aufgereihte Perlen erschienen die Polderhöfe jetzt mal im Abstand von fünfzig, mal von fünfhundert Metern voneinander entfernt an der Straße, die sich über mehrere Kilometer schnurgerade durch die Wiesen zog. Dazwischen erstreckte sich das dazugehörige Land, der Hammrich. Meistens waren es Getreidefelder, hier und da durch ein Kohlfeld unterbrochen, aber manchmal auch Weideland für Milchkühe.

Die Straße säumten links und rechts lange Reihen windschief nach Osten geneigter Pappeln, die den Blick in den Himmel zwar etwas begrenzten, dem ewigen Westwind aber kaum Einhalt gebieten konnten. Am Rande der Gräben zur Landentwässerung, die die Weiden und Ackerflächen durchschnitten, wuchsen gelegentlich einige Büsche, die dem Mähwerk der Trecker entgangen waren. Doch insgesamt war das Land nur von grünem Flor bedeckt und ansonsten kahl.

„So kahl und nackt, dass die Enten, die sich im Winter auf die zugefrorenen Gräben setzen, vom rauen Wind einfach fortgeblasen werden“, erzählte Beene ihr.

Immer wieder hatte er in den letzten Wochen im Geiste den Fremdenführer gespielt, um ihr sein Zuhause zu präsentieren. Dass sie nun tatsächlich neben ihm saß und seinen Erzählungen lauschte, erschien ihm wie ein Wunder, und er redete seit ihrer Abfahrt aus Bunde beinahe ohne Unterlass. Dafür, dass er ihr ausgerechnet die Geschichte von den Enten im kältesten Winter erzählt hatte, hätte er sich allerdings sofort ohrfeigen können, nachdem es ihm herausgerutscht war. Schließlich wollte er sie nicht gleich das Fürchten lehren. Er schwieg einen Moment, bis ihm wieder etwas Positives einfiel, auf das er hinweisen konnte.

Jeder Hof stand auf einer leichten Erhebung, sodass die reich mit Türmchen, Lisenen und Gesims verzierten Giebel zwischen den gebeugten Pappeln hindurch hoch in die unendliche Weite schauten. Auf Land gebaut, das durch Eindeichungen vor dem Einfluss des Meeres geschützt wurde, war es für den Hochwasserschutz nicht mehr unbedingt nötig gewesen, die Gebäude auf Hügel zu setzen. Doch häufig stand auf den tief gelegenen Wiesen und Äckern im Winter wochenlang das Wasser. Wer es sich im neunzehnten Jahrhundert leisten konnte, baute sein Haus so hoch, dass nur in seltenen Fällen das Wasser im Hochkeller stand.

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