Dietrich Bussen - Flokati-Träume

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'Achtunddschziger' schlagen sich in Berlin mit den Folgen ihrer Erfolge herum.
In Familie und am Arbeitsplatz versuchen sie ihren Schlagworten wie: Basisdemokratie, Selbstverwirklichung, antiautoritäre Erziehung und wenn's geht auch 'Freie Liebe' Leben einzuhauchen, wobei ihnen mitunter die Puste ausgeht.
Vor allem mit der Liebe ist das so eine Sache. Erzogen mit und zu den Idealen ihrer Eltern soll nun mit einem großen Befreiungsschlag auch in der Liebe ein neues Zeitalter beginnen. Aber wie so oft: Ideal und Wirklichkeit stoßen sich hart im Raume.
Möglicherweise hilft die Flucht auf's Land. Vielleicht bringt ja diesmal ''Zurück zur Natur'' die wahre Erfüllung.
Im Hintergrund glaubt man Pink Floyd mit: «Wir brauchen keine Erziehung, wir brauchen keine Gedankenkontrolle» aus 'The Wall' zu hören.

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Wenn sie bei diesem Punkt angelangt war - sie erzählte bei jeder Gelegenheit von ‚ihrem Stadtteilladen am Chamissoplatz’ - ließ sie jedes Mal Anzeichen von Kampfeswillen und Hingabe erkennen. Ihre sonst eher bedächtige Art zu sprechen, ging dann sehr schnell in einen Wortschwall über, begleitet von eindringlichen Gesten. Ihre Augen bekamen einen erotischen Glanz, ihre Wangen färbten sich mit einer Röte, die man auch nach Liebesakten beobachten kann. Schließlich trieb ihr die Begeisterung, in die sie sich regelmäßig steigerte, Schweiß ins Gesicht, bis sie, vor Anstrengung schneller atmend, erschlafft abbrach, um sich lächelnd ihrem Engagement still hinzugeben, den Blick erwartungsfreudig auf ihre Zuhörer gerichtet.

Inzwischen äußerte sich Rolf besorgt über Jochens ungewohnt unbeteiligte Anwesenheit und riet ihm zu Höherprozentigem überzugehen, was er durch die Bestellung eines doppelten Korn unterstrich. „Det hilft immer.“

Jochen entschuldigte sich: die Konferenz, das endlose Gerede und dann noch Frau Doktor, das habe ihn geschlaucht, kurzfristig.

Kaum ausgesprochen ärgerte er sich über diese Rechtfertigung, ausgerechnet gegenüber Rolf. Außerdem machte ihn der eigentliche Grund für seinen vernebelten Schwebezustand nervös: Lisa.

So toll ist diese Frau nun wirklich nicht. Und ihr Umgang: Müslimanen, Handwerker, Schwule, das ist ihre Welt und sonst gar nichts!

Die Kellnerin brachte den Korn. Um ihr das mühsame Geschiebe durch die dicht stehenden und ausnahmslos besetzten Stühle zu ersparen, streckte er ihr den Arm zur Übernahme des Glases entgegen. Im gleichen Augenblick hörte er etwas auf den Tisch aufschlagen. Bier ergoss sich über die Tischplatte, lief in Richtung Tischrand. Rolf und andere von dem Bierlauf Bedrohte sprangen auf, um Hosen und Röcke zu schützen.

Jochen, der das Malheur bei dem Griff nach dem Korn verursacht hatte, schnellte ebenfalls hoch, wobei der halbe Korn aus dem Glas auf sein Hemd schwappte.

„Det schöne Bier, is nich dein Tag heute, wa?“, bemerkte Rolf, dessen anfänglicher Unmut beim Anblick von Jochens kornnassem Hemd in Heiterkeit umschlug.

Verpiss dich, dachte Jochen und bot an, ihm ein neues Bier zu besorgen, ein Tuch zum Abwischen würde er auch gleich mitbringen und er zwängte sich mit Gesten der Entschuldigung durch die engen Stuhlreihen zur Theke. Als er zurückkam, sah er in der Bierlache auf dem Tisch eine Fliege, die auf dem Rücken liegend angestrengt mit den Beinen strampelte, um wieder aus ihrer misslichen Lage herauszukommen. Sie strampelte und strampelte gegen ihr Schicksal an, ohne Erfolg. Biergetränkt schaffte sie die entscheidende Wende nicht.

Jochen gab Rolf das Glas mit frisch gezapftem Bier, saugte dann das Bier vom Tisch in den Lappen auf und wrang ihn in einen Eimer aus, den ihm die Kellnerin mitgegeben hatte. Eine kleine Pfütze mit der Fliege, die noch immer wie aufgezogen in gleichmäßigem Takt ihre Beine bewegte, ließ er liegen.

‚Mach die Fliege’ is wohl nich, dachte Jochen und wischte mit einer schellen Bewegung das letzte Bier und die Fliege vom Tisch in den Eimer.

Wieder zwängte er sich mit den Wischutensilien durch die eng stehenden Stühle, stellte den Eimer an der Theke ab und ging zurück zu seinem Tisch. Noch bevor sein Hinterteil die Sitzfläche seines Stuhles erreicht hatte, sah er wieder zu Lisa hinüber und traf direkt in ihren Blick, der - wie ihm schien - schon länger auf ihn gerichtet war. Sie wich nicht aus. Er vergaß sein in der Luft hängendes Hinterteil, erwiderte zum ersten Mal ihren Blick, vergaß sein Spiel ‚Ich gucke nur zufällig in deine Richtung’, sah, wie sie vorsichtig lächelte, lächelte - die Situation entschuldigend - zurück und setzte sich.

So war’s eigentlich nicht gemeint Frau Kollegin, dachte Jochen, Kommando zurück!

Und je mehr er sich vornahm, das Spiel nun abzubrechen, umso intensiver spürte er den Reiz weiterzumachen. Wieder richtete er seine Blicke in ihre Richtung, wieder trafen sie in ihre , wieder lächelten beide, wobei bei beiden merkwürdig gleichzeitig das Lächeln verschwand, die Blicke jedoch nicht voneinander wichen, fragend ernst wurden, um sich schließlich ohne Antwort voneinander zu lösen.

Die Unterhaltung um ihn herum wurde immer ausgelassener. Wohlfühlatmosphäre breitete sich aus. Nicht bei Jochen. Er nahm die lauten Stimmen, das Gelächter, die prostenden Zurufe als eher störend wahr.

Aus die Maus, dachte er, murmelte seinen Tischnachbarn eine Entschuldigung zu, erhob sich und ging zur Theke. Er merkte, dass er sich zwingen musste, nicht zu Lisa hinüberzusehen, bezahlte und verließ das Lokal.

Kathi schlief. An Konferenztagen wartete sie nicht auf ihren Mann. Nach Konferenzen wurde es immer spät; das war so und das war auch in Ordnung so, die paarmal im Jahr. Meistens merkte sie nicht mal, wenn Jochen ins Bett kroch, es sei denn, der Alkoholpegel ließ stolperfreies Balancieren und geräuscharmes Hantieren nicht mehr zu. Heute ging alles wie am Schnürchen. Zufrieden, dass er Kathi nicht geweckt hatte, schlief er ein. Die Probleme kamen erst jetzt.

Verwirrt schreckte er auf und sah Arme, hoch erhoben, die sich dann langsam wieder zur Bettdecke senkten. Seine Beine zuckten wie im Krampf. Er tastete an den Seiten seines Bauches, suchte die Stellen, an denen er im Traum Erhebungen gespürt hatte, die sich dann immer mehr ausgedehnt hatten. Er erinnerte sich an platzende Haut, durch die sich unaufhaltsam dünnes Gebein zwängte, das sich auseinander schob, Gelenke bildete, sich weiter dehnte und schließlich zwei Beine mit dicken Saugnäpfen ausbildete. Er spürte noch einmal, wie sich auch seine Arme und Beine zu knochigen Gliedmaßen gestreckt hatten, ohne Fleisch, von Leder überzogen, auch mit Saugnäpfen an den Enden. Er hatte auf dem Rücken gelegen und mit allen sechs Beinen in der Luft gestrampelt. Eine übermenschlich große Frau hatte sich über ihn gebeugt. Ihre Brüste berührten fast seine hoch stoßenden Beine. Er versuchte, ihre Brustwarzen mit seinen Saugnäpfen zu erreichen. Er hoffte, sich so fest an ihren Brüsten ansaugen zu können, dass sie ihn aus seiner Hilflosigkeit befreien würden, wenn sie ihren Oberkörper wieder aufrichtete mit ihm an ihrer Brust. Dann sah er ihren erhobenen Arm. Er sah ihre geöffnete Hand drohend über ihm. Er erstarrte in seinem Verlangen, sich an die Brüste zu saugen, richtete sich im Bett auf und sah, wie seine Arme auf die Bettdecke fielen. Erschöpft ließ er sich zurücksinken.

In dieser Nacht kam er lange nicht zur Ruhe. Er drehte sich von einer Seite auf die andere, zog und schob an der Bettdecke, auch für sein Kopfkissen fand er lange keine befriedigende Lage.

„Träumst du oder musst du schon aufstehen?“, murmelte Kathi zu ihm rüber und schlief dann weiter.

Fünftes Kapitel

Am nächsten Morgen traf er Lisa im Sekretariat. Sie tütete zusammen mit einer Kollegin Infos ein, in denen die Eltern auf Beschluss der Gesamtkonferenz wieder einmal auf Missstände an der Schule ‚als Spiegelbild der katastrophalen gesamtgesellschaftlichen Zustände’ hingewiesen - und zu Protestaktionen aufgerufen wurden. Wie in diesen Tagen überhaupt Demos, Herstellen von Flugblättern und Protestplakaten, Organisieren von Solidaritätsveranstaltungen die Tagesabläufe wesentlich bestimmten. Unterricht war Nebensache.

Gestützt auf eine Theke, die den Besucherraum vom Arbeitsbereich der Sekretärinnen trennte, waren sie bei der Arbeit.

Die Schreibtische, die Ablageböcke, die Aktenschränke und Regale verströmten den gleichen Geruch und die gleiche Atmosphäre wie immer.

Wie auf dem Einwohnermeldeamt, dachte Jochen, als er den Raum betrat.

Lisa beim Eintüten; das war ein Ereignis! Er hatte noch nie jemanden gesehen, der wie sie die Klebestreifen eines Briefumschlages befeuchtete. Sie brachte es fertig, aus diesem banalen Vorgang ein ästhetisches Erlebnis zu machen.

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