Stefan G. Wolf - Aus dem Blau dieses unfassbare Glück

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Aus dem Blau dieses unfassbare Glück: краткое содержание, описание и аннотация

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Clément ist ein kleiner Junge in einem Dorf mitten in Burgund. Wenn ihn im Schlaf aus den Traumwelten Wellen von Grün, Türkis und Blau erreichen, taucht er ein in das warme Leuchten, das voller Versprechungen ist. Seitdem versteht Clément auch die exotische Sprache der Menschen, die er in den Träumen trifft, und je vertrauter ihm die Fremden werden, umso fremder wird ihm das Leben in seinem Dorf in der französischen Provinz. Auf der Flucht in die Welt lernt er Freunde und Frauen, Drogen, Sex und den Tod kennen, verliert sich beinahe, bis er zu seiner Musik findet – und dann, als er nicht mehr daran glaubt, dem unfassbaren Glück begegnet.

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Von ihm hörte er von Morpheus und seinen Brüdern, die jegliche Gestalt, seien es Menschen oder Tiere oder Dämonen oder Naturgestalten und -ge­walten annehmen konnten. Und er lernte, dass es zwei Arten von Träumen gibt: Wahrträume und Falschträume. Der Docteur enthüllte ihm sogar, wie man sie erkennt und den einen vom anderen unterscheidet. »Hast du schon einmal den Namen Homer gehört, mein Kleiner?« fragte Arnaud den Jungen.

»Ja, von Ihnen, Monsieur!« antwortete Clément eifrig, denn er erinnerte sich an Odysseus und an die Geschichte von Troja, von den Sirenen und Skylla und Charybdis.

»Das ist gut. Dann kann ich dir verraten, was der große Homer über die Träume wusste – hör zu!« Er lehnte sich in seinem Sessel mit den speckigen Lederlehnen zurück, schloss die Augen und deklamierte:

»Denn es sind, wie man sagt, zwei Pforten der nichtigen Träume:

Eine von Elfenbein, die andre von Horne gebauet.

Welche nun aus der Pforte von Elfenbeine herausgehn,

Diese täuschen den Geist durch lügenhafte Verkündung;

Andere, die aus der Pforte von glattem Horne hervorgehn,

Deuten Wirklichkeit an, wenn sie den Menschen erscheinen.«

Nach einer Weile, in der es ganz still im Zimmer geblieben war und nur die große Standuhr geräuschvoll die Sekunden wegtickte, öffnete Arnaud wieder die Augen, sah Clément an und fragte ihn: »Woher kommen deine Träume: aus der Elfenbein- oder der Hornpforte?«

Der Junge zögerte. »Ich weiß nicht recht, was ist der Unterschied?«

»Elfenbein ist ganz hell, und wenn du genau hinschaust, siehst du eine Maserung. Horn ist dunkel und glänzt, wenn es poliert ist.« Die Antwort befriedigte Clément nicht, im Gegenteil, hatte sie doch mehr Fragen aufgeworfen, als er zuvor gehabt hatte. Von jetzt an versuchte er genau darauf zu achten, durch welche Pforte Tamatoa und Vahinetua sich ihm näherten. Doch: Sollte es ihm jemals gelungen sein, Elfenbein und Horn im Traum zu unterscheiden, dann hatte er es regelmäßig beim Aufwachen wieder vergessen.

Clément lernte diese Sprache nicht, in der seine Gefährten des Traums zu ihm sprachen, vielmehr er­fuhr er sie, so könnte man den Vorgang am treffendsten bezeichnen. Tamatoa und Vahinetua – andere Ge­stalten erschienen nun nicht mehr – sprachen zu ihm und er antwortete, dann fragte er und erhielt Antworten, die er unmittelbar verstand: Er wusste einfach, was sie sagten, ohne dass er die Worte überdenken musste, er musste sie keinesfalls übersetzen; sie waren schon in ihm, bevor er sie hörte, und sie waren in ihm, bevor er sie sprach. Und so kam es bald vor, dass er auch tagsüber, im wachesten Zustand, statt seiner Muttersprache diese Traumsprache benutzte.

»Tē aha ra ’oe?« fragte er seine Mutter, als er sie einen Teig anrühren sah.

»Ich will eine Kirschtarte backen«, antwortete sie, nicht weil sie die Frage verstanden hätte, sondern weil sie sie vollends überhört hatte und aus eigenem Antrieb ihren Jungen ansprach.

»Mmm, monamona!« rief Clément aus und verschwand wieder aus der Küche, ohne das fragende Gesicht seiner Mutter wahrzunehmen.

Es geschah nun immer häufiger, dass Clément, ohne es zu wollen, die Traumsprache in seine Rede mischte, zunächst in Ausrufen, wie soeben in der Küche: ›monamona – lecker!‹ oder ›fa’atoe au – lass mich!‹ oder ›mana’o ’ore – du Idiot!‹. Es fiel nicht weiter auf, bis er in ganzen Sätzen redete.

»Du bist ja ganz nass«, erschrak sich Marthe, als er von draußen hereinkam.

»Vau fa’auaua«, antwortete Clément und ging nach oben. Dann wieder lief er durchs Haus und sang: »E e e ma’e maita’i te ’uru/A tunu ia ’ama/Pahi te pa’a/Ta’iri’iri e/La u’ au’a e/’Iriti te hune/E ’ai te i ’o« oder er trocknete das Geschirr ab und trällerte: »Poreho,/No roto ’oe i te miti/Mā’a oe na te fe’e/Amuhia ’oe te fe’e./ ’Anapanapa mai/Te ’oe ’apu iti e«, und es störte ihn nicht, dass er weder wusste, was eine Brotfrucht noch was eine Kaurimuschel und ein Krake ist. Als er aber eines Sonntags zum Vaterunser laut und vernehmlich betete: »E to matou Metua i te raia, ia ra a to oe ioa; ia tae to o era hau; ia haapao hia to oe hinaaro i te fenua nei, mai te i te rai atoa ra …« – da zog seine Mutter Père Yrigoyen zu Rate.

Clément stand vor dem Pfarrer und grub sein Kinn in die Brust. Er kam sich vor, als hätte er die Kollekte gestohlen, um sich Tintin-Hefte zu kaufen; oder schlimmer noch: als wäre er dabei erwischt worden, wie er ins Weihwasserbecken spuckte. Der Pfarrer packte ihn am Kinn und hob seinen Blick auf. »Schau mich an, Junge! Was hast du dir dabei gedacht?« Gedacht hatte sich Clément allerdings gar nichts, das war ja der Punkt! Es kam einfach so und er dachte sich dabei so wenig, wie wenn er Französisch sprach. »Was ist das für ein Kinderkram, den du dir da ausgedacht hast? Wen willst du damit provozieren?« Clément konnte keine einzige dieser Fragen beantworten. Père Yrigoyen beugte sich zu ihm hinunter, so dass der Junge seinen Pfefferminzatem riechen konnte. »Das Gebet des Herrn ist göttlichen Ursprungs, ein Werk des Himmels. Spürst du denn nicht, wie sehr das Vaterunser gemeinsam mit dem Ave Maria im Rosenkranz alle anderen Gebete, von wem sie auch seien, unendlich übertreffen, sie in dem Maße überragen, als der Himmel über der Erde, das Himmlische über dem Irdischen steht?«

Clément nickte betroffen und konnte gerade noch ein ›A’ita vau e ha’a fa’ahou‹ zurückhalten. »Ich werde es nicht mehr wieder tun« versprach er stattdessen vorsorglich in seiner Muttersprache.

Der Pfarrer richtete sich auf, wenig überzeugt und daher aufs Äußerste unzufrieden. »Das ist die weiche Welle in der Pädagogik, die unsere Jugend verdirbt«, referierte der Pfarrer zu Marthe Robin gewandt. »Zucht, gute Frau, sie müssen Zucht walten lassen, bevor er sich noch mehr versündigt.«

In dem Sommer, in dem die Kindheit endete, das Jahr, als er die Dorfschule verlassen und in Dijon bei einer Tante unterkommen und das Collège besuchen sollte, regnete es viel, an manchen Tagen lief ein Schauer nach dem anderen über das Tal, zuweilen stürzten schäumende Bäche schmutzigen Wassers die Straßen hinunter, in Jourdains Hühnerstall schauten eines Tages die Hennen missbilligend auf die trübe Brü­he unter ihren Stangen und mehr als ein Bewohner von St. Didier-les-Saules versündigte sich, fluchend. Wenn dann irgendwann einmal an einem Nachmittag die Sonne Straßen, Bäume und Wiesen mit silbernem Glanz überzog, dann staunte man über den vollkommenen Regenbogen, der sich zwischen Chailly und Vandenesse über die tropfnasse Landschaft spannte, aber man wagte nicht, das Haus zu ver­lassen, aus Sorge, schon bald vom nächsten Guss erwischt zu werden. Clément, der es zuhause nicht mehr aushielt, ging dennoch nach draußen, schlenderte über den Dorfplatz, am Rathaus vorbei die Rue de la Charrière hinunter und dann rechts zwischen den beiden Scheunen der Pelletiers und der Guichards hindurch ins Freie. Er hatte nasse Füße vom hohen Gras, als er am Ufer des Flüsschens ankam, dort traf er auf Anne-Laure, auch sie allein.

Anne-Laure, die ja alle in St. Didier Nana nannten (außer Père Yrigoyen, versteht sich), wäre nicht Nana gewesen, hätte er sie stehend, sitzend oder liegend angetroffen, vielmehr hing sie kopfüber von einem Baum, ein Ast in den Kniekehlen, und schaukelte, indem sie sich mit den Händen im Gras abstieß. Sie trug Hosen, Nietenhosen, wie sie jetzt modern wurden, und Clément stellte überrascht fest, dass Nana das erste weibliche Wesen außerhalb des Kinos und des Fernsehens (eine Neuerung im Hause Robin) war, das er in Hosen sah. Sie schwang sich auf, rutschte aus dem Baum und kam zu ihm gelaufen. »Alles klar bei dir?« Clément nickte. »Sieht aber nicht so aus.« Clément hob die Schultern. »Warte mal, halt mich mal fest, ich hab’ was im Schuh.« Er trat neben sie, hielt sie unbeholfen bei den Hüften, bis sie ihren linken Schuh ausgeschüttelt und wieder angezogen hatte, und ließ sie sofort los, als sie wieder sicher auf zwei Füßen stand. »Nächste Woche geht’s los!« verkündete sie ihm, und als sie seinen fragenden Blick sah, ergänzte sie: »Nach Düsseldorf in Deutschland. Mein Vater hat dort eine Stelle bekommen, und wir ziehen um.«

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