Brigitte Pyka-Behrends - Johannes Wiedergänger

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Protagonistin ist Klara, die sich tapfer und meist allein durchs Leben schlägt, aber immer wieder auf der Suche nach ihrem Johannes ist – konkret oder virtuell, und zwar in Zeiten großer seelischer Not, wie sie selbst erkennt.
Klara ist beruflich erfolgreich, scharfzüngig und in ihren Freundschaften etwas sperrig, aber gern Gastgeberin und dort, wo sie Zuneigung verspürt, auch großzügig und liebevoll.

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Nee, sagte Monika am Telefon. Den Nachnamen kenne ich überhaupt nicht. Bist du dir sicher?

Ja, ich war mir absolut sicher, da meine Mutter mir damals den Familiennamen von Johannes genannt hatte. Ihr tat es wohl leid, mich an meinen Vater verraten zu haben: Klara hat einen Kavalier! Also suchte sie am nächsten Tag das Gespräch mit mir. Der Vater von Johannes ist Künstler, sagte sie. Und wie sie das Wort Künstler betonte, lag zugleich eine gewisse Achtung vor einem künstlerischen Dasein darin wie auch ihre Abgrenzung dazu. Ein Künstler ist jemand, der nicht arbeitet, aber holla, wenn er mit Basteln sein Geld verdienen kann, Respekt. So klang damals Mutti für mich.

Du kennst doch die kleinen Skulpturen, die längs des Flusses und im Stadtgarten aufgestellt sind, Monika, versuchte ich meiner Schulfreundin während unseres Telefonats auf einen Sprung in die Erinnerung zu helfen.

Skulpturen?!, fragte sie. Ich kenne keine Skulpturen an unserem Fluss oder im Stadtgarten. Monika lachte: Ich würde auch nie darauf achten und wenn sie mir ins Auge fielen, empfände ich sie wahrscheinlich als störend in der Natur. Sie lachte wieder. Was ist eigentlich los mit dir, Klara?

Ach nix, antwortete ich. War bloß eine Frage, eine Erinnerung, die mir durch den Kopf schoss, weil ich ein paar Tage allein zu Hause war. Tat mir wahrscheinlich nicht gut.

Im Telefonbuch fand ich Johannes nicht. Aber natürlich hätte ich ihm auch niemals einen Brief geschrieben oder ihn angerufen. Oder doch? Aber was wäre das für ein Dialog gewesen?

Hallo, hier ist Klara.

Ja bitte?

Ja, ich rufe an, weil du mir damals im Jahre Schnee angeboten hast, meine Schultasche zu tragen. Erinnerst du dich?

Ähm … nein … ja, doch! Klara. Die mit dem Pferdeschwanz, oder? Und warum rufst du mich nach zwei Jahrzehnten an? Um dich zu bedanken, oder brauchst du meine Unterstützung noch einmal? Er lacht.

Ich drücke ihn weg und schäme mich für diesen Anruf. Noch Jahre später hätte ich diesen Anruf bereut. Gut, dass er mangels Telefonnummer nicht stattfinden konnte.

Aber die Schultasche, die zu tragen er sich ritterlich angeboten hatte, brachte mich auf eine Idee, oder richtiger: Ein lange gehegter Wunsch meldete sich mit einer Deutlichkeit wie nie zuvor. Ich würde ihn so schnell wie möglich in die Tat umsetzen. Ich würde das Abitur machen. Genau. Eine Abendschule besuchen, besser noch eine Tagesschule. Sprechen hatte ich in den Jahren meiner Berufstätigkeit auch vor einer breiteren Öffentlichkeit gelernt – und wie! Ich konnte so spitz formulieren, dass andere die Flucht vor mir ergriffen. Ich hätte viel zu tun, um das Abitur nachzuholen, viel zu lernen und Geld hatte ich genug, um damit zwei, drei Jahre über die Runden zu kommen. Vielleicht bekäme ich sogar BAföG. Ich wäre eine fleißige Schülerin (wenn auch eine im vorgeschrittenen Alter) und hätte keine Zeit mehr, mich in Sehnsüchten nach reiner Liebe zu suhlen. Eigentlich hätte ich dann so gut wie gar keine freie Zeit mehr. Aber wofür eine freie Zeit, wenn ich sie so verplemperte wie an diesem Wochenende. Obwohl: hatte ich die letzten beiden Tage wirklich verplempert, oder hatte ich nicht eigentlich ein Baby zur Welt gebracht, das sogar seinen eigenen Namen schon mitbrachte: Es hieß Zweiter Bildungsweg.

2.

Nach drei Jahren hielt ich mein Abiturzeugnis in der Hand und nach weiteren zweieinhalb Jahren besaß ich einen akademischen Grad in Betriebswirtschaft. Dieser Weg war vorgezeichnet gewesen: nach der Hauptschule ein zweijähriger Besuch der Handelsschule; viele Abendkurse in der Finanzbuchhaltung. Einige Jahre hatte ich als Sekretärin gearbeitet (Assistentin der Geschäftsführung sagte man damals noch nicht); dann, als Finanzbuchhalterin eines Kulturzentrums, konzentrierte ich mich wieder auf Zahlen, die mich weit weniger beanspruchten als das gut gelaunte Gequatsche meiner Kolleginnen (die Männer waren zurückhaltender – ohne Verständnis für den Humor oder Galgenhumor der Frauen, könnte ich auch formulieren) oder die Konkurrenzkämpfe in den Büroräumen – oft sehr subtil geführt, aber von den Gesichtern ablesbar. Als Buchhalterin hast du immer einen eigenen Raum und kannst dich hinter den Zahlen verstecken.

Nach Abschluss des Studiums packte ich meinen Koffer und fuhr mit dem Zug nach Italien. Ich hatte mir eine Auszeit von ein paar Wochen verdient nach fünfeinhalb Jahren des Lernens. Warum Italien? Nun ja, damals gab es die Vorstellung, in Italien ließe es sich besser leben als in Deutschland. Irgendwie immer dolce vita; ewige Sonne (bis auf den sternenklaren Himmel der Nacht); das Mittelmeer von jedem Ort in Italien in Blitzesschnelle erreichbar. Ein ganz anderes Miteinander der italienischen Menschen als das der Menschen in Deutschland: mehr Leichtigkeit, mehr Lebensfreude, mehr Spontaneität; Musik und Tanz und ein lebenslang währender Gesang auf die Schönheit der Welt und die Liebe. Für mich kam hinzu: Ich mochte die italienische Sprache. Schon während des Studiums hatte ich angefangen, Italienisch zu lernen. Eine Kommilitonin, eine Italienerin, die seit ein paar Jahren in Berlin lebte, hatte zwar fleißig deutsche Vokabeln gelernt, doch ihre Grammatik war miserabel. Von einer korrekten Grammatik war ich geradezu besessen, während ich ungern Vokabeln lernte. Und so ergänzten Simonetta und ich uns wunderbar. Ich gab ihr Nachhilfeunterricht in deutscher Grammatik und erhielt von ihr fast nebenbei einen größeren Wortschatz an italienischen Substantiven und Adjektiven.

Drei Wochen wollte ich in Italien bleiben. Ich blieb ein halbes Jahr. Gut einen Monat in Bologna, um an einer Sprachschule mein Italienisch aufzupäppeln und dann, in den ersten Tagen des Frühlings, setzte ich mich wieder in einen Zug und fuhr ans Meer, nahe Ravenna. Ich mietete ein kleines Appartment mit Meerblick und war vorläufig damit beschäftigt, stundenlang am Strand spazieren zu gehen. Das Geld ging mir so langsam aus, aber zurück nach Berlin wollte ich noch nicht. An einer Strandbar fand ich einen kleinen Aushang: Dolmetscherin – Deutsch/Italienisch – für Appartmentagentur gesucht. Die Agentur lag nur wenige Schritte von der Bar entfernt. Also ging ich hin, stellte mich vor und wurde gebeten, gleich dazubleiben, weil Touristen aus Deutschland erwartet wurden. Eine Dolmetscherin war ich nun keineswegs, denn meine Italienischkenntnisse waren immer noch rudimentär. Aber der Leiter der Agentur war zufrieden mit unserer kleinen Unterhaltung, ich gab mich zufrieden mit der Bezahlung, und so blieb ich den Sommer über in Lido Adriano.

In Italien machte ich eine für mein künftiges Leben ganz wesentliche Erfahrung:

nämlich alles tun zu dürfen, wohin es mich gerade zog. Allerdings hatte ich auch immer die Konsequenzen meines Handelns selbst zu tragen. Denn nicht jeder Spaziergang, abends, allein am Meer, lief glimpflich ab. Nicht einmal jede Bahnfahrt zwischen Ravenna und Bologna tat es. (Ich fuhr alle paar Wochen nach Bologna, um dort Bekannte zu treffen, die ich in der Sprachschule kennengelernt hatte und um Geld abzuholen oder einzuzahlen. Ich hatte in Bologna ein Konto bei einer Bank angelegt.) So im Vorübergehen eine fremde Hand auf meiner Brust zu spüren, war noch die harmlosere Variante eines unerwünschten Kontaktes. Von einer Männergruppe eingekesselt zu werden, war bedrohlicher. Die fremde Hand auf meiner Brust konnte ich wegschlagen, es waren immer auch andere Passanten oder Bahnreisende in der Nähe, die mir hätten beistehen können. Aber einem Pulk von Männern zu begegnen zu späterer Stunde, der gerade mal so drauf war, eine Frau einzuschüchtern, war schlimmer. Doch ich überlebte, weil ich Tricks kannte, mich zu wehren und blieb dank meines eigenen Beistands heil. Im Übrigen erlebte ich das sogenannte Einkesseln auch einmal in Kreuzberg. Da einer aus dieser Gruppe mich erkannte als Mitarbeiterin eines Kulturzentrums, forderte er seine Kumpane auf, sich gemeinsam zurückzuziehen.

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