Susanne Tammena - Polderblues

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Endlose Wiesen, schnatternde Gänse und das stete Rauschen des Windes im Schilf – das ist der Josefspolder, in dessen Einöde der Ex-Student Beene naiv und hoffnungsvoll den Milchviehbetrieb seines Onkels übernimmt. Als unverhofft die schöne Anja bei ihm auftaucht, wähnt er sich am Ziel seiner Träume. Doch ihre Beziehung ist genauso kompliziert wie Beenes neues Leben als Bauer, und nebenbei bringen auch noch ein Hofhelfer, der nur rote Karten versteht, ein selbstverliebter Notar, der seine Mitmenschen nach ihren Namen beurteilt, und eine Vogelschützerin, die es eigentlich nur gut meint, das Glück der beiden in Gefahr. Denn das Gegenteil von gut ist gut gemeint!
Komisch, tragisch und dramatisch: Polderblues ist die Liebesgeschichte von zwei bezaubernd unsicheren, jungen Menschen auf der Suche nach Identität und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die einsame Weite Ostfrieslands.

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Mitte September wurde Alma nach Leer ins Hospiz verlegt, in ein großes Einzelzimmer, sonnendurchflutet, mit Blick in einen schönen Garten. Das Hospiz lag nur wenige Minuten zu Fuß vom Haus der Fresemanns entfernt, sodass die gemeinsamen Autofahrten mit ihren Schwestern endeten. Anja war froh darüber, denn manches Mal hatten die Schwestern auf der Rückfahrt versucht, ein Gespräch mit ihr zu beginnen, aber sie konnte einfach nicht mit ihnen sprechen. Nicht über den Krebs, nicht über den Tod, nicht über ihre Verzweiflung und am allerwenigsten über ihre Wut. Sie konnte keine ruhigen Worte finden für das, was in ihrem Innern tobte. Wenn sie versuchen würde, über die Mutter zu sprechen, dann würde sie nur schreien können, da war sie sich sicher, schreien, schreien, schreien …

Zur Wut kam die Angst vor ihrer eigenen Abartigkeit. Wenn sie weinte, dann voller Selbstmitleid über ihre eigene Unfähigkeit, in Frieden Abschied zu nehmen. Und wenn sie Alma jetzt besuchte, saß sie noch immer etwas unbeteiligt am Fenster und gab einsilbige Antworten auf die Fragen nach der Schule und ihren Freundinnen. Es musste ihrer Mutter das Herz brechen, sie so harsch und abweisend zu sehen, aber Anja war nun einmal eine schlechte Schauspielerin und konnte ihr kein Mitgefühl vorspielen. Dieser Gedanke brachte sie sofort wieder in Rage, und in Gedanken unterstellte sie ihrer Mutter, sie würde von ihr Schauspielerei verlangen, nur um selbst unbesorgt von der Bühne abtreten zu können.

In Wirklichkeit suchte Alma ebenso verzweifelt wie ihre Tochter ein Mittel, Frieden in den Abschied zu bringen, und da sie sie mit mütterlicher Wärme und Zuneigung nicht mehr erreichen konnte, versuchte sie es mit Komplizenschaft, so wie kleine Mädchen auf dem Schulhof Freundschaften mit der Einweihung in tiefste Geheimnisse belohnen.

Alma bat Anja mit ernster Miene zu sich ans Bett und eröffnete ihr das Geheimnis ihrer Herkunft. Und sie leitete diese Stunde der Vertraulichkeit mit den Worten ein:

„Ich muss dir etwas anvertrauen“, als wollte sie betonen, dass es hier um ein Geheimnis, nicht etwa um eine Beichte ging.

8.

Anja war also vom Postboten. Von einem sehr hübschen, dunkelhaarigen, erst 25 Jahre alten Paketzusteller der Deutschen Post, der über einige Monate für die Siedlung zuständig gewesen war, in der sich die Familie Fresemann ein kleines Häuschen gekauft hatte.

Der junge Mann war schon einige Wochen in ihrem Bezirk eingesetzt, als er Alma an einem Donnerstagmorgen im August ein Paket zustellen wollte, das ein Geburtstagsgeschenk für Astrid enthielt. Es war Astrids sechster Geburtstag und auf dem morgendlichen Gabentisch hatte das Geschenk – es war ein Frisierkopf mit echten Haaren, Lockenwicklern und Scheren, den sie in dieser professionellen Art nur in einem Versandhauskatalog gefunden hatte – bereits gefehlt. So kam es, dass sie zur Tür stürzte, als sie das Postauto aus einem Fenster im oberen Stockwerk des Hauses vorfahren sah, obwohl sie gerade aus der Dusche kam und nur ihren Bademantel trug. Der Postbote erschrak ein wenig, als sie schwungvoll die Tür aufriss, und nach einem Moment der Überraschung, der in staunende Bewunderung für die schöne Frau im Eingang überging, senkte er in Erkenntnis der offensichtlichen Peinlichkeit der Situation leicht errötend seinen Blick. Alma hatte sich bis jetzt durchaus angezogen gefühlt, denn außer ihren Fesseln und Füßen, von denen in jeder Badeanstalt wohl ein Hundertfaches zu sehen war, ließ ihr Aufzug keine nackte Haut sehen. Doch das Erröten, der schamhaft gesenkte Blick, das leise Räuspern, mit dem der junge Mann seine Stimmbänder zu lockern versuchte, um in angemessenem Ton sein Sprüchlein aufzusagen, all das führte dazu, dass Alma die Ungehörigkeit ihres Auftretens bewusst wurde.

Ihr stieg ebenfalls das Blut in die Wangen. Jedoch weniger aus einem bedrückenden Gefühl der Peinlichkeit heraus, sondern aus Freude über den bewundernden Blick, den sie so unerwartet für einen Moment gespürt hatte. Es lag eine erotische Spannung in der Luft, die ihre Haut kribbeln und ihr Herz klopfen ließ.

Die wenigen Sekunden, in welchen der Postbote leise murmelnd und mit gesenktem Blick auf seinem Formular ihren Namen und die Adresse eintrug, reichten aus, um ihre erste Erregung in Erwartung zu verwandeln. Hier musste doch eigentlich etwas geschehen, zumindest eine Kleinigkeit, die sie in Gedanken bewahren konnte. Dann könnte sie sich diese Situation wieder in Erinnerung rufen und dieses wohlige Herzklopfen noch einmal nachfühlen.

Als der Mann ihr das Klemmbrett mit der Empfangsbestätigung zur Unterschrift reichte, berührten sich ihre Handrücken ganz leicht. Sie spürte ein leichtes Zittern und meinte, eine Fahrigkeit in seinen Bewegungen zu bemerken, die sie als Unsicherheit wertete. Und ganz offensichtlich hielt er seinen Blick so lange wie möglich gesenkt, um sich zu sammeln und sein Gleichgewicht wiederzufinden, aus dem sie ihn so unvermutet hatte herausstraucheln lassen. Dann hob er für eine höfliche Abschiedsformel erneut seinen Blick, der alles bestätigte, was sie sich gerade überlegt hatte, drehte sich um und ging.

„Kommen Sie einmal zum Kaffee vorbei“, rief sie ihm hinterher.

Er drehte sich noch einmal um und nickte, dann verschwand er ihm Auto.

Er kam eine Woche später, sehr nervös, und überbrachte ihr einen Versandhauskatalog, der leicht in den Briefkasten gepasst hätte, und Alma übernahm sofort die Initiative. Sie küsste ihn, und dann liebten sie sich auf dem Wohnzimmerteppich, für den Gang ins Schlafzimmer hatten sie keine Zeit.

Die Affäre dauerte nur einige Wochen und sie trafen sich nur sechsmal. Er kam nur zu ihr, wenn er einen größeren Brief oder ein Paket als Vorwand hatte. Die Treffen verliefen schnell und stürmisch, länger als eine Viertelstunde blieb er nie. Beide machten sich Gedanken über die Nachbarn, denen selbst diese kurze Zeit für die Abgabe eines Pakets noch zu lang erscheinen musste.

In diesen Wochen erfuhr Alma nicht viel über ihren Liebhaber. Er war der Sohn eines Pizzabäckers aus Oldenburg, wo er auch aufgewachsen war. Den ungewöhnlichen Vornamen Giacomo verdankte er seiner Mutter, die gerne Puccini-Opern hörte. Mit Nachnamen hieß er Stelzer, etwas unitalienisch, denn seine Vorfahren stammten aus Südtirol.

Nach dem fünften Treffen glaubte Alma, während der Verabschiedung an der Haustür eine Nachbarin hinter dem Vorhang ihres Küchenfensters gesehen zu haben. Eine Woche später war sie sich sicher, denn sie sah die alte Dame sofort, als das Postauto in ihrer Einfahrt hielt. Sie fertigte Giacomo an der Haustür ab, wobei ihr glücklicherweise auf die Schnelle ein Ort einfiel, den sie als Treffpunkt vorschlagen konnte.

Am nächsten Vormittag trafen sie sich im Bahnhofshotel, eine peinliche Wahl am helllichten Tag, was Alma aber erst registrierte, als es zu spät war. Nachdem sie das Zimmer bezahlt hatte, was auf eigenen Wunsch geschah, keiner der Angestellten bestand darauf, stiegen Alma und Giacomo über einen ausgetretenen Teppich, der nicht nur den Flur, sondern auch die Treppe bedeckte, hinauf in den ersten Stock und betraten das Zimmer mit der Nummer 19, ein Detail, das Alma aus unerfindlichen Gründen im Gedächtnis geblieben war. Das Zimmer war klein und schlicht eingerichtet, der Teppich ähnelte in Farbe und Struktur dem auf dem Flur, die Möbel waren dunkelbraun und recht massiv, die Bettfedern quietschten. Alles war ein wenig schäbig, aber zu ertragen.

Bedrohlich wirkte nur das Übermaß an Zeit, das den beiden auf einmal zur Verfügung stand. Unbehagen über die eigentliche Unerfahrenheit im Umgang miteinander breitete sich zwischen ihnen aus. Sollten sie sofort anfangen, sich die Kleider vom Leib reißen wie in den dem Alltag gestohlenen Minuten zu Hause? Ein wenig verschämt wurde sich Alma bewusst, wie viel Glück in Alternativlosigkeit liegen konnte, und mit wie viel Erotik sich eine kurze, aber unzweifelhaft zu nutzende Zeit anfüllen ließ. Nachdem die ersten Minuten die Möglichkeit des Liebessturms in sich getragen und an laue Umarmungen verloren hatten, legten sich Giacomo und Alma anständig entkleidet unter die Bettdecke, ihre Wäsche ordentlich gefaltet auf einem der Stühle im Raum abgelegt. Sie umarmten und küssten sich etwas zögerlich und Alma überlegte bereits, ob sie nicht einfach gehen sollte. Vielleicht war ihre Ehe doch ein dringender Anlass für das Schicksal, hier in Erscheinung zu treten und dieser Kinderei ein Ende zu bereiten.

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