„Ich wollte dir ins Gesicht sehen und von dir hören, warum du mir meinen Mann genommen hast.“ Ihre Stimme bebte vor unterdrücktem Zorn und Verzweiflung. Er sah ihren blassen Zügen an, wie verzweifelt sie war und welche Hölle sie gerade durchlebte. Zu gern hätte er sie in seine Arme geschlossen und mit ihr gemeinsam getrauert. Sein Blick blieb an ihrer Taille hängen und ihm wurde bewusst, dass sie Ammons Kind nicht mehr trug.
„Das Kind! Geht es ihm gut? Was ist es? Ein Junge?“, sprudelten die Fragen nur so aus ihm heraus.
„Ich bin nicht hier, um dir Antworten zu geben. Ich erwarte welche von dir!“, sagte sie knapp.
„Ismee, du kannst nicht ernsthaft glauben, dass ich Ammon getötet hätte. Er war der wichtigste Mensch in meinem Leben. Einen besseren Freund als ihn kann man sich nicht wünschen. Glaubst du wirklich, ich wäre hinter dem Thron her? Ich bin ein führender Krieger in seiner Armee, sein Freund und Berater gewesen. Das war mir genug und das weißt du.“ Beschwörend sah er sie an und sie hielt seinem Blick stand. Für einen Moment strich ein weicher Zug über ihr Gesicht und er hoffte schon, sie würde sich öffnen, doch dann verrauchte dieser Moment auch schon wieder.
„Man hat mich gewarnt, dass du so reden würdest. Alle Umstände und Hinweise sprechen gegen dich. Farid hat dem Hohen Rat alles erzählt. Er ist noch immer fassungslos und stark geschwächt.“
„Wie geht es ihm? Wird er wieder ganz gesund?“, fragte Arko schnell.
Sie sah ihn nur kopfschüttelnd an und wandte sich zum Gehen. „Wir sehen uns im Gerichtssaal!“, sagte sie leise und verließ die Zelle.
Ihre Begleiterin sah Arko noch eine Weile aufmerksam an, nickte ihm dann flüchtig zu und folgte Ismee nach draußen.
Seiner letzten Hoffnung beraubt, ließ Arko sich zurück ins Stroh sinken und schloss die Augen. Es tat ihm weh, Ismee so zu sehen und dass sie in ihm den Urheber ihres Kummers sah, brachte ihn fast um. Weit weg schienen die Tage zu sein, als sie ihn freudig begrüßt hatte, wenn er zu einem Besuch in den königlichen Gemächern weilte. Sie war wie eine Schwester für ihn gewesen. Er hatte das Glück der beiden immer bewundert und sich insgeheim gewünscht, selbst einmal so glücklich zu werden. Nie zuvor hatte er so viel Hass in ihren Augen gesehen oder sich dergleichen auch nur vorstellen können. Wieder schnitt ihm das Messer der Verzweiflung tief in seine Eingeweide. Doch er durfte sich diesem Schmerz nicht hingeben. Er musste kämpfen. Für sich, für die Wahrheit und für Ammon.
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