Brigitte Pyka-Behrends - Johannes Wiedergänger

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Protagonistin ist Klara, die sich tapfer und meist allein durchs Leben schlägt, aber immer wieder auf der Suche nach ihrem Johannes ist – konkret oder virtuell, und zwar in Zeiten großer seelischer Not, wie sie selbst erkennt.
Klara ist beruflich erfolgreich, scharfzüngig und in ihren Freundschaften etwas sperrig, aber gern Gastgeberin und dort, wo sie Zuneigung verspürt, auch großzügig und liebevoll.

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Also schlug ich die Einladung in den Wind und lag in dem Bemühen, wieder nüchtern zu werden, auf meinem gemütlichen Sofa, mit einer großen Wasserflasche auf dem Beistelltisch und machte mir Gedanken: Über die Liebe und die Sehnsucht nach ihr. Denn meine Frustration hatte nicht nur mit den Anrufen des Genossen aus der Wohngemeinschaft zu tun. Auch nicht mit dem PC, den ich vor ein paar Tagen angeschafft hatte und nicht bedienen konnte. Das erste PC-Modell, dem noch viele weitere folgen würden und das eigentlich so einfach zu bedienen war wie eine ratternde Schreibmaschine in den Jahren meiner Ausbildung in einem Büro. Aber ich wollte diesen PC nicht; er stieß mich ab, weil er mir seine Persönlichkeit aufdrängte. Ich sollte ihn und sein Glotzauge bedienen, anstatt er mir diente. Doch als Buchhalterin, die ich damals war, hatte ich gefälligst zu lernen, mit diesem Ding, das die Welt verändern würde, klarzukommen. Und das tat ich am besten zu Hause ohne dass mir jemand über die Schulter guckte. Bisher war ich noch nicht weit gekommen mit der Notwendigkeit, mich von einer Schreibmaschine auf einen PC umzustellen.

Meine Frustration, die mich drei bis vier Flaschen teuren Chablis gekostet hatte und als Nebenkosten körperlicher Art mir an zwei Morgen hintereinander einen Kater eingebracht hatte, hatte natürlich ursächlich wieder mit dem Mann zu tun.

Ursächlich ist der Mann schuld, das glaubte ich damals tatsächlich. Ich empfand ihn als fremd, so ganz anders, als ich mich selbst fühlte. Dennoch suchte ich ihn.

Welcher es damals war, als ich sinnierend auf meinem kleinen blauen Sofa lag – ich erinnere ihn nicht. Sicher nicht der Makler oder der Tänzer oder der Taxifahrer. Kurze Zeit vor meiner dreitägigen Station auf dem Sofa hatte ich eine kleine Erzählung mit eben diesem Titel: Der Makler, der Tänzer oder der Taxifahrer? geschrieben.

Mein Frauenverlag hatte nachgefragt, ob ich nicht wieder einmal einen Beitrag zu einer Anthologie einreichen möchte. Thema: Verliebt sein. Also setzte ich mich an die Schreibmaschine, die neben meinen neuen PC stand, und haute eine wilde Geschichte in die Tasten, in der eine Frau sich nicht zwischen drei Männern entscheiden kann. Pausenlos machen die drei ihr Avancen und drohen gar mit Suizid, falls sie sich nicht endlich zur Liebe bekennt. Vielleicht überflüssig zu erwähnen, dass der Beitrag abgelehnt wurde. Die Verlegerin faxte: Nee, liebe Klara, so war das nicht gemeint. Gemeint war das Verliebt sein, das romantische, und nicht ein Katalog von Männern, die sich zum Affen machen.

Es stimmt zwar, dass ich auf der Suche nach einem liebevollen Mann, der nur mich meinen konnte und dies auf eine ganz und gar schüchterne Kleinjungenart mir offenbarte (wenn es die Stunde der Werbung gebot), auch einen Makler, einen Tänzer und einen Taxifahrer kennenlernte, an Sylvester, ein Abend, an dem es sich beschwipst gut kennenlernen lässt. Mit dem Tänzer hatte ich ausgelassen in einer Disco getanzt; der Makler hatte währenddessen allein am Tresen der Bar gestanden und trübsinnig in sein Bierglas geguckt, bis ich auch ihn zu einem kleinen Tanz animierte. Der Taxifahrer hatte mich in den frühen Morgenstunden nach Hause gefahren. Und weil ich eine gelungene Sylvesternacht verbracht hatte und ganz obenauf war, lud ich auch den Taxifahrer sowie vorher die beiden anderen Jungs zu einem Frühstück ein. An drei aufeinander folgenden Wochenendtagen versteht sich, denn an Werktagen hatte ich zu arbeiten. So gegen vierzehn Uhr an einem Samstag oder Sonntag in einem Lokal am Landwehrkanal schön frühstücken. Wie es eben damals eben so war mit der Frühstückszeit in Kreuzberg und heute, wenn die Pandemie oder die kalte Jahreszeit den Menschen nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht, wohl auch noch.

Es gab diese drei Frühstücke zu zweit – und das war es auch schon. Kein weiteres Interesse aneinander bei dem jeweiligen Frühstückspaar.

Diese drei Begegnungen fanden also im Winter statt und während ich auf meinem kleinen blauen Sofa lag und grübelte, hatten wir Sommer. Ich weiß das noch, weil viele Fenster offen standen und es um mich herum sehr laut war.

Also könnte es ein Kollege gewesen sein, in den ich mich verguckt hatte. Es gab da so eine unschöne Geschichte, in der ich überengagiert war, an diesen Mann heranzukommen. Dem ich allerdings suspekt war, weil ich als Finanzbuchhalterin seine Vorgesetzte war in der Kultureinrichtung, in der wir beide an Zahlen arbeiteten. Den Film Enthüllung mit Michael Douglas und Demi Moore kann er allerdings noch nicht gesehen haben. Der lief erst Jahre später an. Aber die Angst des Mannes vor Abhängigkeit und Erpressbarkeit durch die Frau dürfte sehr alt sein. Aus der Zeit des Gartens Eden vielleicht.

Ja, es könnte dieser Mitarbeiter gewesen sein, der mich über Wochen gegen die Wand laufen ließ. Bis ich mir irgendwann ein paar Flaschen Wein kaufte, für einen Freitag im Kulturzentrum mich krankmeldete und ein verlängertes Wochenende auf dem Sofa verbrachte.

Wann hatte es jemals in meinem Leben eine Begegnung mit einem Mann gegeben, die durch reine Liebe geprägt war, muss meine erste Frage gewesen sein, die meinen Kopf Schritt für Schritt zu der Begegnung mit Johannes führte. Damals, als wir Kinder waren. Eine Begegnung, in der kaum mehr als vierzehn Wörter gewechselt wurden. Ich heiße Johannes. Und wie heißt du? Klara. (Vielleicht ja, vielleicht nein, gab ich ihm die Antwort.) Darf ich deine Tasche tragen, Klara? Und es war ein Blick (seiner), der nur Freude darüber ausdrückte, mich begleiten zu dürfen. Während ich, schüchtern wie ich war, nach diesem Augen-Blick wahrscheinlich schnell meinen Kopf wieder abwandte.

(Reine Liebe, frage ich mich heute, ein paar Jahrzehnte nach dem dreitätigen Aufenthalt auf meinem Sofa in der Kreuzberger Wohnung. Was verstand ich eigentlich darunter? Wohl einfach nur Freude an einer Begegnung. Ich finde dich nett, Klara, gehen wir zusammen den Weg in die Schule? Eine Begegnung ganz ohne Kalkül, so wie sie später oft stattfanden. Nur war ich damals einer solchen Begegnung nicht gewachsen. Nicht frei genug dafür.)

Was hatten meine Eltern sich eigentlich dabei gedacht, grübelte ich weiter auf meinem Sofa, als der eine Teil so überaus belustigt auflachend meinem Vater, dem anderen Teil dieser ehelichen Verbindung, die zarte Romanze zwischen Johannes und mir verriet. Und der andere Teil flugs das Haus verließ, mit geballten Fäusten und im Laufschritt, in Richtung einer Künstlerwerkstatt, um seine Eigentumsrechte an mir deutlich zu machen. Denn so muss es gewesen sein, so war mein Vater, kombinierte ich. Johannes hätte sich doch sonst am nächsten Tag wieder blicken lassen. Was hatte mein Vater sich bloß dabei gedacht? Dass eine Sechs- , Siebenjährige sich mit einem etwa achtjährigen Jungen in die Büsche schlägt?

Also war doch der Mann schuld an all meinen kaputten oder erst gar nicht zustande gekommenen Liebesverhältnissen, den sogenannten. Also mein Vater war schuldig. Aber den konnte ich nicht mehr zur Rede stellen, weil er schon lange tot war. Meine Mutter, die Helfershelferin, wollte ich verschonen. Oder richtiger: Die Ausreden, die sie parat haben würde, wollte ich nicht hören. Es war damals eben so, würde sie sagen: eine andere Zeit. Gott, mach doch nicht immer aus einer Mücke einen Elefanten oder sie hätte gesagt: Das passte doch gar nicht zusammen, du und der Sohn eines Künstlers. Mach dich nicht lächerlich, du bist jetzt eine erwachsene Frau!

Was war aus Johannes geworden? Wo lebte er heute? Meine Wiederentdeckung des Johannes hatte mich neugierig gemacht. Doch meine Recherchen über seinen Verbleib blieben ergebnislos. Das Internet gab es noch nicht. Ich rief eine ehemalige Schulfreundin in meiner Heimatstadt an. Sie konnte mir nicht weiterhelfen, obwohl sie alles und jeden kannte in der Kleinstadt, in der wir groß geworden waren, und auch immer bestens informiert war über Klatsch und Tratsch.

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